Eric
Maximo Lider
- Beiträge
- 8.746
- Punkte
- 113
Es gab hier im Forum vor Jahren mal einen sehr unterhaltsamen User, der eine interessante Theorie hatte. Seiner Auffassung nach, ist der Talent-Pool im Boxen relativ klein und selbst die "Weltmeister" könnten im Einzelfall von Sportlern ohne grosse Boxerfahrung, aber mit mit überragender Athletik, besiegt werden. Die besten Athleten würden halt einfach nicht Boxen, ein Boxweltmeister sei insofern nicht unbedingt repräsentativ, wenn es darum geht, auf überragende Fähigkeiten im Boxen zu schliessen. Er traute sich selber als durchtrainiertem Hobby-Kampfsportler vorzeitige Siege gegen Markus Beyer und Sven Ottke zu, sowie immerhin noch einen Punktsieg gegen James Toney ("im Roy Jones Stil").Weil gerade Boxen einfach neben all dem technischen was es zu lernen gibt auch eine riesengroße physische Eintrittsbarriere bzw. eine Eintrittschance darstellt und das reine Schlagen mit Fäusten schon fast eine Art Instinkt darstellt, im Vergleich zu anderen komplexeren Sportarten, bspw. Biathlon, was ich nun einfach mal als wirklich komplexe Sportart hinstelle.
Du spielst ja auf deine langjährige Boxerfahrung an und hast da mit Sicherheit tausende Stunden in komplexe Bewegungsabläufe investiert (was auch wirklich komplex und schwer zu erlernen ist). Trotzdem könnte ich nüchtern betrachtet meinetwegen nach einem längeren Casting, jemand unerfahrenes in Sachen Boxsport auf der Straße aufgabeln, der von Natur aus schnell und stark schlägt und dabei noch die Physis eines Bullen mitbringt, 160Kg auf 2,05m und dann kämpft ihr beiden mal nach Boxregeln. Könnte dir so jemand gefährlich werden? Ja könnte er und vermutlich müsstest du all deine Technik und Erfahrung zur Geltung bringen um zu gewinnen und das gegen jemanden, der im Vergleich zu dir keine einzige Minute Boxtraining hatte.
Gäbs das auch im Biathlon? Könnte ich in einen Schützenverein gehen und den Schützenkönig fragen ob er morgen dem aktuellen Biathlonweltmeister mal kurz paroli bieten könnte oder gar jemand durchtrainierten von der Straße? Mit Sicherheit nicht.
Zunächst hat er das mit einem wirklich beeindruckenden Video begründet, bei dem er wirklich fantastische Kicks und Schläge am Sandsack gezeigt hat.
Er wollte aber auch den Beweis seiner Theorie praktisch führen und hat dazu ein Gym aufgesucht, für ein Sparring mit einem deutschen Amateurboxer (der später auch eine recht ordentliche Profi-Karriere hingelegt hat), sowie diverse Besuche in Boxbuden auf Rummelplätzen unternommen. Das wurde alles gefilmt und ich weiss bis heute nicht, was ihn dazu getrieben hat, aber er hat das Videomaterial seiner Versuche im Faustkampf dann auch tatsächlich hier im Forum gepostet. Das Ergebnis war eigentlich immer das Gleiche und sehr eindeutig. Die Älteren User werden sich vielleicht noch daran erinnern, denn das war wirklich "Pure Gold", wie man heute so schön sagt.
Er war dann aber Manns genug, seine Theorie zumindest ein wenig zu modifizieren. Seine neue Theorie war, dass die Rummelboxer, die ihn, den durchtrainierten und selbsternannten Roy-Jones-Klon in der Spätschicht auf der Kirmes kurzfristig ausgeknockt haben, im Prinzip genausogut wie Sven Ottke und Co. sein könnten, nur dass die halt nicht so ein gutes Management haben, das sie hypt und vorsichtig aufbaut und den Kampfrekord frisiert.
Zuletzt bearbeitet: