Schwarze Katze, weißer Kater
Wow, ein irrer Film. Kroatische Produktion, die 1998 mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie gekürt wurde und ... von ... Zigeunern handelt. Konkreter: Es geht um zwei Zigeuner - Vater und Sohn und die Art und Weise, wie sie ihr abstruses Leben als Taugenichtse an der Donau gestalten. Am Ende finden sich die beiden Protagonisten irgendwo zwischen Schwarzgeld und Kriminalität, Schicksal und Liebe und Mafia und Geldgier wieder. Aber stets gut gelaunt und unterhaltsam.
Ich saß die erste halbe Stunde vor'm TV mit meiner (westeuropäischen
) Kinnlade auf'm Boden und hab gar nicht gerafft, wie ich diese absurden, wenngleich schönen Illiustrationen, die völlig oberflächlich-flachen Dialoge und die ganze bizarre Handlung bewerten soll.
Nach einer Weile ließ ich mich dann auf den Film ein und hatte dann einen wirklich positiven Kulturschock, so lächerlich es klingen mag :laugh2: Irgendwann entführte mich aber Regisseur Kustorica auf einen kraftstrotzendes, vitalen Film, der von Allem und Nichts handelt. Als Zigeuner an die Donau ziehen, dort sein Leben wie es nur geht leben und trotzdem nicht unglücklich sein. Eine Hommage ans unbeschwerte Leben, und das auf eine sehr unkonventionelle, groteske Art dargestellt. Und nichts desto trotz wirklich schön - mit viel Charme und nie zuvor gesehenen Bildern verstehen, weiß "Schwarze Katze, weißer Kater" wirklich zu gefallen. Da mag der Streifen noch so verrückt, noch so verwirrend daherkommen - im Endeffekt sicherlich keine typische Komödie, die aber in sich ein stimmiges Bild abgibt, und durch viele kleine, schöne Kuriositäten begeistern kann, dennoch nicht jedermanns Sache ist.
8/10