Cunningham vs. Hernandez (IBF WM) & Sebastian Sylvester vs. Grzegorsz Proksa (EM)


Big d

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Gute leistung von proska, aber ich denke man hat in den letzten fights gesehen, dass sylvester keinen bock mehr hat. ein super talent war er nat. nie, aber wenn er sich von so einem mann so fertig machen lässt stimmt da IMO etwas nicht. Man hat ja auch einiges gehört bei ihm in letzter zeit (von wegen depression,burnout oder so was). wenn das stimmt ist das nat. gerade für einen wenig talentierten "kämpfer typ" wie sylvester fatal, da er darauf angewiesen ist immer 110% zu geben um eine chance zu haben.

bevor ich proska zu einem zukünftigen champ erkläre will ich ihn erst mal gegen nen anderen soliden mann sehen, der einigermaßen auf der höhe ist.
 

rocky6

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Der Kampf zwischen Cunningham und Hernandez war meiner Meinung nach das Kräftemessen einer der zwei stärksten und technisch versiertesten Boxer im Cruisergewicht. Ich schätze beide stärker ein als Huck. Dieser Fight konnte auch deswegen nur zur Stande kommen, weil beide einen Vertrag bei Sauerland haben.
Aber seit Samstag wissen wir für wem dem Veranstalter das Herz höher schlagen lässt. Nämlich für den Hernandez, weil besser in Deutschland vermarktbar ist.

Es müsste eigentlich für jeden klar sein, dass es zum Himmel stinkt, wenn der immer gleiche Hofarzt für den immer gleichen Boxveranstalter über Abbruch und nicht Abbruch entscheidet. Interessanterweise immer Pro Sauerland. In einem Gericht würde der Befund dieses Arztes wegen Befangenheit abgelehnt werden. Und wer den Ulli Wegner beobachtet hat, der wollte den Kampf wegen achso argen Cuts schon viel früher abbrechen lassen, weil sein Junge am verlieren war. Nicht weil die Verletzung ihm die Sicht versperrte..nichts dergleichen, der Trainerfuchs wollte den Zeitpunkt den Abbruch nutzen, weil Cunningham immer stärker wurde und Hernandez zu diesen Runden wegen dem Niederschlag seiner Meinung nach noch einen knappen Punktepuffer hatte..der Hofarzt hats nach mehreren Wegners immer energischer werdenden Protesten verstanden..
Das beste ist, Wegner hats nach dem Kampf mit seinem berühmten Grinsen indirekt zugegeben..

Boxen ist ein schmutziges Geschäft...

Wer etwas vom Boxen versteht, der weiss, dass Kopfstösse nie ganz zu vermeiden sind wenn verschiedene Ausleger aufeinander treffen und vorallem wenn beide mitschlagen..
Ich kann keine Absicht von Cunningham erkennen, er hätte genauso gut einen Cut haben können wie Hernandez. Das Nicken von Cunningham beim ersten Kopfstoss kam vom Ausholen zu einem harten Schlag. Der zweite erklärt sich von selbst..
Die Anzählung war in einem normalen Tempo..zwar war Cunningham bei neun immer noch auf wackeligen Beinen. Aber wir sprechen hier von der ersten Runde und erstem Niederschlag. Desweiteren ist Cunningham nicht schuld, wenn Hernandez nicht nachsetzen konnte.

Unabhängig vom Abbruch kann ich den Urteil nicht verstehen. Ich sah Cunningham eins bis zwei Punkte vorne, trotz Niederschlag. Er hat Hernandez dank seiner Boxintelligenz von Runde zu Runde immer stärker kontrolliert und ausgekontert.
 

VR2

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Meines Erachtens stand Cunningham genau bei 10 und danach ist er übrigens noch ein bisschen im Ring spazieren gegangen, aber um solche Kleinigkeiten soll es nicht gehen.

Es geht darum, dass Wegner der Ansicht ist, der Kampf hätte in der ersten Runde zuende sein müssen und ich halte diese Meinung für durchaus vertretbar. Jemanden deshalb als durchgeknallt zu bezeichnen, besonders im Fall des Trainers, der logischerweise auf der Seite seines Boxers steht, halte ich jedenfalls entweder für Aufregen aus Prinzip oder für schlichtes Nicht-Akzeptieren anderer Sichtweisen - die in diesem Fall absolut gerechtfertigt sind.

MEINE Meinung ist, dass die Situation hart an der Grenze war und beide möglichen Entscheidungen streitbar gewesen wären.

Sinn eines TKOs ist es nur den Boxer vor unnötigem Schaden zu schützen, nicht wie zB Frenkel nochmal auf einen völlig verteidigungsfähigen Enzo Mac loszulassen, der sowieso schon für schwere KOs bekannt war.
Cunningham hat sich aber selbst geholfen und wie der Kampfverlauf gezeigt hat, wäre es eine absolute Fehlentscheidung gewesen ihn rauszunehmen, da gibts nichts dran zu rütteln.
Ansonsten ist es einfach nur absurd und lächerlich dass jeder der Sauerland-Clique jederzeit weiß wie es auf den offiziellen Cards aussieht, mit Sport hat das nichts mehr zu tun. Diese SE Veranstaltungen sind eine Farce auf WWE Niveau, Wettbewerbsverzerrung ist dafür noch der harmloseste Begriff, möchte nicht wissen was da nebenbei noch für Wetten laufen:saint:
Wagner hätte sonst nat auch nie abgebrochen, Campillo wurde auch wieder verarscht weil er nicht wusste was Wegner und Murat wussten..
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Ich stelle mir die Frage, wie die allgemeine Reaktion aussähe, hätte Cunningham die Punktentscheidung bekommen. Den Skandal kann ich hier nun beim besten Willen nicht erkennen. Der Cut war schwer und der Abbruch vollkommen in Ordnung. Das war Glück für Hernandez, keine Frage. Aber kein Skandal.
 

Big_Bart

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Naja wie dem auch sei, es muß ein Rückkampf her aber ich befürchte das man Hernadez so schnell nicht mehr gegen Cunningham boxen lässt.

Da sind wir auf jeden Fall bei beiden Punkten einer Meinung.

Sinn eines TKOs ist es nur den Boxer vor unnötigem Schaden zu schützen, nicht wie zB Frenkel nochmal auf einen völlig verteidigungsfähigen Enzo Mac loszulassen, der sowieso schon für schwere KOs bekannt war.
Cunningham hat sich aber selbst geholfen und wie der Kampfverlauf gezeigt hat, wäre es eine absolute Fehlentscheidung gewesen ihn rauszunehmen, da gibts nichts dran zu rütteln.

Der Ringrichter muss in dem Moment entscheiden und weiß nicht, ob der Boxer sich nochmal zurückkämpft. Ein Abbruch wäre kein Skandal gewesen.

Ansonsten ist es einfach nur absurd und lächerlich dass jeder der Sauerland-Clique jederzeit weiß wie es auf den offiziellen Cards aussieht, mit Sport hat das nichts mehr zu tun. Diese SE Veranstaltungen sind eine Farce auf WWE Niveau, Wettbewerbsverzerrung ist dafür noch der harmloseste Begriff, möchte nicht wissen was da nebenbei noch für Wetten laufen:saint:

Da hast du natürlich Recht.
 

Roberts

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Meines Erachtens stand Cunningham genau bei 10 und danach ist er übrigens noch ein bisschen im Ring spazieren gegangen, aber um solche Kleinigkeiten soll es nicht gehen.

Es geht darum, dass Wegner der Ansicht ist, der Kampf hätte in der ersten Runde zuende sein müssen und ich halte diese Meinung für durchaus vertretbar. Jemanden deshalb als durchgeknallt zu bezeichnen, besonders im Fall des Trainers, der logischerweise auf der Seite seines Boxers steht, halte ich jedenfalls entweder für Aufregen aus Prinzip oder für schlichtes Nicht-Akzeptieren anderer Sichtweisen - die in diesem Fall absolut gerechtfertigt sind.

MEINE Meinung ist, dass die Situation hart an der Grenze war und beide möglichen Entscheidungen streitbar gewesen wären.

Amen. Wundere mich auch, was einige vom Trainer eines Boxers erwarten, Unparteilichkeit?

Darüber hinaus ist Cunningham für mich ein Depp. Was glaubte der bei Sauerland zu finden? Wenn man vom fragwürdigen Sauerland-System richtig profitieren will, dann muss man sich dem mit Haut und Haaren verschreiben - d.h. man muss inkl. Training alles in die Sauerland-Hand geben. Natürlich hat Sauerland ihn mit häufigeren Kämpfen und höheren Börsen gelockt, schlußendlich aber nur, um ihm irgendwann den Titel für einen "wichtigeren" Boxer des eigenen Stalles auf die typische Art und Weise zu entreißen. Cunningham ist kein Haye, der sich bestens selbstvermarktet und bei dem Sauerland schon eine Beteiligung reicht. Dann geht Cunningham auch noch hin und gibt gegen Kohle den Sparringspartner für Wladimir zur Vorbereitung gegen Haye, einen Boxer, der wichtiger Vertragspartner von Sauerland ist. Spätestens damit hat er doch sein Schicksal bei Sauerland besiegelt.

Wer sich mit dem Teufel einlässt, sollte sich nicht wundern, wenn plötzlich der Arsch in Flammen steht.
 

Big d

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na ja wenn man cunningham wirklich be******en hätte wollen, hätte man ihn doch in der ersten runde locker aus dem fight nehmen können.

Ich bin schon der meinung, dass es gut war da nicht abzubrechen, aber niemand hätte sich beklagt wenn er nach dem chicken dance aus dem fight genommen worden wäre.
 

Roberts

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na ja wenn man cunningham wirklich be******en hätte wollen, hätte man ihn doch in der ersten runde locker aus dem fight nehmen können.

Das geht aber nur dann, wenn man den Ringrichter gekauft hat. Wenn man nur einen Ringarzt mit einem seltsamen Aufgabenverständnis und hoher Geltungssucht auf seiner Seite hat, dann mag ein Niederschlag noch nicht reichen.

Die Frage ist auch, mit welcher Erwartung man in den Kampf gegangen ist, was vorher besprochen war und wie sehr man bei Sauerland einfach die Situation adaptieren musste. Hernandez dürfte wohl nicht unbedingt intern als Favorit in den Kampf gegangen sein und wenn sich dann unerwartete Situationen ergeben, muss man aus Sauerlands Sicht eben manchmal improvisieren. Gut möglich, dass man den Kampf eher im Hnblick auf Huck im Auge hatte und dann die Möglichkeit zum Titelgewinn mitgenommen hat, als sie sich bot. Auch so dürfte klar sein, dass Hernandez nur Zwischenstation ist. Der Mann ist als Cash-Cow ungeeignet und zieht auch kaum jemanden. Mag sein, dass man ihn irgendwann als Wunderknaben und künftigen Gewichtsklassenbeherrscher unter Vertrag genommen hat. Wenn es diese Erwartungen gab, dann hat er sie früh enttäuscht.
 

buta

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Amen. Wundere mich auch, was einige vom Trainer eines Boxers erwarten, Unparteilichkeit?

Vom Trainer freilich nicht, wohl aber, in gewisser Hinsicht, vom Sender. Trotz Verbandelung mit dem Stall und den sich daraus ergebenden Zwängen könnte man ein wenig auf die Bremse treten. Dass keine Bereitschaft zu erkennen ist, die Aussagen von "Wegner und Wagner" kritisch zu diskutieren - nicht einmal diese lächerlich hohe Wertung des polnischen Punktrichters - halte ich für grob unsachlich. Lieber erteilt man mit bestem Wissen einem befangenen Trainer das Schlusswort, anstatt sich eigenständig mit den Geschehnissen im und am Ring zu befassen. Wer sich aber die Mühe macht und sich Riecks Kommentar auf der ARD-Seite durchliest, wird schnell merken: Der Mann kann mit dem neuen Weltmeister sehr gut leben.

Zwei Blüten daraus:

[...]Doch gerade beim ersten Kopfstoß konnte man anderer Meinung sein, sodass das enge Punkturteil zu Gunsten von Hernandez nach der sechsten Runde ansonsten wohl noch deutlicher ausgefallen wäre.[...]

[...]Wenn die Cuts längst verheilt sind, wird unter dem Strich für das Sauerland-Team wohl ein Fazit stehen: Mit Hernandez einen Weltmeister gewonnen, mit Sylvester einen Europameister verloren.[...]

Quelle

Ein enges Punkturteil, das noch deutlicher ausgefallen wäre. Einen Europameister verloren, den man gar nicht hatte. So langsam wird mir einiges klar.
 

Roberts

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Sender und Trainer eines Boxers sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe, wobei das Selbstverständnis nahezu aller Sender augenscheinlich dahin geht, dem Fernsehvertragspartner höchst unsportlich bei jedem Mist zur Seite zu springen. Guter und ehrlicher Journalismus sieht zweifelsfrei anders aus. Trotzdem muss man beide Fälle m.E. trennen.
 

Voldemort27

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Der Abbruch ging in Ordnung. Er hätte nicht sein müssen, aber man kann es auch verstehen. Zu diesem Zeitpunkt lag Hernandez bei mir mit 57-56 vorne. Tendenz Cunningham steigend. Ich bin wahrlich kein Hernandez-Fan, hatte schon immer eine leichte Abneigung gegen ihn, dennoch war der Sieg absolut regulär. Von einem Betrug würde ich jedenfalls nicht schreiben.

Aber ein Rematch muss definitiv her. Und ich habe sogar das gute Gefühl, das es auch zustande kommt.
 

Totto

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Ich weiß nicht, Uli schwärmt doch immer von Hernandez.
Und der trägt doch sein Herz auf der Zunge und ist irgendwo das boxerische Gehirn von Sauerland.

Der Ringrichter war tatsächlich anfangs nicht SE-freundlich, trotzdem hat ER letztlich den Kampf beendet.

@buta
Die Kommentatoren der ARD haben sich in klaren Fällen durchaus schon kritisch geäußert, aber in diesem Fall konnte man eben verschiedener Meinung sein.
 

VR2

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Der Ringrichter muss in dem Moment entscheiden und weiß nicht, ob der Boxer sich nochmal zurückkämpft. Ein Abbruch wäre kein Skandal gewesen.

Nur ist man hinterher eben immer klüger und in dem Fall war es eben so dass der RR korrekt entschieden hat, wie sich ja zweifelsfrei herausgestellt hat. Deshalb kann man dann nat hinterher nicht damit ankommen und die nachweislich richtige Entscheidung anzweifeln oder gar noch irgendwelche Schummelleien damit rechtfertigen wollen.
 

pojo

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Dass keine Bereitschaft zu erkennen ist, die Aussagen von "Wegner und Wagner" kritisch zu diskutieren (...)

Naja, ist schon klar, dass man die peinlichen Aussagen von Wagner nicht auch noch ausdiskutieren wollte. Allein schon der Umstand, dass man diesen Typen vor die Kamera geschleift hat, könnte sich imo zum Boomerang für Sauerland entwickeln. Auf die Frage, was denn an den Cuts so gefährlich gewesen sei, bekommt er zunächst nur ein "Naja, eigentlich nichts" heraus, nur um dann noch anzufügen, dass "der Cut Hernandez vielleicht benachteiligt hätte und ich es unfair finde, ihn mit diesem Nachteil nochmal auf die Bretter zu schicken". Kein Wort davon, dass Hernandez nicht mehr hätte kämpfen können. Zuvor schon kein Wort zu Hernandez' Ringecke, sich doch bitte mal um den Cut zu kümmern. Wenn er dann merkt, dass seine Erklärung ziemlich dünn ist, schiebt er noch ein trotziges "Aber der Cunningham ist ja außerdem in der ersten Runde schon viel zu lange angezählt worden" hinterher. Ich kann nur nochmal wiederholen, wie unbeschreiblich absurd ich diese Aussagen finde. Mit der hahnebüchenen Erklärung bezüglich des Abbruchs und den völlig unterschiedlichen Maßstäben, mit denen ein Cut bei Hernandez einerseits und Sylvester andererseits betrachtet wird, hat man den Zuschauer eigentlich mit der Nase darauf gestoßen, dass bei dieser Veranstaltung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Da hätte man den Zuschauer doch lieber im Unklaren gelassen, wie dieser seltsame Abbruch denn nun zustande gekommen ist - si tacuisses, philosophus mansisses.
 

buta

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Sender und Trainer eines Boxers sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe, wobei das Selbstverständnis nahezu aller Sender augenscheinlich dahin geht, dem Fernsehvertragspartner höchst unsportlich bei jedem Mist zur Seite zu springen. Guter und ehrlicher Journalismus sieht zweifelsfrei anders aus. Trotzdem muss man beide Fälle m.E. trennen.

Natürlich muss man das trennen, aber eine "prämierte Sportlegende" wie Wegner (muss hierzulande der Legendenstatus verliehen werden?) darf eben nicht zufällig das Schlusswort sprechen, ehe das Wort an Maske und Waldi geht. Ich habe übrigens überhaupt keine Probleme damit, dass man den Trainer dazu interviewt, solange man es in einen übergeordneten Kommentar einbettet und die Aussagen der befangenen Akteure, ob Cunningham oder Wegner, nicht alleine stehen lässt, sondern kritisch begleitet. Der Kommentator war sich ja auch nicht zu schade, das Gebrabbel von Cunningham zu überbrüllen.

Ich will hier aber, ehrlich gesagt, für keine der beiden Seiten Partei ergreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Patrick

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@buta
Die Kommentatoren der ARD haben sich in klaren Fällen durchaus schon kritisch geäußert, aber in diesem Fall konnte man eben verschiedener Meinung sein.

Die sind nur kritisch, wenn es gewünscht ist.

Sowohl der Kampf Valuev/Haye als auch Sylvester/Geale waren wesentlich enger als es der deutsche ARD-Kommentar vermuten ließ. Das waren die reinsten Lobeshymnen auf die Gastboxer. Normalerweise wird je nach Bedarf mit WM-Bonus und/oder Heimbonus, Aktivität oder höherer Qualität der Treffer argumentiert und der Zuschauer in Richtung des knappen Punkturteils dirigiert.

Wieso der Kommentar gegenüber Valuev so einseitig negativ ausfiel wurde relativ schnell klar ---> Sauerland Co-Promotion von Haye und der Riese mit langwierigen Verletzungen.

Auch bei Sylvester scheinte man den Abschuss anzupeilen. Erst wurde Geale in den Himmel gelobt und schon während des Kampfes ständig davon gefasselt wie falsch die schlechte deutsche Reputation im Ausland ist, so nach dem Motto: "Heute zeigen wir euch mal fair". Soll mir doch auch keiner erzählen, die hätten nicht gewusst wie gut der Pole ist. Ich hatte eigentlich auch da erwartet, dass Proksa Sauerland nach dem Kampf um den Hals fällt. Na mal abwarten. Vielleicht kommt es noch. :laugh2::rolleyes:

Ich glaube so etwas wie die Pflicht zur objektiven und sachlichen Berichterstattung steht sogar im öffentlichen Rundfunk und Fernsehvertrag drin.
 

Chancho

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Ich weiß nicht, Uli schwärmt doch immer von Hernandez.
Und der trägt doch sein Herz auf der Zunge und ist irgendwo das boxerische Gehirn von Sauerland.
Er profitiert aber natürlich auch enorm vom "System Sauerland" in Deutschland. Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass die Punktrichter den Heimboxern nennen wir es mal "wohlwollend gesonnen" sind.
Ansonsten wäre Huck seinen WM-Titel vielleicht schon wieder los (gegen Lebedev).

Als Trainer ständig während des Kampfes Einblick auf die scorecards zu haben, ist ein weiterer unschätzbarer Vorteil, wie man bei Hernandez gegen Cunningham mal wieder gesehen hat. Denn nur mit der Gewissheit, dass der Heimboxer nach Punkten vorne liegt, konnte man ruhigen Gewissens nach der 4.Runde auszählen und den Kampf abbrechen lassen. Und sich so den WM-Titel sichern, was für das Ego des "Meistertrainers" ja auch nicht ganz unwichtig ist.

Was passieren kann, wenn das "System Sauerland" wegfällt, haben wir bei Arthurs Kämpfen in den USA erleben dürfen. Die werden schon wissen, weshalb Huck (und nun vermutlich auch noch Hernandez) ihren Heldenstatus im gut beschützen Deutschland pflegen, und NUR dort.
 

Lord Krachah

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Er profitiert aber natürlich auch enorm vom "System Sauerland" in Deutschland.

Die gesamte Wegner-Taktik ist komplett auf das "System Sauerland" ausgerichtet. Wegners Boxer sind ja international inzwischen dafür bekannt, schlichtweg Kampf für Kampf viel zu wenig zu machen. Doppeldeckung und Einzelhände. Mit dieser Taktik wird man in jedem zweiten Kampf outworked. Sowas kann nur funktionieren, wenn man immer den Heimboxer trainiert. Und darauf ist inzwischen jeder Wegner-Kampf ausgerichtet. Klassische Situation kam doch am Samstag. Cunningham torkelt nach der ersten Runde in die Ecke, Richardson wischt nach der Rundenpause betont langsam den Boden und was macht Hernandez? Doppeldeckung und Einzelhände! Und das in einem WM-Kampf, wo man eigentlich weiß, dass Cunningham bislang jeden Gegner outworked hat. Nicht dass man mich falsch versteht, Hernandez ist mit "go for the kill" schonmal übel auf die Fresse gefallen, aber dieses "Wegnersche Verhaltensmuster" hat halt System. Irgendwie über die Runden kommen und nicht völlig unterlegen aussehen, den Rest richten schon die Punktrichter. Das ist die Wegner Taktik.
 

treize

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Die gesamte Wegner-Taktik ist komplett auf das "System Sauerland" ausgerichtet. Wegners Boxer sind ja international inzwischen dafür bekannt, schlichtweg Kampf für Kampf viel zu wenig zu machen. Doppeldeckung und Einzelhände. Mit dieser Taktik wird man in jedem zweiten Kampf outworked. Sowas kann nur funktionieren, wenn man immer den Heimboxer trainiert. Und darauf ist inzwischen jeder Wegner-Kampf ausgerichtet. Klassische Situation kam doch am Samstag. Cunningham torkelt nach der ersten Runde in die Ecke, Richardson wischt nach der Rundenpause betont langsam den Boden und was macht Hernandez? Doppeldeckung und Einzelhände! Und das in einem WM-Kampf, wo man eigentlich weiß, dass Cunningham bislang jeden Gegner outworked hat. Nicht dass man mich falsch versteht, Hernandez ist mit "go for the kill" schonmal übel auf die Fresse gefallen, aber dieses "Wegnersche Verhaltensmuster" hat halt System. Irgendwie über die Runden kommen und nicht völlig unterlegen aussehen, den Rest richten schon die Punktrichter. Das ist die Wegner Taktik.

Jip, and Yessir! :thumb:

Alles andere, das geschrieben wurde, davor, seit gestern ca. 21h ist auch sehr lesenswert.
Vielen Dank, denn ich habe es genossen...

[wäre gerne auf [fast] alles eingegangen, aber das wäre zu HART]
 

Boomerang

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...Doppeldeckung und Einzelhände...Irgendwie über die Runden kommen und nicht völlig unterlegen aussehen, den Rest richten schon die Punktrichter. Das ist die Wegner Taktik.
Naja Sylvester, teilweise Sturm und Dimitrenko, Maske, Schulz... ich finde die letzten 20 Jahre könnte man das von so einigen deutschen Boxern/Boxställen behaupten, die mit Wegner nix am Hut hatten.

Ist allerdings echt schade, dass bei Uli Wegner's Schützlingen fast überall nur Schablone/Plan A zum Einsatz kommt, kaum sichtbare Fortschritte zu erkennen sind und das Talent brach liegt. :(
 
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