Wie geht's weiter mit Wladimir Klitschko?


wicked

Bankspieler
Beiträge
8.650
Punkte
113
Ich war nie ein grosser Fan von Wladimir. Rückblickend würde mich fast als Hater einstufen.
Gegen das Ende seiner Karriere habe ich ihn aber mehr und mehr schätzen gelernt, dafür dass er sich jeweils immer den bestmöglichen Gegnern stellte. Jahr für Jahr. Niemand wurde während seiner Regentschaft geduckt.
Ausserdem hat er durch seine Karriere immer ein grosses Kämpferherz bewiesen, auch wenn er im Ring mental nicht der stabilste war.

ich würde wladimir klitschko zwischen 15 und 20 der ATG einordnen.

Jo! Ich hätte jetzt gesagt zwischen 10 und 15. Aber dass passt auch..
 

boxguru

Nachwuchsspieler
Beiträge
853
Punkte
0
http://www.spiegel.de/sport/sonst/w...groessten-boxer-der-geschichte-a-1161195.html

Sehr schlechter Artikel. Da wird der Kampf gegen Jennings - der bereits die Altersschwächen von Klitschko gezeigt jat - also eine Darbietung absoluter Überlegenheit falsch beschrieben.

Vor allem aber, wie kann man nur schreiben Tyson habe in den 80er Jahren die schlechteren Leute geboxt und sei der technisch schlechere Mann gewesen der nur mit brachialer Gewalt hantiert habe.

Tyson ist ist eine ganze andere Nummer im Vergleich zu Klitschko und der Prime Tyson war der viellecht kompletteste Schwergewichtlicher den es je gab - defensiv wie offensiv.

Klitschko war vom Potential ein ganz Großer. Seine Kämpfe waren aber leider in den meisten Fällen eben nicht das ganz große Boxen sondern sehr konservativ den (physisch unterlegenen) Gegner verwaltend.

Der Sdunek Klitschko war teils eine Augenweide mit Schwächen aber auch Stärken. Ich habe ihn gerne gesehen. Der Stewart Klitschko hat mich nicht mehr oft zum einschalten animiert.

Klitschko war ein sehr guter Boxer aber kein großer Champion (der Herzen)!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

boxguru

Nachwuchsspieler
Beiträge
853
Punkte
0
PS: Ist offtopic aber Pulev ist doch ein Witz ... guter EU Mann aber das wars dann auch.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
http://www.spiegel.de/sport/sonst/w...groessten-boxer-der-geschichte-a-1161195.html

Sehr schlecher Artikel. Da wird der Kampf gegen Jennings - der bereits die Altersschwächen von Klitschko gezeigt jat - also eine Darbiertung absoluter Überlegenheit falsch beschrieben.

Vorallem aber, wie kann man nur schreiben Tyson habe in den 80er Jahren die schlechteren Leute geboxt und sei der technisch schlechere Mann gewesen der nur mit brachialer Gewalt hantiert habe.

Wollte gerade zu Abend essen aber der Appetit ist nach dem Artikel weg.
Mir tut s bisschen weh wenn man Ibragimov, Peter und Co von der Klasse höher einschätzt als Biggs, Tucker und Bruno.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.557
Punkte
113
Nun jaaa :D Der Abgang von Wlad ist alles andere als optimal. Wie schon hier erwähnt, verliert er gegen zwei physisch ebenbürtige Gegner, die auch noch talentiert sind, und beendet seine Karriere. Im letzten Kampf sogar durch einen bösen TKO. Der Kreis schließt sich, wenn man ehrlich sein will:

2005-2015: Erfindet sich Wlad neu. Wlad 2.0 der wenig Risiko zeigt, minimalistisch und dreckig boxt.
2015: ..wird genau dieser neue Stil ihm zum Verhängnis und er verliert gegen Fury.
2016: ..greifen seine dirty tricks nicht. Risikobereitschaft sieht man nur in einer Runde. Seinen physischen Vorteil kann er nicht mehr ausspielen und wird am Ende des Kampfes böse verprügelt.

Mal schauen ob und wann er sein Comeback ankündigt. Ich bin jedenfalls sicher, dass die letzten zwei Niederlagen Wlads Legcay jedes mal in einem kritischen Licht erscheinen lassen werden. Mal abgesehen von seinem dreckigen und öden Stil in den letzten 10 Jahren.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
http://www.spiegel.de/sport/sonst/w...groessten-boxer-der-geschichte-a-1161195.html

Sehr schlechter Artikel. Da wird der Kampf gegen Jennings - der bereits die Altersschwächen von Klitschko gezeigt jat - also eine Darbietung absoluter Überlegenheit falsch beschrieben.

Vor allem aber, wie kann man nur schreiben Tyson habe in den 80er Jahren die schlechteren Leute geboxt und sei der technisch schlechere Mann gewesen der nur mit brachialer Gewalt hantiert habe.

Tyson ist ist eine ganze andere Nummer im Vergleich zu Klitschko und der Prime Tyson war der viellecht kompletteste Schwergewichtlicher den es je gab - defensiv wie offensiv.

Klitschko war vom Potential ein ganz Großer. Seine Kämpfe waren aber leider in den meisten Fällen eben nicht das ganz große Boxen sondern sehr konservativ den (physisch unterlegenen) Gegner verwaltend.

Der Sdunek Klitschko war teils eine Augenweide mit Schwächen aber auch Stärken. Ich habe ihn gerne gesehen. Der Stewart Klitschko hat mich nicht mehr oft zum einschalten animiert.

Klitschko war ein sehr guter Boxer aber kein großer Champion (der Herzen)!

Der Artikel ist natürlich bullshit, aber das ist doch fast alles in den Massenmedien zum Thema Boxen.
Technisch war Tyson natürlich ein top Mann, aber er hat nicht den Stil geboxt, den die Massenmedien als technisches Boxen ansehen, denn da hat Maske die Maßstäbe gesetzt.

Ohne irgendeinen Vergleich der Leistung anstreben zu wollen, muss man sagen, dass Tyson mit seinen 1.80m auch nur als kompletter Boxer in HW überleben konnte. Als 2m wäre er nicht so beweglich und koordinativ gut gewesen. Von daher bleiben die Vergleiche schwierig. Beide haben auf ihre Weise das HW dominiert. Der eine war spannender anzuschauen und der andere weniger.

Die Gegnerschaft war in beiden Fällen nicht optimal. Tyson hat in seiner kurzen Prime keinen all time great vor die Fäuste bekommen und Wladimir auch nicht. Bei Tyson fehlten noch die Kubaner und der Ostblock und bis Bowe, Holyfield und Lewis wirklich interessant waren saß er im Knast. Klitschko hat Lewis durch die Niederlage gegen Sanders verfehlt. Vorher waren Lewis und Wladimir zumindest Nummer 1 und 2 ob es zum Kampf gekommen wäre steht in den Sternen. Der andere All time great war der Bruder. So konnte er nur den Rest vermöbeln.

Im Gegensatz zu langläufigen Meinung der Hater hat er sich über weite Strecken der Karriere den besten gestellt. Das ganze bis ins hohe Alter verdient Respekt.
Jetzt ist es Zeit den Ruhestand zu genießen.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.557
Punkte
113
Dass Wlad gegen Jennings aufeinmal stark abgebaut hat, halte ich nach wie vor für ein Märchen. 5 Monate zuvor Pulev verprügelt und bei Jennings baut er dann plötzlich stark ab. Es ist Jennings-Stil, der Wlad daran gehindert hat zu glänzen.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land

- die engültige Entscheidung wäre wirklich erst Mittwoch Abend beim Essen gefallen.

- Wladimir wird AJ immer unterstützen und wenn ich s richtig verstanden hab wird K2 sogar mit Hearn zusammenarbeiten was die Promotion etc. von AJ angeht.

- AJ hat das Zeug auch 10 Jahre zu dominieren; hier ledert Bönte gegen Bowe und meint der wär zwar damals ähnlich gut im Ring gewesen, aber ausserhalb nicht was ihm die große Karriere gekostet hätte. AJ wär eher wie Vitali und Wladimir. :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Chancho

Bankspieler
Beiträge
5.894
Punkte
113
Der Artikel ist in vielen Punkten sachlich unkorrekt:

Dabei ist schon lange klar, dass der Name Klitschko Massen bewegt: Allein in Deutschland verfolgten mehr als zehn Millionen Zuschauer seine größten Kämpfe live im Fernsehen.
Man könnte auch sagen: In Deutschland war Klitschko ein Weltstar. Denn außerhalb Deutschlands hat er definitiv nicht "die Massen bewegt".

Der Ukrainer kam beim deutschen Publikum so gut an, weil er wie sein Bruder Vitali und auch "Gentleman" Henry Maske in den Neunzigerjahren zeigte, dass man im Faustkampf auch mit Intellekt und respektvollem Verhalten reüssieren kann.
Auch das trifft so nicht zu. Die Klitschkos wurden gerade zur Beginn ihrer Laufbahn als 2 Meter große K.O.-Maschinen verkauft. Praktisch die Knockout-Garantie im Doppelpack. Das war es bis zum Schluss, was das Publikum in erster Linie an dem Boxer Wladimir Klitschko geliebt hat. Nicht sein aufgesetztes gentleman-Gehabe, das ohnehin erst später kam.

bei seinen Siegen in New York 2008 gegen Ibragimow und 2015 gegen Bryant Jennings war Klitschko zu klar überlegen. Dadurch wurden die Kämpfe langweilig und boten nicht das Spektakel, das sich die Zuschauer versprochen hatten.
Gegen Ibragimow war er nicht überlegen sondern hat in einem taktisch geführten Kampf, in dem er null komma null Risiko gegangen ist, pro Runde 1-2 Treffer oder Schläge mehr auf den Zetteln gehabt. Das war allerschlimmstes Anti-Boxen (übrigens von beiden) und wurde daher zu Recht vom Publikum ausgebuht. Und im Grunde war der Kampf beispielhaft dafür, weshalb Wladimir es in den USA nie wirklich geschafft hat. Gegen Jennings fehlten ihm im Spätherbst seiner Karriere die Mittel, um besser auszusehen. Auch hier galt wieder mal: Klarer Punktsieg, aber bei den Zuschauern keinen Hunger auf mehr Klitschko gemacht.

Aber Tyson hat nicht über zwölf Runden technisch sauber geboxt, sondern hat seine Kontrahenten mit Urgewalt und den verheerendsten Haken der Boxgeschichte überrollt. Deswegen steht Tyson zumindest in den Ranglisten vieler Fans vor Klitschko.
Tyson hat als Boxer die ganze Welt in Atem gehalten und war auch jedem Nicht-Boxfan ein Begriff. Und das ganz ohne Internet und soziale Medien. Was für ein absurder Vergleich, der selbst Wladimir vermutlich die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte.

So viel dazu.

Mein persönliches Fazit zu Wladimirs Karriere:

Sein Kampfrekord ist schon eine Hausnummer, die man anerkennen und respektieren muss. Ja, er hat über viele Jahre eine sehr schwache Gewichtsklasse dominiert. Auch dafür gebührt ihm Respekt. Aber er hat seit Beginn des Sicherheitsboxens nie mehr so etwas wie Boxinstinkt in seinen Kämpfen gezeigt. Das kompromisslose Nachsetzen bei angeschlagenen Gegnern. Mal einen echten Schlaghagel abfeuern. In einen Brawl mit einem Gegner gehen, so wie Vitali gegen Sanders, bei dem es die Zuschauer von den Sitzen reißt. Mal einen Plan-B zeigen, wenn Plan-A (wie gegen Fury) nicht funktioniert. Unvergessen, wie er vor dem shotten in den Seilen hängenden Rahman stand und vor lauter Angst, sich einen Konter zu fangen, nur mit dem Jab stocherte, so dass selbst der ihm zugeneigete Reporter rufen wollte: Hau ihn doch endlich um!
Meistens kam ja doch früher oder später dann noch der K.O. und bei RTL, in der deutschen Halle und dem Fernsehpublikum machte sich Zufriedenheit breit. Aber mit diesem Boxstil konnte er in den USA nun mal nicht zum Superstar aufsteigen.
Und um nochmal auf den Vergleich mit Tyson zurückzukommen: Dessen K.O.-Siege werden noch in 50 Jahren 10 Mal so viele Klicks auf youtube erhalten wie Wladimirs Knockouts.
Klitschko war unbestritten einer der erfolgreichsten Schwergewichtsboxer der Geschichte. Aber für mich ist er keine Boxlegende und wird das auch niemals sein.
Ich wünsche ihm trotzdem alles Gute für seine zweite Karriere, wie immer die aussehen mag.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.473
Punkte
113
Dass Wlad gegen Jennings aufeinmal stark abgebaut hat, halte ich nach wie vor für ein Märchen. 5 Monate zuvor Pulev verprügelt und bei Jennings baut er dann plötzlich stark ab. Es ist Jennings-Stil, der Wlad daran gehindert hat zu glänzen.

jennings bot auch gg Ortiz eine bärenstarke Leistung, bis es einschlug. das sieht dann natürlich als ko böse aus, aber er hat sich auch in dem fight teuer verkauft, scheitert wohl auch an seinen physischen Parametern.
der spiegelartikel hat mich auch sehr geärgert, vor allem die Passagen über tyson usw.
ja klar hat waldimir einen Haufen wm kämpfe, weil es zig Titel gibt, im Gegensatz zu den alten Zeiten. Ibo, alles klar-
im Gegensatz zu vielen hier, konnte ich wladimirs stil das eine oder andere abgewinnen. das wear teilweise eiskaltes, kontrolliertes boxen (mccline- da war sogar der alte formen beeindruckt, aber das war noch vor sanders..., aber auch pulev oder Peter 1, fast eddi) aber wer so krachend gg sanders und Brewster verliert, kann für mich, trotz aller Dominanz gg gute bis mittlere Gegner, nicht ein absoluter ATG sein. wenn man überlegt, das sauf dem Papier eigentlich nur haye relativ chancenreich schien, dann sagt das viel über die Qualität des damaligen Schwergewichts aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

TheYank

Bankspieler
Beiträge
2.082
Punkte
113
Ach Wlad der groSe Techniker. Seine Erfolge sind zweifellos seiner technischen Ueberlegenheit geschuldet.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
:laugh::laugh::laugh:

Ich stelle mir gerade Dein Avatar Bild vor...der ist ja normal sehr ruhig aber ich glaub bei der Aussage wär selbst er vor Lachem vom Stuhl gefallen. :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

Technisch war Tyson natürlich ein top Mann, aber er hat nicht den Stil geboxt, den die Massenmedien als technisches Boxen ansehen, denn da hat Maske die Maßstäbe gesetzt.

Jones, im Tennisforum unten bist Du wirklich einer der Besten und hast ne Menge Ahnung, aber ist besonders das Unterstrichene wirklich Dein ernst?
Das kann eigentlich nur Sarkasmus sein!

Ich würd Dir nur bei einem Recht geben: Die Massenmedien in Deutschland würden Dir warscheinlich zustimmen, sprich die Promi Fans wie Uschi Glas, Martin Semmelrogge und Co halten/hielten Maske wohl echt technisch besser als Tyson. :D
 

Kinski

total entspannt
Beiträge
9.290
Punkte
113
Ort
Fritzls Keller
er meint doch wohl eher die taktische kampesführung anstatt des wilden drauf bolzens. wenn man das ganze unter dem gesichtspunkt sieht, dann würde ich seine aussage unterstreichen. viele scheinen vergessen zu haben wo das boxen vor henry maske war in deutschland.
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.939
Punkte
113
Wenn man sich die Mühe macht, Jones 86 Aussage zu verstehen, dann kann man sie sehr wohl nachvollziehen. Maske war ein Meister der Medienmanipulation - natürlich nur bezogen auf Deutschland - und hat von sich ein Bild als Mensch, aber auch im Hinblick auf seine Boxqualitäten erzeugt, dass heute noch nachwirkt. Tyson hingegen hatte die Medienmanipulation nie drauf, sein Bild ist von den eher missverstandenen Eindrücken im Ring ("brutale KO-Maschine") und seinen teils gewalttätigen Exzessen im Privatleben geprägt. Das Bild, dass der Laie von Maske und Wladimir hat, wozu auch das Image des überlegten und überlegenen Technikers gehört, ist dem gerade auch mit den Haussendern entwickelten Gesamtkunstwerk im Interesse der Einschaltquote und des Ticketverkaufs geschuldet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kemal

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.615
Punkte
0
Hier eine etwas ausgeglichenere sportliche Nachbetrachtung von Hartmut Scherzer in Zeit. Bagatellisiert etwas die Fury-Niederlage und kommt ebenfalls etwas boulevardesk daher, ist insgesamt aber schon etwas realistischer:

http://www.zeit.de/sport/2017-08/wladimir-klitschko-boxen-karriereende

Gott sei Dank stehen wir erst am Anfang des Jahrhunderts.Da kommt dann hoffentlich noch etwas besseres?!?!Im Vergleich zum 20.Jahrhundert sieht es wirklich beschämend aus.
 
Oben