Langsam wird es ernst, Samuel Peter und Wladimir Klitschko bereiten sich auf ihren großen Kampf am 24. September in der Boardwalk Hall in Atlantic City vor. Der Show-Down wird präsentiert in Kooperation der Promoter Duva Boxing, K2 Promotions, Top Rank und dem Austragungsort Ceasars Atlantic City.
Selbstvertrauen, ist das Schlüsselwort in den Trainingslagern von Samuel „The Nigerian Nightmare“ Peter (24-0, 21 KO) und Wladimir Klitschko (44-3, 40 KO) während ihrer Vorbereitung auf den spektakulären IBF und WBO Weltmeisterschaftsausscheidungskampf.
„Samuels Selbstvertrauen ist sehr, sehr hoch im Moment,“ erklärte sein Trainer, Andy „Pops“ Anderson. „Er ist bereit für die großen Ziele. Dies ist so ein Moment, in welchem das Timing perfekt ist. Sein Selbstvertrauen ist so gut wie noch nie!“
Anderson sagt, dass von Beginn des Trainingslagers in Reno, Nevada an, konzentrierten sie sich auf die grundlegenden Dinge des Boxens. „Klitschko hat einen sehr starken Jab, ein Schlag der einen wirklich unter Druck setzen kann und einem Gegner stark zusetzt. Daher ist es wichtig die fundamentalen Dinge des Sports zu verinnerlichen. Samuel muss seine Hände oben behalten, ständig den Oberkörper bewegen und die Schläge gut auspendeln. Er muss sich ständig bewegen und konstant nach vorne gehen!“
Für seinen Trainer wird der Schlüssel zum Sieg für Samuel sein, Klitschko ständig in Bewegung zu halten, ihn Müde zu machen. „Wir wollen ihn zum Kämpfen bringen. Wir wollen nicht, dass er hält oder schiebt, oder andere Möglichkeiten hat sich auszuruhen. Wir wollen, dass er sich verausgabt. Sam ist bereits dran sich in Top-Form zu bringen, den wir wollen Klitschko dazu zwingen, dass er viel arbeiten muss.“
Laut Anderson wird Samuel immer näher an Klitschko herankommen, umso länger der Kampf dauert. Vielleicht sogar schon in den frühen Runden. „Samuel ist einer der hungrigen Kämpfer, er hat das Auge des Tigers. Er geht einfach in den Ring und was immer dann auch passiert, passiert eben. Er ist da um zu gewinnen, egal was es auch kosten mag…aber glauben sie mir, er wartet nicht auf einen langen Kampf, wenn er Schluss machen kann, macht er es auch, dies kann ich ihnen versprechen!“
Währendessen, hoch oben in den Pocono Bergen, wo er dem früheren WBO Champion Wladimir Klitschko auf den bislang größten „Alles-oder-Nichts“-Kampf seiner Karriere vorbereitet, stimmt Emanuel Steward den Gedanken von Anderson gar nicht zu. „Peter steht zum ersten Mal in seiner Karriere einem Top-Mann, einem A-Klasse-Kämpfer gegenüber. Er denkt er könnte ihn einfach überwältigen, er hätte mehr Kraft, aber glauben sie mir, dass wird nicht passieren. Peter ist mit einem erfahrenen großen Mann im Ring, und er wird sehr schnell merken, dass es ein sehr großer Mann ist, und zwar an der Art wie wir ihn kontrollieren werden. Das ist ein sehr erfahrener Mann, der voll auf sein Ziel fixiert ist. Peter kann nicht einfach über ihn hinweglaufen, wie er es mit seinen früheren Gegnern gemacht hat.“
Von Beginn des Trainings-Camps an, war es das Ziel von Steward Wladimir wieder an die raue, harte Gangart des Sports zu gewöhnen. „Wladimir ist bereits jetzt in einer sehr guten Verfassung. Das ist er eigentlich immer, er ist ein Top-Athlet. Er beginnt das Training genau mit dem Gewicht, welches er auch zum Kampf haben wird. Daher gibt es für uns keinen Grund Entgiftungstraining zu machen oder Gewicht zu verlieren. Von Beginn an, liegt der Fokus darauf wieder in den Ring zu gehen, dass Timing zu bekommen und sich an das Gefühl zu gewöhnen, dass da ein anderer Mann im Ring ist der nach dir schlägt. Wir wollen den Körperkontakt, den man nicht am Sandsack oder von Gewichtstraining bekommen kann.“
Auch weiterhin ist Steward davon überzeugt, dass viel von Peters gutem Ruf seinem sehr cleveren Management und seiner vorsichtigen Gegnerauswahl zuzuschreiben ist. „Peter wird sehr schnell herausfinden, dass dies nicht seine Klasse ist. Das ist zu gut für ihn. Wladimir ist nicht noch ein C-Klasse Kämpfer, mit denen Peter bislang im Ring war. Er hat bislang nur ein paar B-Jungs geboxt, wie Charles Shufford und Jovo Pudars und hatte selbst mit denen schon Probleme. Also hat ihm sein Management die C-Klasse Jungs wieder vorgesetzt, mit welchen er kurzen Prozess machen konnte. Die öffentliche Meinung über diesen Kampf ist, da kämpft ein harter, kräftiger, hart-schlagender Mann, gegen den verletzlichsten, weichen Kämpfer ohne Selbstvertrauen in der ganzen Schwergewichtsklasse. Die Medien sagen, es kämpft der böseste und härtest Mann gegen den weichsten und verletzlichsten, und Peter siegt durch KO. Aber vergesst nicht, Wladimir schlägt mindesten genauso hart. Von einem 2,10 m Mann der weiß was er tut, getroffen zu werden, wird eine ganz neue Erfahrung für Peter sein.“
Steward sagte auch, dass er und Wladimir planen gerade diese öffentliche Meinung der Leute durch eine grandiose Leistung zu ändern. „Wenn ich auch nur den geringsten Zweifel an Wladimirs Selbstvertrauen hätte, wäre ich nicht hier. Er hat sich selbst niemals in Frage gestellt. Um genau zu sein, er ist der Kämpfer mit dem größten Selbstvertrauen, mit dem ich es je zutun hatte. Im Moment, sind die einzigen Menschen, die nicht an ihm zweifeln, er und ich. Aber glauben sie mir. Er denkt nicht mal daran verlieren zu können. Ich denke dieser Kampf wird nach zwei Runden zuende sein. Wenn Peter zwei Runden lang Wladimirs Schläge schlucken muss, dann wird er nicht mehr kämpfen wollen. Der Kampf wird ein starker Junge, gegen einen großen erfahrenen Kämpfer sein, in einer Klasse, in welcher er noch niemals zuvor geboxt hat.“
„Hat er das wirklich gesagt?“ lachte Anderson. „Emanuel wird herausfinden, dass je besser der Gegner, desto besser ist es für Samuel. Samuel wächst an der Herausforderung. Ich hoffe Klitschko ist in seiner besten Form wenn Samuel in KO schlägt. Ich möchte später keine Entschuldigungen von ihm hören.“