Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass eine Abkehr von den Rahmenverträgen stattfindet. Auch die Verträge der privaten (RTL, Sat.1, damals Pro7) sind ja eher für weniger Abende ausgelegt und die jeweiligen Promoter müssen schon was liefern (K2, Sturm, SES, Spotlight). Manchen gelingt das ... Spotlight gelang das eher nicht. Das Interesse an Kentikian, Köber und Zbik hielt sich ja ziemlich in Grenzen.
Fall-Entscheidungen spielen ja z.B. auch bei HBO eine Rolle. Die Frage ist natürlich, inwiefern die Kompetenzen in den Gremien des Ersten vorhanden sind, um zu entscheiden, ob ein Kampf "würdig" ist oder nicht. Gewiss hat man Redakteure, welche vom Boxsport Ahnung haben und welche Gegner angemessen sind ... oder welche Ansetzungen eine gute Quote versprechen.
Den Intendanten der einzelnen Rundfunk-Anstalten würde ich dies aber nicht unbedingt zutrauen.
Wenn sich die ARD aber auch für andere Boxställe öffnet, sowie wenn sich Sauerland auch an andere Sender wenden kann (z.B. Sport 1, Eurosport, RTL/VOX, Pro7/Sat1/Kabel1), dann ist das grundsätzlich zu begrüßen.
Rahmenverträge gaben sowohl den Boxställen und auch den TV-Sendern eine gewisse Planungssicherheit ... aber sie führten auch zu einigen uninteressanten Ansetzungen.
In den USA sieht man z.B. gerade wie der falsche Weg eingeschlagen wird. Dort boxen Al-Haymon-Boxer exklusiv auf Showtime und viele mögliche Ansetzungen kommen nicht zustande, weil HBO bzw. Showtime eine gewisse Exklusivität bezüglich eines Boxers für sich beanspruchen.