Nein, ich will nicht wirklich darüber diskutieren. Dass das Gehaltsgefüge aus dem Ruder gelaufen ist, habe ich ja auch schon gesagt.
Und wie sehen genau die Konsequenzen davon aus und von der Qualität des Kaders, die gelitten hat? Ihr seid in den letzten gefühlt 100 Jahren einmal nicht Meister geworden. Und da auch nur, weil Leverkusen eine historische Saison hatte, in der sie gefühlt 40 mal noch in der 112. Minute Siege geholt oder ausgeglichen hat. Mag ja für erfolgsverwöhnte Bayernfans ein Grund sein, sich vom Hochhaus zu stürzen, aber als Externer kann ich dir bestätigen, dass es sportlich nicht so schlecht läuft bei euch.
Es gab schon noch mehr Sachen, dei aber natürlich genauso Kahn betreffen. Das unnötige Zerwürfnis mit Flick, Kahns anscheinend schwache und empathielose Kommunikation mit Mitarbeitern, die unnötige Trennung von Nagelsmann und die katastrophale Außendarstellung währenddessen und bei der Verpflichtung von Tuchel. Die Ära Kahn/Brazzo war für mich vor allem ein Kommunikationsdesaster, auf der Ebene aber leider komplett. Dazu passte dann leider auch, dass sie am Ende selbst völlig unwürdig entlassen wurden.
Man kann und muss mMn schon sagen, dass Brazzo und Kahn mit ihren Posten letztlich überfordert waren - und natürlich auch keine echte Unterstützung von den Granden erhielten. Die Trennung von beiden war zwangsläufig, da gab es keine andere Option. Es konnte auf keinen Fall so weitergehen, die Gehaltsgeschichten sind für mich dabei das kleinste Übel.
Ein Nachtreten ist aber natürlich unnötig. Beide, Brazzo und Kahn haben viel mehr Verdienste um den FCB als dieses leider insgesamt nicht erfolgreiche und am Ende fast ein bisschen toxische Kapitel. Es lag nicht nur an ihnen selbst, dass es nicht hingehauen hat, die Granden haben auch ihre Aktien daran. Trotzdem waren sie insgesamt auch selbst nicht in der Lage, die Vorstandsposten auszufüllen.
Sowas passiert, sie haben es versucht und sind eben gescheitert. Das passiert jeden Tag in der Fußballwelt.
Für mich aus Fansicht bleiben beide natürlich auf ewig Helden des Vereins durch ihre Spielerkarrieren. Und natürlich sind sie nach wie vor Teil der Familie, wenn es nach mir geht, und können jederzeit durch die Vordertür zu Besuch kommen. Die Vorstandsgeschichte war halt ein Satz mit X, an der Wertschätzung als Teil der Geschichte des FC Bayern ändert das für mich nichts.
Sonst müsste ich ja auch gegen Sören Lerby oder Paul Breitner wettern, weil sie in ihren Funktionen nach der Spielerkarriere nichts auf die Kette bekommen haben.