Özil/Gündogan und die Nationalhymne


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MS

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@MadFerIt
Weiß ich nicht, ist auch eher Off-Topic. Und der Vergleich Erdogan - Gauland ist mMn etwas weit hergeholt.
 

theGegen

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Könnte sein, dass das Resultat "Özil tritt zurück" vielen deutschen Fußballfans sehr recht ist. Über die Hintergründe wollen sie nichts wissen und sie werden bestimmt von einer geneigten Presse davon verschont.

Kann mir schon vorstellen, dass es in Deutschfan-Kreisen heißt:
fiktiver moselfränkisch-rheinischer Fußball-Fan schrieb:
"Joot, datt dä fott ess. Dä Annere kann direkt mit davon jonn. Dä albanische Tuppes bruche mer och nit mieh. Unn die janzen Schwatte do, och fott damott. Do weeß ma bahl nitt mieh, wer do für Unsere dabei iss, oder für Afrika. Dä Poldi und dä Miro, die hatten wenigstens noch Anstand!"
 

MS

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LeZ

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Wann entschuldigt er sich eigentlich beim deutschen Volk ? Das heisst jetzt wieder Volk, nicht Bevölkerung.

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liberalmente

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Aus sportlicher Perspektive ein guter Tag für den deutschen Fußball. Özil war wohl der Liebling von Jogi schlechthin. Gut, dass er jetzt nicht mehr mit ihm durch Dick und Dünn gehen kann. Ich war ein großer Fan des jungen Özils, aber nach dem x-ten Abtauchen in einem wichtigen Spiel war es dann auch irgendwann mal genug. Ich würde von mir behaupten, Realist zu sein und nicht in jedem Big Game eine Topleistung zu erwarten - das haben selbst die GoaTs nicht geschafft. Big Games werden auch deshalb so genannt, weil da auch in der Regel 11 starke Gegner auf dem Platz stehen. Aber quasi nie in den wichtigen Spielen dominant aufzutreten ist dann, bei allem Talent, das Özil ja hat, schon auch wieder eine Kunst. Egal ob Jogi jetzt auf 4-3-3, 4-1-4-1 oder 4-4-2 umstellt - oder schlichtweg einen anderen Spieler auf der 10 einsetzt -, ich bin mir sicher, dass das der NM gut tun wird.

Ich würde anregen, dass die Mods den alten Gündogan - Özil - Erdogate Thread wieder öffnen und die Posts dahin verschieben, weil hier auf den letzten 5 Seiten quasi gar kein sportlicher Bezug mehr da ist. In dem Fall würde ich den ersten Teil dieses Posts dann editieren und in den Euro 2020 Thread posten, während der folgende Teil im anderen Thread gut aufgehoben ist.

Ich kann Özil dahingehend gut verstehen, dass er sich von Grindel (und sicher auch Bierhoff, auch wenn er auf den nicht so offensichtlich draufhaut) massiv im Stich gelassen fühlen muss. Ihn zum Sündenbock zu machen war absoluter Blödsinn und verdammt niedriges Niveau. Sportlich gibt es mMn sehr gute Argumente gegen Özil, aber wenn bei einer WM alle Spieler versagt haben kann ich mir nicht einfach einen rauspicken, vor allem als DFB Präsident. Und ja, Erdogate war Thema in der Mannschaft, das wissen wir mittlerweile auch von hoffentlich nicht dem Rassismus Verdacht ausgesetzten Akteuren wie Khedira und Hummels. Trotzdem ist es ein absolutes No Go, darin die Fehleranalyse zu suchen. Wer nicht völlig blind ist hat gesehen, dass da weitere Faktoren mitreingespielt haben, die mit Erdogate definitiv nichts zu tun haben.

Und ja, es gibt in Deutschland immer mehr offen rassistisch auftretende Menschen. Dafür hat der Erfolg der AfD gesorgt. Dass Özil für die nicht spielen will kann man ihm beim besten Willen nicht verdenken. Nur ist bei solchen Spinnern, die "Verp*ss dich, du Sche*ß Türke" sagen (oder denken), sowieso Hopfen und Malz verloren. Die darf man gerne angreifen, vorführen, ausschließen - da ist alles ohne Gewalt erlaubt, weil diese Menschen verbal auch keine Grenzen kennen. Aber eine Verallgemeinerung auf "die deutsche Gesellschaft" ist schon... naja. Klar, dass da manchem Anti-Deutschen das Herz aufgeht, aber das macht es ja nicht richtiger.

Wir haben im Non-Sports häufiger unsere Differenzen, aber Chapeau an @MadFerIt , dass du, der hoffentlich dem Rassismus unverdächtig bist, hier auch Klartext redest, wie inakzeptabel Özils Verhalten war. In der Selbstreflexion scheint Özil in etwa so talentiert zu sein wie in wichtigen Spielen. ;)

Wir werden leider so schnell nicht erfahren, wie die Öffentlichkeit reagiert hätte, wenn Podolski oder Klose mit Kaczynski posiert hätte. Meine Theorie ist: das hätte einen massiven Shitstorm gegeben. Vielleicht reduziert, weil Polen EU Mitglied ist, aber es hätten sich mMn genug gefunden, die da Klartext gesprochen hätten. Gleichzeitig glaube ich auch, dass der Effekt 2005, als Erdogan noch wie ein demokratischer Reformer aufgetreten ist, ebenfalls ganz anders gewesen wäre als er im Jahr 2018 war. Die Person Erdogan spielt mMn bei vielen Personen in der Mitte der Gesellschaft eine sehr relevante Rolle.

Gleichzeitig darf man natürlich nicht ignorieren, dass Türken in Deutschland die mit Abstand größte Migratengruppe bilden. Das ist definitiv ein Faktor bei der "Deutschtürken" Diskussion. Bei vielen Türken gibt es einen relevanten Bezug zu ihrer Heimat oder der Heimat ihrer Eltern/Großeltern, zumindest in der kulturellen Identität (die sie sich selbst geben). Das beißt sich dann automatisch mit der kulturellen Identität der deutschen Gesellschaft. Das schwierige Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit und der Mangel an einer positiv besetzten nationalen Identitätsdefinition, wie wir ihn bspw. in Frankreich sehen können, erschwert dann zusätzlich noch das Miteinander.

Ich hoffe, dass wir da irgendwann mal einen vernünftigen Dialog miteinander führen. Denn natürlich muss es in Ordnung sein, sich als Türke zu fühlen und hier zu leben, solange man sich an die gesellschaftlichen und sozialen Regeln hält. Genauso muss es für türkischstämmige Migraten OK sein, sich offen als (nur-) Deutsche zu fühlen, wenn das ihr Empfinden ist - da ist dann die türkischstämmige Community in der Pflicht, das zu akzeptieren.

Bei der Nationalmannschaft, noch dazu im Fußball, dem Kind der Deutschen, spitzt sich das alles eben zu. Denn da sollte man, in einer idealen Welt, natürlich für die Nation spielen, der man sich eher zugeneigt fühlt - und wenn es 51:49 ist. Damit einher geht dann auch die Verpflichtung als öffentliche Person, sich entsprechend zu verhalten. Es gibt glaube ich nur wenige, die einem Spieler, der sich für die Türkei entscheidet, Vorwürfe machen. Bei einem sehr guten Spieler wünscht man sich als Deutscher sicher, dass er für Deutschland spielt, aber wenn er sich als Türke sieht und für die türkische Nationalmannschaft spielen will ist das natürlich sein gutes Recht und auch gut so. Ironischerweise würde das wahrscheinlich sogar die AfD akzeptieren. Aber als deutscher Nationalspieler hat man dann eben auch, öffentlich zumindest, Verpflichtungen - und ich finde das legitim, angesichts der Privilegien, die damit einhergehen. Es dürfen zwei Herzen in der Brust schlagen, aber wenn man sich als Nationalspieler öffentlich äußert sollte es auch klar sein, dass die deutsche Identität zuerst kommt. Wenn das nicht so ist steht es ja jedem frei, sich für die Nation zu entscheiden, die zuerst kommt.

Vom Fußball losgelöst befinden sich letztlich die Nicht-türkischstämmigen und die türkischstämmigen Bürger jeweils in einer reziproken Bringschuld. Auf der einen Seite müssen wir an einen Punkt kommen, in dem es kein Makel mehr ist, Mehmet oder Ahmed zu heißen. Die Diskussionen darüber tun vielleicht weh, aber den Anspruch müssen wir an uns selbst schon haben. Aber auf der anderen Seite gibt es dann mMn auch die Bringschuld der türkischstämmigen Bevölkerung, sich nicht in einer Opferrolle zu sehen. Denn das nützt letztlich beiden Seiten nichts. Das Problem ist nur, dass die Opferrolle psychologisch so schön einfach ist und deswegen auch so gerne als Motiv gewählt wird (von allen Menschen). Und, da schließe ich dann den Bogen zu Özil: das hat schon was von Opferrolle, wie er sich da präsentiert.
 
G

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Guest
Ja. Das sind einfache Fussballer. Ich bin hochgebildet und würde „unsere“ Präsidentin auch aus Höflichkeit begrüßen, wenn sie mich (!) fragen würde, ob sie mich in der Nähe meiner Arbeitsstätte treffen könnte, weil sie gerade dort unterwegs ist. Naturgemäß läuft so ein Termin nicht ohne Fotografen ab.

Aber dass man Özil jetzt politische Intentionen unterstellt, wenngleich er NIE politisch in Erscheinung getreten ist (weder via Social Media noch sonstwie - da gibt es etliche andere Beispiele mit türkischem Hintergrund), ist so offensichtlich deutsch-medial gewollt getrieben und hanebüchen.

Der Junge wollte nur nett sein. Er sagt es so, er wirkt so, aber jeder liest da zwischen den Zeilen mehr draus, weils grad passt.

Du bist leider nicht fame genug, sorry. Noch ist deine Präsidentin so kontrovers. Bei allem Respekt, als Person des öffentlichen Lebens trägt er natürlich Verantwortung dafür wie er in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das bringt der Job mit sich, dafür hat er Berater. Seine „Vorbildfunktion“ sollte unbestritten sein (was ihm auch sicherlich allein beim DFB zig Mal vorgepredigt wurde). Wenn er schon nicht wusste welche politischen Wellen das Foto schlagen würde, so wusste er ganz sicher dass es in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Ich würde ihm hier sogar abkaufen, dass er einfach dumm genug war das nicht mit seinem Berater abzusprechen, sich einfach wirklich nichts dabei gedacht hat. Dass Özil aber bis jetzt nicht eingesteht, dass so eine Aktion durchaus Symbolwirkung hat, dass definitiv der Zeitpunkt verdammt dumm/unglücklich war, dass er sich nicht einmal rein für die Möglichkeit der Missinterpretation, wenn auch ungewollt verursacht, entschuldigt hat, lässt imo tief blicken. Er hätte sich imo einen Gefallen getan, zuzugeben, dass das PR technisch ein Fehlgriff war. Das war es ja auch de facto. Damit hätte er Erdogan nicht beleidigt, gleichzeitig den Kritikern irgendwo recht gegeben. Özil ist einfach brutal schlecht beraten, das fällt mehr und mehr auf. Und weil er das ist, kann er auch seine Sympathie für Erdogan so unglaublich schlecht verschleiern. Eigentlich ist das auch eindeutig. Was für ihn spricht ist halt auch nur die Tatsache, dass er so dermassen ungebildet ist.
 

theGegen

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Das anbiedernde Multi-Kulti des DFB war natürlich zum einen sehr erfolgreich und zum anderen Bestandteil einer Fifa-Kampagne. Da wollte sich der DFB auch mal ganz schick aufstellen, mit integrierten und fußballerisch begabten "Ausländern".
In der Bevölkerung der Deutschland-Fans war das auch absolut okay, solange der Poldi, der Miro, der Mesut, der Sami und der Jerome die Helden der Neuzeit waren.

Doch inzwischen ist die Gesellschaft wieder sehr nach rechts gerückt. Die Schland-Fans sind ohnehin recht empfänglich für sowas und empfindlich. Die einstigen Helden werden dann schnell wieder zu Ausländern, wenn sie ihre Leistung nicht bringen.
Der DFB als Hüter von Moral und Anstand sorgt sich um seine Klientel und redet dem Volk nach dem Maul. Nicht zuletzt deswegen vielleicht, weil man das ganze Mulitkulti-Gedöns eh' ziemlich lästig fand.

Jetzt fliegt also dem DFB sein unwilliges Multi-Kulti um die Ohren.

Das ist keine Lappalie.
 

Tuomas

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Die eigentlichen Versager in diesem Schauspiel sind die Mentoren von Özil.
Sie hätten die Sache mit Erdogan besser managen müssen. Doch jetzt dampft die Chose
und es ist anzunehmen, dass Grindel u.a. dem Kind im Brunnen bald Gesellschaft leisten werden.
 

Franken_Pep

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Dafür dass er sich so lange Zeit gelassen hat, ist ja ein ziemlich peinliches Mimimi dabei heraus gekommen.

Naja Erklärung hin oder her, gut dass er weg ist
 

danifan

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Meine Fresse, bekomm heute ernsthaft über den Tag verteilt 3 Push-Meldungen des Kicker mit immer neuen dümmlichen Statements von Özils PR-Agentur, was für ne lächerliche Inszenierung. Einfach seinen Rücktritt bekannt geben hätte durchaus gereicht. Stattdessen sinnfreies Geseier über Matthäus und Mercedes (WTF???) und zum Abschluss die Rassismuskeule. Also die Agentur, die diesen Stuss - noch dazu nach so langer Bedenkzeit - verbrochen hat, kann nicht viele Klienten außer Özil haben. Maximal noch Trump, wenn der seine Tweets doch nicht selbst verfasst...

Aber wenn man so will der passende Schlusspunkt für dieses peinliche Turnier. Wobei Grindel sicher auch noch was zu sagen haben wird. Wirds wenigstens nicht langweilig im Sommerloch.
 

Mango

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Aus sportlicher Perspektive ein guter Tag für den deutschen Fußball. Özil war wohl der Liebling von Jogi schlechthin. Gut, dass er jetzt nicht mehr mit ihm durch Dick und Dünn gehen kann. Ich war ein großer Fan des jungen Özils, aber nach dem x-ten Abtauchen in einem wichtigen Spiel war es dann auch irgendwann mal genug. Ich würde von mir behaupten, Realist zu sein und nicht in jedem Big Game eine Topleistung zu erwarten - das haben selbst die GoaTs nicht geschafft. Big Games werden auch deshalb so genannt, weil da auch in der Regel 11 starke Gegner auf dem Platz stehen. Aber quasi nie in den wichtigen Spielen dominant aufzutreten ist dann, bei allem Talent, das Özil ja hat, schon auch wieder eine Kunst. Egal ob Jogi jetzt auf 4-3-3, 4-1-4-1 oder 4-4-2 umstellt - oder schlichtweg einen anderen Spieler auf der 10 einsetzt -, ich bin mir sicher, dass das der NM gut tun wird.

Ich würde anregen, dass die Mods den alten Gündogan - Özil - Erdogate Thread wieder öffnen und die Posts dahin verschieben, weil hier auf den letzten 5 Seiten quasi gar kein sportlicher Bezug mehr da ist. In dem Fall würde ich den ersten Teil dieses Posts dann editieren und in den Euro 2020 Thread posten, während der folgende Teil im anderen Thread gut aufgehoben ist.

Ich kann Özil dahingehend gut verstehen, dass er sich von Grindel (und sicher auch Bierhoff, auch wenn er auf den nicht so offensichtlich draufhaut) massiv im Stich gelassen fühlen muss. Ihn zum Sündenbock zu machen war absoluter Blödsinn und verdammt niedriges Niveau. Sportlich gibt es mMn sehr gute Argumente gegen Özil, aber wenn bei einer WM alle Spieler versagt haben kann ich mir nicht einfach einen rauspicken, vor allem als DFB Präsident. Und ja, Erdogate war Thema in der Mannschaft, das wissen wir mittlerweile auch von hoffentlich nicht dem Rassismus Verdacht ausgesetzten Akteuren wie Khedira und Hummels. Trotzdem ist es ein absolutes No Go, darin die Fehleranalyse zu suchen. Wer nicht völlig blind ist hat gesehen, dass da weitere Faktoren mitreingespielt haben, die mit Erdogate definitiv nichts zu tun haben.

Und ja, es gibt in Deutschland immer mehr offen rassistisch auftretende Menschen. Dafür hat der Erfolg der AfD gesorgt. Dass Özil für die nicht spielen will kann man ihm beim besten Willen nicht verdenken. Nur ist bei solchen Spinnern, die "Verp*ss dich, du Sche*ß Türke" sagen (oder denken), sowieso Hopfen und Malz verloren. Die darf man gerne angreifen, vorführen, ausschließen - da ist alles ohne Gewalt erlaubt, weil diese Menschen verbal auch keine Grenzen kennen. Aber eine Verallgemeinerung auf "die deutsche Gesellschaft" ist schon... naja. Klar, dass da manchem Anti-Deutschen das Herz aufgeht, aber das macht es ja nicht richtiger.

Wir haben im Non-Sports häufiger unsere Differenzen, aber Chapeau an @MadFerIt , dass du, der hoffentlich dem Rassismus unverdächtig bist, hier auch Klartext redest, wie inakzeptabel Özils Verhalten war. In der Selbstreflexion scheint Özil in etwa so talentiert zu sein wie in wichtigen Spielen. ;)

Wir werden leider so schnell nicht erfahren, wie die Öffentlichkeit reagiert hätte, wenn Podolski oder Klose mit Kaczynski posiert hätte. Meine Theorie ist: das hätte einen massiven Shitstorm gegeben. Vielleicht reduziert, weil Polen EU Mitglied ist, aber es hätten sich mMn genug gefunden, die da Klartext gesprochen hätten. Gleichzeitig glaube ich auch, dass der Effekt 2005, als Erdogan noch wie ein demokratischer Reformer aufgetreten ist, ebenfalls ganz anders gewesen wäre als er im Jahr 2018 war. Die Person Erdogan spielt mMn bei vielen Personen in der Mitte der Gesellschaft eine sehr relevante Rolle.

Gleichzeitig darf man natürlich nicht ignorieren, dass Türken in Deutschland die mit Abstand größte Migratengruppe bilden. Das ist definitiv ein Faktor bei der "Deutschtürken" Diskussion. Bei vielen Türken gibt es einen relevanten Bezug zu ihrer Heimat oder der Heimat ihrer Eltern/Großeltern, zumindest in der kulturellen Identität (die sie sich selbst geben). Das beißt sich dann automatisch mit der kulturellen Identität der deutschen Gesellschaft. Das schwierige Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit und der Mangel an einer positiv besetzten nationalen Identitätsdefinition, wie wir ihn bspw. in Frankreich sehen können, erschwert dann zusätzlich noch das Miteinander.

Ich hoffe, dass wir da irgendwann mal einen vernünftigen Dialog miteinander führen. Denn natürlich muss es in Ordnung sein, sich als Türke zu fühlen und hier zu leben, solange man sich an die gesellschaftlichen und sozialen Regeln hält. Genauso muss es für türkischstämmige Migraten OK sein, sich offen als (nur-) Deutsche zu fühlen, wenn das ihr Empfinden ist - da ist dann die türkischstämmige Community in der Pflicht, das zu akzeptieren.

Bei der Nationalmannschaft, noch dazu im Fußball, dem Kind der Deutschen, spitzt sich das alles eben zu. Denn da sollte man, in einer idealen Welt, natürlich für die Nation spielen, der man sich eher zugeneigt fühlt - und wenn es 51:49 ist. Damit einher geht dann auch die Verpflichtung als öffentliche Person, sich entsprechend zu verhalten. Es gibt glaube ich nur wenige, die einem Spieler, der sich für die Türkei entscheidet, Vorwürfe machen. Bei einem sehr guten Spieler wünscht man sich als Deutscher sicher, dass er für Deutschland spielt, aber wenn er sich als Türke sieht und für die türkische Nationalmannschaft spielen will ist das natürlich sein gutes Recht und auch gut so. Ironischerweise würde das wahrscheinlich sogar die AfD akzeptieren. Aber als deutscher Nationalspieler hat man dann eben auch, öffentlich zumindest, Verpflichtungen - und ich finde das legitim, angesichts der Privilegien, die damit einhergehen. Es dürfen zwei Herzen in der Brust schlagen, aber wenn man sich als Nationalspieler öffentlich äußert sollte es auch klar sein, dass die deutsche Identität zuerst kommt. Wenn das nicht so ist steht es ja jedem frei, sich für die Nation zu entscheiden, die zuerst kommt.

Vom Fußball losgelöst befinden sich letztlich die Nicht-türkischstämmigen und die türkischstämmigen Bürger jeweils in einer reziproken Bringschuld. Auf der einen Seite müssen wir an einen Punkt kommen, in dem es kein Makel mehr ist, Mehmet oder Ahmed zu heißen. Die Diskussionen darüber tun vielleicht weh, aber den Anspruch müssen wir an uns selbst schon haben. Aber auf der anderen Seite gibt es dann mMn auch die Bringschuld der türkischstämmigen Bevölkerung, sich nicht in einer Opferrolle zu sehen. Denn das nützt letztlich beiden Seiten nichts. Das Problem ist nur, dass die Opferrolle psychologisch so schön einfach ist und deswegen auch so gerne als Motiv gewählt wird (von allen Menschen). Und, da schließe ich dann den Bogen zu Özil: das hat schon was von Opferrolle, wie er sich da präsentiert.

So sehr ich deine Posts sonst schätze, aber gerade mit den letzten 2 Paragraphen gehe ich mit dir nicht mit. Wieso kann er nicht beides sein? Er wird ja auch immer noch beide Pässe haben? Zudem reden wir natürlich inzwischen über einen gereiften Spieler mit Beratern, aber ob er sich der repräsentativen Pflicht als 18-jähriger bewusst war, als er die Entscheidung getroffen hat?
Sicherlich sollte die Person Mesut Özil vielleicht privates Leben von Öffentlichkeit trennen und alle bis dato gemachten Vergleiche hinken in irgendeiner Weise sehr stark, aber es ist schon sehr interessant, die die Medien mit ihm Umgegangen sind.
Es war ja keine Pro-Erdogan Kampagne mit Pressekonferenz von ihm und dergleichen, sondern der Staatspräsident (sicherlich umstritten in der westlichen Welt) der Nation deren Pass zu besitzt besucht dich. Und hier fängt es an: Egal für welche Nation er sich beim Fußball entschieden hat, er hat beide Staatsangehörigkeiten. Und von ihm zu fordern eine (öffentliche Person des deutschen Fußballs) über die andere zu stellen, finde ich extrem problematisch!
Die meisten Deutsch-Franzosen würden sich wohl sowohl mit Macron als auch mit Merkel ablichten lassen.

Wir sind ja nicht die einzigen mit solchen Problemen: selbst die Franzosen haben da so ihre Schwierigkeiten mit genau dieser Abstammung.

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R.w.jr.

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In Özils Statement geht es ja nicht nur um den latenten Rassismus in der DFB Spitze. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind wieder angekommen in der Mitte unserer Gesellschaft. Die Frage, ob sie jemals weg waren oder eben nur für einen langen Zeitraum nicht mehr so sichtbar waren, darf man natürlich auch gerne stellen.

Die sozialen Medien sind ein relativ gutes Mittel um diese impliziten Einstellungen unserer heutigen Gesellschaft zu offenbaren. In der Anonymität fällt oft die Maske und es wird deutlich, dass wir diesbezüglich ein größeres Problem in Deutschland haben, als wie es uns eingestehen möchten. Wir sollten aufhören uns moralisch über Länder wie die USA oder auch Frankreich zu erheben und über dort gescheiterte Integration und Rassismus zu urteilen. Der Erfolg der AFD ist nur ein Symptom. Mangelnde Bildung und ein starkes soziales Gefälle sind nicht nur Triebfedern für Rassimus, sondern sie sind gleichzeitig auch potentiell und automatisch wachsende Faktoren unseres heutigen Gesellschafsentwurfes. Wenn wir uns dem nicht stellen und mit aller Kraft dagegen arbeiten, wird das nur der Anfang sein.

Ich würde mal gefragt woher ich denn stamme. Ich antwortete aus Deutschland, immerhin wurde ich hier geboren. Daraufhin sagte mein Gegenüber, dass ich aber nicht deutsch aussehe, ich hätte eine so große Nase und schwarze Haare und ich solle doch mal mit der Sprache rausrücken. Da war ich 12 Jahre. Hat mich damals nicht sonderlich getroffen, war halt ein dummer Typ, aber es zeigt eines ganz deutlich.

Der größte Feind sind und bleiben wie selbst. Denn wer wir sind und wie wir unser selbst bauen hängt maßgeblich damit zusammen zu welchen sozialen Kategorien wir uns zählen und zu welchen wir uns eben auch abgrenzen. Abgrenzung ist ein normaler aber auch entscheidender Fakt der Bildung des menschlichen Selbstkonzeptes. Deshalb finde ich es wichtig seine soziale Identität nicht in erster Linie über Herkunft und nationalstaatliche Gefühle zu definieren. Ich hatte das Glück hier geboren zu sein, ich hätte allerdings mit ein bisschen Pech auch ganz woanders geboren werden können. Bin ich also deutscher nur weil ich das Glück hatte hier geboren zu sein? Was macht uns zu dem was wir sind? Sprache und kulturelle Prägung? Letzteres ist in der Regel nicht nur das meistgenannte, sondern auch das gefährlichste. Denn hier werden uns Werte und Normen in abhängig zu etwas Anderem vermittelt. Etwas das gleichzeitig eint aber eben auch unterscheidet. Wenn wir wirklich offen für andere Kulturen sein wollen und eben nicht weiter diese Einbahnstraße langrasen möchten, müssen wir uns bewusst machen, das Kultur und die Bewahrung dieser im höchsten Maße differenziert geschehen sollte. Das setzt vor allem drei Sachen vorraus Bildung, Engagement und Aufmerksamkeit.

Ich hoffe Herr Grindel war heute sehr aufmerksam.
 

Sm0kE

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Bei dem Polen-Vergleich überseht ihr alle den wesentlichen Unterschied...die sind immerhin katholisch. :licht:

Das ist den deutschen Stammtischen doch viel eher zu vermitteln, innerhalb ihrer beschränkten Möglichkeiten. :rolleyes:
 

senol

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Özil hat das einzige richtige gemacht der Rücktritt ist ne gute Enscheidung, schießt du tore biste deutscher , spielst du schlecht bist du ein ziegenf…..
Ich hoffe die nächste Generation von Deutsch Türkischen Spielern entscheiden sich für die Türkei , das was der DFB Chef grindel für ein abartiges und schmutziges Politposse gemacht hat zugunsten Özils paßt auf keiner Kuhhaut .

Bierhoff hat auch kein Gutes Bild abgegeben
 

Malte

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Auf jeden Fall zeigt sich heute wieder eines ganz klar, das Internet ist ein Kübel ******e. Und warum? Weil es von Menschen bevölkert ist und Menschen sind nachweislich das Dümmste, was es auf diesem Planeten gibt. Das wissen wir spätestens seit der Erfindung des Internets.
 

THEKAISER99

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Joa, war eigentlich klar nachdem sich Bierhoff und Grindel erst nach dem Turnier aus der Deckung gewagt haben und Özil da die Breitseite verpassten. Da hätte ich auch kein Bock mehr auf den Zirkus.
Die beiden gehören eigentlich wegen absoluter Unfähigkeit auch vor die Tür gesetzt!
 

Huck huckt weg

Reigning 7-time Boxtippspiel Champion&P4P#1
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Das was Özil in seinem Statement (bzw. dem Statement seines Beraters) einfordert, sind alles Werte die z.B ein Herr Erdogan, mit dem er sich mehrmals ablichten lässt, gar nicht interessiert. Er wirft Rassismus vor und lässt sich mit Erdogan ablichten...
Alle haben Fehler gemacht, ausser er. :laugh: :laugh:
0,0 Sebstkritik zeigt er, beklagt sich über Missstände in Deutschland, aber in der Türkei ist alles gut :crazy: :laugh:
Ich bin froh dass er offenbar sein wahres Gesicht gezeigt hat und er nicht mehr in der Nationalmannschaft dabei ist.
Das trotzdem im DFB zu 95% Dilettanten hocken ist aber auch nicht erst seit heute klar.
 
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