Erdei ist genau der Typ Boxer, den RJJ nicht fürchten muss. Da würde Erdei den Schnelligkeitsvorteil nicht auf seiner Seite haben. Adamek wäre am unangenehmsten für RJJ, da dieser ständig im Vorwärtsgang boxt, viele harte Hände schlägt, aber auch im Rückwärtsgang boxen kann, dementsprechend großen Druck aufbaut. Gegen Johnson sah man sehr deutlich, wie erschreckend passiv sich Jones verhält, wenn er unter Dauerdruck steht. Irgendwann kommt eine harte Hand durch und Jones legt sich schlafen. Traurig, aber wahr. Früher konnte man einen öfter schlagenden, im Ring selbstbewußteren, Jones beobachten, der seine Gegner mit seinen unfassbaren Kombis auseinandernahm, weil er damals einfach wesentlich frischer und unverbrauchter gewesen ist. Dieses Thema hatten wir schon zu genüge, aber dies muss ja leider trotzdem nochmal angesprochen werden, da es immer noch Zeitgenossen gibt, die den 90er Jones mit dem heutigen verwechseln-ich will keine Namen nennen, sonst werd ich wohl oder übel angesprochen
Nichtsdestotrotz muss man einen Jones in den Top-10 platzieren, weil er einigen Weltmeistern stilistisch mehr als Paroli bieten kann. Zu diesen WMern zählen eben auch Erdei und Woods, letzteren hat er schon besiegt und gegen Erdei ist er für mich Favorit. Die größten Probleme hat mir die Einstufung von Erdei bereitet, was vielmehr mit Klaupes an Protektionismus grenzendem Matchmaking zu tun hat. Kaum ist ein nichtssagender, wie die Faust aufs Auge passender Name in den Top-15, wird er gleich als Gegner für Zsolt verpflichtet. Santiago, Lakatus und Murdoch sind nicht mehr als ein schlechter Sparringspartner für Erdei. Sollte Klaupe mit diesem Procedere fortfahren, gibt es spätestens dann ein böses Erwachen für Erdei, wenn ein Pflichtherausforderer an die Tür von Universum klopft, der einen starken Promoter im Rücken hat. Bis heute konnte man sich vor einem starken Mann drücken-außer Garay vielleicht. Vielleicht liegt es auch am großen Einfluss von Klaupe auf die WBO, daß einer wie Briggs hinter Ulrich an zwölf gesetzt ist
Solange ich Erdei nicht gegen einen Adamek, Briggs, Johnson, B-Hop(unwahrscheinlich), Tarver(unwahrscheinlich), Dawson, Diaconu, Jones(unwahrscheinlich),oder Stipe gewinnen sehe, hat er in den Top-3 nichts verloren. Interessant ist diesbezüglich auch das Verhalten von Attilio, was das Matchmaking von Klaupe anbelangt, der eine schlechte Ansetzung erst dann anprangert, wenn Erdei nicht beteiligt ist, aber wenn Calzghe oder Jones und Rentnerfraktion ausgesuchtes Material boxen aktiv herumkritelt. Erdeis Sparringspartner werden passiv hingenommen und als Fehler von Klaupe gestempelt, während RJJ zum Buhmann wird, wenn er der Kohle wegen gegen B-Hop antreten möchte. Spricht man dieses Thema an, läßt er sofort die beleidigte Leberwurst heraushängen, weil er mit der Wahrheit nicht konfrontiert werden möchte.
Adamek ist für mich trotz seiner Schwächen in der Defensive, momentan der beste LHW, weil er einen Prime-Briggs in zwei Kämpfen, die beide FOTY-Material sind, wenn auch nur knapp, besiegt hat.
Während B-Hop, der in der
Vergangenheit in den unteren Gewichtsklassen viele Schlachten gefochten hat, sich in der Gegenwart im LHW mit Seniorenkloppe beschäftigte, schlug Adamek einen Mann, der Zukunft hat. Briggs hat immerhin mit Drews eine zukünftigen WM besiegt.
Ich gebe Branco nur eine Außenseiter-Chance, zumal er ihn in der Vergangenheit schon besiegte.
Welches Gewicht man dem Sieg von B-Hop beimessen muss, kann man nicht abschließend beurteilen, da Tarver in den letzten Jahren auch nur im Rentnerverband gekämpft hat. Seinen Sieg gegen Johnson, der Woods einen knappen Kampf lieferte, rechne ich ihm hoch an, aber für eine Top-Platzierung genügt mir das nicht. Außerdem weiß man nicht, ob die mit einem Bein im Rentenalter stehende Ü-36 Fraktion ihren Rücktritt erklärt. Bleibt abzuwarten wie sich das LHW entwickelt. Habe gehört, daß Diaconu gegen Hoye am 23.02. antritt. Dieses Duell könnte neben Adamek-Dawson auch Aufschluss geben.