Beinahe amüsant ist, dass Thomas "Wo ist die Kamera?" Pütz sich direkt wieder zu Wort meldet:
"Sollte Fury gegen Christian Hammer gedopt gewesen sein, hätte der Verband ihn sperren müssen. Fury hätte dann im November gegen Klitschko gar nicht boxen dürfen."
Da möchte man ausdrücklich darauf hinweisen, dass man von Tepers zwei positiven Doping-Tests auch erst erfahren hat, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen Teper ermittelte.
Von Tepers Sperren nach den betroffenen Kämpfen erfuhr auch vorher niemand etwas.
Auch die Siege gegen Ouatah und Price verbleiben im Kampfrekord von Teper (die EBU will das wohl so).
Während der BDB "Ersttäter" Teper nach dem Ouatah-Kampf für 6 Monate gesperrt wurde, ist Pütz der Ansicht, dass Fury 9 Monate nach seinem Test zum Kampf mit Hammer nicht gegen Klitschko boxen darf?
Welch zweierlei Maß...
Mich persönlich würde es also nicht wundern, wenn Fury-Hammer eine ähnliche Geschichte ist wie Teper-Ouatah.
Sieger gedopt, Sieger 6 Monate gesperrt, Sieg bleibt im Rekord, Dopingfall gelangt (zunächst) nicht an die Öffentlichkeit.
Pütz darf sich in der Causa Fury/Hammer auf jeden Fall nicht über ein Spiel beschweren, dass sein Verband selbst spielt.
Auch nett:
http://www.welt.de/sport/boxen/article156583760/War-Tyson-Fury-gegen-Wladimir-Klitschko-gedopt.html
Gunnar Meinhardt schreibt zwar bei der "Mainstream"-Presse deutlich weniger Mist als andere ... aber folgendes machte mich stutzig:
"Fakt ist jedenfalls, sollte sich der Dopingfall bestätigen, müsste Fury mindestens zwei Jahre gesperrt werden. Demzufolge hätte er niemals gegen Klitschko boxen dürfen.
Sein Punktsieg über den damaligen Weltmeister der Verbände WBA, WBO und IBF müsste ihm aberkannt und Klitschko wieder als Champion geführt werden."
Ich finde online leider keine Auflistung, was die UKAD als Sperren für die Athleten anpeilt. Tony Thompson wurde z.B. für den zweiten Price-Kampf für 24 Monate gesperrt, die später auf 18 Monate gekürzt wurden. Die Sperre war weniger wegen gefundenen Bluthochdruck-Mittels, sondern wegen mangelnder Zusammenarbeit bei der Klärung der Angelegenheit. Wenig später wurde er auch beim Pulev-Kampf positiv getestet und hier 12 Monate lang gesperrt.
Timo Hoffmann wurde für 2 Jahre gesperrt für den Befund beim Kampf mit Ian Lewison. Die finale Entscheidung der UKAD fand jedoch erst 2014 statt ... die Sperre begann auch nicht mit dem Kampftag (23.02.2013), sondern später (21.05.1013). Nichts daran hinderte Hoffmann ein paar Monate später (auf einer BDB-Veranstaltung) gegen Petkovic zu boxen.
http://www.doping.nl/media/kb/2091/UKADvHoffmann_Decision_331.pdf
Müsste Fury wirklich für 2 Jahre gesperrt werden? Die UKAD will sich nicht äußern.
Vielleicht war Fury sogar gesperrt ... wer weiß das schon.
Beeinflusst das wirklich den Kampf mit Klitschko? Sicherlich nicht, ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein Kampf in ein NC umgewandelt wurde, wenn der jeweilige Sieger (hier Fury über Klitschko) bei dem betroffenden Kampf nicht positiv getestet wurde.
Die Mühlen bei der UKAD mahlen langsamer scheinbar. Hoffmann hatte schon die Hälfte seiner Sperre hinter sich, als diese bekannt wurde.
Tony Thompsons Sperre war schon vorbei, als die finale Entscheidung fiel.
Gut möglich, dass die UKAD sich meldet, wenn ein Boxer mit einem "schwebenden Verfahren" in UK boxen will ... deswegen kein Hindernis für Thompson-Pulev, Hoffmann-Petkovic und Klitschko-Fury. Für den Klitschko-Fury-Rückkampf sieht dies jedoch anders aus.
Ich wäre an Meinhardts Stelle vorsichtig von "Fakten" zu sprechen, wenn man bedenkt, dass der Boxsport recht kreativ ist, was die Auslegung in Doping-Fällen angeht.
Ob und wie lange Fury gesperrt werden sein könnte/würde/hätte-wäre-wenn steht mehr als ein Jahr später nicht fest.
Ebenso wenig steht fest, ob der BDB, die WBA, die WBO, die IBO in irgendeiner Art und Weise gedenken das Ergebnis zu annulieren.