Oder er ist für eine bestimmte Gruppe - bezeichnen wir diese einfach mal als Frauen - schlicht langweilig.
Bei unter 25jährigen, ja. Darüber gibt es etliche, den der Film gefällt (zumindest meinem Bekanntenkreis nach). Und ich habe auch ein paar männliche Freunde, die ihn eher langweilig finden (und meistens direkt das gesamte "Mafia-Film"-Genre). Insgesamt profitiert "Der Pate" aber sehr davon, dass er trotz seines Ruhms und Einflusses auf die heutige Kultur keinen erdrückenden Hype oder (mit Ausnahme von Marlon Brando) auch keinen übermächtigen Schauspieler zu bieten hat, der viele Leute nervt.
Dies ist für mich der Grund, warum es im Gegensatz zu "Star Wars", "Herr der Ringe", "Harry Potter" und so gut wie jedem Superhelden- oder Filmen mit omnipräsenten Schauspielern der Kategorie Brad Pitt, Julia Roberts etc. keine engagierte Gegnergruppe gibt, die mit Begeisterung den Film miesmacht.
Unterhalb von 20 Jahren sieht die Filme eh kaum jemand (wer schaut da schon ein Mafia-/Familiendrama?), und so werden auch die meisten Erwartungen der heutigen jungen Kinogänger- und DVD-Konsumenten-Fraktion nicht enttäuscht, denn natürlich wird er der heutigen Action nicht mehr gerecht. Entweder lassen sich die Leute auf den Film ein (und finden ihn dann - in meinen Augen sehr gerechtfertigt - meistens ziemlich gut) oder sie schauen ihn erst gar nicht oder stellen ihn achselzuckend ab, ohne erst großartig schlechte Bewertungen im Netz abzugeben.
@Tuco: Ich sehe da noch einen Unterschied zwischen empfehlenswerten Filmen wie in der hiesigen Forenliste und tatsächlichen "Lieblingsfilmen". Beispiel "Schindlers Liste": Ganz gewiss ein großartiger, gut gemachter Film, der abgesehen von Rechtsradikalen und zu dünnhäutigen Deutschen, die sich (obwohl Nachfolgegeneration) heute immer noch beschuldigt und deswegen belästigt fühlen, ein Thema bietet, an dem man wohl kaum etwas aussetzen kann, aber würde ihn auch jemand als "Lieblingsfilm" bezeichnen?
Bei IMDb ist ja die Frage, ob die Leute tatsächlich die Wichtigkeit eines Films oder seine (möglichst objektiv eingeschätzte) Qualität bewerten oder ob sie nicht schlichtweg nur sagen, wie er ihnen gefallen hat. Bei letzterem können auch etliche vielleicht nur überdurchschnittliche Filme relativ gut abschneiden, ohne in Konkurrenz zu Meisterwerken zu stehen. Oder wie will man "Findet Nemo" mit dem "Paten" oder "Schindlers Liste" vergleichen?