Auch wenn hier alle mit aktuellen Serien beschäftigt sind, schreibe ich einen kurzen Kommentar zu der Serie, die ich zuletzt gesehen habe.
Twin Peaks
Ich übernehme hier einige Punkte, welche von anderen Usern in anderen Threads geschrieben wurden (unter anderem Alice). Die Serie beginnt mit einem klassischen whodunit. Man will erfahren wer den nun Laura Palmer ermordet hat. Typisch Lynch wird die Handlung immer wirrer, die Motivation der Charaktere immer undurchsichtiger. Dabei muss man sagen, dass der Grossteil der Charaktere sehr skurril ist, dies aber sehr gut dargestellt wird. Teilweise sind auch Schauspieler dabei die sich später in Hollywood kleinere oder grössere Namen machen konnten (Kyle McLachlan, David Duchovny, Lara Flynn Boyle, Billy Zane, Heather Grraham,...wenn auch teilweise nur in sehr kleinen Rollen). Lynchuntypisch ist, dass sich die Handlung mit der Zeit aber auch zu entwirren beginnt und man auch erfährt wer der Mörder ist (auch wenn es hier wieder paranormal und surreal wird). Die späteren Folgen verlieren aber deutlich an Inhalt. Die Motivation der Charaktere wird wieder unklarer und es folgt ein lynchtypisches Ende. In Filmen wie Mulholland Dr., Lost Highway etc. stört mich das nicht und ich erwarte auch so etwas. in einer Serie habe ich mich aber nach einer Zeit mit gewissen Charakteren stärker identifiziert, als das bei einem Film möglich ist und dann ist ein solches Ende, wie es Twin Peaks aufweist, schlicht unbefriedigend. Auch wenn man von Lynch nichts Anderes erwarten darf. Zustimmen würde ich der Kritik, dass die erste Staffel deutlich besser ist als die Zweite. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass die erste schlichtweg kürzer ist (Pilotfilm + 7 Folgen gegenüber 22 Folgen der zweiten Staffel). Trotzdem wurde ich wochenlang gut unterhalten und der Spannungsfaktor blieb bis zuletzt erhalten.
9/10