Zweite Liga - Hamburg bleibt dabei! Der Thread zur Zweitligasaison 19/20


John Lennon

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Karlsruher SC

Trotz verhaltenem Start (sieben Punkte nach sechs Spieltagen) gelang dem KSC im zweiten Anlauf die ersehnte Rückkehr in die zweite Liga, nachdem man 2018 in der Relegation noch an Erzgebirge Aue scheiterte. Dieses Negativerlebnis ist vermutlich auch der Grund für den Fehlstart, doch man blieb vergleichsweise ruhig und hielt an Trainer Alois Schwartz fest. Dies machte sich bezahlt und man kletterte in den nächsten Wochen Stück für Stück nach oben. Am 10. Spieltag stand man erstmals auf einem der beiden direkten Aufstiegsplätze und trotz einer weiteren Schwächeperiode konnte man sich sogar die Herbstmeisterschaft sichern. Auch wenn man in der Rückrunde selten glänzte, stand der Aufstieg am 37. Spieltag fest. Somit geht der Karlsruher SC in seine 23. Zweitligasaison, in der es nur das Ziel Klassenerhalt geben kann.

Dieses Unterfangen geht man mit nahezu dem kompletten Aufstiegskader an. Die Abgänge Sercan Sararer, Tim Kircher, Marin Sverko, Alexander Siebeck und Martin Stoll haben schon in der Aufstiegssaison keine große Rolle gespielt und werden nicht vermisst. Mit Marius Gersbeck (Hertha BSC) bekommt Stammtorwart Benjamin Uphoff durchaus ernstzunehmende Konkurrenz. Gersbeck konnte in seiner Zeit beim VfL Osnabrück glänzen und zeigen, dass er auch höheren Ansprüchen genügen könnte. Ein Kreuzbandriss bremste ihn in der Entwicklung aus und so kommt er nach einem Jahr bei der alten Dame Hertha ohne Spielpraxis zum KSC. Uphoff dürfte daher zu Beginn die Nase vorne haben. Sollte er patzen, steht mit Gersbeck aber starker Ersatz bereit. Lukas Fröde (MSV Duisburg) konnte in seiner zweiten Saison bei den Zebras das Niveau aus der Saison 2017/18 nicht halten, aber wenn er zurück zu alter Stärke findet, dann ist er eine Verstärkung für das zentrale Mittelfeld und sollte sich schnell einen Stammplatz erarbeiten. Mit dem 21jährigen Dirk Carlson (Grasshopper-Club Zürich) konnte man sich sogar einen Nationalspieler als Alternative für Linksverteidiger Damian Roßbach schnappen. Gut, es sind zwar "nur" Spiele für den Fußballzwerg Luxemburg, aber was man so liest, macht Carlson, der in Portland geboren wurde, seine Sache in den Vorbereitungsspielen nicht schlecht und könnte eine Überraschung der Saison werden.

Ebenfalls aus Zürich kommt Mittelstürmer Marco Djuricin, der in den letzten Jahren ganz schön rumgekommen ist. So stehen seit 2015 Leihen zu Brentford, Ferencváros und zu den Grasshoppers in seiner Vita. Nachdem er 2018 dann von RB Salzburg ablösefrei zu den Grasshoppers wechselte, zieht es ihn nun weiter nach Baden-Württemberg - genauergesagt nach Karlsruhe. 300.000 Euro hat man für den zweimaligen österreichischen Nationalspieler überwiesen, was für einen Verein wie den KSC schon eine ordentliche Summe ist. Ablösefrei kommt dagegen Sturmkante Philipp Hofmann, den es in seiner Karriere auch selten lange irgendwo gehalten hat. Wenn mich nicht alles täuscht, müssten Djuricin und Hofmann sogar zeitgleich bei Brentford gespielt haben. Durch die beiden Neuzugänge hat man auf jeden Fall zwei gute Stürmer in der Hinterhand, falls der Aufstiegssturm Fink/Pourie (zusammen 37 Saisontore) Probleme in Liga 2 haben sollte. Lukas Grozurek (Sturm Graz, ausgeliehen) komplettiert das Neuzugangs-Quintett und ist in erster Linie auf den offensiven Außenpositionen zuhause.

Der KSC hat den Kader sinnvoll ergänzt. Mit Djuricin und Hofmann hat man klug vorgebaut und könnte auch eine Schwächephase von Fink und Pourie, die beide noch nicht wirklich gezeigt haben, dass sie auch 2. Liga können, abfedern. Mit Fröde und Grozurek hat man zudem zwei Stammplatzkandidaten dazugeholt. Fröde traue ich zu, wieder auf das 2017/18er Level zurückzukommen und sofort eine große Verstärkung zu sein. Die Defensive ist eingespielt und erfahren. Die Innenverteidigung mit Gordon (34 Jahre) und Pisot (32) könnte aber mit schnelleren Spielern Probleme bekommen. Da wäre eine weitere Alternative neben Kobald nicht verkehrt. Bleibt man auch in dieser Saison ruhig und lässt Schwartz machen, winkt der direkte Klassenerhalt - Platz 14.
 
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Vega

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Soso, der KSC ist also am 33. Spieltag aufgestiegen. Der vorletzte Spieltag ist nicht zwangsläufig der 33. :clowns:
 

John Lennon

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VfL Osnabrück

Wie heißt es so schön? Geschichten, die nur der Fußball schreibt. So oder so ähnlich könnte die Überschrift über einen Artikel, der die letzten zwei Jahre beim VfL Osnabrück zusammenfasst, lauten. 2018 konnte man sich nur knapp vor dem Abstieg in die Regionalliga retten und keine zwölf Monate später stand der sechste Aufstieg in der Vereinsgeschichte in die zweite Liga fest. Damit ist der VfL Osnabrück alleiniger Rekordaufsteiger. Was positiv klingt, hat aber auch seine Kehrseite, denn: wer häufig aufsteigt, muss zwangsläufig auch häufiger abgestiegen sein und bei den Lila-Weißen von der Bremer Brücke lagen Freud und Leid besonders häufig nah beieinander, da man in diesem Jahrtausend nur in der Saison 2007/08 nach einem Aufstieg den Klassenerhalt schaffte - nur um in der Folgesaison als Tabellensechszehnter in der Relegation gegen Paderborn zu scheitern und abermals den Gang in die Drittklassigkeit anzutreten. Immerhin gelang der unmittelbare Wiederaufstieg, aber 2011 gab es in der Relegation wieder auf die Mütze und es folgten acht Jahre in der dritten Liga.

Das es nun durchaus überraschend für den Aufstieg reichte, ist in erster Linie der Verdienst von Trainer Daniel Thioune, der seinen beliebten Vorgänger Joe Enochs im Oktober 2017 ablöste und den Verein auf einem Abstiegsplatz übernahm. Nachdem der Klassenerhalt gesichert war, machte er sich zusammen mit Sportdirektor Benjamin Schmedes an die Arbeit und baute den Kader um. Dabei zeigten sie bei den Neuzugängen fast ausschließlich ihr gutes Händchen und konnten mit Taffertshofer, Ouahim, Manuel Farrona Pulido und dem jungen Torwart Nils Körber, der von Hertha BSC ausgeliehen wurde, gleich mehrere Schlüsselspieler für die gute Saison verpflichten. Neben der Heimstärke (43 Punkte) konnte man sich insbesondere auf die Defensive verlassen. Während man mit 56 geschossenen Toren deutlich hinter den Mitaufsteigern aus Karlsruhe und Wehen Wiesbaden zurückblieb, stellte der VfL mit 31 Gegentoren die beste Abwehr der letzten Drittligasaison. Auch wenn die Offensivleistung ausbaufähig war, ist man hier durchaus breit aufgestellt. Mit Alvarez, Girth (Ex-Meppen - in der Winterpause von Kiel ausgeliehen) und Heider hatte man drei torgefährliche Spieler in seinen Reihen, die auch in der kommenden Saison für den VfL Osnabrück auf Torejagd gehen werden.

Thioune, der in der Nähe von Osnabrück geboren wurde und jahrelang selbst für den Verein die Knochen hingehalten hat, stehen neben sämtlichen Leistungsträgern der Vorsaison (auch bei Körber konnte man sich auf die Verlängerung des Leihgeschäftes einigen) einige Neuzugänge mit Stammplatzambitionen zur Verfügung. Mit Kevin Wolze (MSV Duisburg) konnte man einen erfahrenen Linksverteidiger verpflichten, der zudem extrem gefährliche Standards schlägt und zusammen mit Alvarez in dem Bereich zu den besten der Liga zählt. Lukas Gugganig, der sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung spielen kann, hat in der Endphase seinen Stammplatz bei den Fürthern verloren, hat aber schon gezeigt, dass er auch in der zweiten Liga mithalten kann. Moritz Heyer stammt aus der eigenen Jugend und kehrt nach Lehrjahren in Lotte und Halle als gestandener Spieler zurück und gibt Thioune eine weitere brauchbare Alternative zur letztjährigen Stamminnenverteidigung Susac/Trapp (letztgenannter fällt zu Saisonbeginn aus). Nico Granatowski (SV Meppen) und Niklas Schmidt (von Werder ausgeliehen) erhöhen den Konkurrenzkampf im Mittelfeld. Während ich bei Granatowski skeptisch bin, ob er es in Liga 2 packt, traue ich Schmidt zu, sich schnell in der Startelf festzuspielen. Mit dem 25jährigen Österreicher Kevin Friesenbichler (Austria Wien) hat man zudem einen Mittelstürmer verpflichtet, der seine ersten Schritte im Profigeschäft bei den Bayern Amateuren machte und in der Saison 2013/14 immerhin fünfzehn Tore in der Regionalliga Bayern erzielen konnte. Daniel Thioune dürfte aber zu Saisonbeginn auf die bewährten Offensivkräfte setzen, so dass für Friesenbichler erstmal die Jokerrolle bleibt.

Der VfL Osnabrück hat überraschend deutlich den Aufstieg geschafft. Man konnte sich sogar am Saisonende mehrere Niederlagen leisten und dennoch Platz 1 einfahren. Thioune hat eine funktionierende Einheit geschaffen, die nahezu unverändert zusammenbleibt und sinnvoll punktuell ergänzt/verstärkt wurde. Dennoch wird es eine verdammt enge Kiste. Letztlich sichert die Heimstärke den Relegationsplatz - Platz 16 und die Frage, ob man das Relegationstrauma endlich besiegen kann.
 
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le freaque

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Ich bin jetzt schon gespannt auf den HSV. Die Vorstellungen und Einschätzungen gehen schon mal in Top-Qualität los, jedes Jahr ein absolutes Forumshighlight. @John Lennon : ich ziehe schon jetzt den Hut...und habe mit nichts anderem als dieser Qualität gerechnet. Alles wie immer kann auch ne verdammt coole Sache sein. Schon jetzt Danke und :knuddel:
 

John Lennon

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SV Sandhausen

Seit dem Aufstieg im Jahr 2012 gilt der SV Sandhausen eigentlich durchgängig als ein heißer Kandidat für den Abstieg, doch seit Jahren hält sich der Verein aus der kurpfälzischen Kleinstadt in der Liga und geht nun in seine achte Zweitligasaison hintereinander. Dabei wäre das Abenteuer zweite Liga eigentlich schon 2013 wieder beendet gewesen, doch dem MSV Duisburg wurde die Lizenz verweigert, so dass Sandhausen, obwohl sportlich abgestiegen, in der Liga blieb. Seitdem konnte man den Klassenerhalt mal mehr mal weniger souverän klarmachen. Das letzte Jahr gehört aber definitiv in die zweite Kategorie.

Nach einem schwachen Start mit lediglich fünf Punkten musste Kenan Kocak nachdem neunten Spieltag den Trainerstuhl räumen und wurde durch den langjährigen Übungsleiter von Fortuna Köln Uwe Koschinat ersetzt. Dessen Einstand hätte nicht besser laufen können. Mit 4:0 schickten die Sandhäuser die Ingolstädter nach Hause. Wer aber glaubte, dass jetzt die Saison endlich Fahrt aufnahm, sollte sich täuschen. Bis zur Winterpause gelang kein weiterer Sieg und so überwinterte man zwar knapp über dem Strich, aber das nur aufgrund eines leicht besseren Torverhältnisses als der MSV Duisburg, der mit 13 Punkten den Relegationsplatz innehatte. Wieder sollte sich Geschichte wiederholen, denn der Start ins neue Jahr war ähnlich schwach wie der Saisonstart und so rutschte man am 24. Spieltag auf den letzten Tabellenplatz ab. Als gerade erste Zweifel an Koschinat laut wurden, konnte man aber das überlebenswichtige Auswärtsspiel in Magdeburg für sich entscheiden und zumindest Tuchfühlung mit den Nichtabstiegsplätzen behalten. Anschließend folgte die stärkste Saisonphase mit lediglich einer Niederlage bei fünf Siegen und drei Unentschieden. So gelang schließich aufgrund der guten Rückrunde (26 Punkte) am letzten Spieltag der erneute Klassenerhalt.

Eine tragende Säule des Saisonentspurts war der Deutsch-Amerikaner Andrew Wooten, der zwölf seiner siebzehn Saisontore in der zweiten Saisonhälfte erzielte und mit nunmehr fünfzig Treffern Rekordtorschütze des SV Sandhausen ist. Wooten, der 2014 von Kaiserlautern ins beschauliche Sandhausen (15.000 Einwohner) wechselte, zog es in diesem Sommer über den großen Teich (er spielt ab sofort für Philadelphia Union in der MLS) und wird eine große Lücke hinterlassen. Da zudem Stammtorwart Marcel Schuhen (Darmstadt) und der zweitbeste Torschütze der abgelaufenen Saison Fabian Schleusener (zehn Tore - jetzt Nürnberg) den Verein verlassen, steht Koschinat vor einer Aufgabe, die er aus seiner Kölner Zeit gut kennt: Abgänge von Leistungsträgern ohne große finanzielle Mittel auffangen. Etwas überraschend kann er auch in der nächsten Saison auf Dennis Diekmeier, der im Januar zum Team stieß und umgehend zum Führungsspieler avancierte. Alle gingen davon aus, dass Diekmeier im Sommer den Verein wieder verlassen würde, doch dem ehemaligen Jugendnationalspieler gefiel die ruhige und unaufgeregte Atmosphäre in Sandhausen so gut, dass er seinen auslaufenden Vertrag kurzerhand bis 2022 verlängerte.

Mit gleich zehn Neuzugängen (allesamt ablösefrei) gehört Sandhausen zu den aktivsten Vereinen in der laufenden Transferperiode. Innenverteidiger Gerrit Nauber (MSV Duisburg) spielte keine sonderlich gute letzte Saison, hat aber 2017/18 angedeutet, dass er das Potential hat zu den besten Verteidigern der Liga zu gehören. Da Verlaat/Zhirov zum Saisonende harmonierte und stark spielte, wird Koschinat vermutlich erstmal auf das vertraute Duo setzen und Nauber auf seine Chance warten müssen. Mit Marlon Frey (PSV Eindhoven II) und Stürmer Mario Engels (Roda) kommen gleich zwei Neuzugänge aus der zweiten niederländischen Liga. Frey, der in der Jugend von Bayer Leverkusen ausgebildet wurde, ist im defensiven Mittelfeld zuhause. Engels spielte eine richtig starke Saison und knipste 24mal, zudem gab er elf Vorlagen und ist einer der Spieler, die die Nachfolge von Wooten und Schleusener antreten. Ein anderer Spieler, der dies übernehmen soll, ist ein alter Bekannter. Aziz Bouhaddouz spielte von 2014 bis 2016 für Sandhausen und beendet sein Abenteuer beim Wüstenclub Al-Batin. Man darf gespannt sein, wieviel der 32jährige Tunesier noch im Tank hat. Die Mittelfeldspieler Robin Scheu (Fortuna Köln), Ivan Paurevic (in Essen geborener Kroate) und Julius Biada (Lautern) sind Transfers für die Breite. Interessanter ist da das 19jährige Talent Enrique Peña Zauner, das in der U19 von Borussia Dortmund auf sich aufmerksam machte. Langfristig dürfte Sandhausen richtig Spaß an dem offensiven Mittelfeldspieler, der der Teil der Jugendnationalmannschaft Venezuelas ist, haben. Königstransfer (und als sofortige Verstärkung eingeplant) ist sicherlich Philipp Türpitz, dessen Ausfall in der Saisonendphase Magdeburg schwer traf. Im Tor kämpft Neuzugang Torhüter Martin Fraisl mit Rick Wulle um den Stammplatz.

Die Abgänge wiegen schwer, aber Koschinat kennt solche Situationen und hat bewiesen, dass er eine Mannschaft durch schwierige Zeiten leiten kann. Der starke Endspurt gibt Selbstvertrauen und Rückenwind. Die Defensive steht und sollte, trotz des Weggangs von Schuhen, besser als letzte Saison aussehen. Kann Türpitz an seine letzte Saison anknüpfen und jemand aus dem Quartett Behrens, Gislason, Engels und Bouhaddouz regelmäßig treffen, ist der Klassenerhalt wieder drin - Platz 13.
 

John Lennon

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Erzgebirge Aue

Nachdem man sich so gerade über die Relegation in der Liga halten konnte, legte Erzgebirge Aue einen formidablen Fehlstart in die Saison 2017/18 hin und holte lediglich einen Zähler aus den ersten vier Spielen. Zur Verteidigung muss man jedoch anführen, dass das Auftaktprogramm auch nicht sonderlich einfach war. Mit Union, Köln und Ingolstadt warteten gleich drei (potentielle) Aufstiegsaspiranten auf die Veilchen, dazu gab es das Ostderby gegen Magdeburg. Wäre das anschließende Heimspiel gegen den FC St. Pauli in die Hose gegangen, wäre es sicherlich ungemütlich für Daniel Meyer, der zuvor in der Jugendabteilung des FC Kölle gearbeitet hat und mit dem Trainerposten in Aue seine ersten Schritte im Profigeschäft macht, geworden. Doch durch den 3:1-Sieg und den darauffolgenden Dreier in Duisburg konnte man sich Platz verschaffen und die Abstiegsplätze verlassen. Danach richtete man sich im unteren Tabellenmittelfeld ein und hielt quasi durchgängig einen meist kleinen, aber feinen Abstand zu den Plätzen, die am Saisonende niemand belegen möchte. Als eine Negativserie von fünf sieglosen Spielen zwischen dem 26. und 29. die Situation so langsam wieder etwas bedrohlicher werden ließ, folgten zwei Siege, so dass man schon am 32. Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte.

Während andere Vereine sehr aktiv beim Kaderumbau waren, halten sich die Veränderungen bei Aue in Grenzen. Den jungen Leihspieler Emmanuel Iyoha, der mit sieben Vorlagen bester Spieler in dieser Kategorie war, hätte man gerne behalten, aber Stammverein Fortuna Düsseldorf sieht bei Holstein Kiel bessere Entwicklungsmöglichkeiten für den 21jährigen Offensivspieler. Spielmacher Mario Kvesic zog es nach einer enttäuschenden Rückrunde, in der er nur auf zwei Kurzeinsätze kam, zum SC Magdeburg. Hält @Obmann nicht große Stücke auf den Bosnier oder verwechsel ich da gerade was? Wie dem auch sei, nach 99 Spielen endet seine Karriere beim FC Erzgebirge.

Mit Ausnahme des erfahrenen Innenverteidigers Sören Gonther (Dynamo Dresden), der sich nach einem Kreuzbandriss schnell wieder seinen Stammplatz erspielte, regiert bei den Neuzugängen das Motto "Jugend forscht." Die beiden 23jährigen Marko Mihojevic (Innenverteidiger, zuletzt PAOK) und Nicolas Sessa (VfR Aalen) geben in der Gruppe schon die Alterspräsidenten. Mittelfeldspieler Sessa machte letzte Saison mit dreizehn Scorerpunkten in Liga 3 auf sich aufmerksam, während Mihojevic Stammkraft in der griechischen Liga war. Beiden ist somit zuzutrauen, dass sie die Stammelf knacken. Die weiteren Zugänge sind ebenfalls talentiert, aber sollten noch keine großen Alternativen hinter den arrivierten Kräften sein. Am ehesten könnte der junge Stürmer Christoph Daferner (21) eine größere Rolle spielen. Daferner hat in der Jugendbundesliga und Regionalliga für Freiburg seinen Torinstinkt bewiesen und sogar schon Erstligaluft schnuppern dürfen - wenn auch nur für zwanzig Minuten. Auf Eigengewächs Paul Horschig hält man bei Aue große Stücke und so könnten ihm in dieser Saison mehr Spielanteile winken.

Es würde mich nicht wundern, wenn Aue wieder holprig in die Saison startet, da einige Stammplatzkandidaten ausfallen/angeschlagen sind. Gerade in der Defensive ist man ziemlich gebeutelt. Steve Breitkreuz plagen Knieprobleme und Malcolm Cacutalua, Dennis Kempe und Louis Samson sind auch nicht bei 100%. Hier könnte sich die Verpflichtung von Gonther direkt bezahlt machen und wenn die Verletzungsprobleme überwunden sind, hat man eine ordentliche Defensive um den ewigen Männel (kaum zu glauben, dass der erst 31 ist) zusammen. Vorne ist man mit Testroet (15 Saisontore), Hochscheidt (8), Schlitzohr Nazarov (4) und Zulechner (4 Tore bei 7 Einsätzen) sowieso gut aufgestellt und bekommt mit Sessa einen interessanten Spieler hinzu. Es winkt eine vergleichsweise entspannte Saison im Mittelfeld - Platz 11.
 

John Lennon

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SpVgg Greuther Fürth

Wer hätte nach den ersten Wochen der Saison gedacht, dass Greuther Fürth erst am 33. Spieltag den Klassenerhalt sichern würde? Erst am sechsten Spieltag musste man die erste Saisonniederlage hinnehmen und nach zehn Spieltagen stand man mit neunzehn Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Eine kapitale Negativserie führte dann aber dazu, dass man die sehr gute Ausgangslage verspielte und mit 24 Punkten auf Platz 12 überwinterte. Nachdem auch die ersten beiden Spiele nach der Pause keine Wende brachten, zog man nach der 0:6-Niederlage in Paderborn die Reißleine und entließ Damir Buric, der die Fürther in der Vorsaison noch zum Klassenerhalt führte. Sein Nachfolger wurde Stefan Leitl, der einen ordentlichen Start hinlegte, in seinen ersten achten Spielen nur einmal verlor und das Polster auf die Abstiegsplätze auf zehn Punkte nach dem 28. Spieltag vergrößerte. Da man sich anschließend eine weitere Serie von sieglosen Spielen, die erst am 34. Spieltag endete, leistete, kam man der gefährlichen Zone aber wieder bedrohlich nahe und konnte sich letztlich glücklich schätzen, dass Konkurrenten wie etwa Ingolstadt und Magdeburg dies nicht ausnutzen konnten.

Mit Mario Maloca (Lechia Gdansk), Richard Magyar (Hammarby IF) und Lukas Gugganig (siehe Text zum VfL Osnabrück) haben gleich drei Defensivspieler den Verein verlassen. Maloca und Gugganig spielten aber unter Leitl eh keine große Rolle mehr und mit Mergim Mavraj (FC Ingolstadt) hat man einen alten Bekannten zurück an den Ronhof geholt. Mavraj (33 Jahre alt) spielte schon von 2011 bis 2014 für die Spielvereinigung und wird mit Marco Caligiuri (34) die Methusaleminnenverteidigung bilden. Dafür sind die Alternativen extrem jung. Der 20jährige Paul Jaeckel feierte in der Rückrunde seinen Durchbruch, wurde zumeist aber im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Noch ein Jahr jünger ist Eigengewächs Maximilian Bauer, der unter Buric erste Einsätze bekam, von Leitl aber erstmal wieder zurückversetzt wurde, um bei den Amateuren und Jugendmannschaften Spielpraxis zu sammeln. Die Leihspieler Yosuke Ideguchi (Leeds United), Fabian Reese (FC Schalke 04) und David Atanga (Salzburg hat ihn mittlerweile für 500.000 Euro an Holstein Kiel verkauft) haben den Verein verlassen. Atanga war mit sieben Vorlagen der beste Spieler in der letzten Saison und war einer der wenigen kreativen im Kader.

Paul Seguin, der zunächst im Winter von Wolfsburg ausgeliehen wurde, konnte dagegen fest verpflichtet werden. Seguin konnte sich in der Rückrunde umgehend einen Stammplatz sichern und wird auch in der neuen Saison eine zentrale Rolle im Mittelfeld einnehmen. Hans Nunoo Sarpei kam ebenso in der letzten Winterpause, spielte dann aber eigentlich keine Rolle und kam nur auf zwei Einsätze. Er muss aber im Training überzeugt haben, denn andernfalls hätte sich die 50.000 Euro, die man an den VfB Stuttgart in diesem Sommer überwiesen hat, sparen können. Der 20jährige Sarpei wurde mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Genausolang ist die Vertragslaufzeit von Rechtsverteidiger Marco Meyrhöfer (Waldhof Mannheim), der dem bisher konkurrenzlosen Maximilian Sauer Druck machen soll und mit sieben Vorlagen in der Aufstiegssaison der Waldhof-Buben seine Offensivqualitäten zeigte. Marvin Stefaniak (ausgeliehen vom VfL Wolfsburg) spielte 2015/16 eine überragende Saison für Dynamo Dresden in der dritten Liga, hat seitdem aber die Seuche und ist häufiger in der Reha als auf dem Trainingsplatz. 2017/18 musste er sogar komplett aussetzen und kommt somit ohne Spielpraxis zu den Kleeblättern, die so sehr darauf angewiesen wären, dass neben Keita-Ruel weitere Offensivspieler konstant liefern. Mit zehn Treffern war der Ex-Knacki der mit weitem Abstand beste Torschütze.

Zweimal hintereinander konnte man den Klassenerhalt erst sehr spät feiern. Dies wird sich auch in dieser Saison nicht ändern. Immerhin hat Leitl die Schießbude der Liga geschlossen und kann mit 17 Gegentoren in 14 Spielen eine akzeptable Bilanz vorweisen. Die Defensive dürfte auch in der kommenden Saison abliefern. Vorne braucht es aber - wie von Leitl vehement gefordert - noch Verstärkungen, um die Abhängigkeit von Keita-Ruel zu verringern. Kommen diese noch, reicht es knapp für den Klassenerhalt - Platz 15.
 

Obmann

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Spielmacher Mario Kvesic zog es nach einer enttäuschenden Rückrunde, in der er nur auf zwei Kurzeinsätze kam, zum SC Magdeburg. Hält @Obmann nicht große Stücke auf den Bosnier oder verwechsel ich da gerade was? Wie dem auch sei, nach 99 Spielen endet seine Karriere beim FC Erzgebirge.

Riesengroße Stücke. :D Warum ich mir heute Magdeburg gebe. Es spielt zudem noch ein weiterer Relegationsheld mit Bertram mit. ;)

Bei Kvesic ging es dann zur Neige, weil Meyer ihn nur auf der 10 sieht. Ich sehe das grundsätzlich etwas anders, er kann auch 8, er kann auch falsche 9 oder Flügel. Unter Tedesco z.B. war es so. Aber man hat auf der 10 Hochscheidt als gesetzt und so ging man in Frieden auseinander. Gegen Fürth zu Hause hat man ihn noch eimal Spielzeit gegeben. Andere Spiel der Rückründe müsste gegen Köln gewesen sein unter der Woche.

Ansonsten war in JLs Vorschau Aue noch nie so gut, was mich schon wieder zweifeln lässt, ob man gar kein Underdog mehr ist. ;)

Neuzugänge passen ins System und sind vor allem Spieler, die für Meyer passen müssten.
Micky Stevic hat im Übrigen den serbischen und bosnischen Spieler nach Aue vermittelt. Gab schon einmal einen berühmten Spieler, der wegen ihm nach Aue kam. Das war Bobby Wood in 2015.

Bei Mihojevic gibt es nur ein Problem. Da fiel auf, dass der monatelang nicht trainiert hat. Sei erstmal keine Option für die Startelf meinte Meyer nun.
Gut das war etwas unglücklich. :D
 

John Lennon

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Dynamo Dresden

Dynamo hat eine ziemlich turbulente Saison, in dessen Verlauf drei Trainer an der Seitenlinie standen, hinter sich. Nach zwei Spieltagen (ein Sieg, eine Niederlage) und dem Erstrundenaus im Pokal war überraschenderweise die Ära Neuhaus, die im April 2015 began und den Verein zurück in die zweite Liga brachte, zuende. Die Vereinsführung um Ralf Minge begründete diesen Schritt damit, dass man die Saisonziele gefährdet sah. Als Nachfolger für den beliebten Neuhaus präsentierte man anschließend Maik Walpurgis. Dieser startete mit neun Punkten aus den ersten vier Spielen, so dass Dynamo ins obere Tabellendrittel kletterte. Wer gehofft hatte, dass man nun nach zwei enttäuschenden Jahren an die starke Saison 2016/17 (Platz 5) anknüpfen könnte, sollte aber schnell eines Besseren belehrt werden. Es folgten vier sieglose Spiele und der Abschied von den vorderen Plätzen, aber zur Winterpause sah es zumindest nach einer ruhigen Saison im Tabellenmittelfeld aus. Mit 25 Punkten und zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellensechszehnten sollte doch nichts mehr anbrennen, oder? Tja, es kam, wie wir wissen anders. Aus den ersten fünf Spielen im Jahr 2019 holte man lediglich einen mickrigen Punkt, so dass man auf Platz 14 fiel und die Abstiegszone stetig näher kam. Als Reaktion auf diese Entwicklung setzte man Walpurgis nach nur 166 Tagen wieder vor die Tür und ernannte Cristian Fiel, der die Mannschaft schon interimsmäßig für ein Spiel zwischen Neuhaus und Walpurgis betreute, zum neuen Cheftrainer. Fiel wurde schon häufiger als zukünftiger Cheftrainer genannt und hatte als ehemaliger Spieler, der in der Jugendabteilung sehr gute Arbeit geleistet haben, sofort die Rückendeckung des Umfelds. Obwohl man fünfmal ungeschlagen blieb, trat man auch unter Fiel zunächst auf der Stelle, da darunter vier Unentschieden waren. Da die Konkurrenz aber auch nicht konstant punktete, konnte man durch am 32. Spieltag durch einen Heimerfolg gegen den FC St. Pauli den Klassenerhalt sichern.

Nach drei Jahren im Abstiegskampf erhofft man sich eine Saison ohne Sorgen. Mit den beiden Innenverteidigern Sören Gonther (Erzgebirge Aue) und Dario Dumic (Darmstadt 98), Rico Benatelli (FC St. Pauli) und Erich Berko ( ebenfalls Darmstadt 98) haben aber vier Spieler, die zum Stammpersonal gehörten, den Verein verlassen. Ebenfalls nicht mehr im Kader ist Aias Aosman, der seine PS nur selten auf den Rasen brachte und von Fiel in der Endphase nicht mehr berücksichtigt wurde. Der syrische Dribbler spielt ab sofort in der Türkei bei Adana Demirspor. Schmerzhaft ist nicht nur aus sportlicher Sicht der Abgang von Markus Schubert. Schubert war seit 2011 im Verein und durchlief die komplette Jugend bevor er zum Stammtorwart wurde. Nachdem er verkündete, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern würde, wurde er zur Zielscheibe der Kurve und ausgepfiffen. Fiel sah sich gezwungen, den jungen Torwart zu schützen und aus dem Tor zu nehmen. Schubert hat mittlerweile beim FC Schalke unterschrieben.

Möglicher Nachfolger von Schubert im Dynamotor ist Neuzugang Kevin Broll (SG Sonnenhof Großaspach). Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber es sieht so aus, als habe Broll den Dreikampf gegen Tim Boss und Patrick Wiegers für sich entschieden. Ebenfalls aus der dritten Liga an die Elbe kommt Mittelfeldspieler Rene Klingenburg, der für Preußen Münster in der letzten Saison immerhin neun Tore schoss und die Torgefahr aus dem Mittelfeld erhöhen soll. Sehr große Stücke hält man auch auf das österreicherische Talent Matthäus Taferner (FC Wacker Innsbruck). Über 500.000 Euro Ablöse war Dynamo der 18jährige, der in der letzten Saison in der heimischen Bundesliga debütierte, wert. Man darf gespannt sein, wie schnell er eine Option für die Startelf sein wird. Weiter dabei ist Dzenis Burnic, der eine weitere Saison von Borussia Dortmund ausgeliehen wurde und die gute Leistung aus der Rückrunde bestätigen soll. Ein richtiger Coup ist den Dresdenern mit der Verpflichtung von Chris Löwe gelungen. Immerhin hat Löwe vor Kurzem noch bei Huddersfield in der Premier League die linke Seite beackert. Einen solchen Spieler dazubekommen, ist ein Ausrufezeichen.

Mit Klingenburg hat man einen torgefährlichen Spieler hinzugewonnen, Atik hat sich immer besser zurecht gefunden und Kone hat seine Muskelbeschwerden, die ihn im letzten Saisondrittel behinderten, überwunden. Daher sollte man die schwache Torausbeute aus der Vorsaison steigern und mehr als 41 Saisontore erzielen können. Bleibt man in der Defensive von schwerwiegenden Verletzungen verschont, winkt eine sorgenfreie Saison im Tabellenmittelfeld, in der man nie in Abstiegsgefahr kommen und konstant einen komfortablen Abstand nach unten haben wird - Platz 12.
 

John Lennon

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VfL Bochum

Manchmal frag ich mich, wie das Leben denn so wär', wenn es dich nicht gäbe. Nein, das wär' kein Leben mehr. Wenn alle Stricke reißen, du bist immer für uns da. Auf dich kann man sich verlassen, seit über hundert Jahren.

Worauf man sich auf jeden Fall verlassen kann ist, dass der VfL Bochum meist ordentlich bis sehr gut in die Saison startet, nur um dann in eine jährliche Herbstkrise zu schlittern und sich spätestens zur Winterpause vom Aufstiegstraum zu verabschieden. Den guten Start gab es auch in der letzten Saison, in der man trotz Auftaktniederlage gegen den 1. FC Köln nach sechs Spieltagen auf dem Relegationsplatz stand. Es folgten, wie sollte es auch anders sein, zwei vermeidbare Niederlagen. Als es gerade so aussah, als könne man den Herbstfluch brechen, setzte es nach sechs ungeschlagenen Spielen (3 Siege, 3 Unentschieden) Niederlagen gegen Sankt Pauli und in Berlin, nur um dann im letzten Spiel vor der Winterpause in Köln zu gewinnen und so die Hoffnung ("wenn man gut ins neue Jahr startet, dann geht noch was!") in der Fangemeinde wieder aufkeimen zu lassen. Spätestens nach dem 23. Spieltag und vier Niederlagen hintereinander hatte sich das Thema aber erledigt und so geht man in die 10. Zweitligasaison hintereinander. Zudem feiert das Ruhrstadion seinen 40. Geburtstag und der User John Lennon wird im Laufe der Saison bestimmt seine tausendste Stadionwurst verspeisen - oder sind es schon zehntausend? :confuse: So oder so, wäre das doch der perfekte Zeitpunkt, um die zweite Liga zu verlassen und seinen natürlichen Platz in der Bundesliga wieder einzunehmen.

Verzichten muss Trainer Robin Dutt, dessen Vertrag 2020 ausläuft, auf die beiden Leistungsträger Hansi, ähm, Lukas Hinterseer und Jan Gyamerah, die beide für umme nach Hamburg zum HSV wechselten. Damit muss der VfL, der nach der Ausgliederung weiterhin auf den reichen Prinzen wartet, einen zuverlässigen Knipser und einen vielseitigen Abwehrspieler ersetzen. Die weiteren Abgänge sind dagegen deutlich leichter zu verkraften. Aussie Robbie Kruse hatte sich gedanklich schon in der Rückrunde verabschiedet und spielte dementsprechend in den letzten Wochen der Saison keine Rolle mehr. Auch der Vertrag mit Sidney Sam wurde nicht verlängert. Sam, dem ja durchaus der Ruf eines schwierigen Spielers vorauseilt, verhielt sich in der gesamten Zeit in Bochum vorbildlich, konnte aber den Erwartungen nur teilweise gerecht werden, so dass es nachvollziehbar ist, dass er dem eingeleiteten Umbruch zum Opfer fällt. Jannik Bandowski (SpVgg Unterhaching) konnte verletzungsbedingt in den letzten drei Jahren nur wenige Spiele machen, konnte aber zumindest andeuten, dass er das Zeug zu einem ordentlichen Linksverteidiger mitbringt. Ihm und Haching ist zu wünschen, dass das schlimmste überstanden ist und der Körper ab sofort mitspielt. Eigengewächs Tom Baack kam trotz Verletzungssorgen in der Innenverteidigung nur auf wenig Einsatzzeit und sucht sein Glück ab sofort in Regensburg. Felix Dornebusch, der beim letzten Saisonspiel vom Publikum lautstark, aber vergebens, gefordert wurde ("wir wollen den Dorne sehen"), konnte nie über den Status des Ersatztorwarts hinauskommen und sucht noch einen neuen Verein. Ungeklärt ist noch die Zukunft von Tim Hoogland und Stefano Celozzi, denen von Dutt und Sebi Schindzielorz mitgeteilt wurde, dass sie in den Planungen für die neue Saison keine Rolle mehr spielen und sie sich dementsprechend einen neuen Verein suchen können/sollen. An der Tatsache, dass der Vertrag von Hoogland erst wenige Monate zuvor um ein Jahr bis 2020 verlängert wurde, sieht man, dass Sportdirektor Schindzielorz unter Christian Hochstätter gelernt hat. Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn beide auch nach dem Ende der laufenden Transferperiode weiter auf der Gehaltsliste stehen, da der Markt für beide überschaubar sein dürfte.

Mit Patrick Drewes (Würzburger Kickers) wurde ein neuer Herausforderer für Manuel Riemann verpflichtet, aber alles deutet darauf hin, dass es zu keinem Wechsel kommen und Riemann wieder als Stammtorwart in die Saison gehen wird. Simon Lorenz kehrt nach einem Jahr bei 1860 München, in dem er eine gute Entwicklung nahm, gestärkt zurück und konkurriert mit Armel Bella-Kotchap um den Platz neben dem designierten Abwehrchef Saulo Decarli, den der ein oder andere vielleicht noch aus seiner Braunschweiger Zeit kennt. Decarli stand die letzten beiden Jahre beim FC Brügge unter Vertrag, kam dort aber kaum zum Einsatz. Dass er sich in der Vorbereitung eine Hüftverletzung zuzog, ist da natürlich alles andere als optimal. Als Rechtsverteidiger gesetzt ist der junge Engländer Jordi Osei-Tutu, der aus der Arsenal Academy für ein Jahr an die Castroper wechselt. Aus Las Palmas kommt Flügelspieler Danny Blum in den Ruhrpott. Stürmer Silvère Ganvoula, der von Anderlecht ausgeliehen war und meist die Jokerrolle übernahm, wurde nach längeren Verhandlungen fest verpflichtet. Gerade die letzten Spielen sahen vielversprechend aus und mit mehr Einsatzzeit könnten da noch weitere Schritte nach vorne kommen.

Eigentlich wollte ich den VfL irgendwo im Mittelfeld einsortieren, aber dann wurde mir klar, dass das Quatsch wäre. Natürlich, mit Hinterseer und Jan "Jambo" Gyamerah muss man zwei Leistungsträger ersetzen, aber in wenigen Wochen wird man in Bochum gar nicht mehr wissen, wer das überhaupt war. Osei-Tutu wird die Linie entlangmarschieren und Ganvoula zum 15 Tore-Mann mutieren. Das offensive Mittelfeld mit Weilandt, Blum, Pantovic, Maier, Eisfeld und Lee hat sowieso mindestens Bundesliganiveau und müsste nur mal von größeren Verletzungen verschont bleiben (hast du gehört, lieber Fußballgott?). Der 17jährige Bella-Kotchap wird der nächste heiße ****** aus Bochum. Ich habe in den letzten Jahren so einige junge Spieler gesehen und bei Bella-Kotchap hab ich seit seinem ersten Einsatz das "Leon Goretzka-Gefühl." Da hat man auch sofort gesehen, dass der für Höheres berufen ist. Also...am Ende steht Platz 3 und die Relegation gegen irgendwen, den man natürlich weghaut. Danach wache ich auf und stelle fest, dass es höchste Zeit für die Saisonvorschau 2020/21 und der Text zur elften Zweitligasaison hintereinander, in der der Aufstieg diesmal aber 100%ig klappt, noch nicht fertig ist. :clowns:

Und geht mal was daneben, glaub uns, dass stört uns nicht. Du hast alles hergegeben. Bochum, wir sind stolz auf Dich!
 
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Hans Meyer

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In der Kabine vom VfL wurde über die rassistische Beleidigung gesprochen und man hat sich entschieden, weiterzuspielen. Was wohl auch ausdrücklich der Wunsch von Osei-Tutu war.

Ich weiß nicht ob seine Mitspieler sofort gewusst haben was der Grund war, aber für mich sieht es mehr danach aus als ob sie ihn etwas davon abhalten wollen den Platz zu verlassen, so ganz unterstützend sah es nicht aus
Kann aber auch sein das es denen erstmal gar nicht klar war worum es geht, Osei-Tutu war auch aufgebracht, übrigens geiler Name ;)
War mal auch Bochum Sympathisant, ein klein wenig ist noch davon übrig

"Entweder ihr wechselt euer Aloch zur Halbzeit aus oder wir packen unsere Taschen und fahren" - das wäre mal ein richtiges Halbzeit-Statement gewesen, wenn man die gesamte Halbzeit hatte um Osei zu befragen was vorgefallen ist.

Ich sehe gerade das er ausgewechselt wurde
Auch mit St. Gallen stehen die Bochumer im Austausch. Dutt: „Es war schon mal ein Zeichen ihres Trainers Peter Zeidler, dass er Kchouk zur Halbzeit ausgewechselt hat.“
 
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