Aber in den Zeiten eines einzigen Weltmeister habe ich gegen einen WM-Bonus nichts auszusetzen.
Seh ich anders. Einfach weil der WM Bonus für mich eine vage, verwaschene Kategorie ist, die man völlig willkürlich auslegen kann. Dieser Bonus macht es noch schwerer, die ohnehin schon unübersichtlichen Bewertungskriterien beim Boxen zu überblicken.
Es ist doch jetzt schon so, dass jeder Punktrichter werten kann, wie er lustig ist, ohne dass man ihn darauf festnageln oder dafür belangen könnte. Wie es gerade passt, gewichtet man am einen Tag die Aktivität, am nächsten die Anzahl der Treffer und am übernächsten die härteren Hände am höchsten. Und nächste Woche sind es dann ring generalship, effective aggressiveness oder, wer von den beiden Boxern die hübschere Frisur hat.
Von Einheitlichkeit keine Spur. Von Transparenz und Nachvollziehbarkeit schon gar nicht.
Da jetzt noch einen nicht näher definierten WM-Bonus draufzupacken, den die Punktrichter nach Lust und Laune mal sehr groszügig, mal gar nicht (Cunningham - Hernandez) mit einfliessen lassen, macht das Chaos doch noch größer. Und wenn da dann noch der originelle Heimbonus dazukommt, können die Richter in Zukunft wohl auch die Klitschkos gegen einen Sandsack in den Ring stellen und diesen anschließend zum Sieger erklären. Wegen stoic endurance oder so...
Der Champ hat einen kleinen aber feinen Vorteil dadurch, dass der Herausforderer in der Regel (also ohne Unentschieden Runde o.ä.) zwei Runden mehr gewinnen muss, um sich den Titel zu sichern. Diesen Vorteil immer weiter auszuweiten, halte ich für Quatsch.
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