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"Er verdient es nicht, Champion zu sein"
Lädiertes Knie, ramponierter Ruf - und nun ist auch noch der Titel in Gefahr. Witali Klitschko verlebt einen ungemütlichen Herbst. Nach seinen Absagen für den WM-Kampf in den USA bekommt der ukrainische Boxer nicht nur Ärger mit seinem Herausforderer.
Hamburg - Der mächtige amerikanische Promoter Don King hat das World Boxing Council (WBC) bereits durch seinen Anwalt Judd Burstein aufgefordert, Klitschko den Gürtel des Weltmeisters abzunehmen. "Das erfordern die Regeln. Er verdient es nicht, Champion zu sein", so der Jurist.
Zum vierten Mal bereits musste der für Samstag angesetzte Fight abgesagt werden. Auch am 30. April, 18. Juni und 23. Juli konnte nicht gekämpft werden, ein beim Joggen erlittener Muskelfaserriss und eine Rücken-Operation waren der Grund. Seinen im April 2004 errungenen Titel hat er zuletzt am 11. Dezember freiwillig verteidigt. Die normale Ein-Jahres-Frist für eine Pflichttitelverteidigung ist damit lange überschritten, und es scheint wenig wahrscheinlich, dass das WBC erneut die Frist verlängert.
Es wird daher immer wahrscheinlicher, dass Klitschko seinen WM-Titel im Schwergewicht von der WBC aberkannt bekommt und stattdessen sein Herausforderer Hasim Rahman zum neuen Weltmeister ausgerufen wird. Bereits im August hat das WBC deshalb Rahman gegen Monte Barret um die Interims-WM kämpfen lassen. "Mit seiner Absage hat Klitschko den Titel niedergelegt", behauptet nun Don King, "und Rahman hat sofort seine Krone entsprechend der Regularien des WBC angenommen."
Es ist nun aber auch möglich, dass Rahman innerhalb von neunzig Tagen gegen den Sieger des Ausscheidungskampfes am Samstag in Hamburg zwischen dem Türken Sinan Samil Sam und dem Kasachen Oleg Maskajew antreten muss. "Sinan ist durch Klitschkos Verletzung dem WM-Kampf näher gekommen, wenn er gewinnt", sagt Heiko Mallwitz, der Sprecher von Sauerland-Event. Auch bei Sauerland geht man davon aus, dass Klitschko der Titel abgenommen wird.
Klitschkos Verletzungsserie ist auch ein wirtschaftliches Problem. Boxverbände finanzieren sich dadurch, dass sie bei Titelkämpfen rund zwei Prozent des Gesamtumsatzes einstreichen, bei einem Schwergewichtskampf sind da rund 15 Millionen Dollar realistisch. Der amerikanische Pay-TV-Sender HBO hat ebenfalls bereits zum vierten Mal vergeblich seine PR-Maschinerie angeworfen, in Las Vegas fallen die Wett- und Spielumsätze weg, die im Umfeld von Boxkämpfen astronomisch steigen."
Quelle: spiegel.de
Ich hoffe inständig, dass VK der Titel aberkannt wird und Rahman dann, wenn SSS gegen Maskaev gewinnt, seinen Titel gegen SSS pflichtverteiden muss.
Denn wie viele andere habe auch ich keine Lust jetzt wieder Monate auf einen WM-Kampf des Verbandes WBC zu warten. Das Publikum kann schliesslich nichts dafür, wenn VK sich ständig im Training verletzt. Natürlich muss der Sieger dem genesenen VK einen Titelshot gewähren.