Zuletzt gesehene Filme - der Sammelthread!


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Gast_481

Guest
Sind Til Schweigers Grimassen oder Keira Knightley als Amazone ein "Logikfehler"? Darum ging es mir und nicht primär um die Qualität des Films (die ich nicht so schlecht finde). Btw, habe ich gerade Lust ihn mir wieder mal anzusehen. Das letzte mal war etwa 2007 oder 2008 und meine Art Filme zu bewerten hat sich durch mein Studium seither doch geändert. Mal sehen wie ich ihn jetzt finden würde, wenn ich ihn von A-Z sehe, erinnere mich auch nicht mehr an jede einzelne Szene (den Schweiger habe ich so gut wie aus dem Gedächtnis gelöscht, wusste nur noch dass er mitspielt und nicht mehr).
 

Giftpilz

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Nein, sie sind nur ebenso ärgerlich wie Logikfehler (sofern man auf diese achtet).

Der Film hat mehrere Probleme: Erstens mixt er tatsächlich Figuren, Ereignisse, Waffen etc. aus sehr unterschiedlichen Jahrhunderten zusammen - wenigstens Triboke hat es im 5. Jahrhundert nun wirklich noch nicht gegeben -, und zweitens merkt man doch an etlichen Stellen, dass den Hollywoodgesetzen bzw. Bruckheimers "Erfolgsrezept" nachgegeben wurde. So soll der Film letztlich irgendwie alle ansprechen (ursprünglich war er sehr blutig, aber das wurde dann nachher alles rausgeschnitten und ein anderes Ende drangepappt), und darin scheitert er offensichtlich bei vielen dann doch gewaltig.

Guck ihn dir ruhig nochmal an. Wie gesagt hatte er Potenzial (es spielen auch durchaus gute Schauspieler mit, oder wenigstens charismatische). Er kann in Teilen sogar etwas faszinieren. Aber wenn man auch nur den gleichen Anspruch an den Film stellt, den er selbst vorgibt, bleibt da nur ein reiner Fantasyfilm übrig, und zwar nicht mal ein guter.
 
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Gast_481

Guest
Um 20 nach 3 läuft er auf dem Schweizer, bzw. eine Wiederholung :D
Ähm...kann es sein, dass wir uns schonmal über diesen Film unterhalten haben? Habe irgendwie gerade ein Déjà-Vu. Naja, wie gesagt, sowohl mein Film- wie auch mein Geschichtsstudium begannen erst nach der Erstvisionierung dieses Films. Damals gefiel mir in erster Linie, dass es sich nicht wie die typischen Athur/Artus-Adaptionen um Excalibur drehte, sondern zumindest versucht wurde etwas Historischeres daraus zu machen (Theorie, dass Arthur Römer war, Krieger Sarmatier etc. gibt es tatsächlich). Ob das jetzt mit Waffen etc. alles übereinstimmt kann ich so aus dem Bauch und der Erinnerung gar nicht mehr sagen. Dazu fehlte mir damals auch ein gewisses Grundwissen. Ich stehe ausserdem auf so Schlachtepen und ähnliche Filme (Braveheart, Gladiator, Troja, Lord of the Rings wenn man so will, sehe mir gerade auch die Serie Game of Thrones an) und bin da durchaus auch kritisch (Clash of the Titans war z.B. eine völlige Enttäuschung :() und auf dieser Ebene wusste er durchaus zu überzeugen. Aber wie gesagt, das ist alles aus der Erinnerung raus. Bis 20 nach 3 bleibe ich sicher nicht mehr auf, aber sollte eigentlich noch ne DVD von hier haben, kanns in den nächsten Tagen mal nachholen. Bin selber gespannt wie ich ihn jetzt sehe.

EDIT: Die Triboke taucht offiziell zwar wirklich erst später auf, aber man vermutet auch dort, dass sie eine ältere Waffe ist. Aber ich glaube kaum, dass die Macher des Films sich da so darauf gestützt haben.

EDIT vom EDIT: Lesen sollte man können, nein die Triboke gabs wohl definitiv nicht in dieser Zeit.
 

Giftpilz

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Laut Suche habe ich mich im Forum nur einmal vorher zum Film geäußert, aber viel kürzer (Link). Aber ich bin ja nicht der einzige, der den Film wegen genau dieser Sachen kritisiert.

Das Genre mag ich auch, und ich will hier jetzt nicht so tun, als ob ich mich mit der mittelalterlichen Geschichte allzugut auskennen würde. Ich lese ab und zu mal was nach, und damit hat es sich. Bei King Arthur ist es dann allerdings schon sehr auffällig, was alles nicht zusammenpasst, wenn man nur ein wenig nachguckt, und wenn nicht wie bei Braveheart ein guter Film vieles überdeckt oder nicht wie bei vielen anderen Artus-Verfilmungen alleine schon durch die Magie klar ist, dass es sich um einen Fantasyfilm dreht, der sicherlich nicht den größten Anspruch an historische Korrektheit stellt, hat man noch mehr Grund, diese Mängel zu bemerken.
 
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Gast_481

Guest
Das ist natürlich klar. Wenn man auf die Fantasyschiene hätte gehen wollen, hätte man irgendwie "die Hexe und der Zauberer" mit echten Schauspielern machen können. Spass beiseite. Die Tatsache, dass man aus Athur eben Artorius den Römer macht und sarmatische Truppen einführt, impliziert ja schon, dass man wirklich einen Historienfilm machen will, oder zumindest in diese Richtung gehen will. Wenn man dann auffällige Fehler macht, die eben diesem Anspruch widersprechen, ist das schon ein gröberer Mangel beim Film.
 

Giftpilz

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Du kannst dir ja gleich einen Spaß daraus machen, die Stellen zu zählen, bei denen man denken könnte, dass Bruckheimer sich eingemischt hat mit dem Satz "Ach, Sch**ß drauf, wir machen das jetzt so - das ist cool, und die Kids lieben es!" (oder aus wirtschaftlichen Gründen - anders kann ich mir es nämlich nicht erklären, wie es Til Schweiger überhaupt in größere Hollywoodproduktionen geschafft hat*, als mit dem Argument: "Der Kerl ist eine riesige Nummer in Deutschland und das ist ein großer Markt. Gib ihm eine Nebenrolle, und du hast da direkt viel mehr Zuschauer!")

*abgesehen von "Inglourious Basterds", in dem er das spielen sollte, was er kann (nicht viel sagen, angepisst gucken), war er meiner Meinung nach in durchgehend allen grottenschlecht.
 

TraveCortex

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@Giftpilz & JL13

da ihr ja, wie ich auch, sehr an diesem Genre interessiert seid, muss ich euch mal was fragen: Habt ihr Alexander (von 2004) mit Colin Farrell gesehen? Und wenn ja, wie fandet ihr den Film?
Der Film hat sauschlechte Kritiken bekommen, aber mir hat er richtig gut gefallen und ich habe den Verdacht, dass ich bei historischen/ populär-historischen Filmen noch unkritischer als bei anderen Filmen bin.:D
King Arthur habe ich auch gesehen, fand ihn nicht so schlecht wie andere, habe mich schon unterhalten gefühlt.
Historische Ungenauigkeiten, die stets bei solchen Filmen vorkommen, ignoriere ich fast grundsätzlich - zu sehr würde es das Erlebnis schmälern. Vielleicht ist das aber die falsche Einstellung.
 

Mango

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Also in Der Bewegte Mann war er mit Sicherheit nicht grottenschlecht. ;)

Ist auch einer der wenigen Filme, in den er nicht einen End-Dreißiger spielt, der von der wahren Liebe überzeugt wird.

Wo ist Fred? schnitt ja bei den Kritikern auch noch ordentlich ab, aber das war für mich zu viel Fremdschämen und Witze mit/über Behinderte. Und zwar viel zu viel.
 

Giftpilz

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Also in Der Bewegte Mann war er mit Sicherheit nicht grottenschlecht. ;)

Das ist eher keine Hollywoodproduktion. ;)
Schweiger stört mich z.B. überhaupt nicht in "Knockin' on Heaven's Door", um mal ein Gegenbeispiel zu bringen (allerdings auch eine deutsche Produktion). Gewisse Emotionen kann er ja durchaus darstellen, gar auch überheblich sein, aber er hat nicht die ganze Palette drauf. Peinlich wird es dann, wenn er sich allzusehr durch Komödien grimassiert (gut finde ich ihn im "Bewegten Mann" jedenfalls nicht) und - wohl die gleiche Richtung, in die Mango auch gerade schon ging - den Frauenheld gibt. Ganz besonders dann, wenn er so tut, als sei er im ähnlichen Alter wie Nora Tschirner ("Keinohrhasen"). Und mit der Stimme muss man eben vorsichtig sein - die passt lange nicht zu allem, also immer wenn es zu dramatisch oder laut wird, krepiert Schweiger in seinen Rollen.

@Trave: Bei "Alexander" mögen historische Fakten (oder das, was man dafür hält) nicht richtig wiedergegeben sein, aber der Film würde erst recht nicht funktionieren, wenn man jeden Feldzug korrekt wiedergeben würde. Sowas muss man dann zusammenfassen. Und solange ich nicht über beschlagene Pferdehufe, Obst, das es damals in der Region definitiv nicht gab etc., nachlese - das ist alles schlichtweg noch unauffälliger als das Lama, das in Troja auftauchte... :D -, bemerke ich solche Unstimmigkeiten meistens auch gar nicht. Da fällt mir dann eher auf, dass Angelina Jolie etwas fehlbesetzt ist (einfach zu jung - man merkt ständig, dass sie IRL im gleichen Alter wie Farrell ist). Insgesamt fand ich ihn nicht schlecht, wenn auch zu lang, in Teilen etwas fad, aber nicht schlechter als die Verfilmung von 1956.
 
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liberalmente

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Wo ist Fred? schnitt ja bei den Kritikern auch noch ordentlich ab, aber das war für mich zu viel Fremdschämen und Witze mit/über Behinderte. Und zwar viel zu viel.

Den fand ich recht gelungen, muss ich sagen. Habe da schon oft herzhaft lachen müssen.
 

TraveCortex

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Giftpilz schrieb:
mögen historische Fakten (oder das, was man dafür hält)

Richtig. Das ist genau der Punkt und auch einer der Gründe, warum ich das etwas ausblende. Mit welcher maßlosen Arroganz mancher Filmkritiker / Filmfreund über Dinge urteilt, die er nicht kennen KANN, erschließt sich mir nicht. Wir reden hier nicht über Ereignisse, die nur 100 Jahre zurückliegen.

Ich muss dir nicht sagen, dass die Quellenlage immer schwieriger ist (und damit auch die Analyse), je weiter man in der Geschichte zurückgeht und dass meist Sieger die Geschichte geschrieben haben.
Gefälscht, manipuliert, bewußt weggelassen, usw. Man darf da nicht naiv sein. Um bei Alexander zu bleiben: Es ist bezeichnend, wie unterschiedlich viele Alexanderhistoriker ihn bewerten und bewertet haben.
Ich will nicht sagen, dass per se alles Blödsinn ist, was wir dazu heute wissen, man darf auch nicht ins Gegenteil verfallen- es wurde intensiv geforscht und es wurden viele Erkenntnisse dazu gewonnen, aber endgültig urteilen kann man da nicht. Und das ist nur ein Beispiel.
Etwas mehr Respekt vor der Geschichte (und nein, eben nicht nur vor der jüngeren), stünde vielen gut zu Gesicht, denn so wie ich das sehe, gibt es nunmal keine monokausalen Erklärungen für historische Zusammenhänge.
Allerdings ist man selbst ja auch nicht immer davor sicher, das sollte man natürlich auch nie vergessen.

Aber das gehört eigentlich nicht hier her.;)
 
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Giftpilz

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Um das mal auf "King Arthur" auszuweiten: Bei der Artussage gibt es ja gar keine erwiesenen Fakten. Es gibt zig Theorien, bei denen er einer in historischen Werken erwähnten Figur zugeordnet wird (hier eben Artorius Castus), wo Camelot lag, ist völlig unbekannt (allenfalls auch hier wieder Theorien, wenn man mal eine Festungsanlage aus der Zeit nach dem römischen Abzug aus Britannien ausgräbt), und so weiter. Wenn dann noch dazukommt, dass die wohl ursprüngliche Artussage mit weiteren Sagen verwoben wurde (am bekanntesten mit der Gralssuche) und überhaupt Übernatürliches vorkommt, darf man hier davon ausgehen, dass vieles möglicherweise nicht mehr als ein Märchen ist, möglicherweise gar alles.
Ähnlich kann man die Ilias und entsprechend Troja-Verfilmungen beurteilen, und man kann schon froh sein, dass die Nibelungensage abgesehen von einigen Zuordnungen, welcher Charakter durch welche historische Figur inspiriert sein könnte, komplett in die Phantasiewelt eingeordnet wird (wer weiß, was aus "Herr der Ringe" gemacht worden wäre, wenn das Werk vor 1000 Jahren geschrieben worden wäre... :D ).

Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass man einen Artus-Film machen kann, wie man gerade Lust dazu hat. Aber man sollte sich dann eben nicht hinstellen und im Vorspann sowas hier behaupten, nur um danach wieder ein reines Phantasiewerk zusammenzustückeln:
arthurw.jpg

Da fallen Ungereimtheiten wie Figuren aus dem 2. und 5. Jahrhundert sowie andere Dinge aus noch ganz anderen Zeiten ("Rus" kommt wohl erst nach 800 auf, und die genannten Triboke sind auch erst Jahrhunderte nach der Zeit erfunden worden, in der "King Arthur" spielen soll) eher negativ auf.

Und hier dann noch zu Troja: Natürlich muss man sich nicht an die Homer-Sage halten, wenn diese nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Allerdings finde ich diese in sich als Geschichte ziemlich stimmig, und so stieß mir dann schon übel auf, dass zum Beispiel Ajax der Große so billig im Film geopfert wurde, nur um Hektor als den trojanischen Krieger schlechthin darzustellen. Oder warum Menelaos unbedingt an der Stelle sterben musste wie im Film, ebenso wie Agamemnon. Oder warum dafür auf der Gegenseite Paris überleben durfte (traute man sich etwa nicht, den Frauenschwarm Orlando Bloom über die Klinge springen zu lassen?), ganz zu schweigen von unnötig hinzugefügtem Schwachsinn wie dem "Schwert von Troja". Wäre ja alles kein großes Problem, wenn wenigstens etwas Besseres herausgekommen wäre als die "Originalsaga", aber das ist ja nicht mal der Fall.
 
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Gast_481

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@Giftpilz & JL13

da ihr ja, wie ich auch, sehr an diesem Genre interessiert seid, muss ich euch mal was fragen: Habt ihr Alexander (von 2004) mit Colin Farrell gesehen? Und wenn ja, wie fandet ihr den Film?
Der Film hat sauschlechte Kritiken bekommen, aber mir hat er richtig gut gefallen und ich habe den Verdacht, dass ich bei historischen/ populär-historischen Filmen noch unkritischer als bei anderen Filmen bin.:D
King Arthur habe ich auch gesehen, fand ihn nicht so schlecht wie andere, habe mich schon unterhalten gefühlt.
Historische Ungenauigkeiten, die stets bei solchen Filmen vorkommen, ignoriere ich fast grundsätzlich - zu sehr würde es das Erlebnis schmälern. Vielleicht ist das aber die falsche Einstellung.

Nein, den habe ich nicht gesehen (abgesehen von den relevanten Szenen mit Rosario Dawson ;)). Will ich schon länger nachholen, gerade auch, weil ich mir meine Kritiken gerne selber mache.

Im Bereich dieser Filme bin ich sowieso etwas vorbelastet, da es wie gesagt, gleich meine beiden Studienfächer betrifft. Dennoch lasse ich gerne so Filme (und Filme allgemein) einfach auch mal auf mich wirken, ohne eben immer auf filmtechnische Eigenheiten oder historische Genauigkeit zu schauen. Film als Kunstwerk vs. Film als Unterhaltungsmedium halt. Und unterhalten habe ich mich damals bei King Arthur durchaus gefühlt. Historisches wird sowieso fast immer einigermassen zurechtgebogen. Auch bei Troja ist nicht alles detailgetreu übernommen. Ist teilweise auch schwierig, gerade auch weil man teilweise nichts Genaues weiss, wie Trave schon sagte. Ausserdem ist es schon fast im Geiste von Hollywood das einigermassen anzupassen. In Troja waren die Trojaner ja die "Guten", während die Griechen, mit Ausnahme von Odysseus und Achilles, "die Bösen" waren. Schaut man die Odysseusverfilmung mit Armand Assanté von Ende der 90er (keine Ahnung wer die kennt, lief öfter als 2-Teiler auf Pro7, fand ich damals nicht so schlecht), ist klar, dass die Griechen die "Guten" und die Trojaner "die Bösen" sind (auch wenn Odysseus eben schon bei Troja der Gute war). Kommt halt eben auch darauf an, aus welcher Perspektive man das Ganze erzählt und dann muss man halt auch ausschmücken (Agamemnon konnte man ja fast nicht am Leben lassen bei Troja, weil der so ein Arsch war. Geschichtlich korrekt hätte er aber überlebt, soviel ich weiss.)
 

TraveCortex

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@Giftpilz und JL13

jetzt, wo ihr so von Troja schreibt, habe ich fast Lust, mir den Schinken nochmal um die Ohren zu hauen.:D Ist schon eine Weile her, dass ich ihn gesehen habe, bestimmt würde ich heute auch einige Sachen anders sehen. Achilles fand ich als Charakter damals irgendwie total übertrieben, auch wenn mich das sonst nicht so stört. Da fand ich Hektor schon besser (ich sehe aber auch Eric Bana ganz gern, vielleicht hängt es damit zusammen).

Giftpilz schrieb:
Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass man einen Artus-Film machen kann, wie man gerade Lust dazu hat. Aber man sollte sich dann eben nicht hinstellen und im Vorspann sowas hier behaupten, nur um danach wieder ein reines Phantasiewerk zusammenzustückeln

Das sehe ich auch so. Das mit dem Vorspann wußte ich schon gar nicht mehr. Aber wer es so angeht, der muss natürlich damit rechnen, dass genauer hingeschaut wird - und das auch mit Recht.
 

Giftpilz

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Hektor ist ein toller Charakter im Film (und ja, Eric Bana ist ziemlich gut). Eigentlich zwar (ebenso wie meiner Erinnerung nach in der Originalsaga) etwas einseitig, weil treusorgender Ehemann, toller Krieger, geborener Anführer, also an sich zu makellos, aber (neben Odysseus und Priamos) einer der wenigen Charaktere, zu denen man halten kann, denn alle anderen sind Ärsche, Egoisten, Irre oder Weicheier (diesbezüglich kommt mir Paris im Film in mehrfacher Hinsicht viel zu gut weg). :D
 
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Gast_481

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Achilles fand ich auch ganz gut. Macht halt so eine "Saulus zu Paulus"-Entwicklung durch. Passend zu Paris, dass er Achilles tötet, wenn er es eben NICHT mehr verdient. Hat schon so einen Effekt, dass man sich in dem Moment den Charakter betrachtet und fragt "was kannst du eigentlich?" :D
 

Boedefeld

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Also Logikfehler gibt es in King Arthur zu genüge, und Giftpilz hat ja schon einige aufgezählt. Zum einen sind da ausserdem die bei jedem Bild sich wechselnden Wetterbedingungen (erst blauer Himmel, plötzlich graue Wolken). Ausserdem, dass sich das Tor des Hadrian Walles mehrmals per Geisterhand öffnet. Dann noch, dass die Sachsen durch den Rauch (bei der Finalschlacht) so gut wie nichts sehen können und chancenlos sind, die Bogenschützen und die Reiter jedoch nach und nach perfekt gezielte Angriffe ausführen können. Gibt noch viele mehr.

Und das, was mich am Film eben so stört, hat Giftpilz ebenfalls treffend beschrieben:
Der Film hat mehrere Probleme: Erstens mixt er tatsächlich Figuren, Ereignisse, Waffen etc. aus sehr unterschiedlichen Jahrhunderten zusammen - wenigstens Triboke hat es im 5. Jahrhundert nun wirklich noch nicht gegeben -, und zweitens merkt man doch an etlichen Stellen, dass den Hollywoodgesetzen bzw. Bruckheimers "Erfolgsrezept" nachgegeben wurde. So soll der Film letztlich irgendwie alle ansprechen (ursprünglich war er sehr blutig, aber das wurde dann nachher alles rausgeschnitten und ein anderes Ende drangepappt), und darin scheitert er offensichtlich bei vielen dann doch gewaltig.

Guck ihn dir ruhig nochmal an. Wie gesagt hatte er Potenzial (es spielen auch durchaus gute Schauspieler mit, oder wenigstens charismatische). Er kann in Teilen sogar etwas faszinieren. Aber wenn man auch nur den gleichen Anspruch an den Film stellt, den er selbst vorgibt, bleibt da nur ein reiner Fantasyfilm übrig, und zwar nicht mal ein guter.

Alexander müsste ich mir übrigens demnächst auch mal anschauen. Und da ich über Alexander eine Menge durch meine Realschulprüfung weiß kann ich guten gewissens dann auch klugschei*en. :p

Edit: Apropos Saga King Arthurs: Bei der Extended Edition von Herr der Ringe hat glaube ich eine Historikerin oder sowas gemeint, dass King Arthur ein zusammengewürfelte Saga aus vielen sei, besonders aus dem Land des alten Erzfeindes der Briten, nämlich Frankreich.
 
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