Almost Famous - Untitled (2000)
"He is just a Fan" heißt es über William Miller irgendwo in der Mitte des Films. Wenn auch im Kontext abwertend gemeint beschreibt es perfekt den Charakter dieser kleinen persönlichen Zeitreise von Cameron Crowe ins Jahr 1973.
William, schon mit 15 ein hochtalentierter Schreiberling, begleitet die Newcomer-Band Stillwater auf ihrer "Almost Famous" - Tour quer durch die Staaten, eine Titelstory für das Rolling Stone Magazin als Ziel.
Wichtiger als all die Interviews und kleinen Notizen über Auftritte wird für ihn die Beziehung zu Penny Lane, eine "immer mal wieder" - Freundin des ebenso genialen wie egomanischen Gitarristen. Überhaupt ist die Bewunderung für dieses Mädchen, wiederholt in schönen Close-Ups eingefangen, der hauptsächliche Antrieb dieses Films.
Mit einem großen autobiographischen Anteil ist Crowe ein echtes Liebhaberstück gelungen, dass auch in der 35 Minuten längeren Directors Edition so bunt und chaotisch ist wie ein durch die Jahrzehnte verklärter Rückblick auf eine Zeit, in der man nun mal alles intensiver erlebt, nur sein kann. 8/10
Where the Truth Lies (2005)
Ebenso in den 70ern verankert untersucht Alison Lohman als Karen O'Connor im Rahmen einer geplanten Biographie einen Todesfall, der mittlerweile 15 Jahre zurückliegt, Teil ihrer eigenen Lebensgeschichte ist, vor allem aber das in den 50er Jahren mega-erfolgreiche (fiktive) Komikerduo Lanny und Vince direkt betrifft.
Atom Egoyan entwickelt ab der zweiten Hälfte ein fesselndes Geflecht aus Missverständnisen und Geheimnisen, in dem auch das Spiel mit verschiedenen Identitäten, dem Sein und Schein, eine gewisse Rolle spielt.
Auch wenn der Film gewisse dramaturgische Schwächen aufweist und nur langsam in Fahrt kommen will gab es schon bedeutend schlechtere Film-Noir Interpretationen in diesem Jahrzehnt. 7/10