Ich bin immer wieder überrascht, daß viele hier Mike Tyson auf einer Stufe mit Ali sehen und ihn darstellen, als hätte er seinerzeit WK in der Luft zerreissen können. Diejenigen, die WK`s Gegnerschaft kritisieren sollten sich doch bitte im Gegenzug auch mal mit Tysons Gegnern beschäftigen. Wenn man sich nämlich mal die Mühe macht, nachzuzählen, wie viele Niederlagen Tysons Gegner bis zum Berbickkampf insgesamt auf dem Konto hatten, kommt man auf die stolze Zahl von 136(!).
Und selbst danach sehe ich keinen von Tysons besiegten Gegnern, der auch nur annähernd in irgendeiner ATG Liste auftauchen würde. Bis auf Larry Holmes vielleicht aber ich bitte euch, der ging zum Kampfzeitpunkt langsam auf die 40 zu und hatte zuvor fast 2 jahre nicht geboxt nachdem er zweimal hintereinander gegen Spinks verlor. Ich denke, Tysons Popularität ist/war auch zum Großteil seines spektakulären, aggressiven und explosiven Kampfstiles geschuldet, mit dem er einige Laufkundschaft spektakulär auseinandergenommen hat. (Mir fällt da auf Anhieb der KO gegen einen gewissen Michael Johnson ein; mann, war das übel).
Klar hat er auch Bruno ausgeknocked und das sogar zweimal. Allerdings stellt sich eben auch die Frage (wenn mans mal ehrlich beleuchtet), ob Tucker, Tubbs, Berbick, Thomas oder Smith wirklich so viel besser waren als Peter, Brock, Chambers, Chagaev, Rahman, Ibragimov oder ebenso wie diese einfach nur solide Boxer sind. Nicht mehr und nicht weniger. Letztlich hat Tyson ebenso wie WK das beste, was seinerzeit da war, geboxt. Ob beide einfach nur zu gut für den Rest waren oder der Rest einfach zu schlecht sei mal dahingestellt.