đŸ‡©đŸ‡Ș DSV-Adler


Skisprungschwester1

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also.. zwischen mal was diskutieren und als absoluter Laie die Profiarbeit versuchen analysieren zu wollen ist schon ein Unterschied. ;)

Es gibt halt immer noch welche, die die Philosophie des Skispringens noch nicht verstanden haben, sondern die nur ergebnisfixiert sind.

Ein guter Sprung passt vom Anfang in der Spur bis zum Aufsprung - nicht, ob ich jetzt Platz A oder Platz B bin.


PS: wer ist denn das Schwesterlein? Tanja? ;)

Ich bin Christina Freund. Frage erĂŒbrigt sich damit glaub ich!
 

Benjamin

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Aber dass man bequem wird, wenn man einen Spitzenmann hat, wie du so schön schreibst, ist doch keine zwingende Folge. Spitzenleute waren auch Jens Weißflog und Dieter Thoma - und dennoch hat man damals nicht einfach die Nachwuchsarbeit eingestellt, sonst wĂ€re es ja zu den Erfolgen eines Sven Hannawald und eines Martin Schmitt gar nicht erst gekommen.

NatĂŒrlich ist die Entwicklung in den letzten Jahren sehr erfreulich: Wenn man mal vier Jahre zurĂŒckdenkt, dann sahen die Zukunftsprognosen wirklich sehr dĂŒster aus. Die damaligen LeistungstrĂ€ger hatten die 30 auch schon ĂŒberschritten, und es war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass sie bis Oslo oder gar Sotschi weitermachen und die Mannschaft verstĂ€rken wĂŒrden. Es gab zwar die Hoffnung, dass Leute wie Tobias Bogner, Pascal Bodmer, Andreas Wank, Felix Schoft oder Severin Freund (also im Großen und Ganzen das JWM-Team 2007) irgendwann einmal im Weltcup auftauchen wĂŒrden - aber mehr als eine Hoffnung war das damals noch nicht. Einen Richard Freitag kannte man damals erst recht nicht. Aber ich gestehe, ich habe damals durchaus befĂŒrchtet, dass es mit dem deutschen Team so weitergeht wie inzwischen mit Finnland.

Aber das ist nicht eingetreten - und bei allen Überraschungen, die das Skispringen immer wieder bietet, halte ich es auch fĂŒr Ă€ußerst unwahrscheinlich, dass gleich alle derzeitigen Protagonisten von der BildflĂ€che verschwinden. Dazu machen sie einfach einen zu stabilen Eindruck - und gerade bei Severin Freund ist es ja auch schon die dritte Saison, in der er sehr gut springt.

Allerdings: Die geschlossene Mannschaftsleistung derzeit hĂ€ngt auch damit zusammen, dass wir uns in einer Art Übergangsphase befinden, in der die "Jungen" sich bereits etabliert haben, die "Alten" aber nach wie vor das Team verstĂ€rken. Wie sich das dann nach Sotschi entwickeln wird, wird man sehen.
 

SprungbÀrchen1

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Zu Hannawald: Wenn man seine Karriere betrachtet, gehört er zu den SpĂ€tzĂŒndern und hat daher nicht das Bild eines klassischen Nachwuchsathleten fĂŒr mich abgegeben. Er war irgendwie plötzlich da, nachdem er lange ĂŒberhaupt keine Rolle gespielt hat.

Zu Martin Schmitt: Er ist fĂŒr uns das gewesen, was Schlierenzauer fĂŒr die Österreicher ist - das Jahrhundertalent. Wenn wir ihn nicht gehabt hĂ€tten, dann wĂ€re bei uns aber furchtbar schnell die Funzel aus gewesen. Trotz Duffner, JĂ€kle und spĂ€ter Uhrmann.

Ich verfolge nun seit ĂŒber 20 Jahren unsere DSV-Adler. Noch nie hatte ich das GefĂŒhl vorher wie ich es jetzt habe, dass Nachwuchsarbeit wirklich erfolgreich und schlĂŒssig erfolgt.
 

SprungbÀrchen1

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Steht ja vollkommen ausser Frage! Aber die Slowenen haben auch sehr lange auf Peterka gesetzt. Da musst es einige heftige Ruckbewegungen geben, bis das mal angelaufen ist.
 
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Andib.

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Man kann die Zeiten von Weißflog/Thoma und jetzt einfach nicht mehr vergleichen. Es sind andre Menschen im Hintergrund, es sind andre Lebens- und SportumstĂ€nde, es ist einfach alles anders.

Es ist doch einfach nur gut, wenn ein breites Spektrum an Springern da ist, die reinspringen KÖNNEN. Seid halt auch mal mit etwas zufrieden. Vor nicht allzulanger Zeit war ein tiefes Loch im deutschen Sprungsport. Da sind viele Talente verloren gegangen. Geniesst es doch einfach, dass wir jetzt wieder gute Springer haben. Geniesst es einfach, wenn paar Siege eingefahren werden. Wenn es nicht passiert, geht die Welt auch nicht unter ;)

Und ich hab lieber einen Haufen Kindsköpfe an der Schanze, die Spaß an ihrem Sport haben, als hochnĂ€sige Seriensieger ;)
 

Andib.

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Steht ja vollkommen ausser Frage! Aber die Slowenen haben auch sehr lange auf Peterka gesetzt. Da musst es einige heftige Ruckbewegungen geben, bis das mal angelaufen ist.

die direkte Nachwuchsarbeit in Slowenien lĂ€uft aber schon lĂ€nger. Die hatten wohl eine zeitlang einfach einen Knackpunkt direkt im Übergang von Jugend in den Junioren- bzw Profisport. Vielleicht haben sie einfach auch eine Lösung fĂŒr ihre Sportler gefunden wie Sporthilfe, UnterstĂŒtzung durch Bundesheer oder Ă€hnlichem, damit der Lebensunterhalt usw gesichert ist, wenn sie aus der Schule kommen. Noch vor ein paar Jahren waren immer viele kleine Slowenen bei den Mattenspringen in Berchtesgaden und Reit im Winkl und einige waren auch sehr gut, aber irgendwann waren sie komplett verschwunden.
 

Benjamin

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Ja, Hannawalds Aufstieg kam fĂŒr uns recht plötzlich - aber er kam eben auch dadurch zustande, dass Reinhard Heß ihn nie aufgegeben hat. Und nicht dadurch, dass man sich auf Weißflogs und Thomas Lorbeeren ausgeruht hĂ€tte.

Und diese Legende vom Jahrhunderttalent und den ansonsten schwachen Mannschaftsleistungen stirbt anscheinend nicht aus. Schau dir doch mal die Ergebnisse von damals an: Damals waren auch regelmĂ€ĂŸig sechs oder sieben deutsche Springer im zweiten Durchgang - das ist nur damals nicht besonders aufgefallen, weil eben die großen Erfolge alles ĂŒberstrahlt haben. Aber die Mannschaft als Ganzes war damals ganz sicher nicht schlechter.

Martin Schmitt, Michael Uhrmann, Alexander Herr, Michael Neumayer, Frank Löffler, Michael Möllinger, Georg SpĂ€th, Kai Bracht, Stefan Pieper, Frank Reichel... ich möchte eher sagen, die mannschaftliche Breite gerade in diesen JahrgĂ€ngen war noch grĂ¶ĂŸer als heute - dass nicht alle dauerhaft den Sprung in den Weltcup und noch weniger den Sprung ganz an die Spitze geschafft haben, liegt in der Natur der Sache. NatĂŒrlich spielt da auch das Talent eine Rolle - aber dass das Talent erkannt und gefördert wurde, ist sicher auch einer damals guten Nachwuchsarbeit zu verdanken.

Im Übrigen nicht anders als bei Gregor Schlierenzauer oder Thomas Morgenstern. NatĂŒrlich haben die Talent. Aber Talente mĂŒssen entdeckt und gefördert werden - und das funktioniert nur in einem funktionierenden Nachwuchssystem.

Ich verfolge ĂŒbrigens ebenfalls seit ĂŒber 20 Jahren unsere Skispringer. :nie:
 

SprungbÀrchen1

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@ Andi

Der Übergang zwischen Junioren und Senioren ist wohl letztendlich der entscheidende Punkt in der Nachwuchsarbeit. Und ich glaube da haben sehr viele im slowenischen Verband es besser wissen wollen, als der andere.

@ Benjamin

Diese Namen habe ich auch nicht vergessen. Aber es gab durchaus Stimmen die von Bevorzugung einzelner Athleten gesprochen haben. Und diesen Eindruck hatte ich auch selber. Unter Reinhard Heß war nicht alles Gold was glĂ€nzte.

Heute gibt es fĂŒr mich als Aussenstehender zumindest keine Anhaltspunkte, dass irgendwer im Team benachteiligt wird. Und das ist ein ganz ganz wichtiges Kriterium bei einer nachhaltigen Nachwuchsarbeit, gerade im Übergang von Junioren zu Senioren.
 
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Benjamin

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Ja, natĂŒrlich gab es diese Stimmen. Aber worin genau diese Bevorzugung bestanden haben soll, konnte damals kaum einer sagen. Waren es die Interviews und die allgemeine Berichterstattung in den Medien? Waren es die dicken SponsorenvertrĂ€ge? Alles Dinge, fĂŒr die der Verband ja nichts konnte und die sich die Springer erarbeitet hatten.

Lag es daran, dass die einen Trainingspausen bekamen, wÀhrend die anderen im Weltcup um die WM-Teilnahme oder im COC um die Weltcup-Teilnahme kÀmpfen mussten? Nun, die einen hatten eben bereits ihre LeistungsfÀhigkeit unter Beweis gestellt. Und es ist ja auch nicht so, dass es das heute nicht mehr gÀbe.

Bei Reinhard Heß haben aber immerhin insgesamt neun Medaillen golden geglĂ€nzt - danach nie wieder. ;)
 

Hakuba

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Reinhard Heß wurde von Ono Manabu sehr geschĂ€tzt, zum einen wegen seiner fachlichen Basis (Sportpsychologie) und wegen seiner Art, das Team zu fĂŒhren.
 

Benjamin

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Jedenfalls war gerade Reinhard Heß einer, der auch damals schon die Nachwuchsförderung vorangetrieben hat. Ich zitiere als Beleg ein paar SĂ€tze aus dem Artikel "Die jungen Wilden - der DSV-Nachwuchs im Überblick" aus dem SkiSpringer, Ausgabe 1, Januar 2003:

"Bundestrainer Reinhard Heß legt schon immer ein besonderes Augenmerk auf den Skisprung-Nachwuchs. 'Wir können uns nicht ausruhen, weil wir zwei potentielle LeistungstrĂ€ger haben. Es ist nicht so einfach, unsere PrĂ€senz nachzuweisen, wenn Martin und Sven verletzt sind', so Heß. Wirklich kritisch sei die Situation ohne seine beiden LeistungstrĂ€ger Hannawald und Schmitt jedoch nicht. (...)
Damit fĂŒr deutsche Spitzenspringer auch in den kommenden Jahren gesorgt ist, hat der DSV ein besonderes System eingefĂŒhrt. 'Über den sogenannten Perspektivkader kamen bereits Sportler wie Martin Schmitt ins Team. Die Funktion dieses Kaders, der von Andreas Bauer gefĂŒhrt wird, wurde vor vier bis fĂŒnf Jahren vom Verband leistungspolitisch gar nicht angenommen.' (...)"​

Im weiteren Verlauf des Artikels wird die strenge Quotenregelung angesprochen, die es den VerbĂ€nden erlaubt, maximal acht Springer fĂŒr den Weltcup zu nominieren (ja, damals waren es noch acht).

"Der internationale Skiverband FIS hat die Quotenregelung eingefĂŒhrt, damit starke Skisprungnationen wie Deutschland nicht noch stĂ€rker werden. (*) (...)
Diese Problematik macht Reinhard Heß wirkliches Kopfzerbrechen. 'Ich persönlich leide darunter, weil ich diese Burschen, die sich unwahrscheinlich MĂŒhe geben, nicht mit WeltcupeinsĂ€tzen motivieren kann. Das kann ich immer nur partiell machen, wenn andere Athleten ausfallen.' "​

Auch das sollte man sich bei der Beurteilung der frĂŒheren MannschaftsstĂ€rke mal vor Augen fĂŒhren. Heß beklagte, dass man - obwohl es damals sogar aufgrund einer anderen Regelung mehr StartplĂ€tze gab - gar nicht alle talentierten Springer im Weltcup unterbringen konnte, weil eben auch die Mannschaft als Ganzes so stark war. Das sieht man ja auch daran, dass auch im COC große Leistungen erbracht wurden, so feierten dort Alexander Herr, Roland Audenrieth, Dirk Else und Michael Neumayer Gesamtsiege.

Also bitte nicht immer wieder dieses MÀrchen verbreiten, man hÀtte damals zwei Ausnahmetalente gehabt und dahinter nichts.




(*) Schönen Gruß an dieser Stelle auch an You, falls du das liest. ;)

edit: OK, du wirst es lesen. :hihi:
 
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Mario

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Mal ne andere Frage: Seit wann gibt es das Magazin eig. nicht mehr? :ueberleg:
 

Benjamin

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Die letzte Ausgabe war die Nummer 22 vom August 2008 mit dem Titel "Gregor Schlierenzauer - ein DebĂŒtant wird Skiflugweltmeister".
 
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