Rogue One (enthält Spoiler)
Das mochte ich:
- Die Action in den letzten 45 Minuten ist schon lecker anzusehen. Da steckt viel Kraft und Tempo in der Inszenierung - trotzdem behält der Zuschauer stets den Überblick. Kein Vergleich zu den unübersichtlichen Materialschlachten à la Michael Bay. Beim Sprung der Rebellenflotte aus dem Hyperraum inklusive Mon Calamari Schlachtenkreuzer musste ich ein Tränchen verdrücken...
- Die Story ist - gemessen daran, dass der Zuschauer im Grunde weiß, wie die Sache enden muss - solide. Sehr nett fand ich den Kniff, mit dem die berühmte Schwachstelle des ersten Todessterns schlüssig erklärt wird.
- Die Darstellung der "Bösen" ist Rogue One im Vergleich zu The Force Awakens deutlich besser gelungen. Die Neue Ordnung bei TFA ist für mich ein sadistischer AFD-Ortsverein über dessen Entstehung, Organisation und Motive der Zuschauer ständig rätseln muss. Bei Rogue One bekommt das Imperium Charakter und Gewicht. Sehr schön anzusehen ist der Machtkampf zwischen Krennec und Tarkin.
- Das Universum wirkt nicht mehr so "klein" wie bei The Force Awakens. Bei TFA lief es gefühlt folgendermaßen ab: Rey und Finn fliehen - werden Minuten später von Han Solo gefunden - fliegen zur weisen, spirituellen Führerin - werden verpetzt - Kylo Ren ist in handgestoppten 7 Minuten vor Ort - Rey verliert das Bewusstsein - und wacht in der Starkiller Base wieder auf...
Ja, ich weiß, pojo, so ist das voll gar nicht gewesen, du gemeiner Hater!!!11 Mir kommt's halt vor, als wäre das Universum in TFA ein galaktisches Dorf, in dem jeder Weg nur ein Katzensprung ist. Bei Rogue One habe ich viel mehr das Gefühl von Größe und Entfernung. Und sei es nur dadurch, dass öfter der Schauplatz wechselt und die aktuelle Location via Texttafel eingeblendet wird. Oder dass verschiedene Ereignisse parallel nebeneinander herlaufen.
- Easter Eggs, Humor und Fanservice: Die Mischung hat diesmal gepasst. Vielleicht schreib ich später noch was konkreteres.
- Sonderpunkte gibt's für die Darth Vader Lightsaber und Forcegrip Action. Alter, war das geil. Was bin ich dem Film dankbar, dass ich Vader nicht als den Horst vom Ende von Episode 3 in Erinnerung behalten muss.
Das fand ich so mittel:
- Der Score: Nicht negativ aufgefallen, hat mich aber auch nicht total geflasht.
- CGI: Tarkin ist ganz gut gelungen. Manchmal sieht man an den Augen oder an der seltsam glänzenden Haut, dass nachgeholfen wurde. Leia sieht ein bisschen aufgedunsen aus. Wäre fies zu sagen, dass hier geschludert wurde, aber imo hat Terminator Genesis (egal was man von dem Streifen sonst hält) das 2015 bei CGI-Arnie bereits besser hinbekommen.
Das fand ich doof:
- Die Figuren: Das ging imo gründlich in die Hose. Nicht bei den Bösewichten: Krennec, Tarkin und Vader (ok, wenig Screentime) gehen klar. Aber die Helden ... Jyn kann ich noch akzeptieren, wobei die Wandlung vom distanzierten Gefrierschrank zur glühenden Rebellin, die quasi allein gegen das Imperium in den Krieg zieht, extremst schnell geht. Klar, sie findet raus, dass Paps gar nicht böse ist und dann wird der auch noch (von den Rebellen ...) gekillt. Trotzdem bisschen strange, wie schnell sie sich auf einmal mit der Sache identifiziert und bereit ist, ihr Leben zu geben. Cassian Andor geht für mich gar nicht. Vollkommen blasse Figur, die sich nicht entscheiden kann, ob sie für Jyn jetzt Sidekick, Mentor, Gegenpol, Love Interest oder was auch immer sein will. Auf jeden Fall ist sie mordslangweilig. Das ist aber immer noch besser als Saw Gerrera, dessen Wichtigkeit für die Story (und für Ziehtochter Jyn) zwar immer wieder behauptet wird ... aber sehen tut man davon nix. Im Gegenteil: Gerreras ganzes Auftreten und Aussehen, seine Attitüde und keuchende Sprechweise (SAVE THE REBELLION, SAVE THE DREAM) wirken durch die Bank unfreiwillig komisch. Vielleicht ein Leckerli für die Clone Wars Fans? Der Rest vom Dirty Dozen Abklatsch ist auch nicht viel besser. Baze (der mit der dicken Wumme) und Chirrut (blindes Kampfsportass) sind vollkommen generische, austauschbare Figuren, die auch in jedem anderen Actionfilm auftauchen könnten. Dass die draufgegangen sind, hab ich eher wohlwollend zur Kenntnis genommen. Viel länger hätte ich dieses bedeutungsschwangere "I am with the force and the force is with me" nicht ertragen. Bodhi ist eher so meh - das reicht aber schon, um die anderen Figuren locker in die Tasche zu stecken. Wenn man sich das Ensemble so aus der Ferne anschaut, kann man vermuten, dass da aus Marketinggründen möglichst viele verschiedene Ethnien in die Gruppe sollten und die Chemie/Dynamik eher zweitrangig war.
- Durchhänger in der Filmmitte: Den Handlungsstrang um Gerrera hätte man im Sinne des Pacings komplett kicken sollen. Der hat massig Zeit verbraten, ohne dass bis zu seinem bekloppten Tod (Ich bleib auf dem zerberstenden Planeten, weil is halt so) etwas nennenswertes rumgekommen wäre.
- Abwechslung: Die Schlachten sind toll in Szene gesetzt, innerhalb der Kämpfe gibt es aber "wenig zu tun". Ikonische Szenen (AT AT wird bei der Schlacht um Hoth vom Drahtseil eines Snowspeeders in die Knie gzwungen) fehlen. Namenlose Rebellen schießen minutenlang auf namenlose Imperiale. Hübsch, aber dramatisch und spannend eher nicht.
Fazit: Das Positive überwiegt. Ich glaube nicht, dass irgendwer aus dem Film kommt und sagt: "Was für ein Bockmist." Aber die mauen Figuren ziehen das ganze imo schon ordentlich nach unten.
7/10 Punkte
Das mochte ich:
- Die Action in den letzten 45 Minuten ist schon lecker anzusehen. Da steckt viel Kraft und Tempo in der Inszenierung - trotzdem behält der Zuschauer stets den Überblick. Kein Vergleich zu den unübersichtlichen Materialschlachten à la Michael Bay. Beim Sprung der Rebellenflotte aus dem Hyperraum inklusive Mon Calamari Schlachtenkreuzer musste ich ein Tränchen verdrücken...
- Die Story ist - gemessen daran, dass der Zuschauer im Grunde weiß, wie die Sache enden muss - solide. Sehr nett fand ich den Kniff, mit dem die berühmte Schwachstelle des ersten Todessterns schlüssig erklärt wird.
- Die Darstellung der "Bösen" ist Rogue One im Vergleich zu The Force Awakens deutlich besser gelungen. Die Neue Ordnung bei TFA ist für mich ein sadistischer AFD-Ortsverein über dessen Entstehung, Organisation und Motive der Zuschauer ständig rätseln muss. Bei Rogue One bekommt das Imperium Charakter und Gewicht. Sehr schön anzusehen ist der Machtkampf zwischen Krennec und Tarkin.
- Das Universum wirkt nicht mehr so "klein" wie bei The Force Awakens. Bei TFA lief es gefühlt folgendermaßen ab: Rey und Finn fliehen - werden Minuten später von Han Solo gefunden - fliegen zur weisen, spirituellen Führerin - werden verpetzt - Kylo Ren ist in handgestoppten 7 Minuten vor Ort - Rey verliert das Bewusstsein - und wacht in der Starkiller Base wieder auf...
Ja, ich weiß, pojo, so ist das voll gar nicht gewesen, du gemeiner Hater!!!11 Mir kommt's halt vor, als wäre das Universum in TFA ein galaktisches Dorf, in dem jeder Weg nur ein Katzensprung ist. Bei Rogue One habe ich viel mehr das Gefühl von Größe und Entfernung. Und sei es nur dadurch, dass öfter der Schauplatz wechselt und die aktuelle Location via Texttafel eingeblendet wird. Oder dass verschiedene Ereignisse parallel nebeneinander herlaufen.
- Easter Eggs, Humor und Fanservice: Die Mischung hat diesmal gepasst. Vielleicht schreib ich später noch was konkreteres.
- Sonderpunkte gibt's für die Darth Vader Lightsaber und Forcegrip Action. Alter, war das geil. Was bin ich dem Film dankbar, dass ich Vader nicht als den Horst vom Ende von Episode 3 in Erinnerung behalten muss.
Das fand ich so mittel:
- Der Score: Nicht negativ aufgefallen, hat mich aber auch nicht total geflasht.
- CGI: Tarkin ist ganz gut gelungen. Manchmal sieht man an den Augen oder an der seltsam glänzenden Haut, dass nachgeholfen wurde. Leia sieht ein bisschen aufgedunsen aus. Wäre fies zu sagen, dass hier geschludert wurde, aber imo hat Terminator Genesis (egal was man von dem Streifen sonst hält) das 2015 bei CGI-Arnie bereits besser hinbekommen.
Das fand ich doof:
- Die Figuren: Das ging imo gründlich in die Hose. Nicht bei den Bösewichten: Krennec, Tarkin und Vader (ok, wenig Screentime) gehen klar. Aber die Helden ... Jyn kann ich noch akzeptieren, wobei die Wandlung vom distanzierten Gefrierschrank zur glühenden Rebellin, die quasi allein gegen das Imperium in den Krieg zieht, extremst schnell geht. Klar, sie findet raus, dass Paps gar nicht böse ist und dann wird der auch noch (von den Rebellen ...) gekillt. Trotzdem bisschen strange, wie schnell sie sich auf einmal mit der Sache identifiziert und bereit ist, ihr Leben zu geben. Cassian Andor geht für mich gar nicht. Vollkommen blasse Figur, die sich nicht entscheiden kann, ob sie für Jyn jetzt Sidekick, Mentor, Gegenpol, Love Interest oder was auch immer sein will. Auf jeden Fall ist sie mordslangweilig. Das ist aber immer noch besser als Saw Gerrera, dessen Wichtigkeit für die Story (und für Ziehtochter Jyn) zwar immer wieder behauptet wird ... aber sehen tut man davon nix. Im Gegenteil: Gerreras ganzes Auftreten und Aussehen, seine Attitüde und keuchende Sprechweise (SAVE THE REBELLION, SAVE THE DREAM) wirken durch die Bank unfreiwillig komisch. Vielleicht ein Leckerli für die Clone Wars Fans? Der Rest vom Dirty Dozen Abklatsch ist auch nicht viel besser. Baze (der mit der dicken Wumme) und Chirrut (blindes Kampfsportass) sind vollkommen generische, austauschbare Figuren, die auch in jedem anderen Actionfilm auftauchen könnten. Dass die draufgegangen sind, hab ich eher wohlwollend zur Kenntnis genommen. Viel länger hätte ich dieses bedeutungsschwangere "I am with the force and the force is with me" nicht ertragen. Bodhi ist eher so meh - das reicht aber schon, um die anderen Figuren locker in die Tasche zu stecken. Wenn man sich das Ensemble so aus der Ferne anschaut, kann man vermuten, dass da aus Marketinggründen möglichst viele verschiedene Ethnien in die Gruppe sollten und die Chemie/Dynamik eher zweitrangig war.
- Durchhänger in der Filmmitte: Den Handlungsstrang um Gerrera hätte man im Sinne des Pacings komplett kicken sollen. Der hat massig Zeit verbraten, ohne dass bis zu seinem bekloppten Tod (Ich bleib auf dem zerberstenden Planeten, weil is halt so) etwas nennenswertes rumgekommen wäre.
- Abwechslung: Die Schlachten sind toll in Szene gesetzt, innerhalb der Kämpfe gibt es aber "wenig zu tun". Ikonische Szenen (AT AT wird bei der Schlacht um Hoth vom Drahtseil eines Snowspeeders in die Knie gzwungen) fehlen. Namenlose Rebellen schießen minutenlang auf namenlose Imperiale. Hübsch, aber dramatisch und spannend eher nicht.
Fazit: Das Positive überwiegt. Ich glaube nicht, dass irgendwer aus dem Film kommt und sagt: "Was für ein Bockmist." Aber die mauen Figuren ziehen das ganze imo schon ordentlich nach unten.
7/10 Punkte
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