Graham Houston hat Pacquiao knapp vorne gesehen. Ich habe seine Meinung nicht immer geteilt, doch mit seiner Kritik und seinem Fachwissen bringt er einige wichtige Dinge zum Vorschein.
Er bewertet die Aktivität Pacs und gibt ihm leichte Vorteile, die ihm die Runden sicherten. Trotzdem stellt er genau das fest, was einige angesprochen hatten, nämlich die dominierenden Runden und härteren und präziseren Schläge v. Marquez.
http://www.fightnews.com/Boxing/pacquiao-marquez-iii-no-closure-101825
Er gibt ein gutes Bild ab, was die Leistung und der Hype um Pacquiao angeht.
Heute morgen habe ich kurz einige Berichte gelesene. Darunter fiel mir auf, wie stark sich die einzelnen Meinungen unterscheiden, was Scoring, Leistung und Bewertung der Runden betrifft, die Zukunft der Boxer wurde diskuttiert und wie gut MArquez wirklich ist und das Boxen insgesamt wurde durchleuchtet.
Irgendwie finde ich es schon unglaublich, wie hart Pacquiao negativ kritisiert wird. Wohl weil viele vermutet, dass Pac viel zu stark sein wird und Marquez nicht mehr der alte ist. Dasselbe fand auch bei Mayweather statt. Irgendwie wird gerade bei der Elite des Sports heftigst kritisiert, was in Anbetracht der Leistung der Boxer nicht gerechtfertigt ist manchmal. Die Erwartungen sind meist zu hoch angestzt, zu Recht, bei mir ist es ja auch so, aber man verliert vielleicht schon den Faden und erwartet absolute fehlerfreie Barcelonamäßige Leistungen von Boxern.
Der Kampf und das Scoring spaltet so ungemein die Meinungen der Boxfans und Boxer, dass "Freund" Amir Khan sogar geneigt ist, einen knappen Sieg zu erkennen und von einem schlechten Urteil sprach. Pacquiao und sein Lager waren auch unzufrieden, was zu sehen war an ihrer Körpersprache. Aber trotzdem war es, wenn man seine Kritieren auswählt fürs punkten, ein knapper Kampf.
Und erneut hat eine dritte Parteil mitgeboxt; diesmal wars Mayweather und niemand gibt Pacquiao mehr als eine Puncherschance und eventuellen Problemen für Floyd weil er ein Rechtsausleger ist. Meiner Meinung nach, sollte man sich den Fight und nur auf den Fight konzentrieren. Eine kleine Aktion und guter Treffer kann vieles in einer Runde samt gesamten Kampfverlauf verändern. Aller Berechnungen zu trotz wird der Faktor Chaos übergangen.
Nazim Richardson, der meinte, dass Shane den Blueprint vorgegeben hat Pacquiao zu besiegen, Viv Wallace und viele andere sehen Mayweather als klaren Sieger bzw. großen Vorteilen. Sie gehören zum selben Lager, meiner Meinung nach, die eher Skills und grundboxerische Fähigkeiten schätzen, als Aggression und auch so die Runden bewerten.
Ich kann das verstehen, aber ich würde beiden mal gerne die Frage stellen, wen sie vorne hatten, als Sugar Ray Leonard gegen Hagler gewann. Hagler war zwar selbst ein unglaublich starker technischer Boxer, anders als Pac, aber er teilte bei der Außenandersetzung die Rolle des Aggressors. Leonard gewann die Runden, meist durch Flurrys, die ich als lächerlich empfand und Potshots, ansonsten ran er nur herum und von Hagler weg (anders als Marquez, der sich nur abwartend nach hinten bewegte immer in richtiger Distanz für die Rechte oder Körperhaken).
Egal welcher Kampf jetzt kommen sollte, Floyd vs. Pac, oder eher, den Berichten nach zu urteilen, Pac vs. Marquez IV., ich freue mich darauf, weil ich hochklassige Boxer erneut gegeneinander boxen sehen werde. Im Falle v. MArquez vs. Pac können die meinetwegen jeden Monat gegeneinader Boxer, das macht einfach riesen großen Spaß. Ich bin mir eigentlich sicher, dass Marquez in einem Rückmatch gegen Floyd besser aussehen würde mit den gut angelegten Pfunden. Es würde zwar nicht reichen für einen Sieg, vielleicht sollte er noch mehr drauf legen, aber es wäre ein besser Kampf und ich glaube auch, dass Marquez locker noch 2 Jahre weiter boxen kann.
Bei Pacquiao wird man jetzt alles in Frage stellen (was sowieso schon getan wurde) und er wird bei vielen nur noch ein Arum-Hype sein. Die "Hype-Blase" scheint geplatzt zu sein. Und für Floyd wird es heißen, dass er erneut, egal wen er demnächst besiegt, keinen Mann in seiner absoluten Prime besiegt hat, bzw. einen Mann, der voll in seinem Saft steht etc.