Fortuna Düsseldorf
Rückblick
Wie die Saison ausging, haben wahrscheinlich die meisten vor Augen. Dass Fortuna Düsseldorf mit einem 1:0 gegen Hertha BSC und einem 0:0 am Millerntor startete, wissen dagegen deutlich weniger. Einer 1:2 Heimniederlage gegen Paderborn folgte ein 5:0 Auswärtssieg in Elversberg. Im weiteren Saisonverlauf sollte man noch ein Spiel in der Fremde mit 5:0 gewinnen. Auch in Nürnberg verpasste man den Gastgebern eine ordentliche Packung. Eher ungewöhnlich, dass ein Verein auswärts deutlich mehr Tore schießt als daheim. Bei der Fortuna war es in der vergangenen Saison so. Dabei war man zuhause keinesfalls geizig, was die eigenen Treffer anging - 32mal durften die Fans jubeln. Auswärts traf man aber sogar noch achtmal mehr.
Die Hinrunde beendete man auf einem guten vierten Platz und einer guten Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte. Der Start in die Rückrunde misslang aber komplett. Nur drei Punkte aus den ersten fünf Rückrundenspielen bedeuteten, dass sich der Abstand nach oben vergrößerte und man auf Platz 7 zurückfiel. Danach setzten die Fortunen zu einem bemerkenswerten Lauf an. Neun Siege und drei Unentschieden in den zwölf letzten Ligaspielen. Viel besser geht es nicht. Durch diese Erfolgsserie konnten sich die Fortunen den Relegationsplatz hinter den direkten Aufsteigern Kiel und St. Pauli sicher.
Das Momentum für die Relegationsspiele gegen den VfL Bochum war klar auf Seiten von Fortuna Düsseldorf. Das sollte sich auch im Hinspiel im Bochumer Ruhrstadion zeigen. Während den Bochumern wenig gelang, netzten die Fortunen dreimal. Was im Rückspiel folgen sollte, fand seinen Weg in die Fußballgeschichtsbücher. Der VfL machte den 0:3 Rückstand weg und es ging tatsächlich ins Elfmeterschießen. Gleich der erste Elfmeter der Düsseldorfer wurde von Andreas Luthe gehalten. Aber auf Bochumer Seite vergab Erhan Masovic vom Punkt, so dass auch hier in die Verlängerung ging. Takashi Uchino sollte der Unglücksrabe werden, der mit seinem Fehlschuss das Schicksal der Fortunen besiegelte.
Kommen und Gehen - Wer ist weg? Wer ist neu?
Nachdem der Aufstieg nicht gelang, war klar, dass man den Toptorschützen Christos Tzolis nicht halten kann. Man hat die Kaufoption in Höhe von 3,5 Millionen Euro natürlich trotzdem gezogen, weil man so einen Transferüberschuss erzielen konnte. Tzolis wurde für 6,5 Millionen an Brügge verkauft. Dieses drei Millionenplus sollte nicht die einzige Einnahme bleiben. Yannik Engelhardt geht für acht Millionen in die Serie A und spielt dort in Como. Zusammen mit dem "Kleinvieh", was man für Linksverteidiger Benjamin Böckle (Preußen Münster) und Karol Niemczycki (Darmstadt) erhalten hat, hat Düsseldorf damit annähernd fünfzehn Millionen Euro eingenommen.
Einen Teil davon hat man in die Festverpflichtung von Isak Jóhannesson investiert. Wie man seinem Nachnamen entnehmen kann, ist der zentrale Mittelfeldspieler Isländer. Sein Geburtsort liegt aber in England (Sutton Coldfield), da sein Vater dort als Profifußballer aktiv war. Für die Offensive wurden mit Tim Rossmann (KSC) und Danny Schmidt (Mainz 05 II) zwei talentierte Spieler geholt. Rossmann wurde durch Verletzungen in der vergangenen Saison etwas zurückgeworfen, Schmidt traf in der Regionalliga Südwest dreizehn Mal. Florian Schock (VfB Stuttgart II) und Robert Kwasigroch (Hertha BSC, für ein Jahr ausgeliehen ,Fortuna hat eine Kaufoption) machen das Torwarttrio komplett. Mittelfeldspieler Noah Mbamba (Bayer Leverkusen) und Stürmer Dzenan Pejcinovic (Wolfsburg) haben einiges gemeinsam. Beide 19 Jahre alt, aus der Jugend eines Bundesligisten, Jugendnationalspieler und derzeit verletzt.
Der Trainer
Daniel Thioune ist seit Februar 2022 bei Fortuna Düsseldorf Cheftrainer. Er steht vor der schweren Aufgabe, die Mannschaft nach dem verpassten Aufstieg wieder in die Spur zu bringen. Erfahrungsgemäß keine leichte Aufgabe. Der Vertrag des 50jährigen aus Georgsmarienhütte läuft am Saisonende aus.
Ausblick/Prognose
Relegationsblues, Yannik Engelhardt undTzolis weg, der zweitbeste Torschütze Vincent Vermeij verletzt, Abwehrspieler Jamil Siebert ebenfalls. Die Startvoraussetzungen sind alles andere als optimal. Man wird sich schütteln, durchwachsen in die Saison kommen. Sobald aber noch ein, zwei Neuzugängen kommen, wird man sich berappeln und wieder oben mitspielen. Für den Aufstieg reicht es aber nicht.