Wladimirs Chancen gegen die ATGs und sonstwen


Schlonski

Bankspieler
Beiträge
13.013
Punkte
113
Einzeilige (Einzellige?) Aussagen, wie X hätte gegen Y keine Chance, weil Boxer X so geil ist.....blablabla ist undiffernzierter Kinderkram und Fanboygequatsche.

Meines Erachtens gäbe es bei Klitschko gegen ATG keine klaren Favoriten. Wer das behauptet ist undifferenziert. Es wären meiner Meinung nach folgende Boxer in ihrer Prime leichter Favorit gegen Klitschko in dessen Prime.

1.) Ali mit 100kg und spätestens 1974er-Version. Warum?

Klitschko hätte auf den Punktzetteln ggf. Vorteile aus Größe, Reichweite, Effizienz, aber Ali würde Klitschko doch einige Male deutlich treffen, mit seinen Aktionen nerven und hätte die Fähigkeit Klitschko müde zu machen vorbeischlagen zu lassen und mit überlegener Cleverness und Variabilität hinten raus vielleicht einen TKO gegen einen ausgepumpten Klitschko zu holen. Ali wusste wie man mit Müdigkeit umgeht, Klitschko kennt das nur bedingt und gegen zweitklassige Gegner. Über die Punkte allerdings würde ich eher Klitschko knapp favorisieren, wenn der clever und ökonomisch boxt. Die
Größenunterschiede sind da einfach ein zentraler Punkt. Außerdem war Ali defensiv sorglos und daher relativ leicht zu treffen. Klitschko kann man nur in der Halbdistanz schlagen und niederbrawlen. Auf lange Distanz hat er seine Größenvorteile und Klitschkos Footwork und Schnelligkeit ist schon sehr gut. Ein Infight-Brawler war Ali ja jetzt nicht. Insgesamt wäre Klitschko-Ali wohl ein weitestgehend langweiliger und taktischer Kampf mit viel Geklammer und einer Führhandorgie.

2.) Lennox Lewis so um 1999.

Lennox konnte Infight und lang Boxen. Ich sehe da einen Kampf in dem derjenige der als erstes voll durchkommt einen KO holt. Wäre ein sehr spannender Kampf mit Action. Lewis ist aber geschmeidiger und variabler. Geht klitschkos Klammern einmal nicht konsequent genug bekommt er den Lewis-Uppercut in die Zwiebel und dann gibts Gummibeine.

Von 5 Kämpfen gewinnt Lennox 3 und Klitschko 2. Man darf nicht vergessen, dass LL jetzt kein Granitkinn hatte und Klitschko würde Lewis schon ein paar Mal erwischen. Auch nach Punkten in einem taktisch geprägten Kampf würde ich Klitschko leicht favorisieren. Wäre aber dann ein echt unansehnlicher Kampf.

3.) Riddick Bowe 1992

Ich persönlich finde Riddick Bowe wäre der gefährlichste Stil für Klitschko. Gleiche körperlichen Parameter, exzellente Führhand, aber Bowe brawlt sich wenns sein muss in Klitschko auch einfach rein. Wenn Klitschko da nicht konsequent wegklammert und das ist gegen einen 108kg Bowe schwer, bekommt er fiese Infighthaken um die Ohren. Und mit der Führhand Bowe 12 Runden auf Distanz halten wäre eine Megaaufgabe.


4.) Tyson 1987, aber nur in den ersten 4-5 Runden.

Kommt Tyson früh voll durch geht Klitschko KO. Aber das Tyson zwingend voll durchkommt glaub ich nicht zwingend. Mit großen Leuten die gut zu Fuß unterwegs waren und eine Führhand hatten, hatte Tyson immer Probleme seinen Stil durchzusetzen. (Tucker, Tillis, Green, auch der alte Holmes hatte in den ersten Runden Tyson gut auf Distanz brach dann aber ein.). Dazu beherrscht Klitschko perfektes Klammern und die Größennachteile Tysons sind einfach eklatant. Tyson ist zudem einfach auch ein bisschen überschätzt. Wenn es in den ersten 4-5 Runden nicht mit seinem Stil klappte den Gegner auszuknocken war es ab Runde 5 in der Regel nix mehr berauschendes.

Man darf nicht übersehen, dass Tyson in seiner gesamten Karriere gerade mal einen einzigen Kampf nach der 7.Runde vorzeitig gewinnen konnte (Aufbaukampf Ribalta TKO10) und nur dreimal nach der 6. Runde (Nielsen, Ruddock 1, Biggs alle TKO7). In der zweiten Kampeshälfte war Tyson lang nicht mehr so gefährlich wie in den ersten Runden.
Wenn Klitschko Tyson am Anfang massiv wegklammert, schnell auf den Beinen ist und sich auf Tyson drauflegt und Tysons brutale Anfangsphasen übersteht gewinnt er relativ deutlich nach Punkten oder sogar durch späten TKO.


5.) George Foreman 1973/74

für Foreman gilt ähnlich wie bei Tyson, schafft er nicht früh den KO wirds hinten raus nach Punkten eng. Konditionell hat Klitschko da deutliche Vorteile und Foreman hieß zwar "Big", aber 1,92m und 99 kg sind gegen Klitschko recht klein. Zudem hatte Foreman Probleme mit sich schnell bewegenden Zielen auf schnellen Beinen. Foreman müsste versuchen gegen klitschko pausenlos reinzumarschieren, würde dabei aber häufig Führhände nehmen.

Schafft Foreman es nicht, Klitschko am Seil zu stellen oder anderweitig in der ersten Kampfhälfte total niederzuwalken und voll zu treffen wird er ausgejabbt und weggeklammert.

6.) Larry Holmes 1981

Jabfestival. 50-50. Geht über die Runden. 12 Runder gewinnt klitschko, 15 Runder gewinnt Holmes.

7.) Mit Abstrichen Evander Holyfield Mitte-90er mit 100kg

Klitschko mag keine brutal schnellen Gegenattacken in der Halbdistanz. Zum Klammern noch zu weit weg. Fraglich ist jedoch Holys Punching Power im Schwergewicht.

Klitschko wäre mE Favorit gegen Frazier, Liston

Frazier einfach zu klein und zu leicht. Müsste beim Klammern zu viel Kraft lassen und würde viele Führhände und 1-2 abbekommen.

Liston ist zu lahm auf den Beinen. Kommt auf die Ringgröße an. In einem großen Ring läuft ihm Klitschko weg. In einem kleinen Ring würde Liston eine Handvoll Chancen bekommen Klitschko am Seil zu packen. Davon müsste dann eine sitzen.

Ken Norton 1975/76 sowas wäre noch ein Kandidat zum niederbrawlen a la Brewster 2. Allerdings konnte Norton zu wenig wegstecken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Meines Erachtens gäbe es bei Klitschko gegen ATG keine klaren Favoriten. Wer das behauptet ist undifferenziert.

Ich sehe viele Duelle sehr sehr ähnlich, aber nicht jeder der in bestimmten Kämpfen einen klaren Favoriten sieht ist damit direkt undifferenziert. Die Styles können einen Kampf auch zwischen 2 Leuten auf Weltklasse Niveau relativ einseitig machen.
Ich sehe z.B. Tyson als ziemlich klaren Favoriten, obwohl viele meinen er hätte mit großen Leuten Probleme gehabt. Prime Tyson hatte einen Vorteil in Sachen Speed und seine Gegner waren immer größer. Er bräuchte gegen Wlad seinen Stil nicht groß umstellen. Wenn er den KO nicht in den ersten Runden schafft, dann gewinnt wohl Wlad über die Punkte, aber die Wahrscheinlichkeit für den KO ist imo sehr sehr hoch.
 

Emperor

F1-Tippspiel-Champion 2019
Beiträge
1.873
Punkte
113
Ort
Dortmund
Wenn ich nur auf der Grundlage der beiden Foreman Kämpfe und Bugner urteile, dann ist es nur die Frage wann Klitschko Frazier abschießt.
Das ist natürlich nun nicht gerade objektiv, aber es zeigt, dass Foremans legacy zu großen Teilen auf Ali aufbaut und das er große Gegner, welche sich nicht dem Schlagabtausch stellten nicht lagen.
Frazier ist ein großer Champ mit viel Herz, aber Wlad ist ihm körperlich extremst überlegen und wenn er nicht früh den linken Haken entscheidend ins Ziel bringen würde, dann würde er selbst TKO gehen. Entweder aufgrund von 3 Niederschlägen oder weil das Auge vom Jab so zugeschwollen ist, das er raus genommen wird vom Ref.
Etwas klammern oder auch schubsen (wie Foreman) wird in meinem mythical matchup nicht mit sofortigem Punktabzug oder DQ bestraft, denn dies ist nicht üblich.

Wirklich schöne Analysen zu Frazier von Dir :thumb: . Solche Beiträge liest man gerne. Ich verstehe Deine Sicht auch, möchte meine Sicht jedoch nochmals klarstellen ;) .
Würde Wladimir so kämpfen wie George Foreman, vor allem mit diesen Stil und dieser Entschlossenheit, eine schnelle Entscheidung zu suchen, würde ich Dir sofort zustimmen. Denn dann müsste auch Frazier einsehen, dass Wladimir einfach "too big" ist.
Nur ganz ehrlich: Wann hat Wladimir das letzte mal so gekämpft? Wladimirs Konzept seit Steward ist es, zunächst auf Sicherheit zu boxen, man denke nur an das rundenlange gejabbe. Wieso sollte er dies gegen einen schlagstarken Mann wie Frazier ändern?

Wladimir reagiert nie auf das, was der Gegner macht, er kämpft stets seinen eigenen Kampf und boxt immer stringent seinen Plan A durch, welcher aus dem Jab und vielleicht einer rechten Geraden und dem linken Haken besteht.
Sollte Frazier ihm zu nah kommen, wird er klammern und auf dem Weg in Wladimirs Arme würde Frazier ähnlich wie Brewster zum Körper schlegen. Frazier schlug gerne zum Körper, wenn er zum Kopf keinen Erfolg hatte.

Selbst wenn Wladimir seinen Stinkstiefel rausholt und häufig klammert, würden ihm Fraziers Körpertreffer wohl mehr zusetzen, als der Schaden, der er mit dem Klammern und dem Jab.


es bleibt viel Spielerei und viel "hätte wäre wenn". Ich respektiere Deine Meinung und die Mühe, die Du in Deine Beiträge steckst, sehe es jedoch teilweise anders. Aber das ist doch auch das schöne an den mythical matchups, man kann, ewig darüber diskutieren, wenn man Lust hat :) .
 

VR2

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.498
Punkte
63
verstehe ich das richtig, wlad clincht damit der gegner den clincht nicht löst?
wo sucht wlad den wirklch den infight? hast du vllt ein paar beispiele parat? wäre mir nämlich neu!

Wenn du "infight" schreibst, was stellst du dir darunter vor?

alles was sich im Bereich Schulter bis Ellenbogen abspielt, nimmt man einen ausgestreckten Arm zum Maßstab
iD24mj0oh1T6Z.gif
 

Harrison

Bankspieler
Beiträge
4.258
Punkte
113
...

vs. Liston -> Außenseiter
Warum? Weil Sonny ne Armspannweite von 2,13 m hat und Wladi in Sachen Reichweite deutlich überlegen wär

vs. Ali -> Außenseiter
Ali zu schnell, beweglich und zu gutem Timing. Reichweite 198 cm für Ali und 206 cm für Wlad, kein großer Unterschied...

ne, is klar...
 
S

sabatai

Guest
Der Schlüssel ist Wladis Jab. Es gibt im Schwergewicht leider nahezu keinen Boxer, der einen guten Jab neutralisieren kann. Dafür braucht man Timing, Distanzgefühl und Beweglichkeit (auf den Beinen und im Oberkörper). Diese Attribute setzen ein gewisses Maß an Talent voraus und das, so ist das leider, fehlt im heutigen Schwergewicht. Ich glaube Wladimir hätte schon gegen einen Mercer oder Mavrovic große Probleme gehabt. Frazier und Norton waren darin auch überragend (Jab neutralisieren). Norton wird immer auf seine Kämpfe gegen Ali reduziert, aber gegen Holmes zeigte er ebenfalls einen sensationellen Kampf. Ich würde beide gegen Wladi favorisieren.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Anders als Holmes hat Wlad aber ATG-Power in beiden Fäusten.
Norton hat doch nicht genug Kinn um gg Wladi irgendwas auszurichten.

Mit Mercers Style kam Klitschko gut zurecht, wenn man da kleinere Rückschlüsse ziehen darf.
Wladimirs Speed wird völlig unterschätzt.
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.419
Punkte
113
Ich finde die Vergleiche zwischen Boxern aus unterschiedlichen Epochen vor allem mit Verweis auf Größe und Gewicht immer etwas problematisch, weil sich diese Indikatoren mit der Zeit verändert haben. Ein Dempsey hat so gesehen ja eh keine Chance gegen Klitschko, weil er mit 85 KG und dem damaligen Standart einfach kaum mithalten kann. Frazier traue ich es auf der einen Seite zu Wladimir unter Druck zu setzen, weil er wie Sabatai schon ausführte die Beweglichkeit , das Timing und die Nachgiebigkeit hat den Jab von Wladimir zu neutralisieren. Ich denke , dass er Wladimir in mentaler Stärke, Ausdauer und Kampkraft überlegen ist. Auf der anderen Seite hatte er auch nicht die beste Deckung und kein Betonkinn. Wenn er Wladimir entscheidend treffen will muss er auch ein gewisses Risiko gehen. Die Gefahr dabei von einer Rechten Wladimirs voll ausgekontert zu werden ist nicht gering.

Gegen Foreman und Lewis sehe Wladimir als Außenseiter. Die würden beim Geklammere Wladimirs mit einem brutalem Uppercut antworten.
 
S

sabatai

Guest
Anders als Holmes hat Wlad aber ATG-Power in beiden Fäusten.
Norton hat doch nicht genug Kinn um gg Wladi irgendwas auszurichten.

Mit Mercers Style kam Klitschko gut zurecht, wenn man da kleinere Rückschlüsse ziehen darf.
Wladimirs Speed wird völlig unterschätzt.

IMO kann man daraus überhaupt keine Rückschlüsse ziehen. Mercer war meilenweit über den Berg. Aus dem Kampf Kevin McBride vs. Mike Tyson kann man auch keine Rückschlüsse ziehen.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Ein Dempsey hat so gesehen ja eh keine Chance gegen Klitschko, weil er mit 85 KG und dem damaligen Standart einfach kaum mithalten kann.

http://www.youtube.com/watch?v=gk-7ic9OCKY

Hätte damals auch keiner gedacht.

Buddy Baer z. B. war 1,99 m mit einer 2,13 m Reichweite und ca. 110 kg Gewicht.
Sein "großer" Bruder Max wog keine 90 kg und war 1,89 m bei 2,06 Reichweite...genau die selbe Reichweite wie Wladimir trotz 9 cm kleiner.

Dempsey hatte bei 1,85 m Größe ne Reichweite von 1,96 m...auch nicht gerade wenig.

Die Reichweite zählt imo manchmal mehr als ein paar KG oder Grösse...oder besser gesagt sie zählt zum Paket dazu.
 
S

sabatai

Guest
@Devil

Ich denke, dass viele Fans die physische Komponente völlig überschätzen. Ist aber nur meine Meinung. Frazier war 182 cm. Wenn er in den Mann geht, "schrumpft" er auf 160-165 cm. Wladi ist knapp 200 cm groß. Für ihn wäre es alles andere als einfach einen so kleinen und beweglichen Mann mit dem Jab zu treffen. Ich weiß nicht ob Wladis Größe gegen Frazier oder Tyson überhaupt ein Vorteil wäre. Wohl eher nicht. In einem Mythical Matchup würde Wladi IMO die ersten 4-5 Runden gewinnen. Allerdings ohne klare Treffer. Dafür macht sich Frazier einfach zu klein + bietet kein stationäres Ziel. Allein der Schlagwinkel wäre ja schon sehr unorthodox. Frazier würde Wladi mit Sicherheit zu einer sehr hohen Pace zwingen und damit wohl auch seinen Rhythmus brechen. Ähnlich wie Brewster im ersten Kampf. Ergebnis: Klassischer Ermüdungs-KO in den mittleren bzw. hinteren Runden.

So sehe ich das, aber jedem seine Meinung. Ist halt auch eine Grundsatzfrage. Wenn man glaubt, dass die Physis eine wirklich so bedeutende Rolle spielt, hat man zwangsläufig eine andere Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Corex

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.201
Punkte
48
Ort
zu hause
Selbstverständlich spielt die körperliche Komponente eine nicht unwesentliche Rolle.

Ob Liston Patterson auch mit 85 KG in der 1. Runde ausgeknocked hätte?

Und wäre Valuev auch mit 1,90 m WM geworden?

Und WK wäre mit 1,85 m wohl auch nicht so dominant.

Was wenn sich Tua und LL sprichwörtlich auf Augenhöhe begegnet wären?

Mal ernsthaft, wenn die Physis keine Rolle spielen würde, könnte man doch getrost alle ab dem (sagen wir mal) LHW im HW boxen lassen.


@ Drago


Was Harrison meinte ist, dass du Listons Reichweitenvorteil von 7 cm gegenüber WK als "deutlich überlegen" bezeichnest, während du Wlads Reichweitenvorteil von 8 cm gegenüber Ali mit "kein großer Unterschied" kommentierst.
Finde den Fehler.

Womit wir wohl wieder beim Thema selektive Wahrnehmung wären.

:D
 
Zuletzt bearbeitet:
S

sabatai

Guest
Selbstverständlich spielt die körperliche Komponente eine nicht unwesentliche Rolle.

Ob Liston Patterson auch mit 85 KG in der 1. Runde ausgeknocked hätte?

Und wäre Valuev auch mit 1,90 m WM geworden?

Und WK wäre mit 1,85 m wohl auch nicht so dominant.

Was wenn sich Tua und LL sprichwörtlich auf Augenhöhe begegnet wären?

Mal ernsthaft, wenn die Physis keine Rolle spielen würde, könnte man doch getrost alle ab dem (sagen wir mal) LHW im HW boxen lassen.

Du betrachtest das aus einem anderen Blickwinkel. Natürlich hat die Dominanz der Klitschkos etwas mit ihrer beeindruckenden Physis zu tun. Wahrscheinlich ist diese sogar ein sehr großer Faktor.

Aber wären Tyson oder Frazier mit einer Körpergröße von 195 cm und 105 Kg ähnlich erfolgreich gewesen? Die Antwort lautet nein, denn ihre physischen Parameter waren für ihren Stil schlichtweg ideal. Es ist nicht zwangsläufig ein Nachteil, wenn man ein 180 cm groß ist und nur 90 oder 95 Kg wiegt. Das hat auch seine Vorteile. Nicht jeder Boxer baut seinen Stil über die Physis auf und auch Schlagkraft ist nicht zwangsläufig von der Physis abhängig. Darum ging es mir. Die Meinung, dass die besten Schwergewichtler aus den 70er, 80er und 90er Jahren heute einen großen physischen Nachteil hätten, kann ich nicht teilen. Es gibt unzählige Beispiele die eindrucksvoll das Gegenteil belegen.
 

türke

Nachwuchsspieler
Beiträge
257
Punkte
0
Der Schlüssel ist Wladis Jab. Es gibt im Schwergewicht leider nahezu keinen Boxer, der einen guten Jab neutralisieren kann. Dafür braucht man Timing, Distanzgefühl und Beweglichkeit (auf den Beinen und im Oberkörper). Diese Attribute setzen ein gewisses Maß an Talent voraus und das, so ist das leider, fehlt im heutigen Schwergewicht.

:thumb:

mmn wird wladimirs jab überschätzt, das hat zuletzt haye auch sehr gut gezeigt, der jab kommt immer im gleichen rhythmus, weil wladimir schlicht und einfach kein natürliches gefühl fürs boxen hat.

genauso wird seine kondition überschätzt, das gleiche bei vitali. wenn im kampf keine gegewehr kommt zeigen sich die konditionsschwächen eines gut austrainierten boxers nicht besonders aber wenn das gefecht hart geführt wird zeigt sich die echte kondition(siehe geg. brewster, vitali-lewis). ich will meine lächerliche amateurkarriere nicht mit profis vergleichen aber wenn ich mal sparring gegen einen schwachen gegner hatte wollte ich das es nie zu ende geht und konnte schlagen so oft ich wollte aber hatte ich einen gegner der besser war als ich war schluss mit meiner hohen workrate und ich war in kurzer zeit total fertig.

seine beinarbeit wird genauso überschätzt, seit einigen kämpfen können wir sehen, dass er beim gegenangriff sehr schnell auf den beinen ist und die sache inzwischen oft durch zurückgehen löst aber auch da sehen die abläufe immer gleich aus, weil er auch das mit harter arbeit "auswendig" gelernt hat.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.470
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Was Harrison meinte ist, dass du Listons Reichweitenvorteil von 7 cm gegenüber WK als "deutlich überlegen" bezeichnest, während du Wlads Reichweitenvorteil von 8 cm gegenüber Ali mit "kein großer Unterschied" kommentierst.
Finde den Fehler.

Deshalb hab ich dazu doch geschrieben "bei Alis Speed ist das kein großer Unterschied." ;)
 

Corex

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.201
Punkte
48
Ort
zu hause
Klingt ein wenig wie ein hilfloser Versuch, jetzt irgendwie die Kurve zu kriegen, weil man dabei erwischt worden ist, daß man mit zweierlei Maß misst.

Reichweitenvorteil Liston-WK: 7 cm

Bedeutet: Liston ist in Sachen Reichweite "deutlich überlegen"


Reichweitenvorteil WK-Ali: 8 cm

Ergo: wenn 7 cm bzgl der Reichweite "deutllich überlegen" sind, sind folglich 8 cm Vorteil noch deutlicher überlegen?!

Nein! Keineswegs. Doch nicht bei Wk. Weil...weil...weil...naja...weil Ali eben schneller ist, ist das in dem Fall egal. So! Öhöm.

Dass Wk seinerseits auch schneller ist, als Liston lassen wir hierbei einfach mal ausser Acht.

:D
 
Zuletzt bearbeitet:

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Vor allem lassen wir ausser Acht, dass solche Zahlen von vor 100 Jahren auch mal schlicht aus dem Hintern gezogen sein könnten, wie z.B. auch die Grösse nicht weniger Boxer. Die sind dann angeblich 8 cm grösser als ihr Gegner und sehen ihm dann komischerweise beim Wiegen in die Augen. Wie viel Affenarme soll denn einer haben der mit 14cm weniger Körpergrösse auch noch deutlich längere Arme als der grössere Mann haben soll. Beim einen wurden dann die Arme bis zur Faust gemessen, der andere streckt sich wie doof und man nimmt die Fingerspitzen, voila, der Mann mit den schrecklichen Monsterarmen.
 

Das Böse

Nachwuchsspieler
Beiträge
687
Punkte
43
Vor allem lassen wir ausser Acht, dass solche Zahlen von vor 100 Jahren auch mal schlicht aus dem Hintern gezogen sein könnten, wie z.B. auch die Grösse nicht weniger Boxer.

Der Gedanke drängte sich mir allerdings auch auf. Ist schon ein komischer Zufall, dass früher alle Boxer Affenarme gehabt haben sollen. Gut möglich, dass damals anders gemessen wurde oder dass die Zahlen einfach nicht stimmen.

Ich sehe im Übrigen für Wladimir Klitschko aufgrund seiner Schnelligkeit, seiner Physis und seiner Punch-Power gegen JEDEN ATG eine Chance auf den Sieg. Aber auch gegen jeden die Chance auf eine Niederlage:

WK-Lewis: 20:80
WK-Tyson: 30:70
WK-Holyfield: 40:60
WK-Foreman: 60:40
WK-Ali: 70:30
WK-Frazier: 80:20
WK-Liston: 90:10
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Gegen manche gebe ich ihm praktisch keine Chance, wie z.B. Lewis, wenn der in Form ist. Dafür macht er zuviel immer gleich, und gibt Leuten die gut improvisieren können und die physischen Parameter haben zu viele Chancen. Das sind aber nunmal nicht so viele wie sich das einige denken. Mit langsamen Füssen und "Schlagserien am Mann" gewinnt man gegen einen Mann der defensiv eingestellt ist, schnell in der Rückwärtsbewegung und weder mitschlägt noch solche Situationen zulässt keinen Blumentopf. Die physische Überlegenheit des Superathleten Klitschko ist enorm, gegenüber Leuten die auch nur wenig kleiner sind und sich darum bewegen müssen um in Reichweite zu kommen. Wenn man sich mal ansieht wieviel Holyfield gegen Tyson gerungen und gehalten hat um Tyson an den Seilen und unfähig zu schlagen zu halten, dann will ich auch den Schei$$ vonwegen "illegales Verhalten !!! :mad::mad::mad:" nicht mehr hören. Das war einmal gegen Peter wo mir das auch zuviel wurde, und noch 2 mal oder so wo er damit den Kampf in die Länge gezogen hat damit seine Gegner die späten Runden sehen, ansonsten nicht mehr als bei jedem anderen Schwergewichtskampf mit grossen Leuten. Selbst wenn man da im Infight nicht gleich abbricht, ringt Klitschko jeden Mann der nicht deutlich stärker ist als er (und die gibt es kaum) einfach in die Ecke und hält den da bis doch mal abgebrochen wird.

Meiner Meinung nach verliert Klitschko von 10 Kämpfen vielleicht 3 oder 4. Dass er alle schlagen würde halte ich für ausgeschlossen, ausser mit ganz viel Glück.
 
Oben