Mank
Formal ist der Film erwartungsgemäß stark, Fincher referenziert meisterhaft Einstellungen aus "Citizen Kane" und lässt dennoch stets auch seine eigene Handschrift durchscheinen. Schauspielerisch ist auch alles top (besonderes Lob an das Casting von Burke als Welles, Stimme und Duktus sind genau getroffen) und Kenner des alten Hollywood können sich an zahlreichen Referenzen erfreuen.
Inhaltlich greift der Film einige überraschend aktuelle politische Themen auf, die er allerdings etwas ungelenk einbaut, und das von Oldmans herausragendem Spiel getragene Charakterporträt ist ebenfalls stimmig.
Problematisch ist es allerdings, wenn man in einem Werk, das sich zuvor ausgiebig mit dem Themenkomplex Fake News auseinandersetzt und sich dabei so stark positioniert, dann selbst eine den tatsächlichen Hintergründen widersprechende Sichtweise einnimmt und es so darstellt, als sei Mankiewicz alleiniger Urheber des "Citizen Kane"-Skripts gewesen und Welles so gar keinen Anteil daran gehabt hätte, was nachweislich falsch ist.
7/10