Die Verblendung
bester Film des Jahres bis dato. Und
wehe hier kommt mir jemand mit *Hype* :kgz: Muss gleich zugeben nicht sooo viele Filme gesehen zu haben bisher dieses jahr
Aber auch aus dem bauch heraus direkt Top5 Film für mich persönlich. Und definitiver DVD-Pflichtkauf.
Ne, ganz ernsthaft : Wunderbare Bestseller Verfilmung die sowohl als Verfilmung als auch alleinstehend funktioniert und klasse gelungen ist, kann mich nicht erinnern wo ich eine Buchverfilmung zuletzt als besser als das Original empfunden habe (auf hohem niveau), da hat man einen grandiosen Job gemacht.
Meine Erwartungen waren nach den Vorschußloorbeeren der letzten Tage, wochen und monate (in skandinavien ja schon lange im kino gewesen) sehr, sehr hoch und der exorbitante kinopreis (8,50 !!!) tat sein übriges, wurden dann erstaunlicherweise voll erfüllt.
Die Trumpfkarte des Films sind natürlich die beiden Hauptcharaktere, einmal dank der Vorlage und dann aber auch durch die besetzung. Und ja, die Darstellung der Lisbeth Salander durch die bis dato unkekannte (wenn auch nicht wie geschrieben ohne schauspielerische Ausbildung o.ä.) Noomi Rapace ist überirdisch gut.
Dazu ein Artikel :
http://www.welt.de/die-welt/kultur/article4679736/Frauen-im-Fegefeuer.html (ein bißchen spoiler, wers buch nicht kennt nicht reinschauen)
Vom filmischen Aspekt sind die Bilder nicht ganz so beeindruckend und sphärisch wie schon gesehen bei skandinavischen Filmen, schadet aber nicht da dadurch nicht über gebühr von den Schauspielern abgelenkt wird (tolle bilder sind es trotzdem !)
Extrem gelungen fand ich die Einstellungen in den brutaleren Stellen die eben
nicht voll draufhalten sondern auch eher die "emotion" der Szene einfangen, die mischung aus nahaufnahmen und totalen ist super und die schnitte empfand ich auch sehr, sehr angenehm und abwechslungsreich. Soll heißen : Actionlastige Szenen und die kammerspielartigen entfalten beide ihre Wirkung ohne dass das eine unter dem anderen leidet.
Auch die Kürzungen im Vergleich zum Roman passen, den wirtschafts/gesellschaftskritischen Teil trifft es zurecht, dass man sich 150 Minuten Zeit nimmt zeigt ja schon dass man da der Vorlage gerecht werden wollte und das auch tut und eben noch einen draufsetzt. Vor allem eben durch die Darstellung der Lisbeth Salander, deren Probleme eben filmisch sehr viel wirkungsvoller noch zu zeigen sind (gesten/mimik).
Die in den Vordergrund zu rücken ist die völlig richtige Entscheidung gewesen.
8/10 filmisch, 12/10 Darsteller = 10/10
Soll heißen : Für mich als Fan von derartigen schauspielleistungen und als jemand der Charaktere sogar leicht vor die story stellt ist das ne 10/10, objektiv würde ichs bei 8,5-9 einordnen.
(ähnlicher Fall wäre meine bewertung bei American History X, gute story mit kleineren lücken mit grandiosen Darstellern) .
Teil 2 und 3 sind schon abgedreht, in deutschland teil 2 im Februar.
Romanvorlage sind 3 Teile. Es sollten 10 werden, dann verstarb der Autor Stieg Larsson.