Für mich sind das lahme Ausreden. Verständlich für einen Fan, aber lahme Ausreden. Holyfield hat den Kampf nicht gewonnen, weil er dreckig geboxt hat, sondern weil er Tysons Schläge nahm und davon völlig unbeeindruckt war. Er hat den Kampf gewonnen, weil Tyson nicht damit klar kam, dass da jemand wie ein Terrier an ihm hing und nicht nachlies, sondern Treffer um Treffer setzte. Wenn Du über Runden in der Halbdistanz und im Infight die Murmel bearbeitet bekommst und alles. was Du austeilst, obwohl Du ein anerkanntes Punchmonster bist, einfach verpufft, dann war es das, wenn Du nicht mehr ins Feld führen kannst und Dich Dein eigenes Unvermögen zunehmend frustriert. Die Kopfstöße von Holyfield, die es unzweifelhaft gab, waren für Tyson nur die Kanalisation für den eigenen Frust. Kein Cus d‘Amato, Bill Clayton, Jimmy Jacobs, Kevin Rooney und Jesus persönlich hätten daran etwas geändert. Sein Kopf war schon nach Douglas kaum noch verdreht. Insoweit hatte der Kampf jede Aussagekraft über die grundsätzlichen Schwächen des nicht ganz so eisernen Mike.
ein paar indizien gab es, dass tyson, bevor er sich privat abwirtschaftete, doch eine gewisse härte mitbrachte, auch bereit war, durchs feuer zu gehen. bei den lewis tyson vergleichen, wer nun wie dominierte, darf man nicht vergessen, dass lewis seine physischen parameter ausspielen konnte, aus der distance boxen konnte, sich die gegner mit dem jab vom leib halten konnte. tyson musste immer an den mann kommen, sich immer in die distance bringen. peek a boo, permanent pendelnd, meidend, dann kombinatonen abladen, immer in bewegung, da ist die prime nicht sehr lange, das kostet energie, das ist aufwändig. diese pure explosivität lässt eben mit den jahren nach. dazu wurde er auch "faul im kopf". verließ sich auf einzelschläge, da brauchst du keine ja-sager in deiner ecke und im training, da brauchst du schleifer wie rooney oder einen übervater wie damato.
gg pinky thomas, der ein guter boxer war, muss er doch einiges nehmen, der war einige runden gut im kampf, tyson setzt nach, bricht ihn.
tucker schenkt ihm einen harten uppercut ein in der der ersten runden, den tyson gut wegsteckt. bruno erwischt ihn auch hart und hat ih fast am boden, tyson stoppt ihn. er war zu beginn seiner kariere durchaus für sein gutes kinn bekannt, wenn man sieht, was ihm douglas alles an die birne knallt, bevor tyson runtergeht... gg ruddock war es ähnlich.
ich denke schon, dass ein mentor und taktikfuchs, wie es futch auch für bowe war, es geschafft hätte, tyson länger auf dem level von 85 bis 87 zu halten, die niederlage gg douglas war auch seinem nachlassenden trainingsfleiß geschuldet, das paket tyson hätte ein anderes umfeld als king und die ja-sager gebraucht... dass er nach dem knast noch leistungen wie gg bruno (der war aber metal wie für ihn gemacht) oder die ersten 6 runden gg holyfield abrufen konnte, war eh nur seinem großen talent geschuldet, auch die ruddock kämpfe boten nochmal einige highlights, aber tyson war ein feuer, das schnell und intensiv brannte, aber eben nicht lange.mi entsprechendem umfeld, trainer usw. hätte man sicher die douglas niederlage und seine fokussierung nur noch auf seine schlagkraft verhindern können, ein holyfield showdown wäre mmn ein offener kampf gewesen.