Zuletzt gesehene Serien - der Sammelthread!


TheFreshPrince

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Die Pfalz
Wusste gar nicht das The Last Ship von ihm ist, hab da damals auch nach dem Piloten nie weiter gesehen.

Interessanterweise war Black Sails ebenfalls von Michael Bay Serie und die ist eigentlich völlig atypisch für ihn gewesen.
 

Mango

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Master of None Season 2

Hat mir wie auch Season 1 sehr gut gefallen, bekommt den Spagat zwischen ernsten Themen, gutem Humor und aufgesetztem Humor top hin. 9/10
 

Jerry

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Hindafing...Aber die überzeichnete Welt + die genannten komplett überzeichneten Charaktere + das Setting in der totalen Provinz (und der Fokus auf die düstere Seite der Provinz) sind schon ganz klare Vergleichspunkte.

Bin mittlerweile bei Folge 6. Danke @Aronofsky für den Hinweis und schön, dass mente darauf angesprungen ist. Dadurch habe ich der Serie eine Chance gegeben zusammen mit meiner Freundin, die genau wie ich kein grosser Fan von deutschen Serien ist.

Das oben genannte wird übrigens grandios umgesetzt. Das Tempo gefällt mir auch.
Also an alle Skeptiker: Ruhig mal eine Chance geben!
 

NarrZiss

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Hamburg / ehemals: MasterBuuuuuuuu
Bin mittlerweile bei Folge 6. Danke @Aronofsky für den Hinweis und schön, dass mente darauf angesprungen ist. Dadurch habe ich der Serie eine Chance gegeben zusammen mit meiner Freundin, die genau wie ich kein grosser Fan von deutschen Serien ist.

Das oben genannte wird übrigens grandios umgesetzt. Das Tempo gefällt mir auch.
Also an alle Skeptiker: Ruhig mal eine Chance geben!
Kann mich da nur anschließen.

Ich habe die sechs Folgen in zwei Tagen gesehen und war positiv überrascht. Durchaus eine solide Serie mit einigen sehenswerten Szenen und amüsanten Charakteren.
 
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liberalmente

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Bin mittlerweile bei Folge 6. Danke @Aronofsky für den Hinweis und schön, dass mente darauf angesprungen ist. Dadurch habe ich der Serie eine Chance gegeben zusammen mit meiner Freundin, die genau wie ich kein grosser Fan von deutschen Serien ist.

Das oben genannte wird übrigens grandios umgesetzt. Das Tempo gefällt mir auch.
Also an alle Skeptiker: Ruhig mal eine Chance geben!

Habe mittlerweile Folge 5 gesehen. Spare mir das auf. :D Morgen wahrscheinlich dann das Finale. :)

Muss sagen, dass das abnormale Niveau von der ersten Folge nicht ganz gehalten wird - aber das ist auch einer der besten Piloten, wenn nicht gar der beste, den ich je gesehen habe. Was da alles in 45 Minuten erzählt wird, das Tempo und wie die Charaktere eingeführt werden ist schon aus dem Bilderbuch. Und dazu so verdammt witzig, obwohl es ja keine Comedyserie ist.

Aber trotz meiner kleinen Kritik ist das eine überragend gute Serie. Bin mir mittlerweile recht sicher, dass sie in meine Top 5 kommt (zumindest die 1. Staffel, wer weiß wie es weitergeht). Knapp hinter Stromberg. Aber Stromberg ist für mich auch eine Ausnahmeserie, habe ich vor ein, zwei Seiten hier ja schonmal dargelegt. Ganz großes deutsches Kino (Fernsehen). Und das vom Bayerischen Rundfunk. :crazy: So etwas böses, bissiges, politisch unkorrektes und gesellschaftskritisches hatte der BR wahrscheinlich seit dem Scheibenwischer nicht mehr im Programm. :cool:

Meine bessere Hälfte war auch komplett begeistert.

Und ja, besten Dank an @Aronofsky. Auch wenn ich von der Serie gelesen hatte, ohne deinen Post wäre sie mir evtl entgangen. Wäre sehr schade gewesen.
 

DaLillard

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Das Staffelfinale von Designated Survivor ist leider eine riesen Enttäuschung. Alles ging plötzlich viel zu schnell und gezwungen. Die ganze Spannung, die vorher über die gesamte Staffel aufgebaut wurde, ist einfach verpufft. Schade...
 

liberalmente

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Bin jetzt mit Hindafing fertig. War gestern scheinbar gerade rechtzeitig, heute ist die Serie nicht mehr in der Mediathek verfügbar (leider). :eek:

Würdiges Ende einer großen Serie, würde ich mal sagen. Von der es hoffentlich noch einige Staffeln zu sehen gibt. :) Ich meine, sooo teuer dürfte die Serie jetzt nicht gewesen sein. Die Quoten waren am Anfang stark, am Ende sehr schwach. Aber: der BR und die ARD werden ja hoffentlich Zugriffszahlen für ihre Mediathek haben. Die Serie ist ganz klar für junge Menschen gemacht und die haben nunmal die Tendenz, Online zu schauen. ;) Zudem hat die Serie überragende Kritiken bekommen und dürfte sicher auch ein sehr ernsthafter Kandidat für den Grimme Preis sein. Als ÖR Sender kann es sich der BR da eigentlich kaum leisten, da keine weitere Staffel zu bestellen. Das bringt Glanz in der vernachlässigten Zuschauergruppe "jung", das ist für sie viel wert, denke ich. Und jeder, den ich kenne und der bisher die Serie gesehen hat, war davon angetan. Glaube nicht, dass das reiner Zufall ist.

Wer die Serie fertig geschaut hat kann sich mal diesen Artikel aus der Welt durchlesen. Der trifft es schon ziemlich gut, finde ich. Aber Vorsicht, da sind viele Spoiler drin. Nicht jeder ist da so sensibel wie ich, das weiß ich, aber ich glaube dass es einige stören würde, den Artikel zu lesen, bevor sie die Serie geschaut haben. Da wird schon recht viel über Folge 3, 4, zum Teil 5 erzählt.

Dahingehend ist der Artikel von Spiegel Online harmloser. Den kann man sich eher durchlesen, wenn man Interesse an der Serie hat, aber nicht nur auf mein (und Jerrys und Aronofskys und Master Buuus ;)) Wort verlassen will.

Wobei ich sagen muss, dass die beiden Artikel jeweils Fargo als großes Vorbild nennen, was meinen Eindruck unterstützt. Auch einer der drei Macher der Serie, Boris Kunz, nennt Fargo in diesem Interview als erstes bei den Vorbildern, zusammen mit Better Call Saul. Am Ende erwähnt er auch Breaking Bad, aber diesen (häufigen) Vergleich verstehe ich absolut nicht. Ich finde, dass die beiden Serien nur wenig miteinander zu tun haben - die Gemeinsamkeiten beschränken sich eigentlich auf Crystal Meth und darauf, dass beide großartig sind. :D

Ach ja, großen Respekt auch an Maximilian Brückner. Wenn man sich da bspw. dieses Bild hier anschaut, da erkennt man ihn in der Serie kaum. Tolle Verwandlung und insgesamt eine bärenstarke Schauspielerleistung von ihm. Kannte ihn vorher gar nicht, muss ich gestehen. Aber ich werde ihn im Auge behalten.
 

Tuco

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Ist der bayerische Dialekt sehr stark präsent in der Serie? Klingt ansonsten ja interessant, aber das wäre für mich ein K.O.-Kriterium.
 

Aronofsky

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Ich bin mit Hindafing auch durch. Letztendlich nicht ganz auf dem Niveau von Braunschlag aber für eine deutsche Produktion natürlich trozdem sehr zu empfehlen.

Die 2. Staffel von Fargo habe ich vor kurzem auch abgeschlossen. Gefiel mir nicht ganz so gut wie die 1. Staffel. Insgesamt war mir diese Staffel viel brav. Die einzigen Charaktere die mich überzeugt haben waren die von Peggy Blumquist und Dodd Gerhardt.
Kirsten Dunst hat mich nach Midnight Special auch hier wieder eines Besseren belehrt, sie kann sehr gut schauspielern wenn sie die richtigen Rollen bekommt.
 

liberalmente

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Ist der bayerische Dialekt sehr stark präsent in der Serie? Klingt ansonsten ja interessant, aber das wäre für mich ein K.O.-Kriterium.

Versuche es einfach mal, wäre mein Tipp. ;)

Ist für mich schwer zu beurteilen. Habe zwar bisher noch nie in Südbayern (oder anders gesagt: in nicht-fränkischen Regionen Bayerns ;)) gelebt, aber ich verstehe natürlich als Süddeutscher trotzdem den Dialekt, so halbwegs zumindest. Es wird schon bayrisch geredet. Aber ich glaube, dass man es auch als Nordlicht verstehen kann. Aber letztlich wird das individuell sein, deswegen würde ich einfach mal in die erste Folge reinschauen. Oder zur Not (ist ja leider nicht mehr in der Mediathek) in ein paar Trailer.

Und sagen wir mal so, Jerry ist kein Süddeutscher (afaik zumindest, du bist doch Berliner, oder?) und hatte scheinbar keine Probleme damit. :)
 

Jerry

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Und sagen wir mal so, Jerry ist kein Süddeutscher (afaik zumindest, du bist doch Berliner, oder?) und hatte scheinbar keine Probleme damit. :)

Ja es ist zu 96% zu verstehen, würde ich sagen, wobei ich drei, vier Mal bei meiner Freundin nachfragen musste. Sie ist aber auch Berlinerin und hat lediglich ein halbes Jahr Stuttgarter Raum als Qualifikation diesbezüglich aufzuweisen.

Wie mente schon sagt: Einfach versuchen und sich nicht abschrecken lassen.
 

DaLillard

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Die fünfte Staffel von House of Cards ist einfach überragend und den ganzen Hype gerecht geworden. Für mich bisher die beste der Serie.
 

TraveCortex

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Ich habe bisher 6 Folgen der neuen Staffel gesehen und bin, nachdem ich mich ja nach Folge 1 von Staffel 5 hier etwas kritischer geäußert habe, nun doch wieder etwas mehr angetan. Will aber noch abwarten, wie es sich entwickelt. Die Serie wird nie so realistisch sein wie sie sich wohl selbst gern sieht (viele Dinge bleiben konstruiert), aber es ist bisher spannend gemacht und zeigt ein paar wirklich gute Ansätze.
 
G

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Ich habe bisher 2 Folgen gesehen und bin (wie schon von der letzten Staffel) überhaupt nicht angetan.
Würde es mir nicht so schwer fallen Serien abzubrechen und wäre die Serie nichtmal so gut gewesen wäre das ein Streichkandidat bei mir.

Mal sehen wann ich mich an die weiteren Folgen rantraue.
 

DaLillard

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Die Staffel wurde vor allem zum Ende hin so stark. Wie einfach alles aufeinander aufbaut und miteinander verknüpft ist fand ich vor allem klasse.

Aber mal zu einer anderen Serie. Ich habe ja von der ersten und auch zweiten Staffel von Homeland geschwärmt, aber danach hat sich mMn doch extrem abgebaut. Vor allem die erste habe ich fast am Stück durchgeschaut, aber an der vierten sitze ich jetzt schon über zwei Wochen und habe echt kaum Lust weiterzuschauen. Vor allem Carrie geht mir einfach enorm auf die Nerven.
 
G

Gelöschtes Mitglied 75

Guest
Schade, dass Hap and Leonard so unterm Radar fliegt.
Staffel 1 war schon richtig gut, aber Staffel 2 finde ich nochmal besser.

Hat jeweils nur 6 Folgen, kann man also sicherlich irgendwo unterbringen ;)
 

Tuco

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Ich habe bisher 6 Folgen der neuen Staffel gesehen und bin, nachdem ich mich ja nach Folge 1 von Staffel 5 hier etwas kritischer geäußert habe, nun doch wieder etwas mehr angetan. Will aber noch abwarten, wie es sich entwickelt. Die Serie wird nie so realistisch sein wie sie sich wohl selbst gern sieht (viele Dinge bleiben konstruiert), aber es ist bisher spannend gemacht und zeigt ein paar wirklich gute Ansätze.


Naja, wenn man die US-Politik verfolgt, kann man doch so ziemlich jede Schweinerei, die bei HoC vorkommt, der aktuellen Regierung und auch den Republikanern generell tatsächlich zutrauen. So konstruiert finde ich das von daher nicht mal. Problem ist für die Serie wahrscheinlich eher, dass sie von der Realität fast schon "überholt" wurde und insofern weniger skandalös wirkt, als das beabsichtigt sein wird. Da kann man als Zuschauer doch fast schon denken "OK, dieser Präsident und diese Regierung sind auch komplett verdorben, aber im Gegensatz zur Realität nicht dumm bzw. inkompetent - wenigstens etwas!".
 
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TraveCortex

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Naja, wenn man die US-Politik verfolgt, kann man doch so ziemlich jede Schweinerei, die bei HoC vorkommt, der aktuellen Regierung und auch den Republikanern generell tatsächlich zutrauen. So konstruiert finde ich das von daher nicht mal. Problem ist für die Serie wahrscheinlich eher, dass sie von der Realität fast schon "überholt" wurde und insofern weniger skandalös wirkt, als das beabsichtigt sein wird.

Das sehe ich vollkommen anders. Ich will mal versuchen darzustellen was ich meine:

1. Direkter, persönlicher Mord. Niemand würde sich selbst die Finger schmutzig machen, wenn er so ein Amt hätte. Es ist einfach hochgradig dumm. Mal davon abgesehen, dass ich bei vielen US-Präsidenten, auch Trump, denke, dass sie nie einen direkten Mord verüben könnten. Klar, Mord auf Befehl wie auch Drohnenkönig und Friedhofsnobelpreisträger Obama, aber das ist mMn etwas anderes und auch anders zu beurteilen (was nicht bedeutet, dass es nicht verurteilt werden sollte).
Underwood hat 2 Menschen selber umgebracht, Stamper, sein engster Vertrauter, auch noch eine Person.

2. Gegenwehr oder Checks & Balances. Vor allem ein kontroverser Präsident wie Trump zeigt, welche Widerstände es gibt, sowohl in der eigenen Partei als auch außerhalb und wie schwierig dadurch das Regieren wird. In House of Cards gibt es das nicht. Es gibt nur temporäre Gegner, die meist schnell abgeschüttelt werden. Wenn gar nichts mehr hilft, wird plötzlich irgendein Schwachpunkt gefunden und die Gegner knicken meist umgehend ein. Frank ist mega unbeliebt, hat keine Verbündeteten in der Partei, sondern nur Feinde und ein paar Zweckverbündete und macht was er will. Erklärt wird das mit Willen oder Durchsetzungskraft.
Politik benötigt, bis auf Ausnahmen wie Trump, Netzwerke, in denen sich Personen gegenseitig nach oben helfen. Da gibt es nicht nur Intrigen und andere verarschen, sondern auch Gefallen und Unterstützung. Und eben auch bei Trump sieht man ja, dass das Fehlen von Netzwerken ihn isoliert. In House of Cards gibt es das nicht. Da gibt es nur die Underwoods gegen alle.
Das ist eine sehr nette Geschichte, die mitunter auch sehr mitreißend ist, aber eben für eine Serie.

3. Unabhängigkeit. Noch nicht mal Trump ist völlig unabhängig und muss Gefallen erfüllen und er ist sicherlich unabhängiger als die meisten seiner Vorgänger. Die Underwoods haben keinen Menschen, von dem sie abhängig sind. Nicht einen. Das ist mMn unmöglich in dieser Position, aber der Grund, warum das in der Serie nicht thematisiert wird, ist völlig klar: Weil das die Handlungsfreiheit für die ganzen Boss-Moves entscheidend einschränken würde.
Es gibt auch keinen finanziellen Unterstützer. Ja Claire hat irgendwie Geld, aber mir ist völlig unklar wie Frank sich den Weg nach oben geebnet hat, vor Allem in einem Land, in dem man extrem viel davon benötigt. Ich erinnere mich an eine Spendengala, aber da wurde offensichtlich nur das Geld eingesackt, aber so funktioniert das doch nicht.
Vielleicht habe ich bei dem letzten Punkt auch was verpasst, kann ja sein.

Ich würde es übrigens sehr interessant finden, wenn die Underwoods ihre Interessen mit denen von Unterstützern ausgleichen müssten und dann einen schwiergen Balance-Akt versuchen.

Das sind nur 3 Punkte, die ich mal ganz spontan herausgegriffen habe. Ich will die Serie auch gar nicht nur runter machen, ich freue mich über eine politische Drama-Serie und bin auch immer heiß auf die neuen Folgen, aber es fällt mir doch auf, dass viele das für extrem realistisch halten und ich glaube das nicht. Natürlich sind manche Dinge sicherlich auch sehr nahe an der Wahrheit, aber in den entscheidenen Punkten wir der Realismus mMn für das Drama geopfert, was ich auch voll ok finde.

Wie gesagt, ich habe bisher nur 6 Folgen von Staffel 5 gesehen.

Da kann man als Zuschauer doch fast schon denken "OK, dieser Präsident und diese Regierung sind auch komplett verdorben, aber im Gegensatz zur Realität nicht dumm bzw. inkompetent - wenigstens etwas!".

Wenn das jemand denken würde, wäre das mMn eine sehr fatale Sichtweise, da eine Person ja eben dann noch gefährlicher ist, wenn sie nicht dumm oder inkompetent ist.
 
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Tuco

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Das sehe ich vollkommen anders.

1. Direkter, persönlicher Mord. Niemand würde sich selbst die Finger schmutzig machen, wenn er so ein Amt hätte. Es ist einfach hochgradig dumm. Mal davon abgesehen, dass ich bei vielen US-Präsidenten, auch Trump, denke, dass sie nie einen direkten Mord verüben könnten. Klar, Mord auf Befehl wie auch Drohnenkönig und Friedhofsnobelpreisträger Obama, aber das ist mMn etwas anderes und auch anders zu beurteilen (was nicht bedeutet, dass es nicht verurteilt werden sollte).
Underwood hat 2 Menschen selber umgebracht, Stamper, sein engster Vertrauter, auch noch eine Person.

2. Gegenwehr oder Checks & Balances. Vor allem ein kontroverser Präsident wie Trump zeigt, welche Widerstände es gibt, sowohl in der eigenen Partei als auch außerhalb und wie schwierig dadurch das Regieren wird. In House of Cards gibt es das nicht. Es gibt nur temporäre Gegner, die meist schnell abgeschüttelt werden. Wenn gar nichts mehr hilft, wird plötzlich irgendein Schwachpunkt gefunden und die Gegner knicken meist umgehend ein. Frank ist mega unbeliebt, hat keine Verbündeteten in der Partei, sondern nur Feinde und ein paar Zweckverbündete und macht was er will. Erklärt wird das mit Willen oder Durchsetzungskraft.
Politik benötigt, bis auf Ausnahmen wie Trump, Netzwerke, in denen sich Personen gegenseitig nach oben helfen. Da gibt es nicht nur Intrigen und andere verarschen, sondern auch Gefallen und Unterstützung. Und eben auch bei Trump sieht man ja, dass das Fehlen von Netzwerken ihn isoliert. In House of Cards gibt es das nicht. Da gibt es nur die Underwoods gegen alle.
Das ist eine sehr nette Geschichte, die mitunter auch sehr mitreißend ist, aber eben für eine Serie.

3. Unabhängigkeit. Noch nicht mal Trump ist völlig unabhängig und muss Gefallen erfüllen und er ist sicherlich unabhängiger als die meisten seiner Vorgänger. Die Underwoods haben keinen Menschen, von dem sie abhängig sind. Nicht einen. Das ist mMn unmöglich in dieser Position, aber der Grund, warum das in der Serie nicht thematisiert wird, ist völlig klar: Weil das die Handlungsfreiheit für die ganzen Boss-Moves entscheidend einschränken würde.
Es gibt auch keinen finanziellen Unterstützer. Ja Claire hat irgendwie Geld, aber mir ist völlig unklar wie Frank sich den Weg nach oben geebnet hat, vor Allem in einem Land, in dem man extrem viel davon benötigt. Ich erinnere mich an eine Spendengala, aber da wurde offensichtlich nur das Geld eingesackt, aber so funktioniert das doch nicht.
Vielleicht habe ich bei dem letzten Punkt auch was verpasst, kann ja sein.

Ich würde es übrigens sehr interessant finden, wenn die Underwoods ihre Interessen mit denen von Unterstützern ausgleichen müssten und dann einen schwiergen Balance-Akt versuchen.

Das sind nur 3 Punkte, die ich mal ganz spontan herausgegriffen habe. Ich will die Serie auch gar nicht nur runter machen, ich freue mich über eine politische Drama-Serie und bin auch immer heiß auf die neuen Folgen, aber es fällt mir doch auf, dass viele das für extrem realistisch halten und ich glaube das nicht. Natürlich sind manche Dinge sicherlich auch sehr nahe an der Wahrheit, aber in den entscheidenen Punkten wir der Realismus mMn für das Drama geopfert, was ich auch voll ok finde.

Wie gesagt, ich habe bisher nur 6 Folgen von Staffel 5 gesehen.

Ich habe noch weniger gesehen und bin auch kein großer Fan der Serie. Klar, der Kommentar war übertrieben. Gemeint war: Die Realität macht die Serie inhaltlich weit weniger spektakulär, als sie es mit einer "normalen" Regierung wäre. Amüsant fand ich vom bisher gesehenen

die Wahlmanipulation - denn das machen die Republikaner in der Realität sogar ganz massiv mit Gerrymandering, Gesetzen für voter IDs, Masseninhaftierung für Nichtigkeiten mit anschließendem Verlust des Wahlrechts etc. - ist zwar legal, die Intention ist aber exakt die gleiche wie in der Serie.


Wenn das jemand denken würde, wäre das mMn eine sehr fatale Sichtweise, da eine Person ja eben dann noch gefährlicher ist, wenn sie nicht dumm oder inkompetent ist.

Gefährlicher würde ich nicht sagen. Underwood ist zwar intelligenter als Trump, dafür aber auch kein rechtspopulistischer Ideologe, sondern ein reiner Pragmatiker, der nur am Machterhalt interessiert ist und dem Inhalte völlig wurscht sind. Würde ich im Zweifel einem dummen Rechtspopulisten immer vorziehen. Richtig gefährlich wäre in der Realität jemand wie Underwood als Rechtspopulist oder gar Rechtsextremer, klar.
 
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