Schon mal Danke für deine Anmerkungen. Jemand der die Vorlage kennt kann sicher noch besser einschätzen was da so abläuft und zu welchem Zweck Figuren eingeführt werden.
Da ich die Bücher nicht kenne hab ich auch in keinem Wort die Genauigkeit der filmischen Adaption kritisiert. Glaube das hast du etwas missverstanden. Nur auf die Serie bezogen kam mir eben die Einführung der Dothraki in Verbindung mit dem Rest der Targaryens etwas plump vor. Eindimensionale Charaktere. Denke hier zeigte sich auch am deutlichsten die Schwierigkeit ein komplexes Buch zu verfilmen, nämlich die unausgesprochenen Gedanken, die geheimen Wünsche der Figuren dem Zuschauer nahe zu bringen. Zumal GoT komplett auf Voice Over verzichtet. Aber wie gesagt, Daenery entwickelt sich als Seriencharakter deutlich vorwärts, ihre Sehnsüchte werden bspw. geschickt durch sich wiederholende verstohlene Blicke auf die drei riesengroßen Drachen-Eier deutlich gemacht. Auch ohne lange Monologe bekommt man eine Vorstellung davon was in ihr abläuft.
Gut, ich denke hier haben wir so unterschiedliche Ansichten aufgrund deines Vorwissens. Warum ich von einer "kleinen heilen Welt" schrieb:
(Und wie gesagt, nur anhand der ersten drei Episoden)
-König Robert an sich ist sehr naiv und ahnt scheinbar nichts von den Intrigen um ihn herum
-es wird davon gesprochen, dass nicht genug Wachleute zu Verfügung stehen (= diejenigen die was zu sagen fühlen sich aktuell (zu?) sicher)
-nur die Wenigsten glauben an die schrecklichen Fabelwesen außerhalb der großen Mauer - wohl auch besser so wenn man nicht geköpft werden will
-weiß nicht mehr genau welche Figur es war, aber es wird behauptet, dass es die Dothraki ja sowieso nicht über das große Meer schaffen und selbst wenn doch keine Gefahr sind
-wohl weniger wichtig, aber das Turnier zu Ehren der neuen "Hand des Königs" als Bespaßung des Volks (die eh schon hohen Schulden der Hauptstadt werden ignoriert)
Gut, als völlig Unwissende kennt man die Geschichte der Mauer halt nicht, sie sieht nur verdammt alt aus und wirkt beinah mystisch. Natürlich ist die Welt innerhalb der Mauer alles andere als heil, nur sind einige, gerade die hohen Tiere, noch nicht bereit das einzusehen.
Überhaupt wird man über die Vorgeschichte ziemlich im Dunkeln gelassen. Musste ab und an unterbrechen und im HBO Viewers Guide nachschlagen über wen die Leute gerade wieder reden und in welcher Verbindung derjenige zu ihnen steht. Gut gestaltete Hilfe würde ich sagen. :thumb:
Meine Kritik an deiner Kritik war etwas zu harsch, danke, dass du es konstruktiv aufgenommen hast. Ich wollte dein Bild etwas korrigieren, da sich ja auch weitere Staffeln am Buch orientieren werden. Nachdem im Juli das 5. Buch erscheint ist auch noch für genug Stoff gesorgt, ich denke dass die Serie sehr nah am Buch bleiben wird/muss. Anders müsste man mit dem Setting wohl alles neu schreiben, da sehr viel ineinander verflochten ist.
Im Endeffekt finde ich die Verfilmung in Serienform sehr exzellent, da so auch genug Zeit ist alle Subplots auszuarbeiten. Die Serie schlägt auch aufgrund ihres Umfang Herr der Ringe (wie auch das Buch übrigens) und das ist auch gut so.
Spoiler: Im Buch werden sehr viele Figuren eingeführt, die bald sterben, um die Handlung voranzutreiben bzw. aus den neuen Situationen die Charaktere zu entwickeln. Dies gelingt exzellent bei Eddard, denn daraus resultieren die Entwicklungen von Robb, Catelyn, Bran, Sansa, Arya und Rickon (wenn auch wenig). Im Endeffekt dienen auch die Dothraki nur zur Charakterentwicklung der Daenerys.
Ich kann auch verstehen, warum Alice manche Figuren schwach einschätzt, aber das liegt wohl an den darstellerischen Möglichkeiten. Wo im Buch Gedanken der Person bekannt sind, muss dies in der Serie immer wieder anders gelöst werden.
Als kleiner Ausblick: Angenommen, jedes Jahr kommt eine neue Staffel, bin ich mal gespannt ob es zum Zeitpunkt von Staffel 6 oder 7 überhaupt schon ein Buch gibt und was dann gemacht werden würde.
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