Nun, man möchte sich ja nicht gleich mit seinem ersten Beitrag groß profilieren aber dennoch gebe ich einmal meine Meinung ab zu dem was heute abging. :aetsch:
Die Entscheidung der Jury nicht eine Luke zu verkürzen (vielleicht auch zwei) kann ich nicht nachvollziehen. Na gut dann wird eben kein Weitenspektakel stattfinden ... aber lieber ist man einmal auf Nummer sicher gegangen. Es muß dieselbe Sicherheit für alle Springer gegeben sein - mag es noch so ärgerlich sein, wenn bei kurzem Anlauf 90% aller Springer bei 150m hinklatscht und dann ein Olli und ein Schlierenzauer die Hillsize überspringen.
Wir haben das schon am Kulm gesehen - Ammann im 1.DG auf 207 und die Jury verlängert. Wozu? Nur damit ein größeres Spektakel stattfindet?
Nun --- Schlierenzauers Sturz lag sicherlich nichtNUR an der Weite (auch wenn diese bereits mehr als nur kritisch war), sondern ganz einfach, daß er den Sprung nicht voll ausfiegen konnte. Ich kaue hier zwar sicherlich wieder was einige schon sagten --- aber man sah es ja in Vancouver bereits bei Larinto - meines Erachtens mußte er auch ein wenig aufmachen ... deswegen konnte er ihn nicht stehen. Man erhöht ja schließlich damit den Winkel zum Hang vergrößert.
Am Kulm und in Vancouver hatte der Schlieri das Glück, daß er den Sprung so gut wie ausfliegen konnte - hier wären von der reinen *Weite* bei voll durchgezogenem Sprung sicherlich bis zu 227-228m drinnen gewesen. Das hätte dann wohl nicht einmal mehr er stehen können - mag er noch so davor gezeigt haben daß er auch schwierige Weiten stehen kann (B'hofen 145 - Kulm 215,5 - Vancouver 149...).
Schlußendlich fällt mir auf, daß so manch einer vergißt, wie schnell sich bei diesen Weiten häufig der Winkel des Aufsprunges verhindert ... da wirkt dann jeder Meter wie drei. In Innsbruck (K120, HS 130, SR 136)z.B. ist der Klassenunterschied zwischen 125 und 130 Meter sowieso größer als der zwischen 110-125 Meter. :ueberleg:
Zurück zu Schlierenzauer: Kein Wunder, daß er sich dauernd über die Jury aufregt. Er ist jetzt 19 Jahre alt, seit 3 Saisonen dabei, und hält bereits mehr Schanzenrekorde als Ahonen (der ja bekanntlich besonders gegen Ende seiner Karriere besonders stark war). So trifft natürlich ein grenzwertiger Anlauf viel eher ihn als z.B. einen Loitzl, welcher als perfekter Stilist und exzellenter Abspringer umso stärker ist, je kürzer es geht. Anderswo hat er sich ja stets als sehr sportsmännisch verhalten.
Das Problem ist also keinesweges, daß Schlierenzauer zu weit springt --- sondern ganz einfach bei einem gelungen Sprung ihm die Schanze "zu kurz" ist. Wannimmer er denn Sprung ausfliegen kann, ist seine Flugkurve zwar ein wenig höher als die von so manchem anderen aber sicherlich nicht so eklatant verschieden als daß man behaupten könnte, daß selbst ein Flieger wie Olli oder auch Romören in Hochform diese 224m noch locker gestanden hätte. Und das mit dem "noch früher aufmachen" ist sowie alles einfach gesagt als getan ... wir sprechen von Sekundenbruchteilen.
Und daß ein Olli, welcher letzten Sommer wegen Exzessen aus dem finnischen Team flog in dieser Situation eher den Sprungturm zum Einsturz bringen hätte lassen als "nur" einen Vogel zu zeigen kann ich mir sowieso vorstellen.
ffft: