Verschrieben?
Ich empfinde die Stilistik in "
Requiem for a Dream" keinesfalls als Selbstzweck, viel eher untermalt sie das Thema Sucht auf eine Art, die direkt unter die Haut zu gehen scheint. Dabei besonders hervorgehoben sei die Hiphop-Montage, immer wenn zu den Drogen gegriffen wird.
In Verbindung mit der großartigen Soundgestaltung Clint Mansells packt der Film den Zuschauer an der Gefühlsebene genau da, wo die Situation es gerade erfordert. Sei es nun Mitleid, Ekel, Wut oder auch Resignation.
Der Subplot um Ellen Burstyn, die grandios aufspielt, mag einem arg übertrieben vorkommen, allerdings sind alle vier Handlungsstränge absolute Extrembeispiele, weswegen die Überspitzung an dieser Stelle, wohlwissend, dass es wohl mehr Drogensüchtige gibt, die sich für den Stoff bis zum Letzten erniedrigen lassen, als Rentner in ihrer Situation, ein völlig legitimes Mittel ist.
Für mich das Meisterwerk des Genres -
9/10
Lustigerweise führt mich das zu dem Film, den ich mir gestern ansah:
The Fountain
Ein unglaublicher Trip in drei unterschiedlichen Welten, der in den schönsten Bildern festgehalten wurde, die ich seit langem, vielleicht auch je, sehen durfte. Nahezu jede Einstellung ist Kunst und Komposition in Reinform, glücklicherweise ohne aber die Grenze zum Sehbaren zu verlassen.
Es ist eine unerhörte Frechheit, dass dieser Film keine Oscarnominierung für den Schnitt erhalten hat, denn dieser ist über alle Zweifel erhaben.
Auch hier zeichnet sich Clint Mansell abermals durch eine in allen Facetten stimmige Sounduntermalung aus.
Ellen Burstyn ist auch wieder mit von der Partie und spielt ihre Rolle fast ebenso gut, wie Rachel Weisz, die als Izzy wohl ihre bisherige Bestleistung abliefert. Übertroffen werden beide allerdings von Hugh Jackmann, der sich als einziger weinender Mann (zumindest fällt mir gerade kein zweiter ein) bezeichnen darf, der mir nicht furchtbar auf den Zeiger ging.
Die reine Handlung zu bewerten gestaltet sich als relativ schwierig, da die Interpretationsmöglichkeiten wohl schier grenzenlos sind. Für mich ergab alles ein größtenteils stimmiges Bild, was mich auch in seinen verworrenen Momenten begeistern konnte.
Hier wird die Zweitsichtung wohl mehr Aufschluss geben können.
9/10 nach Erstsichtung.
@ JL13
Also mit 6/10 könnte ich schon ganz gut leben. Komm schon, das eine Pünktchen kannst du dem Dude doch noch geben