Jedenfalls war gerade Reinhard HeĂ einer, der auch damals schon die Nachwuchsförderung vorangetrieben hat. Ich zitiere als Beleg ein paar SĂ€tze aus dem Artikel "Die jungen Wilden - der DSV-Nachwuchs im Ăberblick" aus dem SkiSpringer, Ausgabe 1, Januar 2003:
"Bundestrainer Reinhard HeĂ legt schon immer ein besonderes Augenmerk auf den Skisprung-Nachwuchs. 'Wir können uns nicht ausruhen, weil wir zwei potentielle LeistungstrĂ€ger haben. Es ist nicht so einfach, unsere PrĂ€senz nachzuweisen, wenn Martin und Sven verletzt sind', so HeĂ. Wirklich kritisch sei die Situation ohne seine beiden LeistungstrĂ€ger Hannawald und Schmitt jedoch nicht. (...)
Damit fĂŒr deutsche Spitzenspringer auch in den kommenden Jahren gesorgt ist, hat der DSV ein besonderes System eingefĂŒhrt. 'Ăber den sogenannten Perspektivkader kamen bereits Sportler wie Martin Schmitt ins Team. Die Funktion dieses Kaders, der von Andreas Bauer gefĂŒhrt wird, wurde vor vier bis fĂŒnf Jahren vom Verband leistungspolitisch gar nicht angenommen.' (...)"
Im weiteren Verlauf des Artikels wird die strenge Quotenregelung angesprochen, die es den VerbĂ€nden erlaubt, maximal acht Springer fĂŒr den Weltcup zu nominieren (ja, damals waren es noch acht).
"Der internationale Skiverband FIS hat die Quotenregelung eingefĂŒhrt, damit starke Skisprungnationen wie Deutschland nicht noch stĂ€rker werden. (*) (...)
Diese Problematik macht Reinhard HeĂ wirkliches Kopfzerbrechen. 'Ich persönlich leide darunter, weil ich diese Burschen, die sich unwahrscheinlich MĂŒhe geben, nicht mit WeltcupeinsĂ€tzen motivieren kann. Das kann ich immer nur partiell machen, wenn andere Athleten ausfallen.' "
Auch das sollte man sich bei der Beurteilung der frĂŒheren MannschaftsstĂ€rke mal vor Augen fĂŒhren. HeĂ beklagte, dass man - obwohl es damals sogar aufgrund einer anderen Regelung mehr StartplĂ€tze gab - gar nicht alle talentierten Springer im Weltcup unterbringen konnte, weil eben auch die Mannschaft als Ganzes so stark war. Das sieht man ja auch daran, dass auch im COC groĂe Leistungen erbracht wurden, so feierten dort Alexander Herr, Roland Audenrieth, Dirk Else und Michael Neumayer Gesamtsiege.
Also bitte nicht immer wieder dieses MÀrchen verbreiten, man hÀtte damals zwei Ausnahmetalente gehabt und dahinter nichts.
(*) Schönen Gruà an dieser Stelle auch an You, falls du das liest.
edit: OK, du wirst es lesen. :hihi: