Kommt auf die Definition an. Punktrichter bewerten zurecht nicht immer "neutral".
Fury vs Ngannou erinnert mich an 2006 Schilt gegen Choi im K-1.
Schilt war die klare Nr. 1, der amtierende Weltmeister (K-1 World Grand Prix Final Champion 2005, er wurde 2006, 2007 und 2009 wieder Champ), während Choi als Nix-Könner abgetan wurde, sowhol von K-1 Fans als auch anderen. Wobei Ngannou noch krasser ist, da er sein Debut bestritt!
Hier im Forum hatten wir damals auch drüber diskutieren unten im heutigen MMA-Forum, und da gab es auch Leute aus dem Boxforum, die im Zweig unten mitdiskutiert haben, und die meisten (viele sind heute nicht mehr aktiv) gaben dem Koreaner keine Chance.
Schilt:
Er begann im Alter von 8 Jahren mit dem Kyokushin Kaikan, da seine Eltern beide Praktizierende waren. Später wechselte er mit 12 Jahren zu Ashihara Kaikan und erlangte im Alter von 18 Jahren den Schwarzen Gürtel. Schilt trainierte auch Kickboxen, Judo und Submission Wrestling.
Choi:
Er begann als Teenager im Ssireum-Ringen (ist dem Sumo in Japan ähnlich). 2003 gewann er das Finalturnier, sprich war wenn man so will der beste der Welt in diesm Sport. Er trainierte hin und wieder etwas Taekwondo, da es in Südkorea Nationalsport ist. Erst mit 24 begann er unter Nicholas Pettas Kickboxen zu trainieren, um nur 3 Monate später sein Debut im K-1 zu geben. Er betrieb Kickboxen seit etwas mehr als einem Jahr, als er auf Schilt traf.
Heisst: Ein Typ der mit
8 anfing einen Schlag/Trittkampfsport zu machen trifft auf einen, der mit
24 damit anfing. Sollte eigentlich ne klare Sache sein.
Offizielles Urteil: Nach 3 Runden gaben die Punktrichter den Fight an Choi. Auch wenn Schilt
"neutral" als Kickboxer mehr punktete, hatte Choi die besseren Momentan, die klareren Wirkkungstreffen, und vor allem sah man eins:
Wenn er einen Schritt nach vorne ging, ging Schilt zwei Schritte zurück. Schilt hatte vor ihm die Hosen voll. Und im K-1 Weltforum wurde Schilt danach zerrissen. Er hätte den Ruf des Sports mit dem Kampf in den Dreck gezogen. Gegen einen Typ verlieren der aus aus nem Ringerstil kommt. Bei Sapp gegen Hoost erkannte man an, dass Sapp regelwiedrig kämpfte und somit hatte man ne Erklärung.
Wenn Ngannous Linke Fury traf oder er zum Angriff ansetzte, hatte Fury die Hosen voll, das war auch klar zu sehen. Er traute sich später gar nicht mehr richtig anzugreifen. Er lief sogar in der 10 Runde überwiegend vor ihm weg.
@Harman hat das gut beschreiben. Fury wurde von Ngannou ständig abgekontert, auch in Runde 8 und 9 noch. Sobald er irgendwas versuchte, bekam er von Francis nen Handschuh an seine Birne,
Solche Dinge zählen halt auch bei einer Bewertung. Alles nur "neutral" zu bewerten ist so ne Sache. Vor allem ist es sehr schwer einem den den Vorteil zu geben, wenn er sichtbar ängtlich wirkt. Das war bei Fury so, können seine Fanboys sehen wie sie wollen, aber er hatte vor Ngannous Konterqualitäten und Schlagkraft Angst, oder zumindest bedenken.
Der Hatman bei YT hat was treffendes gesaagt:
Im Großen und Ganzen hat Ngannou sogar Chisora, Wilder und Whyte lächerlich gemacht. Er machte das gegen Fury besser als die alle.
Er hatte drei Dinge, die keiner von denen hatte:
1) Er konterte Fury ständig ab.
2) Furys Schläge machten ihm gar nichts aus (Wilder wackelte jedes mal und bekam glasige Augen wenn Fury ihn voll traf)
3) Er reagierte überhaupt nicht auf Furys Finten, das sollte hier auch mal erwähnt werden. Jeder von Fury Box-Gegnern, egal ob Wladi, Wilder oder sonst wer, die zuckten immer bei seinen Finten, seinem Herky Jerky, aber Ngannou machte gar nichts.
Da dachte Fury dann wohl irgendwann da der nicht reagiert, hat er total schlechte Reflexe, und dann wollter Salven abfeuern, und auf einmal kamen Ngannous Konter.
Fakt ist Ngannou ist deutlich schneller, als er vorher im Sparring zeigte. Der hat alle geblufft. Boxfans zerrissen ihn wie schlecht er hier war.
PS: Für Punkt 3 geb ich Hatman Strikes Back den Kredit. Er hat das erwähnt, das kommt nicht von mir. Und er hat Recht damit. Achtet mal drauf. Ngannou reagierte auf Furys Finten gar nicht, er zuckte nicht mal, er konnte die scheinbar früher erkennen als jeder andere.