Zweite Liga 2021/22 - nicht nur Nordisch By Nature


Wer schafft den direkten Wiederaufstieg?


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John Lennon

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SV Werder Bremen

Als der SV Werder Bremen zuletzt Teil der (damals zweigeteilten) zweiten Liga war, war der Verfasser dieser Zeilen noch gar nicht geboren, Ronald Reagan zog nach seinem Wahlerfolg ins Weiße Haus, Griechenland wurde Vollmitglied der europäischen Gemeinschaft,...was ich sagen will: Das ist ein paar Jährchen her. Genauergesagt spielte Werder seit dem Aufstieg 1981 immer erstklassig. Ein gewisser Otto Rehhagel übernahm damals in der Aufstiegssaison am 01. April den Platz auf der Trainerbank der Bremer und sollte sie erst 1995 wieder verlassen. Was die wenigsten wissen, Rehhagel war zuvor schon im Jahr 1976 für ein paar Monate Trainer von Werder bevor er zu Borussia Dortmund ging. Aber genug von der fernen Vergangenheit, widmen wir uns kurz der Vorsaison - der vorerst letzten als Bundesligist. Nachdem man 2019/20 die Klasse dank der Auswärtstorregel in der Relegation gegen Heidenheim so gerade halten konnte, sollte es diesmal eine Saison ohne Abstiegssorgen geben. Nach einer Auftaktniederlage gegen Big City Hertha im ersten Heimspiel konnte man das Spiel auf Schalke und gegen Bielefeld siegreich gestalten. Anschließend legte man eine ungewöhnliche Serie hin. Die nächsten fünf Spiele endeten alle 1:1 (darunter auch das Spiel beim FC Bayern), so dass man nach acht Spieltagen zwar nur einmal verloren hatte, aber die Punktausbeute mit elf Punkten für den Fakt ausbaufähig war. Mit Platz 9 schien man aber auf einem guten Weg. Konnte man trotz der Wochen ohne Dreier auf die Situation als "seit sieben Spielen ungeschlagen"-Serie halbwegs positiv schauen, wurde durch vier Niederlagen, die folgen sollten, schnell eine "seit neun Spielen sieglos"-Serie daraus. Statt in der oberen Tabellenhälfte fand man sich danach mit Platz 14 genau in den Tabellengefilden wieder, die man meiden wollte. Immerhin konnte man durch eine 2-1-2 Bilanz in den letzten Spielen der Hinrunde diese halbwegs versöhnlich abschließen.

Am 10. März wurde der Klassenerhalt des SV Werder laut einigen Stimmen besiegelt. Durch ein 2:0 auf der Alm in einem Nachholspiel betrug der Vorsprung auf die Abstiegsplätze mehr als zehn Punkte. Was sollte da noch schiefgehen? Wie wir wissen, eine ganze Menge. Der Sieg in Bielefeld sollte der letzte der Saison sein. Die Bilanz liest sich sogar noch verherrender, wenn man weiß, dass aus den letzten zehn Spielen sogar nur ein einziger Punkt geholt wurde. Danach änderte auch die Rückholaktion von Thomas Schaaf nix. Schaaf übernahm nach dem 33. Spieltag das Traineramt von Florian Kohfeldt und sollte zumindest den Relegationsplatz sichern. Doch im Spiel gegen Gladbach lag man nach 67. Minuten mit 0:4 hinten und so konnte man nur noch nach Köln gucken und das Beste hoffen. Wenn der FC Kölle gegen Schalke sieglos geblieben wäre, hätte man trotz der eigenen Niederlage den Relegationsspiel sicher gehabt. Bis zur 86. Minute hilet die Hoffnung, dann traf Bornauw für Köln und schob den FC an Werder vorbei. Damit war der direkte Abstieg besiegelt.

Ähnlich wie beim Mitabsteiger Schalke hat sich im Kader einiges getan. Werder ist auf Transfererlöse angewiesen, konnte aber bisher nur für Milos Rashica eine signifikante Ablöse einnehmen. Elf Millionen Euro bezahlte Norwich City für Rashica, den man im letzten Sommer noch ein Preisschild von 25 Millionen verpasste. Das war aber vor einer durchwachsenen Saison vom Kosovaren und mit deutlich mehr Interessenten. Für Patrick Erras bekam man immerhin noch 250.000 Euro. Erras kam 2020 aus Nürnberg an die Weser, kam dort aber überhaupt nicht zurecht und verlässt den Verein nach einem Jahr und zweiundzwanzig Minuten Einsatzzeit in der Bundesliga wieder. Benjamin Goller kehrt nach Ablauf seiner Leihe nicht vom KSC zurück, sondern wurde direkt weiterverliehen. Diesmal an Darmstadt 98. Für mich unverständlich, den hätte man eigentlich gut gebrauchen können. Mit Niklas Moisander und Theodor Gebre Selassi verlassen zwei altgediente Musterprofis den Verein. Beiden hätte man nach fünf bzw. neun Jahren einen schöneren Abschied gewünscht. Moisander lässt seine Karriere in Schweden bei Malmö ausklingen. Gebre Selassi kehrt nach 271 Spielen für Werder in der Bundesliga zu Slovan Liberec zurück. Neben den erwähnten feststehenden Abgängen werden den Verein sicherlich noch weitere Spieler verlassen. Geschäftsführer Frank Baumann wurde vor ein paar Tagen damit zitiert, dass er noch bis zu zwanzig Transfers (Zu- und Abgänge) rechnet. Spieler, die noch Geld in die klammen Kassen spülen könnten, gibt es einige, u.a. Pavlenka (Interesse soll in England bestehen, momentan aber mit Rückenproblemen raus), Augustinsson (hier soll Besiktas dran sein) und Sargent, der angeblich bei Bayer 04 auf dem Zettel stehen soll.

Sollte sich auf der Seite der Abgänge etwas tun, wird sich auch bei den Zugängen noch einiges tun. Momentan sieht der Stand so aus. Werder Bremen hat den südkoreanischen Spieler Kyu-hyun Park nach zweijähriger Leihe für 250.000 Euro verpflichtet. Bisher kam der 20jährige Linksverteidiger, der aber auch im zentralen Mittelfeld spielen kann, nur zu Einsätzen bei den Amateuren, konnte dort aber überzeugen, so dass man ihn jetzt dauerhaft binden wollte. Stefanos Kapino kehrt nach einem halben Jahr bei Sandhausen, wo er zum Stammtorwart wurde, zurück. Der neue Trainer Markus Anfang hat aber mittlerweile gesagt, dass Kapino nicht die Nummer 1 bei Werder wird. Anfang setzt auf Zetterer, was für den neunfachen griechischen Nationaltorwart Kapino ein riesiger Rückschlag ist. Lars-Lukas Mai zeigte in der letzten Saison bei Darmstadt gute Leistungen und Werder leiht ihn nun für eine Saison von Bayern München aus. Zusammen mit dem ablösefrei verpflichteten ehemaligen RasenBallsportler Anthony Jung (zuletzt bei Bröndby) könnte Mai die neue Innenverteidigung bilden. Denkbar wäre auch das beide zusammen mit Toprak oder Friedl als Dreierkette auflaufen. Jung hat den linken Verteidiger der Dreierkette bei Bröndby häufiger gespielt und war dort sehr erfolgreich. In der letzten Saison konnte er mit Bröndby sogar den Meistertitel holen. Wie auch Mai spielte Nicolai Rapp in der letzten Saison bei Darmstadt 98. Er gehörte aber Union Berlin und wurde für 250.000 Euro von Werder aus seinem Vertrag rausgekauft. Rapp kann ebenfalls in der Abwehrzentral zum Einsatz kommen, dürfte aber angesichts der Personaldeck eher vor der Abwehr eingeplant sein. Bei den Leihrückkehrern muss man abwarten, inwieweit sie eine Rolle spielen werden. Johannes Eggestein konnte in Österreich bei LASK mit zwölf Treffern durchaus auf sich aufmerksam machen. Simon Straudi ist momentan der einzige gelernte Rechtsverteidiger und könnte nach einem Jahr bei Klagenfurt nun ebenfalls Einsatzchancen haben. Niklas Schmidt konnte beim VfL Osnabrück nicht überzeugen und wurde in der Saisonendphase nicht mehr berücksichtigt.

Werder ist beim Kaderumbau/-aufbau noch ziemlich am Anfang. Sowohl bei den Abgängen als auch bei den Zugängen wird sich noch jede Menge tun. Für den Saisonstart alles andere als optimal. In der Innenverteidigung hat man mit Mai und Jung gute Leute dazu geholt, aber es gibt noch viele Baustellen. Wer ist der Gebre Selassi-Ersatz? Ohne Abgänge sprich Einnahmen wird man nicht viel machen können, dort stockt es aber. Wird nicht deutlich nachgebessert, spielt Werder auch nächstes Jahr zweite Liga.
 

John Lennon

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Das war knapp, aber rechtzeitig alle Vereine geschafft. Fehlt nur noch die Endtabelle:

01. Hamburger SV
02. Schalke 04 (deutlicher Abstand auf Platz 3)
03. 1. FC Heidenheim (setzt sich im Schneckenrennen um Platz 3 durch)
04. Werder Bremen
05. Hannover 96
06. Fortuna Düsseldorf
07. SC Paderborn
08. Nürnberg
09. Karlsruher SC
10. FC St. Pauli
11. SV Darmstadt
12. Holstein Kiel
13. Sandhausen
14. Hansa Rostock (deutlicher Abstand auf Platz 15)
15. Dresden
16. Regensburg
17. Aue
18. Ingolstadt
 

MS

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Nicht weil ich es sagen muss als Absteiger Fan: aber nach dem ersten (großen) Schock habe ich wie immer Bock. Die Gegner und die Liga sind völlig egal. Man freut sich einfach wie immer auf die Spiele. Bin sogar gespannt darauf, wie sehr sich die (fehlende) spielerische Qualität in der 2. Liga bemerkbar macht und welchen Einfluss das hat.

Was ich aber nicht mache ist mit Schalke bei Fifa spielen. Mit Terodde, Bülter und Latza muss das richtig kacke sein.
 

John Lennon

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Die 20.000 machen ordentlich Dampf. Wenn Schalke ne Bude macht, fliegt das Dach weg.
 
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Peinlich wie Küppers jedem Spieler der die Binde trägt, das als Bürde anzusabbeln versucht.
 

Hardstyle21

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Alter… warum nimmt der Linienrichter die Emotionen weg?! Ich hasse es so sehr. Das ist KEIN Abseits! Warum lässt man Fans und Spieler nicht feiern?
 

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Richtiger Entscheid, das war relativ klar kein Offside. Torodde schlägt also auch bei Schalke schon wieder zu. (y)
 

MS

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Warum war Terodde so unerfolgreich in der BL? Im Strafraum ist der echt immer präsent und gefährlich. Klar, der Rest ist geht so. Wahrscheinlich für die guten BLigisten zu schlecht und die schlechte BLigisten brauchen nen anderen Typ Stürmer, weil sie selten im Strafraum sind. Dann macht es Sinn, dass Terodde in der 2.BL alles zerschießt.
 
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