Wladimir Klitschko vs Alexander Povetkin am 05.10.2013 in Moskau


Franz

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Seine mangelnde Fitness ist die Folge von psychischer Instabilität. Ein psychisch ausgeglichener, stabiler Mensch lässt lebenswichtiges Training nicht einfach schleifen und sitzt auf der Veranda, oder was auch immer Povetkin macht statt zu trainieren. Ich denke das hängt mit der Erkrankung und dem Tod seines Vaters zusammen, und deshalb mache ich ihm auch keinen Vorwurf. Aber so kann man halt keinen Leistungssport machen.

Ich weiß nur eines, ich habe Povetkin noch nie wirklich 100%ig fit gesehen, etwa in der Art wie große Champs in ihrer Prime ihrer besten Kämpfe bestreiten, andere wieder lassen es hin und wieder schleifen, handeln sich Niederlagen ein, bügeln es aber augenblicklich aus, wie wie Lennox Lewis. Der ärgste von allen war glaube ich Ray Robinson, der hat für die symbolische Börse von einem Dollar zugunsten von Krankenhäusern, Stiftungen,Titelverteidigungen gegen um 30 gereihte Leute gemacht für die er gar nichts trainiert hat, sondern er ist vorher nur als Steptänzer in Nachtlokalen aufgetreten usw. Mit der Einstellung hat er auch einige Male den Titel verloren und wieder gewonnen. Aber der war auch einer der größten Boxer der Boxgeschichte, und das ist weder einer der Klitschkos noch Povetkin.
 

Roberts

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Du hast mal wieder einen super Beitrag verfasst aber diesem Teil widerspreche ich. Ich habe absolut nicht den Eindruck dass Povetkin psychisch instabil ist, ich glaube du meintest wohl er ist physisch instabil und Konditionsschwach, zumindest in den letzten Jahren.

Nein, ich meinte es, wie ich es schrieb. Natürlich ist das nur mein Eindruck. Er hat sich in der Tat durch den Huck-Kampf durchgebissen, was man für sich genommen positiv bewerten kann.

Mir fällt das eher schwer. Die Frage ist doch, was man abseits des von K2 mitverschuldeten Gehampels um die jetzige Ansetzung bei der Karriereanalyse erkennen kann. Bis 2007 inklusive ging der Aufbau schnell vonstatten. Im Chambers-Kampf wurde deutlich, dass es für Wladimir bei weitem nicht reicht, der Kampf gegen den wenig kampfwilligen Sykes war das Gegenteil einer Offenbarung und so fand sich in der Vorbereitung der ersten Ansetzung gegen Wladimir im Rahmen einer Pflichtverteidigung dann in irgendeinem Wäldchen eine gemeine Baumwurzel, die Povetkin für längere Zeit außer Gefecht setzte. Nicht nur Spötter hatten damals den Verdacht, dass es hinter den Kullissen zwischen Sauerland und Hrunov ordentlich krachte, weil Hrunov meinte, in der bestehenden Form würde Povetkin zur Schlachtbank geführt und Sauerland wohl meinte, solange er nicht selbst auf der Schlachtbank sitzen würde, reicht es völlig aus, wenn die Börse und damit sein Anteil stimmen würde. Monate später hat Hrunov dann an Sauerland vorbei und zu dessen erklärten Verdruss Valeri Belov durch Teddy Atlas ersetzt. Von da an merkte man Povetkin eine deutliche Verunsicherung an - sicherlich der Tatsache geschuldet, dass Atlas einiges umzustellen versuchte und dass dies selten reibungslos vonstatten geht. Logischweise war das Verhältnis von Atlas und Sauerland von Anfang an gestört, Letzterer hat genüsslich über seinen Cheftrainer Wegner immer wieder neu Öl ins Verbalfeuer gegossen.

Im September 2010 sollte es dann erneut zum Kampf gegen Wladimir im Rahmen einer Pflichtverteidigung durch Wladimir kommen, die Verträge waren angeblich unter Dach und Fach, Herr Sauerland wie üblich guter Dinge wegen seinen fetten Anteils an der Börse von Povetkin, musste dann aber zur eigenen Überraschung mitansehen, wie bereits eine angebliche Nasennebenhöhlenentzündung, verbunden mit einem darauf basierenden Flugverbot den Kampf schon bei der ersten angesetzten Pressekonferenz erneut platzen lies (Der Vertrag war wohl doch noch nicht unterzeichnet). Darüber hinaus stand verständlicherweise noch der Tod des Vaters als psychisches Problem im Raum. Verstärkt wurde das Ganze dann noch von seinem Trainer Atlas, der der Presse gegenüber verkündete, dass Povetkin noch etwas mehr Zeit brauchen würde, um sich zu entwickeln, dass er mitten im Umstellungstraining stehen würde, d.h. Povetkin immer noch nicht bereit für einen WM-Kampf gegen Wladimir sei. Nicht wenige Experten haben das als eigentlichen Grund für das Absagetheater gewertet. In der Folge gab es erneute Probleme zwischen dem in den USA lebenden und arbeitenden Teddy Atlas und Povetkin, weil Ersterer darauf bestand, dass Povetkin für die Trainingseinheiten in die USA zu reisen habe.

Folgerichtig kam es im Januar 2012 zur Trennung und warum auch immer, man entschied sich dafür Alexander Zimin den Posten des Cheftrainers anzudienen, jenem Mann, der vergeblich versucht hatte, aus Nikolai Valuev einen Boxer zu formen. Auch das ging nicht lange gut, man kann zwar immer wieder in einzelnen Aktionen Povetkins Potenzial erkennen, das Gesamtpaket hat seit 2007 nicht mehr für das Ziel "Sieg gegen Wladimir" gepasst. Der Tiefpunkt war dann im Huck-Kampf erreicht, als Povetkin sich körperlich völlig desolat und konditionell inakzeptabel präsentierte, ohne dass die bekannten Schwächen in der Defensive durch die diversen Trainer auch nur irgendwie beseitigt werden konnten.

Nunmehr soll es sein neuer Coach Kostya Tszyu richten, der ihn zwar schon in den Trainingslagern vor seinen letzten Kämpfen als Co-Trainer unterstützt hatte, nun aber mit Zimin die Plätze tauschte. Ein Aufwärtstrend ist auszumachen, eine wirkliche Chance nicht, zumal es im Povetkin-Team erneut Quärelen gibt. Nachdem Hrunov ihm die fetteste Börse seiner Karriere verschaffte, gab es anschließend ein riesen Geplänkel um die Vertragsunterzeichnung - ob sie nun zustande gekommen ist oder nicht - mittlerweile hat sich Povetkin von Hrunov als Manager getrennt, diese Funktion nimmt nun der alte Züngler wahr.

Das Ganze macht einen unprofessionellen Eindruck. Die Absagen, die körperlichen Unzulänglichkeiten, das Kreuzfeuer und die Kleinkriege innerhalb des eigenen Teams, öffentliche negative Äußerungen über seine Chancen aus dem eigenen Team - das alles wirkt nicht so, als sei Povetkin dem Druck wirklich gewachsen, als sei er professionell eingestellt und als würden die ewigen Grabenkämpfe in seinem Team spurlos an ihm vorüber gehen. Deshalb mutmaße ich eine psychische Instabilität bei Povetkin und deshalb erwarte ich, dass er den Anforderungen des Klitschko-Kampfes nicht gewachsen sein wird. Klar, das ist nur eine Mutmaßung.
 
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Easy

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Der Kampf steht

Na dann schauen wir mal.

Facebookmeldung der Klitschkos:

"It's official: The fight between WBA/WBO Super Champion and IBF/IBO and “The Ring Magazine” World Heavyweight Champion Wladimir Klitschko (60-3, 51 KOs) and WBA Heavyweight Champion Alexander Povetkin (26-0, 18 KOs) will take place on October 5th in Moscow, Russia."
 

beachbulette

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"Ich werde in meiner Heimat beweisen, dass sich harte Arbeit auszahlt"

Povetkin scheint ne interessante Definition von harter Arbeit zu haben:D
 

Goal04

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:D Das habe ich mir auch sofort gedacht, als ich das gelesen habe. Meint er die harte Arbeit in Vorbereitung auf den Huck-Kampf zum Beispiel etwa?:p
Nichts als ne hohle Phrase!
 

ali200367

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:D Das habe ich mir auch sofort gedacht, als ich das gelesen habe. Meint er die harte Arbeit in Vorbereitung auf den Huck-Kampf zum Beispiel etwa?:p
Nichts als ne hohle Phrase!

was gibt es denn da jetzt dran auszusetzen?
ist doch ein gutes zeichen wenn er von harter arbeit redet
er scheint sich sehr hart auf den kampf vorzubereiten und das muß er auch
 

Franz

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:D Das habe ich mir auch sofort gedacht, als ich das gelesen habe. Meint er die harte Arbeit in Vorbereitung auf den Huck-Kampf zum Beispiel etwa?:p
Nichts als ne hohle Phrase!

Ich habe auch schon den Glauben verloren das wir den Povetkin je 100% austrainiert boxen sehen werden. Der einzige Zustand in dem er Klitschko schlagen könnte.
 

Goal04

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darauf scheint er ja hinzuarbeiten

Seinen Aussagen und Phrasen zu urteilen vielleicht. Oder gibt es sonst irgendwelche Indizien? Entscheidend ist am 05. Oktober. Dass ein Boxer vor einem Kampf sagt,er will 100% fit sein, trainiert hat, ist das Normalste auf der Welt.
 

kopfball

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Freddie Roach trainiert Pove für den Kampf gegen Klitschko:

http://www.eastsideboxing.com/2013/roach-to-train-povetkin-for-wladimir-fight/#more-14258

Ob das funktioniert? Halte nichts davon, wenn Boxer und Trainer über einen Dolmetscher kommunizieren (das war ja bei Pove und Atlas so). In kritischen Situationen gehen in der Ringecke einfach zu leicht wichtige Infos verloren. Grundsätzlich denke ich, dass Pove, der offenbar ein sensibler Typ ist, mit einem russischen Trainer besser fährt. Über Kosta Tszyu hat er doch noch kürzlich geschwärmt - warum jetzt dieser kurzfristige Wechsel?
 

Roberts

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Wie aus wie immer gut informierten Kreisen zu hören ist, unterstützen und beaufsichtigen die russischen Investoren des Kampfes das Training. So ist ein
Team abgestellt,
Anhang anzeigen 5820
welches sicherstellt, dass Povetkins Fitnesszustand schnelle Fortschritte macht.

Sollte sich der Zustand nicht im gewünschten Maße verbessern, werden neue Schuhe aus Spezialmaterial das Problem richten
Anhang anzeigen 5821
Auch ein spezielles Korsett ist denkbar
Anhang anzeigen 5822
Sollte Povetkin in den Ring kommen, wird er mit Sicherheit fit sein.
 

beachbulette

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Komische Sache - Vor dem größten/schwersten Kampf der Karriere schon wieder nen neuen Trainer zu nehmen.

Klingt fast so, als wenn die russischen Geldgeber mehr oder weniger ihn da einfach Roach vor die Nase gesetzt haben.

Roach scheint ja irgendwie auch ein wenig "past Prime" zu sein. So viele Niederlagen in so kurzer Zeit hatte wohl sonst nur Sdunek zu UBP-Zeiten;-)
 

Franz

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Freddie Roach trainiert Pove für den Kampf gegen Klitschko:

http://www.eastsideboxing.com/2013/roach-to-train-povetkin-for-wladimir-fight/#more-14258

Ob das funktioniert? Halte nichts davon, wenn Boxer und Trainer über einen Dolmetscher kommunizieren (das war ja bei Pove und Atlas so). In kritischen Situationen gehen in der Ringecke einfach zu leicht wichtige Infos verloren. Grundsätzlich denke ich, dass Pove, der offenbar ein sensibler Typ ist, mit einem russischen Trainer besser fährt. Über Kosta Tszyu hat er doch noch kürzlich geschwärmt - warum jetzt dieser kurzfristige Wechsel?

Irgend etwas stimmt da bei Povetkin ganz grundsätzlich nicht, was soll ein Trainerwechsel mitten in der Vorbereitung denn für einen Sinn geben?
 

Roberts

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Das ist keinewegs verwunderlich. Bisher zog Hrunov die Fäden, jetzt gibt zwar der Züngler den Manager, es steht aber anzunehmen, dass die Investoren auch weiterhin etwas für ihr Geld sehen wollen. Was sie bisher sahen, war ein ehemaliger Olympiasieger, der es bei den Profis nicht schafft, annähernd den Glanz aus Amateurtagen zu verbreiten. Vom Leistungsvermögen her, ist Wladimir immer noch zu weit weg. Wahrscheinlich haben die jüngsten Trainingsergebnisse mit Tszyu nicht überzeugen können, so dass man wie so oft glaubt, ein anderer Trainer könnte die Defizite beseitigen. So kurz vor dem Kampf bringt so etwas erfahrungsgemäß gar nicht. Im Povetkin-Brei rühren längst viel zu viele Köche, das Ergebnis ist eine zähe, wabbelige unschmackhafte Pampe. Weiterhin keine positiven Signale.
 
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