Welcher Schwergewichtler hatte das größte Potential?


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Gast_482

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Ach, wie ein "Besessener". Das ist doch auch so ne Legende, um Tysons Niederlage zu beschönigen. Douglas kämpfte nicht anders, als er vorher, als Mama noch lebte, gegen McCall gekämpft hat.

Und ja - Tyson war nicht 100% vorbereitet. Er hat den Gegner auf die Leichte Schulter genommen und dieser hat besser als erwartet gekämpft.
Na und?
Das ist anderen Champions davor und danach auch nicht anders ergangen. Ali und Konsorten waren auch keine Kostverächter und sind in ihre Europa-Exhibition-Kämpfe gegen die Mildenbergers und Coopers bestimmt nicht zu 100% vorbereitet gegangen.
Und sie wurden manchmal kalt erwischt. Aber sie haben sich durchgebissen.

Lennox Lewis - Vitali Klitschko. Gleiches Spiel. Nur hat sich Lennox durchgebissen.

Vielleicht ist Tyson halt doch nicht aus diesem Holz geschnitzt...

du solltest sehen das tyson nach und nach immer weniger gependelt hat und nur noch einzelne hände gebracht hat statt kombinationen...dies wird zum ende der 80 immer deutlicher, ich übertreibe mal er hat sich zum statischen schläger entwickelt! (ganz schlimm dann nach seinem 4 jahren knast)
wobei man sagen muss wenn man 4 jahre sitzt kann man wohl nicht erwarten das man besser wird...selbst wenn douglas tyson offiziell geschlagen hat, wäre das wohl in einem rückkampf nicht wieder passiert...(das genau wie bei lennox gegen rahman, da weiß auch jeder warum das geschah)

wie auch immer auf einem nenner kommt man halt nicht...aber wäre doch auch langweilig wenn alle das gleiche denken würden!
 

holy Cow!

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Tyson war mental sowieso nicht aus dem Holze eines Alis oder Lewis gemacht, da brauch man gar nicht groß diskutieren.
Andernfalls hätte er einen ganz anderen Lebensweg gehabt und sein Karriere wäre gravierend anders verlaufen. Da herrschten ja außerhalb des Rings für einen Leistungssportler unfassbare Zustände ab den 90er Jahren. Die Frauengeschichten, die Drogengeschichten und die ganzen zwilichtigen Gestalten...panik:

Wenn es um verpasste Möglichkeiten und Erfolge geht, steht Tyson bei mir zusammen mit Bowe ganz weit vorne. Aber die kamen halt auch aus den miesesten Gegenden der Staaten. Wenn dir als Kind schon Kugeln um die Ohren fliegen und Leute vor deinen Augen abgestochen werden, hat das einen bleibenden Einfluss. Wobei man gerade auch bei Tyson die Frage stellen muss, ob er überhaupt die unbändigen Energien im Ring hätte entfachen können, ohne diesen Hintergrund.
 

Don-Dimon

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Harrison passt sicher noch mehr in die Reihe, da hast Du recht. Bei Povetkin darf man aber ruhig einen etwas anderen Maßstab anlegen, den der hat das HW im Amateurbereich wohl dominiert, wie kein Zweiter. Dafür ist WBA-Regular in einem historisch schwach besetzten HW keine wirkliche Leistung. Pove hat im Profi-Bereich noch nie gegen einen amtierenden Champ geboxt....

Naja das pove sein potentail nicht abruft sollte jeden klar sein, aber wenn er es voll ausschöpfen könnte traue ich ihn aufjedenfall großes zu...

mfg
 

Chancho

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du solltest sehen das tyson nach und nach immer weniger gependelt hat und nur noch einzelne hände gebracht hat statt kombinationen...dies wird zum ende der 80 immer deutlicher, ich übertreibe mal er hat sich zum statischen schläger entwickelt! (ganz schlimm dann nach seinem 4 jahren knast)
Natürlich war er nach dem Knastaufenthalt nicht mehr der Alte, aber deine Darstellung halte ich für zu stark übertrieben. Noch 1996 hat er Frank Bruno mit einer Kombination abgeschossen, die du heute von keinem HW in der Welt mehr zu sehen bekommst.
Und seine Pendelbewegungen im Oberkörper und Beweglichkeit waren selbst da noch eine Klasse besser als das, was der "white Tyson Chagaev" in seinem WM-Kampf gegen Wladimir gezeigt hat.
 
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Gast_482

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Natürlich war er nach dem Knastaufenthalt nicht mehr der Alte, aber deine Darstellung halte ich für zu stark übertrieben. Noch 1996 hat er Frank Bruno mit einer Kombination abgeschossen, die du heute von keinem HW in der Welt mehr zu sehen bekommst.
Und seine Pendelbewegungen im Oberkörper und Beweglichkeit waren selbst da noch eine Klasse besser als das, was der "white Tyson Chagaev" in seinem WM-Kampf gegen Wladimir gezeigt hat.

ich ziehe keine vergleiche zu andern boxern sondern zu ihm selber...(das wort chagaev ist meiner imo eine schande als vergeich)...jab du hast recht gegen bruno 2 hatte er einen guten kampf mit super finish, das war aber die ausnahme!
ich schrieb auch krass dargestellt...aber am michael spinks ging das doch stark abwärts...
 

Lucien

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Ach, wie ein "Besessener". Das ist doch auch so ne Legende, um Tysons Niederlage zu beschönigen. Douglas kämpfte nicht anders, als er vorher, als Mama noch lebte, gegen McCall gekämpft hat.

Und ja - Tyson war nicht 100% vorbereitet. Er hat den Gegner auf die Leichte Schulter genommen und dieser hat besser als erwartet gekämpft.
Na und?
Das ist anderen Champions davor und danach auch nicht anders ergangen. Ali und Konsorten waren auch keine Kostverächter und sind in ihre Europa-Exhibition-Kämpfe gegen die Mildenbergers und Coopers bestimmt nicht zu 100% vorbereitet gegangen.
Und sie wurden manchmal kalt erwischt. Aber sie haben sich durchgebissen.

Lennox Lewis - Vitali Klitschko. Gleiches Spiel. Nur hat sich Lennox durchgebissen.

Wenn man es schon ganz genau nehmen will, muss man auch beachten, dass Douglas in der 8. Runde ca. 13,14 Sekunden am Boden lag. Wenn der Ringrichter gelernt hätte zu zählen, würden wir diese Diskussion erst gar nicht führen.

Vielleicht ist Tyson halt doch nicht aus diesem Holz geschnitzt...

Wenn man es schon ganz genau nehmen will, muss man auch beachten, dass Douglas in der 8. Runde ca. 13,14 Sekunden am Boden lag. Wenn der Ringrichter gelernt hätte zu zählen, würden wir diese Diskussion erst gar nicht führen.
 

Lucien

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Ich hab mir noch mal ein paar Foreman-Kämpfe aus der Zeit des möglichen Match-ups (um 1990) angeschaut und ich sehe ihn nun zu 80% durch KO gewinnen.

Tyson ist doch spätestens ab Runde 3 abgekühlt. Spätestens. Dann hat er zunehmend angefangen zu halten, drücken, schieben. Er ist gern einfach in Gegner reingelehnt.
Das kommt Foreman entgegen. Im wahrsten Sinne.
Big George wird sich mental nicht von Tyson beeindrucken lassen und physisch (13cm größer und 20 Kilo schwerer) erst recht nicht.

Foreman hat mit beweglichen Gegnern Probleme, gerne auch, wenn die nen Rückwärtsgang hatten. Und den hatte Tyson überhaupt nicht. Er hat doch jeden Gegner überrollen wollen. Und damit ist er wie geschnitzt für Foreman.

Tysons Ruhm gründet sich darauf, daß er der aggressivste Boxer war, den man kannte. Als komplettes Gegenteil von Klitschko ist er durch seine mittelmässige Gegnerschaft durchgewalzt.
Es sahen aber einige Boxer gut aus gegen Contender und Journeymen. Wenn es gegen die Elite ging, relativierte sich das oft. Tyson hatte keine Elite. Spinks war als Ex-LHW körperlich ein mismatch und mMn auch mental gar nicht gewillt zu siegen und Holmes war zu alt und kam aus dem Ruhestand.

So schlecht sah Mike im Douglas-Kampf die ersten Runden nicht aus, wenn ich's mal mit dem Berbick-Kampf vergleiche. Nur hat Douglas nen ordentlichen Jab gehabt und seine Beine benutzt, um die Größe/Reichweite auszuspielen. Und Mike hatte mMn ein Problem mit Leuten, die sich nicht ins Boxhorn jagen ließen.
Ja, vielleicht war er zu dem Zeitpunkt schon ganz doll over the hill, aber Buster Douglas war zu keinem Zeitpunkt seines Lebens ein ATG-Kandidat.

Ali (bis 1973/74) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (bis 1974) besiegt Prime Tyson in 10/10 Kämpfen.
Foreman (87-92) besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Lewis besiegt Prime Tyson in 8/10 Kämpfen.
Holyfield (bis 1993) besiegt Prime Tyson in 7/10 Kämpfen.
Liston besieht Prime Tyson in 6/10 Kämpfen.
Holyfield (93-99) besiegt Prime Tyson in 5/10 Kämpfen.
Frazier besiegt Prime Tyson in 3/10 Kämpfen.

Ich gebe eigentlich jedem ATG, der die ersten 3 Runden übersteht, Chancen Tyson danach auszuboxen oder selbst zu KO'en. Tysons Chancen schwinden gegen Gegner, bei denen ich nicht glaube, daß er sie KO'en könnte (Foreman, Ali).
Bei Frazier kommt ins Spiel, daß er körperlich deutlich unterlegen ist und vom Stil her einfach zuviel nimmt. Allerhttp://sportforen.de/newreply.php?do=newreply&p=2743863dings könnte seine Workrate ein Problem für Mike werden.

Nach der 3. Runde abgekühlt ist er nach seinem Knastaufenthalt vielleicht. Vor dem Knastaufenthalt ging er 12 Runden locker mit. Die Smith,Tucker Kämpfe sind gute Beispiele dafür.
Ausserdem haben einige große Weltmeister auch mal gegen nur gute oder mittelmäßige Boxer verloren.
z.B Liston gegen einen Marty Marshall
W. Klitschko gegen Brewster, Sanders.
V. Klitschko gegen Byrd
L. Lewis gegen Mccall
Foreman gegen Young

Trotzdem zweifelt man deswegen nicht an der Klasse dieser Boxer.
 

Raging Bull

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Naja...die Douglas-Niederlage kommt schon noch zu Prime-Zeiten.

Von daher wiegt die schon schwer. Die Gründe sind sicher auch im Trainingseifer Tysons zu suchen. Wenn man gerade die einzigen Hoffnungen auf einen Wechsel an der Spitze quasi aus dem Ring geblasen hat, dann nimmt man einen Buster Douglas, der noch dazu gerade den Tod seiner Mutter verdaut, nicht ganz so ernst. Da geht man auch mal vor dem Kampf abends noch mal feiern.

Das muss man dann nicht direkt am Körper sehen.

Man muss die Niederlage realistisch sehen. Es ist ja auch nicht so, dass Buster Tyson völlig deklassiert hat. Da kann man über den Knockdown in der 8. reden, da kann man auch anführen, dass der Kampf weiter gegangen wäre, wenn Mike nicht wie ein Dummbatz erst noch nach seinem Mundschutz fischt, bevor er hochkommt.

Man wird also nicht umhinkommen, bei anderen WM´s enge Fights auch unabhängig von dem Punkturteil bewerten zu müssen, wenn man diese Niederlage richtig einsortieren will. Eine riesige Aufgabe.

Ich halte es ebenfalls für zu kurz gedacht, wenn man Momentaufnahmen als Beleg nimmt. Tyson hat sicherlich nach seinem Knastaufenthalt auch noch Kombinationen geschlagen und auch gependelt. Das hat der sogar noch gegen Williams getan und wenn man den hier befindlichen Tyson-Thread liest, sieht man wieviel Hoffnung mancher aus solchen Momentaufnahmen schöpft.

Ich finde, den Boxer Tyson kann man viel besser an seinem sonstigen Verhalten festmachen. In den frühen Kämpfen ist er genau genommen ein kleiner Junge, der macht, was ihm die Trainer sagen. Er versucht höflich zu sein, hilft sogar seinen Gegner auf.
Der späte Tyson hingegen versucht krampfhaft seinen Status als "Baddest Man on Planet" zu etablieren. Da wird versucht ein Arm zu brechen, ein Ohr wird gebissen, Kinder sollen gefressen werden und und und.

Das Ganze überträgt sich auf seinen Stil. Während Mike zu Anfang boxt und über dieses Boxen, was in seinem Falle sehr schnelle Kombinationen am Mann gepaart mit guter Schlagkraft (imo überbewertet), gelingen ihm die KOs.
Später hingegen versucht Mike es rein über die Schlaghärte. Er boxt kaum noch, sondern versucht vielmehr den alles entscheidenden Schlag zu landen.

Während der junge Mike sich rauswühlt aus der Umklammerung, direkt wieder angreift, ist der alte hier sehr behäbig und versucht eher aus der Distanz reinzuspringen, um harte Treffer anzubringen.

Das Ganze hat wohl einen enormen psychischen Charakter - je weniger Angst die Gegner vor dem Boxer Tyson hatten, desto mehr versuchte dieser mit anderen Mitteln diese wieder hervorzurufen.

Somit lebte Tyson zu allen Zeiten von seinem Ruf und der Reaktion, die er durch sein agieren bei seinen Gegnern hervorrief. 1986 war das noch hartes, schnelles Pressure Fighting. 1997 war das ein Ohrbiss.
 

Tim B.

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Ich zweifle nicht an der Klasse Tysons. Er ist definitiv in den Top-20 all-time und in jede Diskussion um die Top-10 mit einzubeziehen. Nur der Beste ist er mMn nicht.
Lewis hat zweimal durch nen Lucky Punch verloren. Das beste Kinn hat er sicher nicht. Aber er wurde nie ausgeboxt (und hat dadurch den Kampf verloren).
Douglas hat Tyson ausgeboxt, genau wie Holyfield.

http://www.youtube.com/watch?v=bZK_PrdNADA
Das ist der Tucker-Kampf. Erzähl mir keiner, daß Tyson ab Runde 3 nicht langsamer wird und ab Runde 4 nicht teilweise gemütlich hinter seinem Peak-a-Boo in den Gegner reinschiebt.

Dazu hat er nie rein-raus geboxt oder mal versucht Winkel zu schaffen. Stattdessen geht Mike immer gerade in den Gegner und bleibt dann drin stehen. Wie ich schon sagte: der ist wie gemacht für den alten Foreman. Das ist einfach ne Styles-make-fights Geschichte. Holyfield ist deutlich beweglicher, variabler und hat ein outside-game.

-
Douglas war 14 Sekunden am Boden, aber er war klar und steht bei 8 wieder auf. Das machen viele Boxer so. Hätte der Referee schneller gezählt, wäre Douglas schneller wieder aufgestanden.
 

Harman

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Wie ich schon sagte: der ist wie gemacht für den alten Foreman. Das ist einfach ne Styles-make-fights Geschichte.

so, so der alte Foreman welcher klar gegen Morrison und Schulz verlor und gegen gute B-KLasse Boxer mühevoll über die Runden gewann soll gegen einen Tyson von 88 gewinnen?

Der alte Foreman hättest du nach einen Kampf gegen Prime Tyson in einen Leichensack stecken können. Das wäre nichts weiter als ne fahrlässige Körperverletzung gewesen.

Foreman war immerschon langsam, aber der alte Foreman hätte schreckliche Treffer einstecken müssen bis er weichgekloppt wäre.

Prime Foreman vs Prime Tyson wäre wohl der Fight des Jahrtausend geworden.

Kleine Anmerkung zum Tyson aus dem Douglas Kampf. Tyson war körperlich sicher nicht shot, aber im Kopf fehlte schon seit langem die richtige einstellung. Nach dem Spinks Kampf wurde Rooney gefeuert, was sich auf Tyson fatal auswirkte. Der verfall seiner skills begann unmittelbar danach und außer blödsinn, Frauen und $$ hatte Tyson nichts mehr im Kopf. War klar das sich das früher oder später rächt denn
Tysons Privatleben war zu diesem Zeitpunkt ne einzige katastrophe. Tysons härtester Gegner war immer er selbst, mit einer Einstellung wie Evander wäre er der größte von allen geworden. Das Kämpfen lag ihm im Blut und da Potenzial nicht nur vom Körper abhängt sondern eher von der Phsyche, hatte Tyson rießiges Talent. Seine alten Trainer sagten ja das sie niemand trafen der neue techniken so schnell verinnerlichte und beherrschte wie er, vorallem zu der Zeit als er noch liebte was er tat.
 
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Dicke Lippe

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So ist`S. Bis 88 war Tyson ein "Musterknabe". Er war schon als Kleinkind von Boxtrainern umgeben die alle enormen Einfluss auf ihn und seine sportlichen Leistungen hatten. Die Beziehung zwischen Tyson und seinem Trainer bediente, rückblickend, fast jedes Klischee. Das supertalentierte Problemkind kommt in die Obhut eines alten, konservativen Meistertrainers und er entwickelt sich, auch aufgrund seiner harten Kindheit, zu einem der explosivsten HW`s in der Geschichte. Die Vorraussetzungen waren perfekt.
Tyson war ein Kind, körperlich überdurchchnittlich stark und, was besonders wichtig war, sehr formbar. In diesem Abschnitt seiner Karriere hätte er imo 96er holy oder 2000er Lewis vorzeitig besiegt. Einen Comeback-Foreman erst recht.....
 

Raging Bull

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Dazu hat er nie rein-raus geboxt oder mal versucht Winkel zu schaffen.

Ich bin sicher nicht der größte Boxtheoretiker. Und ich bin als Praktiker nicht annähernd in der Nähe der Leute, über die wir hier so schreiben.

Aber ich habe so ziemlich dieselben Maße wie Tyson. Ich bin etwas leichter (im Mittel 4-5 kg). Deswegen habe ich natürlich versucht mir viel von ihm abzuschauen.

Das Rein-Raus finde ich überbewertet und allenfalls im Amateurboxen von größerem Nutzen. Ich pendel auch relativ gradlinig in den Mann rein, feuere meine Salven ab und klammere dann.

Das Reingehen allein ist schon gefährlich genug. Das Rausgehen schafft eine zusätzliche Gefahr in der Komfortzone des Gegners. Da warte ich doch lieber, bis der Refree uns trennt oder ich versuche eine Trennung in die Halbdistanz. Ich gehe nicht mehr ganz raus.

Selbiges beim Winkel schaffen. Wenn Du schon kurze Arme hast, dann hats Du am Mann und nur da, Deine Vorteile. Versuchst Du in der Mitteldistanz rumzuwinkeln kontern Dich gute Gegner recht problemlos aus. Das mag in der Theorie gut klappen und sich auch mit Winkelsätzen belegen lassen, aber bei so extremen Reichweitenunterschieden genügte eine präzise Beinarbeit, wie beispielsweise WK meisterlich macht, und Dir fliegen Deine Winkel um die Ohren.

Wenn Du klein bist und Power hast, dann versuche den anderen in den Rückwärtsgang zu zwingen um dann reinzukommen und den Gegner zu beendrucken. Gerade für nen kleinen Mann ist ein gesteigerter Respekt des Gegners wichtig.

So mein Erleben. Lass mich natürlich auch gerne eines Besseren belehren.
 

Tim B.

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Wenn Du klein bist und Power hast, dann versuche den anderen in den Rückwärtsgang zu zwingen um dann reinzukommen und den Gegner zu beendrucken. Gerade für nen kleinen Mann ist ein gesteigerter Respekt des Gegners wichtig.

Ja. So war Tyson.

Und jetzt versucht er das gegen den vielleicht besten Puncher aller Zeiten, mit super Kinn und im Comeback mental untererschütterlich. Glaubst du, daß er den in den Rückwärtsgang zwingt oder beeindruckt?

Die große Schwäche von Foreman ist, wie hier schon mehrfach von Leuten angeführt, daß er langsam ist. Was macht Mike, um seinen Speedvorteil zu nutzen? Nüscht! Er geht rein und drückt den Brocken umher.

Für diese Taktik ist es egal, ob er schnell ist, da Foreman immer treffbar war. Tyson braucht die Speed nicht, um Foremans Reflexe zu kontern. Und ob er ihn jetzt dreimal in 1 Sekunde oder dreimal in 2 Sekunden trifft, macht keinen Unterschied.

Wenn Tyson wenigstens konstant den Bob&Weave machen würde. Aber das tat er nicht. Er war ein Wühler und Drücker. Und dadurch gibt er seinen Speedvorteil her und macht das Ganze zu einer Frage von Punch und Kraft.
Durch die 20 Kilo mehr von Foreman auch noch eine Frage der Ausdauer.

Holyfields explizite Taktik war es, Tyson im Infight nach hinten zu schieben und der kam damit überhaupt nicht klar.
 

Dicke Lippe

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Auch für mich ist Foreman einer der härtesten Puncher, er hätte Tyson wohl vor eine harte Aufgabe gestellt, aber schau dir nochmal Kämpfe von Tyson aus den jahren 80 - 90 an. Buster D hat das unmögliche geschafft u.a weil er Tyson an sein Limit getrieben hat. Speed ist hier wohl dass Stichwort und nur über die Kondi konnte man gegen Kid-Tyson bestehen.

Buster D
James Smith
James Tillis
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Holy 1

Das sind Leute, denen ich gegen Foreman aus dem Morrisonkampf durchaus realistische Chancen einräumen würde. Sie hatten die Ausdauer und die passende W.rate um Tyson 12 Rnd lang zu beschäftigen.
Sie waren relativ flink auf den Beinen und konnten Tyson , mehr oder weniger, auf Distanz halten. Da sieht man auch, wie Tyson, trotz seiner geringen Reichweite, hin und wieder improvisierte. Man sieht auch, das Tyson konditionell ebenfalls sehr stark war. Der war permanent im Angriffsmodus, was es seinen Gegner auch sehr schwer machte, ihn über die Punkte zu besiegen. Agilität, speed und punch sprechen also ganz klar für Tyson,
Foreman hatte ein fabelhaftes Auge, konnte durch seine Erfahrung den Gegner hervorragend lesen. Aber letztendlich hätte er, schlicht und ergreifend, zu viele Treffer kassiert. Konditionell hätte er mit einem Tyson gar nicht mithalten können, deshalb beschränkte er sich darauf, seinen harten Jab zu "rammen", zu kontern (was selbst gegen Morrison nicht immer die gewünschte Wirkung zeigte), oder im besten Fall, den Gegner auszuknocken. Foreman wäre (so krass wie er ist) gegen Mike Tyson wahrscheinlich stehen geblieben. Das ist schon bemerkenswert und spricht für seine einzigartige Klasse. Aber das er den Jungen Mike ausboxt oder ausknocked, ist unwahrscheinlich.
 

Devil

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so, so der alte Foreman welcher klar gegen Morrison und Schulz verlor und gegen gute B-KLasse Boxer mühevoll über die Runden gewann soll gegen einen Tyson von 88 gewinnen?

Der alte Foreman hättest du nach einen Kampf gegen Prime Tyson in einen Leichensack stecken können. Das wäre nichts weiter als ne fahrlässige Körperverletzung gewesen.

Foreman war immerschon langsam, aber der alte Foreman hätte schreckliche Treffer einstecken müssen bis er weichgekloppt wäre.

Prime Foreman vs Prime Tyson wäre wohl der Fight des Jahrtausend geworden.

Kleine Anmerkung zum Tyson aus dem Douglas Kampf. Tyson war körperlich sicher nicht shot, aber im Kopf fehlte schon seit langem die richtige einstellung. Nach dem Spinks Kampf wurde Rooney gefeuert, was sich auf Tyson fatal auswirkte. Der verfall seiner skills begann unmittelbar danach und außer blödsinn, Frauen und $$ hatte Tyson nichts mehr im Kopf. War klar das sich das früher oder später rächt denn
Tysons Privatleben war zu diesem Zeitpunkt ne einzige katastrophe. Tysons härtester Gegner war immer er selbst, mit einer Einstellung wie Evander wäre er der größte von allen geworden. Das Kämpfen lag ihm im Blut und da Potenzial nicht nur vom Körper abhängt sondern eher von der Phsyche, hatte Tyson rießiges Talent. Seine alten Trainer sagten ja das sie niemand trafen der neue techniken so schnell verinnerlichte und beherrschte wie er, vorallem zu der Zeit als er noch liebte was er tat.

Nein, der Kampf des Jahrtausend war Prime Foreman gegen Ali und den hat es zum Glück gegeben und das auch noch mit gewünschtem Ausgang :jubel:
Bei Tyson-Foreman bietet sich natürlich der Fraziervergleich an. Wie Frazier konnte Tyson nur im Vorwärtsgang boxen und das wäre gegen Foreman schwer geworden. Was Für Tyson spricht: Frazier war bekanntermaßen in den Anfangsrunden schwach und wurde mit der Zeit stärker, bei Tyson wars andersrum. Deswegen wäre Tyson vielleicht nicht so schnell abgefertigt worden wie FRazier.
 

Lecavalier

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Dann halten wir fest, der Jahrtausend Kampf wäre Prime Tyson vs Prime Frazier gewesen ;). Das wäre wohl krieg gewesen....

Jede Art dieser fights hat seinen Reiz, weil es alles legendäre Kämpfe waren/geworden wären, deshalb sind sie ja auch die top 10 Boxer all-time.
 

Corex

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Dann halten wir fest, der Jahrtausend Kampf wäre Prime Tyson vs Prime Frazier gewesen ;). Das wäre wohl krieg gewesen....


Das wäre ein Massaker geworden. Ein fürchterliches Gemetzel. Denke, mit dem besseren Ende für Tyson. Frazier ist zwar auch konsequent nach vorn gegangen aber Tyson war doch noch explosiver und aggressiver. Insofern kann ich mir kaum vorstellen, daß der Kampf länger als 6 Runden gedauert hätte.
Wahrscheinlich wäre der fight zweier schwer gezeichneter und völlig erschöpfter Boxer irgendwann um Runde 6 zugunsten Tysons abgebrochen worden.
 

Tim B.

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Ich würde da auch deutlich auf Tyson tippen.

Das verhält sich genau wie gegen Foreman: wenn zwei bedingungslos nach vorn marschierende Leute aufeinandertreffen, gewinnt der physisch überlegene und/oder der bessere Puncher. Und das ist hier eindeutig Tyson.

Frazier hat ja vor dem Foreman-Rückkampf nie Andeutungen gemacht, defensiv zu denken. Er hatte zwar auch seinen Bob&Weave, genau wie Mike, aber eben wie bei diesem war das mehr ein generelles Rauschen als gezieltes Schlag vermeiden.
Deswegen würde Frazier auch keine Anstalten machen, der Anfangsoffensive von Tyson aus dem Weg zu gehen und würde allein in Runde 1 zuviel Schaden nehmen.
Wenn er taktisch cleverer boxt und Mike erstmal abkühlen lässt, hat er sicher die Chance über die Workrate zu kommen. Wie ich schon sagte, die prinzipielle Taktik gegen Tyson ist es, möglichst unbeschadet durch die ersten 2-3 Runden zu kommen.

Da Frazier das nicht macht, könnte ich mir hier einen T/KO 1 oder 2 vorstellen.
Tyson ist zweifellos der GOAT der ersten Runde. :cool3:
 
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