Maradona ist verstorben


Super-Grimm

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"Natürlich besser" finde ich gewagt. Ich würde jederzeit den 86er Maradona lieber in meinem Team wissen als jeden Messi. Die WM 1986 war sein Meisterstück. Hätte Messi auch nur ansatzweise ein Turnier so dominiert, wäre er wohl heute unumstritten GOAT.

Sehe ich ähnlich.
Dazu kommt für mich auch, dass Maradona meiner Meinung nach einen sehr positiven Einfluss auf seine Mitspieler hatte. Ehemalige Mannschaftskamaraden äußern sich auch nur in höchsten Tönen über ihn.
Ich denke, dabei zeichnen ihn gegenüber Messi mehrere Eigenschaften aus.
- Maradona wirkte auf dem Spielfeld immer frei und ausgelassen, wie ein kleiner Junge, der Fußball spielen darf. Das hat seine Mitspieler inspiriert und mitgerissen.
- Er hat auf dem Platz absolut Verantwortung übernommen. Die Mitspieler wussten, dass sie sich immer auf ihn verlassen konnten. Ich glaube Valdano hat sich mal dahingehend geäußert, dass man als Mitspieler damals zumindest unterbewusst wahrnahm, dass Maradona im Falle einer Niederlage stets derjenige war, der in der Presse verantwortlich gemacht wurde und dies bereitwillig annahm. Dadurch nahm er einiges an Druck von seinen Mitspielern.
- Maradona hatte auf dem Platz ein einzigartiges Charisma. Die Mitspieler kämpften für ihn im Bewusstsein, an etwas Besonderen teilhaben zu können. Klingt ein wenig esoterisch, aber ich glaube das beschreibt es ganz gut.

Klar ist Messis Karriere langlebiger, geht ja bei Maradonas Lebenswandel auch gar nicht anders. Aber genau wie Matt würde ich den 1986 Maradona und den bei den Titeln in Neapel jederzeit vorziehen.
Bei Messi wird auch immer so getan, als Ruhe die ganze Last der argentinischen Nationalmannschaft auf seinen Schultern. Diese Last strahlt er auch aus. Das wirkt nicht so, als empfinde er es als Ehre und Privileg, sondern als Bürde für sein Land zu spielen. Und Argentinien ist nicht Fußballdiaspora! Da hatten in der Messi-Ära zwar immer Baustellen im Kader, aber auch ungeheures Potential.
Für Messi sprechen noch die Erfolge in der Champions-League. Allerdings spielte er dabei auch wirklich in einer Übermannschaft, die auch das Gerüst der spanischen Nationalmannschaft stellte und dabei ja auch ohne Messi nicht gänzlich erfolglos spielte.;)
Maradonas Erfolge in Neapel waren einzigartig und haben die Region in ihrem Selbstbewusstsein bis heute geprägt.

Und als Spektakel am Ball, mit ultimativer Kontrolle und Übersicht war er ohnehin einzigartig.

@Barea: Ach ja, wir leben nun mal in einer drogenverseuchten Gesellschaft. Darüber kann man sich natürlich beim täglichen Feierabendbier aufregen. Mir tut es einfach nur leid zu sehen, wenn ein so begabter Mensch sich der Sucht nicht mehr entziehen kann. Das ist einfach nur traurig und leider ab einem bestimmten Grad nicht mehr vollständig therapierbar.
Würde auch gerne mal einige der Moralapostel sehen, wie sie reagieren würden, wenn morgen bei ihnen die Mafia an die Tür klopft...

Beurteilen können wir eigentlich nur das, was auf dem Fußballplatz stattfand. Der Rest ist leider zur Seifenoper verkommen, aber doch eigentlich privat.
 

MadFerIt

Apeman
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@Barea: Ach ja, wir leben nun mal in einer drogenverseuchten Gesellschaft. Darüber kann man sich natürlich beim täglichen Feierabendbier aufregen. Mir tut es einfach nur leid zu sehen, wenn ein so begabter Mensch sich der Sucht nicht mehr entziehen kann. Das ist einfach nur traurig und leider ab einem bestimmten Grad nicht mehr vollständig therapierbar.
Würde auch gerne mal einige der Moralapostel sehen, wie sie reagieren würden, wenn morgen bei ihnen die Mafia an die Tür klopft...

Beurteilen können wir eigentlich nur das, was auf dem Fußballplatz stattfand. Der Rest ist leider zur Seifenoper verkommen, aber doch eigentlich privat.
was ist denn das für ein quatsch? als wenn an jeder ecke die drogensucht auf einen wartet und man sich kaum davor retten könnte, ungewollt zum dealer zu werden. :crazy:
 
G

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Gemeint ist wohl eher die die Medienlandschaft und gesellschaftliche Bereiche, wo fröhlich gekokst wird, das aber einfach nicht „auffällt“. Alkohol und Zigaretten sind ja auch Drogen nur eben legalisiert, von daher stimmt seine Aussage schon.
 

Big d

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Wobei es schon was anderes ist ob man raucht oder meinetwegen auch kifft oder ob man sich dermaßen mit Koks oder anderen harten drogen vollknallt wie Maradona es getan hat.

Ich verurteile ihn nicht dafür was er getan hat, Sucht ist eine schlimme Sache in die viele reinrutschen können, aber es gibt schon noch Abstufungen was Drogenkonsum angeht.
 

Big d

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Zumindest wurde es ja abgetan mit "wir leben in einer drogenverseuchten Gesellschaft".

Das bagatellisiert imo ein wenig eine so schwere Drogensucht. Klar die meisten Menschen kommen irgendwann in ihrem Leben in Kontakt mit irgendwelchen Drogen, aber die Mehrzahl der Leute stürzt nicht dermaßen ab.
 
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Barea

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Super-Grimm

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Ich kann den Menschen Bruno Fernandes auch abseits der sportlichen Tätigkeit be- und ggf. verurteilen. Gleiches gilt für Adrian Peterson oder Michael Vick. Mit der Einstellung "Außer Sport ist alles egal & privat" macht man es sich sehr leicht.

Sicher kannst Du das. Ich will hier auch gar nicht streiten, bin eher traurig.
Mich hatte eben gestört, dass eine Weltkarriere am Tag seines Ablebens teils nur auf diese Aspekte reduziert wurde.

Ich halte es da eben mit LucaToni14, der dies meiner Meinung nach treffend formuliert hatte:

'Man kann von jedem Menschen halten was man will, außerhalb des Platzes. Er hat tausende, hunderttausende von Menschen inspiriert und begeistert. Er wird in Argentinien niemals von Messi verdrängt werden und geht als einer der größten Sportler aller Zeiten in die Geschichte ein.

Soll er sich doch zu koksen und Probleme haben. Haben wir doch alle, verarbeiten es nur anders. Manche stürzen ab und erholen sich nie mehr davon. Andere werden pingelige arbeitsmaschinen, die ihre Komplexe dadurch kaschieren wollen andere Leute rum zu kommandieren. Nobody is perfect.'


Wahrscheinlich bringe ich gegenüber Drogendelikten auch einfach eine andere Toleranz mit. Wir haben alle unsere Leichen im Keller, jeder mit seinen Dämonen zu kämpfen. Aber das ist ein weites Feld und gehört nicht hierher...

PS: Hab mal Deine Beispiellinks aufgerufen - also Mord finde ich dann doch eher suboptimal.;)
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Jemanden, der während seiner Karriere mit Drogen handelte, Steuern hinterzog, auf Journalisten schoss (!) und mehrfach des Dopings überführt wurde, darf man auch nach seinem Ableben noch kritisieren.

Kritisieren darfst Du, was Du willst, auch nach Ableben eines Menschen, wieso denn nicht? Die Frage ist:

a) was das noch bringen soll, wenn eh alle die Punkte kennen, die Du nennst? Wenns nur drumgeht, dem Diego auch nach dem Tod nochmal eins ans Schienbein zu treten und der -zigste zu sein, der das alles nochmal aufkocht, macht das imo wenig Sinn und empfinde ich als schäbig.
b) ob es Dir überhaupt zusteht, einen Menschen wie Diego Maradona zu verurteilen, in dessen Mokassins Du keinen einzigen Meter spaziert bist, wage ich zu bezweifeln----->Falls überhaupt, kannst Du imo höchstens einzelne Episoden rauspicken (siehe punkt1). Als Menschen in seiner Ganzheit fehlt Dir imo eh der Ueberblick.
c) Leute sagen nicht umsonst: ruhe in Frieden. imo benennt das einen Respekt vor dem Tod und dem Leben.Grundsätzlich finde ich das den richtigen Umgang damit (siehe d).
d) Es mag Menschen geben, welche mit Taten von Verstorbenen nicht klar kommen (da fallen mir eine Menge Gründe ein). Hier gibts div. Formen das zu bewältigen, wobei mir eher der Ansatz der Heilung des/der Verletzten einfällt, als zum zigsten Male alte Wunden aufzureissen.
 

Jerry

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a) was das noch bringen soll, wenn eh alle die Punkte kennen, die Du nennst? Wenns nur drumgeht, dem Diego auch nach dem Tod nochmal eins ans Schienbein zu treten und der -zigste zu sein, der das alles nochmal aufkocht, macht das imo wenig Sinn und empfinde ich als schäbig.

Naja, diese Reaktion kommt aber auch als Gegenentwurf zu komplett unreflektierten Ansichten. Man kann ja Maradona als Fußballer geil finden und er ist einer der GOAT. Kann und will man ihm - bis auf paar "Hater" nicht wegnehmen.
Aber solche Aussagen wie von Schlonski, muss man in einem Diskussionsforum(!) dann auch nicht stehen lassen.

Maradona blieb eigentlich immer wie er war. Er hat sich nicht darum gekümmert wie ihn Medien oder andere A-Löcher sehen oder skandalisieren wollten. Er war ziemlich normal in all seinen Emotionen. Ein echter Mensch, den es heute immer weniger gibt.

Das ist eine Überhöhung der Person, die auch nach dem Tod nicht sein muss in meinen Augen.


b) ob es Dir überhaupt zusteht, einen Menschen wie Diego Maradona zu verurteilen, in dessen Mokassins Du keinen einzigen Meter spaziert bist, wage ich zu bezweifeln----->Falls überhaupt, kannst Du imo höchstens einzelne Episoden rauspicken (siehe punkt1). Als Menschen in seiner Ganzheit fehlt Dir imo eh der Ueberblick.

Barea hat in deinem zitierten Post, Diego nicht verurteilt, sondern seine - teilweise krassen Verfehlungen - kritisiert. Deine Kritik könnte man zusammenfassen als "Majestätsbeleidigung" - ich hoffe, das wir diese Zeiten eigentlich schon hinter uns gelassen haben.
Ich will auch dir und anderen die Verehrung von Diego nicht nehmen, aber jetzt einen Heiligenschein über den Menschen Diego zu legen, empfinde ich als unnötig.

d) Es mag Menschen geben, welche mit Taten von Verstorbenen nicht klar kommen (da fallen mir eine Menge Gründe ein). Hier gibts div. Formen das zu bewältigen, wobei mir eher der Ansatz der Heilung des/der Verletzten einfällt, als zum zigsten Male alte Wunden aufzureissen.

Ich finde es grundsätzlich bedenklich zu sagen, dass man nach dem Tod eines Menschen seine Missetaten kleinreden sollte oder darüber schweigen. Und das alles geschieht ja jetzt in einem DIskussionsforum und nicht bei der Trauerfeier.
Was ist das eigentlich auch grundsätzlich - jetzt nicht auf Diego bezogen - für eine Einstellung, dass man die negativen Seiten des Toten nicht auch benennen kann. Natürlich wie gesagt nicht direkt bei der Trauerfeier, aber im Umkehrschluss heißt es ja für mich als Menschen: Ich muss in meinem Leben eigentlich nur paar gute Dinge tun für mein Vermächtnis, weil über die negativen Dinge werden die Leute ja nicht mehr sprechen, wenn ich tot bin. Etwas übertrieben formuliert sicherlich, aber wenn man diese Einstellung weiter denkt.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Barea hat in deinem zitierten Post, Diego nicht verurteilt, sondern seine - teilweise krassen Verfehlungen - kritisiert. Deine Kritik könnte man zusammenfassen als "Majestätsbeleidigung" - ich hoffe, das wir diese Zeiten eigentlich schon hinter uns gelassen haben.
Ich will auch dir und anderen die Verehrung von Diego nicht nehmen, aber jetzt einen Heiligenschein über den Menschen Diego zu legen, empfinde ich als unnötig.

Gebe Dir insofern Recht, als dass Barea die teilweise krassen Verfehlungen Diegos kritisiert. Ob er damit Diego auch verurteilt, ist eine müssige Diskussion, weil ich hier die Grenze fliessend sehe, aber selbst das muss nicht richtig sein.

Mit einer "Majestätsbeleidigung" oder "Heiligenschein" betr. dem Menschen Diego hat das nichts zu tun. Bei Ullrich/Becker usw. sähe das auch nicht anders aus. Das Beispiel mit der "Schiesserei" zeigt diesen Unterschied von Promi/Otto Normalo doch gut: Promis haben mitunter andere Prämissen und sind anderem Druck ausgesetzt. Bei mir stehen jedenfalls nie Tag für Tag Journalisten vor der Tür und belagern mich.

hatte ja ganz oben geschrieben: Kritisieren darfst Du, was Du willst, auch nach Ableben eines Menschen, wieso denn nicht?

Das hier Entscheidende meiner philosophischen Auffassung ist die, dass ich genau wie viele andere die Verfehlungen und div. Kritikpunkte von Diego auch sehe, sie vermutlich aber anders einschätze. Halte mich normalerweise mit persönlichem Urteil zurück, wenn ich insbesondere über die Hintergründe nicht Bescheid weiss und nicht persönlich involviert bin. Im Normalfall sehe ich bei dieser Einschätzung auch keinen Unterschied zwischen berühmt und 0815.

Losgelöst von diesem Fall scheint mir dieses ständige Urteilen/Verurteilen eh eine Krankheit unserer Zeit zu sein. Habe noch nicht viele Menschen gesehen, die damit glücklich wirkten. Weder beim Urteilen noch beim Verurteilt werden.


Ich finde es grundsätzlich bedenklich zu sagen, dass man nach dem Tod eines Menschen seine Missetaten kleinreden sollte oder darüber schweigen. Und das alles geschieht ja jetzt in einem DIskussionsforum und nicht bei der Trauerfeier.
Was ist das eigentlich auch grundsätzlich - jetzt nicht auf Diego bezogen - für eine Einstellung, dass man die negativen Seiten des Toten nicht auch benennen kann. Natürlich wie gesagt nicht direkt bei der Trauerfeier, aber im Umkehrschluss heißt es ja für mich als Menschen: Ich muss in meinem Leben eigentlich nur paar gute Dinge tun für mein Vermächtnis, weil über die negativen Dinge werden die Leute ja nicht mehr sprechen, wenn ich tot bin. Etwas übertrieben formuliert sicherlich, aber wenn man diese Einstellung weiter denkt.

hier versteh ich nicht wirklich, was das mit meinem zitierten d) zu tun hat.

Ich habe oben schon gesagt, dass ichs richtig finde, wenn man auch nach dem Ableben eines Menschen kritisieren darf. Je nachdem finde ichs auch richtig, wenn man sich Hilfe holt und über allfällige Probleme, welche man mit Verstorbenen hatte, mit Fachpersonal redet, das kann helfen. Im Grunde muss jede/r selber wissen, was am Stimmigsten ist. Persönlich bin ich happy mit meinem Approach und mit mir im Frieden. Bin da nicht missionarisch tätig. Wenn jemand mit einem anderen Ansatz glücklich ist, freu ich mich mit.
 

Schlonski

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Naja, diese Reaktion kommt aber auch als Gegenentwurf zu komplett unreflektierten Ansichten. Man kann ja Maradona als Fußballer geil finden und er ist einer der GOAT. Kann und will man ihm - bis auf paar "Hater" nicht wegnehmen.
Aber solche Aussagen wie von Schlonski, muss man in einem Diskussionsforum(!) dann auch nicht stehen lassen.

Das ist eine Überhöhung der Person, die auch nach dem Tod nicht sein muss in meinen Augen.

Das ist keine Überhöhung der Person, "die nicht sein muss", sondern eine nüchterne Feststellung. Maradona hat gerade durch seine menschlichen Schwächen eben eine solche Menschlichkeit gezeigt die im heuchlerischen Millardenbusiness Fußball heutzutage so gut wie nicht mehr zu finden ist. Zumal wenn Spieler schon um ihre Karriere bangen müssen, wenn sie einen politisch unkorrekten Halbsatz in einem Interview absondern. Maradona hat sich einen ****** um die Pharisäer gekümmert und seinen Spaß gehabt. Er hat niemanden umgebracht und lediglich ab und zu mal vollgekokst Fußball gespielt und die Engländer 86 mit der Hand aus dem Turnier gehebelt, so what! England, cry me a river!

Millionen und Abermillionen von verarmten Argentiniern und Süditalienern hat er einen Sinn in deren beschissenen Leben gegeben, gerade weil er immer einer von ihnen geblieben ist. Das zählt viel mehr und wiegt jede "Untat" auf. Jedenfalls nach meiner Einschätzung.

Ich bin kein Maradona-Fan gewesen, aber seine Art und Weise ist mir in Retrospektive heute hundertmal lieber, als die ätzenden 18 Jährigen Dumpfbubis die mit halbem Talent mit 200.000 Euro die Woche nach Hause gehen, weil sie einen "guten", raffgierigen Berater haben. Maradona wurde in dem Alter von der WM 1978 ausgeschlossen und 1982 durfte er bei seinem europäischen Debut in Meppen anfangen unter Udo Lattek. Das nur nebenbei. Nix mit Psychocoach und Wohlfühlathmo.

 
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theGegen

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Randbelgien
Habe jetzt keine Lust mir jeden Beitrag zu diesem "Streit" durchzulesen, aber möchte folgendes loswerden.

Wie wäre es mit einer Trennung zwischen der "Trauer" über das Ableben eines großen Fußballers und der "Trauer" über das Ableben eines hervorragenden Menschen?
Oder umgekehrt. Maradona war ein hervorragender Fußballer, aber war ein großer Mensch?

An letzterem gibt es berechtigte Zweifel, die auch Erwähnung finden dürfen und sollen.


Dem Fußballer Maradona gebührt Respekt und teilweise darüber hinaus. Zum Beispiel für die vielen Menschen in Argentinien und Neapel, denen er zusätzlich als Ersatzgott diente, aber war er ein Heiliger?

Er war das ewige Kind. Auf dem Fußballplatz und daneben.

Trauern "darf" man aber trotzdem. Um einen der allerbesten (GOAT!!!!!!!!!ELF1!!11) Fußballer aller Zeiten.
 

Schlonski

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Die FIFA hat nach jahrelangen Streitigkeiten den Mexico 86 Film jetzt online gestellt. Geiler Soundtrack von Rick Wakeman und die größte Ansammlung von Typen im Fußball in vielleicht der größten WM aufgrund der Gesamtumstände. (Spieler, Ausrichter, Umstände, Kontroversen)

 

Barea

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Ich bin kein Maradona-Fan gewesen, aber seine Art und Weise ist mir in Retrospektive heute hundertmal lieber, als die ätzenden 18 Jährigen Dumpfbubis die mit halbem Talent mit 200.000 Euro die Woche nach Hause gehen, weil sie einen "guten", raffgierigen Berater haben.
Maradona wechselte zweimal für jeweils astronomische Rekordablösen den Verein.

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Super-Grimm

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Ich finde es grundsätzlich bedenklich zu sagen, dass man nach dem Tod eines Menschen seine Missetaten kleinreden sollte oder darüber schweigen. Und das alles geschieht ja jetzt in einem DIskussionsforum und nicht bei der Trauerfeier.
Was ist das eigentlich auch grundsätzlich - jetzt nicht auf Diego bezogen - für eine Einstellung, dass man die negativen Seiten des Toten nicht auch benennen kann. Natürlich wie gesagt nicht direkt bei der Trauerfeier, aber im Umkehrschluss heißt es ja für mich als Menschen: Ich muss in meinem Leben eigentlich nur paar gute Dinge tun für mein Vermächtnis, weil über die negativen Dinge werden die Leute ja nicht mehr sprechen, wenn ich tot bin. Etwas übertrieben formuliert sicherlich, aber wenn man diese Einstellung weiter denkt.

Herrje, da ziehst Du Dir argumentativ selbst den Boden unter den Füßen weg. Was anderes ist das denn hier, als die virtuelle Trauerfeier in diesem Forum für Diego Armando Maradona? Schon mal auf den Thread-Titel geschaut?
Insofern ist so ein Auftreten im übertragenen Sinne nichts anderes als das Erscheinen auf einer Trauerfeier mit offener Hose.

Mir ist klar, dass diese Analogie nur in abgeschwächter Form gilt, da wir uns hier nicht unter Angehörigen und nur im virtuellen Raum befinden.

@Barea: Ja, Maradona hat verhältnismäßig hohe Ablösesummen generiert. War wohl auch irgendwie zu erwarten.
 

Barea

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@Barea: Ja, Maradona hat verhältnismäßig hohe Ablösesummen generiert. War wohl auch irgendwie zu erwarten.
Nicht verhältnismäßig hoch, sondern jeweils Rekordablöse mit großen Abstand zum Rest. Beim Gehalt war er auch ganz oben dabei. 5 Mio USD Gehalt in 1987. Hier Maradona als Gegenstück der heutigen verwöhnten Millionäre mit „raffgierigen“ Beratern darzustellen (wie weiter oben gepostet), verklärt die Vergangenheit halt extrem.
 
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Gast_481

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Nicht verhältnismäßig hoch, sondern jeweils Rekordablöse mit großen Abstand zum Rest. Beim Gehalt war er auch ganz oben dabei. 5 Mio USD Gehalt in 1987. Hier Maradona als Gegenstück der heutigen verwöhnten Millionäre mit „raffgierigen“ Beratern darzustellen (wie weiter oben gepostet), verklärt die Vergangenheit halt extrem.

Vielleicht solltest du lesen, was @Schlonski geschrieben hat. Maradona war der beste seiner Zeit. Da ist es auch kein Problem, wenn er zu den Bestverdienern gehört. Heute verdient aber jeder einen *******haufen Geld, der den Ball zweimal geradeaus kicken kann.
 

Barea

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Vielleicht solltest du lesen, was @Schlonski geschrieben hat. Maradona war der beste seiner Zeit. Da ist es auch kein Problem, wenn er zu den Bestverdienern gehört. Heute verdient aber jeder einen *******haufen Geld, der den Ball zweimal geradeaus kicken kann.
Unter Berücksichtigung der Inflation verdiente Maradona 1987 nach heutigen Maßstäben $220k je Woche. Ihn da als romantischen Gegenpol zum heutigen Milliardengeschäft Fußball zu verklären ist ziemlich abenteuerlich.
 
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Gast_481

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Unter Berücksichtigung der Inflation verdiente Maradona 1987 nach heutigen Maßstäben $220k je Woche. Ihn da als romantischen Gegenpol zum heutigen Milliardengeschäft Fußball zu verklären ist ziemlich abenteuerlich.

Klar, wenn man wie du wiederholt am Thema vorbeiliest. Zum Vergleich: Laut dieser Quelle verdient Messi pro Tag (!!) mehr als Maradona laut deiner Rechnung in der Woche. Wir reden hier aber von Fussballern, die zu ihrer Zeit das absolute Nonplusultra waren. Maradona dürfte also in etwa das verdient haben, was heute laut selber Quelle ein David Alaba oder ein Thiago Alcantara verdienen. Wer da keinen Unterschied sieht, will ihn nicht sehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 141

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Was soll bei Maradona so schwierig sein. Überführt wegen Doping, Kokain im Urin nachgewiesen, verurteilt wegen Besitz und Weitergabe von Drogen, Schüsse auf Journalisten und eine minderjährige geschwängert. Da gibt es rein gar nichts zu romantisieren. Eine Massenschlägerei auf dem Platz anzuzetteln :gitche: In der heutigen Zeit wäre Maradona , egal welch herausragender Kicker er war, in Europa lebenslang nicht mehr spielberechtigt gewesen.

Ich kann mich noch erinnern, was auf Henry nach seinem Handspiel gegen Irland eingeprasselt ist. Bei Maradona war es die Hand Gottes. :crazy:

Sein sportlichen Fähigkeiten stehen für mich in keiner Weise zu Disposition.
 
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