Also wenn ich in den letzten Wochen ins Kino gegangen bin, dann gab es jeweils Anspruch pur. So auch diesmal:
Resident Evil - Extinction
Als Heranchwachsender begeisterte mich der erste Resident Evil Teil auf der Konsole, weßhalb ich damals in der Sneak durchaus erfreut war, die erste Verfilmung zu sehen. Nicht übermäßig angetan, aber doch unterhalten, verließ ich damals das Kino - Immerhin hätte auch ein englischer Film mit Andie McDowell über ihre tragische Liebe zu einem jüngeren Klavierspieler kommen können.
Den zweiten Teil habe ich mir dann auch im Kino angesehen. Zumindest hat man mir das erzählt. Ich kann mich an den Film nämlich gar nicht mehr erinnern, was grundsätzlich dafür spricht, dass ich mir vor Langeweile eine Vorstellung im Kopfkino angesehen habe, anstatt auf die Leinwand zu achten.
Nun also gestern Nacht Teil drei der Reihe. Die Erinnerung verblasst schon wieder, wofür man eigentlich dankbar sein muss, daher versuche ich mich nun kurz zu halten:
Die Dialoge spotten teilweise jeder Beschreibung, wobei das Mienenspiel der Protagonisten unfreiwillig komisch, geradezu lachhaft wirkt. Währenddessen irrt die Story zwischen einer durchaus charmanten lonely Rider Geschichte im MadMax-Gewand und einer erbärmlichen, unausgegorenen, nullmotivierten Posse zur Erhaltung und Kontrolle menschlichen Lebens unter der Schirmherrschaft Umbrellas umher.
Optisch hält der Streifen, was er verspricht. Überzeugt mit einer schmutzigen, paradontose- und mit stumpfen Fingernägeln geplagten Milla Jovovich, die einmal mehr in kunstvoller Nacktheit auf dem Boden erwacht. Leider wird dieser Look nicht konsequent eingehalten. Stattdessen werden in einigen Szenen völlig unpassende Weichzeichner verwendet (Kamerafilter oder Postproduction, tippe auf ersteres), um der Protagonistin die Unreinheiten aus dem Gesicht zu glätten.
Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann darauf, dass in diesem Film nichts, aber auch gar nichts, konsequent von vorne bis hinten durchgezogen wird. Manchmal ist das aber auch gut so. Zu Beginn gibt es beispielsweise eine nervige Kampfsequenz, die so nah gefilmt wurde, dass man sich fragt, ob man eigens für diese Aufnahmen Makroobjektive einsetzen musste
Habe ich schon etwas positives erwähnt? Naja, so viel gibt es davon auch nicht. Milla vielleicht, wenn sie nicht redet. Obwohl die Sychro-Stimme klasse ist, rauchig und ächzend. Aber die gute Frau war von diesen Dialogen scheinbar so angewidert, dass sie diese nur gelangweilt runtergelesen hat.
Was am Ende bleibt ist der Frauen mit Waffen-Bonus und die feste Zuversicht, dass ein möglicher vierter Teil, sich seiner simplen Verantwortung stellt und einfach nur ist, was man von ihm erwartet. Keine Liebesschmonzette, kein Apell an die Hoffnung, sondern einfach nur eine Frau mit zwei Macheten und einer abgesägten Pump Action, die sich ihren Weg durch Horden von Zombievariationen schnetzelt und ballert. Keep it sweet and simple!
4/10 -
beinhaltet Frauen mit Waffen-, Paradontose- und stumpfen Daumennagel-Bonus.