@harrison:
Sehe vieles ähnlich wie Du.
Ich bin zwar in Deutschland geboren aber ich sehe mich auch nicht in der "Pflicht" der deutschen Mannschaft deswegen automatisch die Daumen zu drücken.
Ich bin da eher pragmatisch veranlangt, d.h. ich drücke der Mannschaft die Daumen, die mich begeistert, die außergewöhnliches leistet, dir mir sympathisch rüberkommt, usw.
Oft bin ich aus Prinzip auch einfach für den "Außenseiter".
Bin da überhaupt nicht patriotisch veranlagt, war ich noch nie.
Ich war auch noch nie "stolz" darauf, wenn "wir" Weltmeister o.ä. wurden, egal in welcher Sportart. Das juckt mich einfach nicht.
Warum sollte ich auch.?
Was hab ich mit den ganzen Jungmillionären drunten auf dem Rasen am Hut.? Das einzige, was mich mit denen verbindet ist, dass wir (in den meisten Fällen) die gleiche Nationalität haben, aber das ist mir viel zu wenig.
Und zu guter letzt ist es mein verdammtes Recht, der Deutschen Mannschaft ein Ausscheiden zu wünschen, wenn ich Gründe dafür habe. Welche Gründe das sind, ist völlig egal, ich muss mich dafür nicht rechtfertigen.
Dass ich dafür - hier in Deutschland - zum Teil angefeindet werde, ist dann aber auch normal, bzw. nachvollziehbar, damit muss ich dann leben.
2006 war ich jedoch interessanterweise noch voll im "Deutschland-Fieber", das war irgendwie was anderes. Danach nie wieder.
Woran das jetzt im einzelnen liegt, könnte man versuchen, herauszufinden und zu analysieren.
Aber man könnte es auch einfach so hinnehmen und akzeptieren, wie es ist. Gibt schließlich Dinge, die weitaus wichtiger sind.
P.S. Damals im grandiosen Davis-Cup Finale, als "unser" Boris Becker gegen McEnroe dieses unfassbare 5 Stunden Match gespielt hat, war ich die ganze Zeit für McEnroe.
Da ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass mit mir irgendwas nicht stimmt.
Ich bin aber natürlich nicht grundsätzlich gegen deutsche Sportler oder Mannschaften. Als Deutschland unter Heiner Brandt Handball-Weltmeister wurde, hab ich mich tierisch gefreut. Ganz einfach aus Sympathie....
Tja, so läufts manchmal im Leben.
