Super-Grimm
Bankspieler
- Beiträge
- 1.368
- Punkte
- 113
"Natürlich besser" finde ich gewagt. Ich würde jederzeit den 86er Maradona lieber in meinem Team wissen als jeden Messi. Die WM 1986 war sein Meisterstück. Hätte Messi auch nur ansatzweise ein Turnier so dominiert, wäre er wohl heute unumstritten GOAT.
Sehe ich ähnlich.
Dazu kommt für mich auch, dass Maradona meiner Meinung nach einen sehr positiven Einfluss auf seine Mitspieler hatte. Ehemalige Mannschaftskamaraden äußern sich auch nur in höchsten Tönen über ihn.
Ich denke, dabei zeichnen ihn gegenüber Messi mehrere Eigenschaften aus.
- Maradona wirkte auf dem Spielfeld immer frei und ausgelassen, wie ein kleiner Junge, der Fußball spielen darf. Das hat seine Mitspieler inspiriert und mitgerissen.
- Er hat auf dem Platz absolut Verantwortung übernommen. Die Mitspieler wussten, dass sie sich immer auf ihn verlassen konnten. Ich glaube Valdano hat sich mal dahingehend geäußert, dass man als Mitspieler damals zumindest unterbewusst wahrnahm, dass Maradona im Falle einer Niederlage stets derjenige war, der in der Presse verantwortlich gemacht wurde und dies bereitwillig annahm. Dadurch nahm er einiges an Druck von seinen Mitspielern.
- Maradona hatte auf dem Platz ein einzigartiges Charisma. Die Mitspieler kämpften für ihn im Bewusstsein, an etwas Besonderen teilhaben zu können. Klingt ein wenig esoterisch, aber ich glaube das beschreibt es ganz gut.
Klar ist Messis Karriere langlebiger, geht ja bei Maradonas Lebenswandel auch gar nicht anders. Aber genau wie Matt würde ich den 1986 Maradona und den bei den Titeln in Neapel jederzeit vorziehen.
Bei Messi wird auch immer so getan, als Ruhe die ganze Last der argentinischen Nationalmannschaft auf seinen Schultern. Diese Last strahlt er auch aus. Das wirkt nicht so, als empfinde er es als Ehre und Privileg, sondern als Bürde für sein Land zu spielen. Und Argentinien ist nicht Fußballdiaspora! Da hatten in der Messi-Ära zwar immer Baustellen im Kader, aber auch ungeheures Potential.
Für Messi sprechen noch die Erfolge in der Champions-League. Allerdings spielte er dabei auch wirklich in einer Übermannschaft, die auch das Gerüst der spanischen Nationalmannschaft stellte und dabei ja auch ohne Messi nicht gänzlich erfolglos spielte.
Maradonas Erfolge in Neapel waren einzigartig und haben die Region in ihrem Selbstbewusstsein bis heute geprägt.
Und als Spektakel am Ball, mit ultimativer Kontrolle und Übersicht war er ohnehin einzigartig.
@Barea: Ach ja, wir leben nun mal in einer drogenverseuchten Gesellschaft. Darüber kann man sich natürlich beim täglichen Feierabendbier aufregen. Mir tut es einfach nur leid zu sehen, wenn ein so begabter Mensch sich der Sucht nicht mehr entziehen kann. Das ist einfach nur traurig und leider ab einem bestimmten Grad nicht mehr vollständig therapierbar.
Würde auch gerne mal einige der Moralapostel sehen, wie sie reagieren würden, wenn morgen bei ihnen die Mafia an die Tür klopft...
Beurteilen können wir eigentlich nur das, was auf dem Fußballplatz stattfand. Der Rest ist leider zur Seifenoper verkommen, aber doch eigentlich privat.