O-Scoring: Manny Pacquiao vs. Juan Manuel Marquez III (+ Rahmenprogramm, Nachbespr.)


Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Ort
Bananenstaat
Ich gebe mir auch ehrlich gesagt nicht die Mühe, meine Scorecard so unheimlich abzusichern, denn selbst wenn ich mir 100% sicher bin, dass so gescort werden muss, gibts immer noch ein paar blinde, die es anders werten und dann ärgere ich mich nur noch mehr. :D

du Luder :D

Was ich dir sogar glaube, ist dass du immer wieder auf das gleiche Rundenergebnis kommst, aber die genau gleiche Schlaganzahl pro Runde und Fighter dann doch eher bi Kämpfen wie Wladimir-Haye... ;)

ja bei solchen "Kämpfen" is es sogar relativ leicht, wärend man bei Gatti vs Ward gagga werden könnte. :D
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
42.915
Punkte
113
Ich werte in der Regel die klaren Hände und nicht was den anschein macht. Und wenns wirklich hart auf hart kommt besonders bei ner hohen workrate geb ich auch mal ne 10:10.

Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen das mitpunkten falsch ist, aber aus dem Bauchgefühl werten sei richtig!?! Hört sich für mich nach völligem unsinn an und wundert mich nicht das manche Manny vorne haben :crazy:

:thumb: für mich hast Du da vollkommen Recht, natürlich kann und muss man die klaren Hände zählen, wenn man wertet, was denn sonst? Ist mit Abstand das wichtigste Kriterium der Punktewertung. Das ist in der Praxis gar nicht mal so schwierig, klare Hände gibts in einer Runde nicht gleich hunderte, das geht schon wenn man denn will und zum Zählen nicht zu faul ist.

Bin auch einverstanden, dass das "Bauchgefühl" allein nicht gerade ein optimaler Gradmesser einer Rundenbewertung ist. Das "Bauchgefühl" kommt bei mir eher zum Tragen, wenn ich die Anzahl Treffer ZUSAMMEN mit den anderen Kriterien , Agressivität, Ring Generalship und Verteidigung anschaue.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
gerade bei diesem Kampf sagt ja Compubox (Fraktion der Mitzähler), dass Manny knapp vorne war.

Wie du ja weisst, zählt bei Compubox jeder Treffer gleich viel, egal ob es ein leichter Stupser oder ein Wirkungstreffer war. Allein deshalb ist das schon kein besonders brauchbarer Gradmesser. Zudem scoren die ja live mit (glaube ich) und sind daher nicht zwingend objektiver als jeder andere, der den Kampf verfolgt. (Vielleicht sogar weniger, immerhin werden sie von HBO bezahlt, oder?)
 

buta

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.851
Punkte
48
Ein paar unsortierte Überlegungen, die mir beim Lesen der Diskussion gekommen sind...

WM-Bonus: Warum redet man davon? Um das Urteil zu rechtfertigen? Oder um es zu erklären? Es gibt für mich schlichtweg keinen Grund, warum ich zwei Boxer in einem sportlichen Wettstreit unterschiedlich beurteilen soll. Wenn ein Boxer auf dem Papier oder in den Köpfen schon vor dem Kampf mehr für den Sieg tun muss als der Titelträger (oder der Heimboxer), dann kann man hier von Chancengleichheit und dem daraus abgeleiteten Gebot der Fairness - übrigens auch der Fairness in der Bewertung - nicht mehr reden. Nicht die Aura entscheidet die Runde.

Die seitenlangen Konstruktionen der Urteilsverteidiger hier wirken bestenfalls amüsant. Man muss sozusagen gegen die Eindrücke zahlloser Beobachter (darunter eine Menge Profis) anschreiben. Oder ihnen, über billige Umwege, die Fähigkeit zum Scoren absprechen. Es könnte natürlich sein, dass die Bewertung der Runden von den Erwartungen an Manny, die in dem Kampf weitestgehend enttäuscht wurden, maßgeblich beeinflusst waren - und man knappe Runden dann lieber dem Herausforderer zuschusterte. Oder die Runden so knapp waren, dass man sie so oder so werten konne, und es nurmehr eine Sache der eigenen Vorlieben ist. Dann bleibt aber für mich die Frage offen, warum Pacquiao bereits im dritten Aufeinandertreffen von den Punktrichtern in einer Art bevorteilt wurde, die den Kampf in keiner Weise widerspiegelt, wenn ich meine eigene Beobachtung, aber auch die Erfahrungen zahlloser anderer Beobachter als Vergleichsmaßstab heranziehe. Ich würde daher bereits in einem schwächeren Sinn von einem Fehlurteil sprechen.

Mein Senf: Imo war's "close but clear", Marquez hatte Manny von Sekunde 1 gelesen und den Kampf quasi in der Tasche. Sowas geht an einem Mastermind wie Floyd (btw doppelt lächerlich, dass Leute, die sich an einer schwachen halben Runde gegen Ortiz ergötzt haben, hier nun seitenlange Konstruktionen bauen, um ihren Fav zu schützen...) natürlich nicht vorbei. Er wird Mannys zweiter Daddy. Und wenn ich in Arums Fratze gucke, wünsche ich es mir sehnlichst.
 

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.501
Punkte
113
Wie du ja weisst, zählt bei Compubox jeder Treffer gleich viel, egal ob es ein leichter Stupser oder ein Wirkungstreffer war. Allein deshalb ist das schon kein besonders brauchbarer Gradmesser.

Ganz genau. Alleine wenn man sich die Anzahl an "Power Punches" anguckt, sieht man doch wie wertlos diese Statistik ist.
 

hancore

Nachwuchsspieler
Beiträge
885
Punkte
0
Wie du ja weisst, zählt bei Compubox jeder Treffer gleich viel, egal ob es ein leichter Stupser oder ein Wirkungstreffer war. Allein deshalb ist das schon kein besonders brauchbarer Gradmesser. Zudem scoren die ja live mit (glaube ich) und sind daher nicht zwingend objektiver als jeder andere, der den Kampf verfolgt. (Vielleicht sogar weniger, immerhin werden sie von HBO bezahlt, oder?)

Sie werden nicht ausschließlich von HBO bezahlt, da z.B. Boxingscene ebenfalls die Werte kauft. Außerdem unterstellst du sowohl HBO als auch Compubox, dass sie absichtlich Pro-Manny gescored haben.
Bis auf Lederman, dessen Job es ist zu scoren, hat niemand von HBO gesagt, dass auf deren Scorecard Manny vorne liegt. Lamplay hat deutlich gesagt, dass der Kampf unterschiedlich bewertbar ist und Ledermans Meinung nicht die ultima ratio ist. Deswegen kann ich dieses HBO (Vorsicht Anglizismus) Gebashe überhaupt nicht nachvollziehen.
Darüberhinaus ist es total schwierig die Hände zu zählen, wenn man nur das TV-Bild hat. Und im Gegensatz zu jedem anderen Heinzi (inkl. mir) in diesem Forum verfolgt CP nur ein Ziel: Das Zählen der geschlagenen Hände. Keine Defense, keine Ring Generalship usw.
Aber in einer Sache gebe ich dir absolut Recht. CP bewertet nicht die Härte der Schläge.
 

pojo

Bankspieler
Beiträge
1.714
Punkte
113
WM-Bonus: Warum redet man davon? Um das Urteil zu rechtfertigen? Oder um es zu erklären? Es gibt für mich schlichtweg keinen Grund, warum ich zwei Boxer in einem sportlichen Wettstreit unterschiedlich beurteilen soll. Wenn ein Boxer auf dem Papier oder in den Köpfen schon vor dem Kampf mehr für den Sieg tun muss als der Titelträger (oder der Heimboxer), dann kann man hier von Chancengleichheit und dem daraus abgeleiteten Gebot der Fairness - übrigens auch der Fairness in der Bewertung - nicht mehr reden. Nicht die Aura entscheidet die Runde.

Vor allem besteht der Weltmeisterbonus doch meines Wissens bereits darin, dass der amtierende Champ bei einem Unentschieden den Gürtel behält!?! Oder irre ich mich da? Heute bekommt man leider mehr und mehr den Eindruck, dass der Herausforderer eine Runde glasklar gewonnen haben muss, um sich diese letztendlich auch zu sichern. Überhaupt wird heute so inflationär mit Weltmeisterbonus, Heimbonus, Unterwäschebonus und zahlreichen anderen Boni um sich geschmissen, dass sich letztendlich jedes Urteil doch noch irgendwie rechtfertigen/zurechtbiegen lässt.

Achja, der WM-Bonus gilt natürlich nicht immer. Wenn alle knappen Runden automatisch an den WM gehen, dürfte es über den Sieger bei Cunningham gegen Hernandez nämlich keine zwei Meinungen geben.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
Sie werden nicht ausschließlich von HBO bezahlt, da z.B. Boxingscene ebenfalls die Werte kauft. Außerdem unterstellst du sowohl HBO als auch Compubox, dass sie absichtlich Pro-Manny gescored haben.

Ich unterstelle das nicht, aber die Gefahr ist schon vorhanden. Es ist doch offensichtlich, daß HBO in vielen Kämpfen einen bestimmten Boxer gewinnen sehen will. Ob sich die Dienstleister von CompuBox davon immer frei machen können?

Bis auf Lederman, dessen Job es ist zu scoren

Zu Lederman hat Patrick alles gesagt.

Darüberhinaus ist es total schwierig die Hände zu zählen, wenn man nur das TV-Bild hat. Und im Gegensatz zu jedem anderen Heinzi (inkl. mir) in diesem Forum verfolgt CP nur ein Ziel: Das Zählen der geschlagenen Hände. Keine Defense, keine Ring Generalship usw.
Aber in einer Sache gebe ich dir absolut Recht. CP bewertet nicht die Härte der Schläge.

Alle Schläge zu zählen ist doch sicher am Ring auch sehr schwer. Wie will man bei jedem Schlag sehen, ob er trifft? Soweit ich weiß scort CompuBox live mit (korrigiere mich, wenn ich mich irre), es werden ja manchmal Zwischenstände eingeblendet. Wenn die aber live scoren, also nicht den Kampf nachträglich mit Zeitlupen usw. analysieren, warum sollte man diese "Statistik" dann besonders ernst nehmen?
 

hancore

Nachwuchsspieler
Beiträge
885
Punkte
0
Ich unterstelle das nicht, aber die Gefahr ist schon vorhanden. Es ist doch offensichtlich, daß HBO in vielen Kämpfen einen bestimmten Boxer gewinnen sehen will. Ob sich die Dienstleister von CompuBox davon immer frei machen können?

Das ist eine Unterstellung, die du nicht belegen kannst und aus dem Land der Konjunktive stammt. Aber mit so einer wagen Vermutung, kannst du jeden Daten-Dienstleister, Nielsen, ivw, GfK usw. verdächtigen.

Zu Lederman hat Patrick alles gesagt.

Das sind für mich drei Aussagen von Patrick, die nicht der Wahrheit entsprechen. Lederman hat sein Scorig mit klaren Argumenten belegt, man kann sich gerne über diese Bewertung streiten, aber mit solchen "in den Mund" gelegten Aussagen, halte ich eine Diskussion für müßig.

Alle Schläge zu zählen ist doch sicher am Ring auch sehr schwer. Wie will man bei jedem Schlag sehen, ob er trifft? Soweit ich weiß scort CompuBox live mit (korrigiere mich, wenn ich mich irre), es werden ja manchmal Zwischenstände eingeblendet. Wenn die aber live scoren, also nicht den Kampf nachträglich mit Zeitlupen usw. analysieren, warum sollte man diese "Statistik" dann besonders ernst nehmen?

Eine absolute Garantie für 100 % Richtigkeit werden die sicher auch nicht abgegeben. Es ist richtig, dass sie livescoren und deshalb ihre Werte man nicht für 100 % nehmen sollte. Das System ist in einigen Bereichen streitbar, aber gibt immerhin eine gewisse Richtung an, die sonst keiner geben kann, vor allem keiner, der auf einem zweidimensionalen Mattschirm sich den Kampf anschaut.
Als Beispiel haben die Datendienstleister in der Bundesliga immer eigene Mitarbeiter vor Ort, die sich ausschließlich um das Spiel kümmern, während die Presse und Liveticker vor dem Fernseher sitzen und Sky schauen. Nähe und Perspektive machen bei solchen Statistikerfassungen sehr viel aus.
CP dient nicht dazu, den Kampf zu bewerten, sondern einzelen Teilbereiche zu interpretieren. Du musst diese Zahlen ncht ernst nehmen, niemand zwingt dich dazu.
Zähl doch einfach mal einen Fight mit oder ein paar Runden und gleich die Werte ab. Dann kannst du dir ja dein eigenes Bild von den Zahlen machen. Ich habe es dreimal getan und bin zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen.

Um hier nicht Offtopic zu werden.
Neben dem ganzen Datenkack, kann ich Emanuel Steward total nachvollziehen, warum hat Nacho in einem so knappen Kampf JMM gesagt, dass er gewinnt? Statt sich die Schmach einer "Robbery" zu entgehen, hätte JMM mit einem Endspurt die letzten Runden und damit den Kampf sichern können. Schade, dass es kein Brawl war, aber technisch und taktisch war das ganz großes Tennis von JMM. :thumb:
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Vielleicht macht es Sinn, über die einzelnen Runden zu diskutieren. Ich habe mir den Kampf live angesehen und dann den folgenden Mittag noch etwas auf youtube.
Beim ersten sehen hatte ich die 2, 4, 5, 7, 8, 9,Runde bei Marquez. Die 1. und 3. habe ich knapp gesehen, so habe ich jedem eine Runde gegeben. In den hinteren Runden sah ich die Runden eher bei Pacquiao, aber das wäre nach meinem scoring nicht mehr entscheidend gewesen.
Auf welche Runden soll ich nochmal genau schauen, wenn ich den Kampf erneut schaue? Wer es eindeutig bei Marquez sah, wer knapp und wer den Kampf sogar bei Manny sah ist mir bekannt, aber meist nicht durch welche Runden sich diese Ergebnisse ergeben.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
Die Runden 8 und 9 dürften die entscheidenden sein. Die beiden Ringrichter, die Pacquiao vorne hatten, gaben beide Runden an Pacquiao, du hast beide bei Marquez.
 

Harrison

Bankspieler
Beiträge
4.234
Punkte
113
Vor allem besteht der Weltmeisterbonus doch meines Wissens bereits darin, dass der amtierende Champ bei einem Unentschieden den Gürtel behält!?! Oder irre ich mich da? Heute bekommt man leider mehr und mehr den Eindruck, dass der Herausforderer eine Runde glasklar gewonnen haben muss, um sich diese letztendlich auch zu sichern. Überhaupt wird heute so inflationär mit Weltmeisterbonus, Heimbonus, Unterwäschebonus und zahlreichen anderen Boni um sich geschmissen, dass sich letztendlich jedes Urteil doch noch irgendwie rechtfertigen/zurechtbiegen lässt.

:thumb: Dieser Boni-Mist nimmt in letzter Zeit in den hiesigen Kommentaren wirklich lächerliche Maße an. In der Rundenbewertung an sich ist jedweder Bonus der genannten Art völlig fehl am Platze.
 

His Royness1

Administrator
Beiträge
15.460
Punkte
0
Ort
Hamburg
:thumb: Dieser Boni-Mist nimmt in letzter Zeit in den hiesigen Kommentaren wirklich lächerliche Maße an. In der Rundenbewertung an sich ist jedweder Bonus der genannten Art völlig fehl am Platze.

Mal angenommen,irgendein Bonus wäre an irgendeiner Stelle akzeptabel, dann ja wohl nur bei den Rundenbewertungen, wenn die durch sind und man ein 115:113 raus hat, braucht man keinen Bonus mehr.

Der WM-Bonus ist eigentlich dazu da eine enge Runde eher dem Champ zu geben, da der Herausforderer sie sich richtig verdienen muss. Leider müssen an dieser Stelle auch lauter andere Boni herhalten und man kann sich auch über die Sinnhaftigkeit des WM-Bonus streiten, aber völlig fehl am Platz ist er an dieser Stelle nicht, sondern nur dort sinnvoll bzw. "zulässig".
 

DönerPower1

Nachwuchsspieler
Beiträge
343
Punkte
0
Ich würde daher bereits in einem schwächeren Sinn von einem Fehlurteil sprechen.
Es gibt solche und solche Kämpfe. Mit Sicherheit gab es auch größere Skandalurteile.
Was ich aber wirklich eine Schande finde ist, hier wurde die Lebensleistung eines Mannes (Marquez), praktisch ins Klo gekippt.
Die Diskussion um die Punkte hin und her im Nachhinein ist auch müßig. Denn darum ging es natürlich nicht.
Gegen den womöglich kommenden 200 Mio. Kampf Pacquiao vs. Mayweather, konnte so irgendein 38 Jahre alter Mexikaner nicht gewinnen. Völlig gleichgültig wie viele Runden er sich noch geholt hätte.
 

Kut

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.918
Punkte
36
Vielleicht macht es Sinn, über die einzelnen Runden zu diskutieren. Ich habe mir den Kampf live angesehen und dann den folgenden Mittag noch etwas auf youtube.
Beim ersten sehen hatte ich die 2, 4, 5, 7, 8, 9,Runde bei Marquez. Die 1. und 3. habe ich knapp gesehen, so habe ich jedem eine Runde gegeben. In den hinteren Runden sah ich die Runden eher bei Pacquiao, aber das wäre nach meinem scoring nicht mehr entscheidend gewesen.
Auf welche Runden soll ich nochmal genau schauen, wenn ich den Kampf erneut schaue? Wer es eindeutig bei Marquez sah, wer knapp und wer den Kampf sogar bei Manny sah ist mir bekannt, aber meist nicht durch welche Runden sich diese Ergebnisse ergeben.

Die klarsten Runden waren Runde 5 und 7, die Marquez holen konnte.

Runde 1 war ereignislos und eine typische Abtastrunde. Beim ersten Mal gab ich sie Marquez, gestern beim erneuten zu schauen widerrum Manny, da Manny mehr Treffer hatte. Enge Runde die an beide gehen kann!

Tal meinte ja, dass die Runden 8 und 9 die entscheidenden bei dir sind. Diese Runden waren schöne Runde. Beim Rescoren meinte ich in der Runde 9 eher für Marquez, weil es knapp war. Kann man beiden geben. Runde 8 habe ich auch für Marquez, der schöne Kombinationen drin hatte und hier gefiel es mir, wie er Pacs Vorwärtsgang neutralisierte, was er aber nicht immer tat! Es ist die alte Counterpuncher-Leier. Counterpuncher verlieren meiner Meinung nach zu recht Runden, wenn sie nur abwarten und nur abkontern, der Gegner aber mehr schlägt und, sehr sehr wichtig, trifft, was Pacquiao auch schaffte. Zwar bei weiten nicht so eindrucksvoll wie Marquez aber es wurden 12 Runden geboxt, und jede Runde ist ein Kampf für sich.

Eine weitere enge Runde ist 4. Da habe ich unentschieden gewertet, vielleicht kann man aber die Runde eher Marquez geben wegen dem letzten Punch gegen Ende (tue ich das, habe ich Marquez vorne).

Die Schlussrunden habe ich allesamt Pac gegeben, weil er erneut im Vorwärtsgang war und traf. Hätte Marquez mehr gemacht, wäre er der Sieger gewesen meiner Meinung nach.

Mich freut der Kampf irgendwie. Boxwissentschaftlich sind die Diskussionen hier sehr schön zusammen gestellt und viele Fragen und Grenzen des Boxens werden an Hand von nur einem Kampf der im absoluten Rampenlich stand aufgezeigt.

Noch was in persönlicher Sache: Ich war nach dem Kampf ziemlich angewidert und war am fluchen wegen des Urteils. Gesehen habe ich den Kampf entfernt auf einen guten, wenn auch manchmal nachspulenden Stream, so dass mir viele Feinheiten und Schläge entgangen waren, die wie harmlos an der Deckung abprallend aussahen.
Bei Re-Scoring habe ich versucht einfach nur die Runden einzeln zu bewerten, ohne es irgend jemanden gerecht zu machen oder die 3 Punktrichter verstehen zu wollen.
Meiner Meinung nach hat Marquez nicht in allen Runden glänzen können und die Runden dominiert wie in Runde 5 und 7.

Wenn sich die Frage stellt, wer war der bessere Mann an diesem Tag und wessen Performance war die bessere, dann ist dies klar beantwortbar. MArquez hat überzeugt und viele mit einer guten Leistung eines besseren belehrt. Aber dies ist legitimiert ihn nicht dazu, auf Grund von der Dominanz in ein bis zwei Runden, ihm die restlichen zu zusichern, während er reagiert und Pacquiao agiert.

Runde für Runde war es ein knapper Fight, im Gesamtbild in Bezug auf klare
Treffer, den kochenden Emotionen bei den Zuschauern und auf Grund der überraschend starken Vorstellung von Marquez war es vielleicht ein Marquez Sieg. Aber was wird bewertet, außer den Runden?
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Meiner Meinung nach hat Marquez nicht in allen Runden glänzen können und die Runden dominiert wie in Runde 5 und 7.

Wenn sich die Frage stellt, wer war der bessere Mann an diesem Tag und wessen Performance war die bessere, dann ist dies klar beantwortbar. MArquez hat überzeugt und viele mit einer guten Leistung eines besseren belehrt. Aber dies ist legitimiert ihn nicht dazu, auf Grund von der Dominanz in ein bis zwei Runden, ihm die restlichen zu zusichern, während er reagiert und Pacquiao agiert.

Runde für Runde war es ein knapper Fight, im Gesamtbild in Bezug auf klare
Treffer, den kochenden Emotionen bei den Zuschauern und auf Grund der überraschend starken Vorstellung von Marquez war es vielleicht ein Marquez Sieg. Aber was wird bewertet, außer den Runden?

Ganz unrecht hast du nicht, es gab schon viele knappe Runden und insgesamt war es ein enger Fight. Im gesamten Verlauf hatte Marquez die klareren beeindruckenderen Treffer, in der 5. und 7. wurde es am deutlichsten. So klare Runden von Manny gab es nie, dennoch muss man ihm einige für seine Aktivität geben.

Das Fehlurteil des Jahres war es nun nicht, aber ich weigere mich jede knappe Runde Manny zu geben, nur weil er den Titel in der gewichtsklasse hält in der gerade geboxt wird. Die hätten sich auch im LWW treffen können und dann hätte es auch keinen Championbonus gegeben. Wenn beide Boxer ewig in der gleichen Klasse boxen, dann kann ich das mit dem Bonus für den WM noch irgendwo vertreten, aber bei diesen Catchweight kämpfen, wo beide eigentlich irgendeinen Titel haben, nicht.
Wenn man alle knappen Runde Manny gibt, dann kann man ihn am Ende als Sieger sehen, für mich ergibt es allerdings keinen Sinn.

JMM war in meinen Augen nun zum zweiten mal der bessere Mann.
 

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
10.793
Punkte
113
Das Fehlurteil des Jahres war es nun nicht, aber ich weigere mich jede knappe Runde Manny zu geben, nur weil er den Titel in der gewichtsklasse hält in der gerade geboxt wird. Die hätten sich auch im LWW treffen können und dann hätte es auch keinen Championbonus gegeben. Wenn beide Boxer ewig in der gleichen Klasse boxen, dann kann ich das mit dem Bonus für den WM noch irgendwo vertreten, aber bei diesen Catchweight kämpfen, wo beide eigentlich irgendeinen Titel haben, nicht.

Schön gesagt. Die Zeit des WM-Bonuses (den ich an und für sich für absolut legitim halte) endete mit dem Anfang der Zeit der vielen Weltmeister. Heute ist doch irgendjemand immer irgendwo Welt- oder ein anderer Meister. Da kann man doch gar nicht mehr sagen, wer nun überhaupt in dem Kampf gerade welchen Titel hat. Aber in den Zeiten eines einzigen Weltmeister habe ich gegen einen WM-Bonus nichts auszusetzen.
 

DunKing

Bankspieler
Beiträge
2.273
Punkte
113
So sehe ich es auch. Es gab tatsächlich einige enge Runden. Aber die muss man eigentlich alle Manny geben, damit er gewinnen kann. Und man kann ihm nur alle geben, wenn man irgendeinen dubiosen Bonus gelten lässt. Und wenn das ein akzeptierter Erklärungsansatz ist, dass ist das echt traurig.

Man stelle sich vor, im Fussball würden die Refs mit der Einstellungs ins Spiel gehen, die knappen Entscheidungen stets für den Titelverteidiger zu pfeifen...
 

infight

Nachwuchsspieler
Beiträge
279
Punkte
0
Hab`s mir jetzt `n zweites mal angeschaut. Und kanns bei bestem Willen nur von 116:114 zu 115:113 zu Gunsten Marquez revidieren. Manny war ziemlich fest, konnte seinen Rhythmus nicht finden und hatte einfach Probleme die Distanz zu überwinden. War trotzdem `n toller Kampf. Hab ne Menge draus gelernt und hoffe das es Pac ebenso ergeht (in hinsicht auf Pac-PBF).

Roach`s Parkinson macht sich doch auch in den Interviews vor dem Kampf schon einigermaßen bemerkbar. Aber er ist `n alter und erfahrener Kämpfer und ich wünsche ihm nur das allerbeste!
 

Sweet Scientist

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.066
Punkte
0
Ort
Berlin
Die klarsten Runden waren Runde 5 und 7, die Marquez holen konnte.

Runde 1 war ereignislos und eine typische Abtastrunde. Beim ersten Mal gab ich sie Marquez, gestern beim erneuten zu schauen widerrum Manny, da Manny mehr Treffer hatte. Enge Runde die an beide gehen kann!

Tal meinte ja, dass die Runden 8 und 9 die entscheidenden bei dir sind. Diese Runden waren schöne Runde. Beim Rescoren meinte ich in der Runde 9 eher für Marquez, weil es knapp war. Kann man beiden geben. Runde 8 habe ich auch für Marquez, der schöne Kombinationen drin hatte und hier gefiel es mir, wie er Pacs Vorwärtsgang neutralisierte, was er aber nicht immer tat! Es ist die alte Counterpuncher-Leier. Counterpuncher verlieren meiner Meinung nach zu recht Runden, wenn sie nur abwarten und nur abkontern, der Gegner aber mehr schlägt und, sehr sehr wichtig, trifft, was Pacquiao auch schaffte. Zwar bei weiten nicht so eindrucksvoll wie Marquez aber es wurden 12 Runden geboxt, und jede Runde ist ein Kampf für sich.

Eine weitere enge Runde ist 4. Da habe ich unentschieden gewertet, vielleicht kann man aber die Runde eher Marquez geben wegen dem letzten Punch gegen Ende (tue ich das, habe ich Marquez vorne).

Die Schlussrunden habe ich allesamt Pac gegeben, weil er erneut im Vorwärtsgang war und traf. Hätte Marquez mehr gemacht, wäre er der Sieger gewesen meiner Meinung nach.

Mich freut der Kampf irgendwie. Boxwissentschaftlich sind die Diskussionen hier sehr schön zusammen gestellt und viele Fragen und Grenzen des Boxens werden an Hand von nur einem Kampf der im absoluten Rampenlich stand aufgezeigt.

Noch was in persönlicher Sache: Ich war nach dem Kampf ziemlich angewidert und war am fluchen wegen des Urteils. Gesehen habe ich den Kampf entfernt auf einen guten, wenn auch manchmal nachspulenden Stream, so dass mir viele Feinheiten und Schläge entgangen waren, die wie harmlos an der Deckung abprallend aussahen.
Bei Re-Scoring habe ich versucht einfach nur die Runden einzeln zu bewerten, ohne es irgend jemanden gerecht zu machen oder die 3 Punktrichter verstehen zu wollen.
Meiner Meinung nach hat Marquez nicht in allen Runden glänzen können und die Runden dominiert wie in Runde 5 und 7.

Wenn sich die Frage stellt, wer war der bessere Mann an diesem Tag und wessen Performance war die bessere, dann ist dies klar beantwortbar. MArquez hat überzeugt und viele mit einer guten Leistung eines besseren belehrt. Aber dies ist legitimiert ihn nicht dazu, auf Grund von der Dominanz in ein bis zwei Runden, ihm die restlichen zu zusichern, während er reagiert und Pacquiao agiert.

Runde für Runde war es ein knapper Fight, im Gesamtbild in Bezug auf klare
Treffer, den kochenden Emotionen bei den Zuschauern und auf Grund der überraschend starken Vorstellung von Marquez war es vielleicht ein Marquez Sieg. Aber was wird bewertet, außer den Runden?

N'abend Kut,

habe mir nun den Kampf nochmal in Ruhe angeschaut und gescort. Muss mich bei dir entschuldigen, der Kampf war wirklich enger und ich würde auch mit einem draw einverstanden sein. In meinem zweiten scoring hab ich Marquez mit einer Runde vorn, aber zwei Runden (die 2. und die 9.) die ich Beiden geben könnte.

Hier mein scoring:

Pacquiao vs. Marquez

1. 10:9 (eng, wenig Aktivität)
2. 9:10
3. 10:9
4. 10:9
5. 9:10 (ganz starke Runde für Marquez)
6. 9:10
7. 9:10
8. 9:10
9. 9:10 (kann man auch 10:10 geben)
10. 10:9
11. 9:10
12 9:10

112:116 Marquez
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben