🇯🇵 An die Japanfans


Hakuba

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His results:

Sapporo Olympics Memorial Jump (16 January, HS 100):
85,5 points, 58th place (64 COC plus non-COC starters)

HTB Cup (17 January, HS 134)
53.0 points, 57th place (65 starters)

STV Cup (18th January, HS 134)
42.6 points, 50th place (64 starters)
 

Benjamin

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Es reizt mich jetzt doch ein wenig, mal ein wenig Windanalyse bei den Japanern zu betreiben: ;)

Olympische Spiele in Sotschi, Entscheidung von der Großschanze, Windpunkte der Top 30:

30. Colloredo: -15,4
26. Vassiliev: -14,5 (Sturz bei 144,5 m)
6. Kraus: -13,2
28. Hajek: -6,8
9. Ito: -6,3
7. Schlierenzauer: -5,3
10. Shimizu: -5,2
29. Hazetdinov: -4,3
2. Kasai: -3,2
1. Stoch: -2,1
25. Boyd-Clowes: -1,3
27. Janda: 0,2
15. Ziobro: 0,4
5. Fannemel: +0,5
4. Freund: +0,6
23. Ammann: +1,5
17. Damjan: +2,8
14. Deschwanden: +2,8
20. Tepes: +3,0
8. Hayböck: 4,0
16. Bardal: +5,7
3. Prevc: +5,9
13. Takeuchi: +6,2
19. Koudelka: +6,9
18. Matura: +7,6
24. Velta: +8,4
11. Koivuranta: +9,6
21. Freitag: +13,6
22. Ahonen: +13,8
12. Kot: +19,2

Grün sind die Japaner, Rot Kasais härteste Medaillenkonkurrenten. :brauen:
 

Hakuba

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@ Benjamin:

Der Rückblick auf Sotschi hat für mich schon fast was Nostalgisches, auch wenn es nicht mal ein Jahr her ist. War einfach zu schön.:)
Was ich an der Windliste sehe, ist, dass es bis auf die immer vorhandenen Ausnahmen kaum nennenswerte Unterschiede gab. Unter den ersten 15 sehe ich ein wenig Glück für Kraus, für Ito im 1. DG (dafür der 2. dann nicht) und eher Pech für Kot. Keine Nachteile für Team Japan, das stimmt.

Aber es ging jetzt um die laufende Saison, in der die Windwerte generell hoch sind und außerdem innerhalb eines Wettkampfes bei weitem mehr differieren als in Sotschi.
Am Kulm hatten alle (bis auf Freitag im 2. DG) Rückenwind, aber ob man eine Kompensation von 3 bis 8 Punkte oder aber über 20 Punkte bekommt, ist dann doch kein rein quantitativer Unterschied in den Windverhältnissen mehr, sondern ein qualitativer. Mit Windpunkten bis etwa 10 (ich nehme mal diese Grenze, weil Kasai sie gewählt hat) kann ein guter Springer noch was daraus machen, aber bei über 20 ist das begrenzt. Unter den am Ende zwölf Besten am Kulm hatte Kasai den Sprung mit dem stärksten Rückenwind. Und auch bei seinem zweiten Sprung hatte er mehr Rückenwind als alle anderen bei ihrem windgünstigeren Sprung (außer Zyla, der hatte zweimal fast gleiche Bedingungen). Trotzdem war Kasai am Ende 5., ein Riesenergebnis, wie ich finde. Wäre er nur etwas besser vom Wind behandelt worden, hätte er einen Podestplatz gehabt (mindestens!;))
Takeuchi hatte mit zwei Mal über 21 Windpunkten überhaupt keine Chance auf einen annehmbaren Platz (wie auch Descombes Sevoie und Diethart).

Und zum Teamspringen habe ich schon was geschrieben. Auch diese Zahlen kann man nicht ignorieren. Wenn Itô mit 9,7 Windpunkten einen besseren Sprung hinlegt als Freitag bei 3,4 Punkten, ist das eine sehr gute Leistung. Alle anderen neun japanischen Sprünge fanden jenseits der 10 Windpunkte statt und das ist dann doch eine Bürde. Ich kann verstehen, dass sie darüber verärgert sind.
 
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glaube gar nicht das es so schlimm ist wenn man mehr Punkte für Rückenwind bekommt, wenn alle Rückenwind haben

-3 und +3 ist z.B. ein wesentlich größerer Unterschied als+3 und +9
 

Hakuba

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glaube gar nicht das es so schlimm ist wenn man mehr Punkte für Rückenwind bekommt, wenn alle Rückenwind haben

-3 und +3 ist z.B. ein wesentlich größerer Unterschied als+3 und +9

Da stimme ich zu! Aber +9 ist was anderes als +15 oder gar +20, und darum geht es mir. Irgendwo (so um +10) scheint eine Grenze zu sein, ab der es richtig schwer wird, weit zu springen.
 
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Da stimme ich zu! Aber +9 ist was anderes als +15 oder gar +20, und darum geht es mir. Irgendwo (so um +10) scheint eine Grenze zu sein, ab der es richtig schwer wird, weit zu springen.

Das ist auch von Schanze zu Schanze unterschiedlich.
In Garmisch habe ich das Gefühl, dass man auch mit Rückenwind richtig gut sein kann, bei Innsbruck dagegen ist man da normalerweise verraten und verkauft.
 

Stefan821

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Es reizt mich jetzt doch ein wenig, mal ein wenig Windanalyse bei den Japanern zu betreiben: ;)

Olympische Spiele in Sotschi, Entscheidung von der Großschanze, Windpunkte der Top 30:

30. Colloredo: -15,4
26. Vassiliev: -14,5 (Sturz bei 144,5 m)
6. Kraus: -13,2
28. Hajek: -6,8
9. Ito: -6,3
7. Schlierenzauer: -5,3
10. Shimizu: -5,2
29. Hazetdinov: -4,3
2. Kasai: -3,2
1. Stoch: -2,1
25. Boyd-Clowes: -1,3
27. Janda: 0,2
15. Ziobro: 0,4
5. Fannemel: +0,5
4. Freund: +0,6
23. Ammann: +1,5
17. Damjan: +2,8
14. Deschwanden: +2,8
20. Tepes: +3,0
8. Hayböck: 4,0
16. Bardal: +5,7
3. Prevc: +5,9
13. Takeuchi: +6,2
19. Koudelka: +6,9
18. Matura: +7,6
24. Velta: +8,4
11. Koivuranta: +9,6
21. Freitag: +13,6
22. Ahonen: +13,8
12. Kot: +19,2

Grün sind die Japaner, Rot Kasais härteste Medaillenkonkurrenten. :brauen:

So richtig fair waren die Verhältnisse ja damals nichts, wie diese Statistik eindrucksvoll beweist - knapp 35 Punkte Unterschied zwischen Colloredo und Kot und allein 13 Punkte Unterschied im 2. DG zwischen den ersten 5 nach dem 1. DG zwischen Kasai - Koivuranta.

Aber es stimmt schon, dass die Japaner diese Saison oft Pech haben mit dem Wind.
 

Benjamin

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Nun, der Olympische Wettkampf von der Großschanze ist ja nicht der einzige, bei dem der Wind eher auf der Seite der Japaner war. Viel ausgemacht haben dürfte der Wind zwar nicht, weil die extremeren Werte hauptsächlich bei den Springern aufgetaucht sind, die mit den Podestplätzen nichts zu tun hatten - aber gerade der Unterschied beispielsweise zwischen Kasai und Prevc, der im Endklassement nur knapp hinter Kasai lag, ist doch sichtbar.

Auch auf der Normalschanze sieht man nach kurzem Überfliegen, dass gerade Kasai fast als einziger Windstille hatte, während insgesamt doch eher ein leichter Rückenwind herrschte.

Bei der Vierschanzentournee sind ebenfalls die Windwerte ausgerechnet worden - und auch da gehörte Kasai eher zu denen, die es gut hatten.

Die mittlerweile vielzitierten schlechten Bedingungen von Bad Mitterndorf sind zwar Realität - aber was haben sie Kasai denn wirklich gekostet? Man vergleiche beispielsweise die ersten Sprünge von Severin Freund und Stefan Kraft mit den zweiten Sprüngen von Juri Tepes - hier waren die Bedingungen relativ ähnlich, aber Kasais Sprung war mit Abstand der kürzeste. Und Peter Prevc hatte es in der Summe ähnlich schlecht wie Kasai - deshalb glaube ich nicht, dass Kasai da weiter vorn gelandet wäre.
Das gleiche gilt für das Teamspringen von Zakopane: Es stimmt zwar, dass die Japaner insgesamt die höchsten Windgutschriften bekommen haben (101,1). Aber der Windunterschied zu Polen (95,5) vor ihnen war marginal. Und die übrigen Teams ab Norwegen waren bereits so viel besser als die Japaner, dass da ebenfalls äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Japaner weiter vorn gelandet wären.


Und deswegen halte ich die Behauptung, Kasai und die anderen Japaner seien seit einer Ewigkeit nur vom Pech verfolgt, einfach für falsch.


Hier übrigens noch ein Wettkampf, bei dem derjenige Springer, der in der Summe die schlechtesten Bedingungen hatte, dennoch mit großem Abstand gewonnen hat:

http://data.fis-ski.com/pdf/2014/JP/3733/2014JP3733RL.pdf
 
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Hakuba

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Da hier ältere Beispiele auftauchen: Ich habe nicht behauptet, dass Japan schon immer und nur Pech hatte, sondern von dieser Saison gesprochen und geschrieben, dass ich Kasais Frust angesichts der beiden genannten Springen verstehe.
Und wenn Beispiele aus der vorigen Saison dabei sein sollen, dann darf ich auf die Skiflug-WM verweisen, die ja nun nicht irgendein WC, sondern ein wichtiges Ereignis war, ganz besonders auch für Kasai (zumal in Harrachov). Dort wurden seine Windpunkte (18,5 für beide DG) nur übertroffen von Boyd-Clowes (19,1 P., 30. Platz). Die drei Springer auf dem Podest hatten 14,5 (Freund), 10,1 (Bardal) und 15,5 (Prevc). Bei nur einem Meter mehr hätte er eine Medaille gehabt ...

Damit lasse ich dieses Thema und hoffe, dass man in dieser Saison darauf nicht mehr zurückkommen muss.
----

Noch etwas Erfreuliches vom japanischen NOK (JOC):

Skisport wurde in der Liste der Fördersportarten höhergestuft, und zwar von der Kategorie A in die Kategorie "Sonder-A" (特A), das ist die höchste.
Dort befinden sich die Skisportler nun in der illustren Gesellschaft von Judo, Schwimmen, Ringen, Fußball, Schlittschuhlauf und Turnen.
Damit verbunden ist stärkere finanzielle Unterstützung. Die Springer, neben Watabe Akito, haben sicher einen großen Anteil daran!:)
 

Hakuba

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Inzwischen nimmt Nori die Medien schon auf die Schippe:

"Ich habe immer den Sieg im Auge. Ich bin gut in Form und möchte Schanzenrekord springen, so um die 150 Meter." :hihi:

Allerdings war bis gestern abend ein Teil der Ausrüstung noch nicht angekommen, so dass er hinzufügte: "Wenn die Sachen bis zum Wettkampf da sind. Ansonsten müsste ich meine Skier vom vergangenen Jahr nehmen ..."

http://www.sponichi.co.jp/sports/news/2015/01/21/kiji/K20150121009664180.html
 

Lazergirl

EFF #3
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Ich frage das mal hier, weil hier ja welche japanisch können. Das ist angeblich die offizielle Seite zu dem Weltcup lt fis-Seite:
http://www.age.ne.jp/x/sas

Gibt es da eine englische Version und findet man irgendwo vielleicht eine Meldeliste?
 

Hakuba

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Das ist der Link zur HP des Skiverbandes Sapporo. Dort findet man zwar immer die Resulate der Springen, aber leider keine Meldelisten. Eine englische Version gibt es leider auch nicht.
 

Hakuba

J-Fan
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Nun ja, unter dem Strich ein wenig enttäuschend das Heimwochenende für Team Japan.
Man sah es schon an den Sprüngen und sie bestätigen das in Äußerungen, dass sie zu viel Kraft hineingelegt haben. Sie fühlten Druck und waren verkrampft.
Nori geht mit sich selbst hart ins Gericht; der erste Sprung heute sei der schlechteste seit zwei, drei Jahren gewesen, trotz des sehr günstigen Aufwindes. Aber am Tag davor war es ja auch schon nicht besonders gelaufen.
Der Lichtblick war Daiki heute: Chance des guten Windes sehr gut genutzt. Das Podest war bei ihm (noch, hoffe ich mal) nicht drin, aber wenn er so weiter macht, wer weiß, ob er nicht bis zur WM zulegen kann.
Kento gut im Rahmen seines derzeitigen Könnens. Ihm fehlt es noch an WC-Erfahrung, aber er sollte es ins WM-Team geschafft haben.
Ich hoffe, dass es bei Taku nicht daran liegt, dass seine Krankheit ihn wieder stärker als am Saisonbeginn beeinträchtigt, sondern nur ("nur" wäre hier wirklich das Bessere) eine Formschwäche ist. Er ist so ein guter Springer, wenn er fit und in Form ist und so ein bewundernswerter Kämpfer. Ich wünsche ihm, dass es bald wieder besser klappt.
Enttäuschend für mich Shôhei. Da hat er die Chance, sich fest ins WC-Team zu springen und lässt sie (so meine ich) sausen. Über Reruhi braucht man im Moment nichts mehr zu sagen. Er hat eine Saison erwischt, die er abhaken kann. In seinem Alter kein Beinbruch. Einfach sich Nori zum Vorbild nehmen!

Es waren zwei schöne Springen, besonders das erste auch vom Wind so fair, wie kaum ein anderes in dieser Saison. Auch Zuschauer waren da, an die 10.000 an beiden Tagen zusammen, viele davon sicher, um "ihre" Legende in freier Wildbahn zu erleben. So viele waren es in Sapporo ja auch nicht immer.
-----
edit: Noch ein Gedanke zu Sapporo
Natürlich ist Sapporo so was wie die Wiege des japanischen Skispringens, aber die dortigen Zuschauer sind auch gesättigt, da der Wettkampfkalender jedes Jahr prall gefüllt ist. In der laufenden Saison finden auf der HS 100 und der HS 134 zusammen 15 Spezialspringen statt. Viele Zuschauer werden sich für Springen entscheiden, bei denen sie die Starter besser kennen und kommen dann zu den nationalen Pokalwettkämpfen, zumal es für diese Fans z. B. auch von Interesse ist, wie sich die Springer anderer Klubs/Firmen mit dem "Branchenführer" Snow Brand auseinandersetzen.
Spontan würde ich sagen, wäre es vielleicht besser, den WC in Hakuba stattfinden zu lassen, auch im Zusammenspiel (wie in diesem Jahr) mit den Kombis. Ich vermute, dass dort sogar mehr Zuschauer kämen, da zum einen Hakuba (plus Umgegend) die Heimat einiger Spitzenspringer und Kombis (Taku, Kento, die Watabes) ist, so dass schon mal die lokalen Fans dabei wären. Andererseits ist Hakuba von den großen Ballungsgebieten Osaka, Tokyo, Nagoya erheblich leichter und schneller zu erreichen als Sapporo.
Allerdings müsste die Großschanze dann präpariert werden, was normalerweise nicht der Fall ist.
 
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Skispringen4Fan

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edit: Noch ein Gedanke zu Sapporo
Natürlich ist Sapporo so was wie die Wiege des japanischen Skispringens, aber die dortigen Zuschauer sind auch gesättigt, da der Wettkampfkalender jedes Jahr prall gefüllt ist. In der laufenden Saison finden auf der HS 100 und der HS 134 zusammen 15 Spezialspringen statt. Viele Zuschauer werden sich für Springen entscheiden, bei denen sie die Starter besser kennen und kommen dann zu den nationalen Pokalwettkämpfen, zumal es für diese Fans z. B. auch von Interesse ist, wie sich die Springer anderer Klubs/Firmen mit dem "Branchenführer" Snow Brand auseinandersetzen.
Spontan würde ich sagen, wäre es vielleicht besser, den WC in Hakuba stattfinden zu lassen, auch im Zusammenspiel (wie in diesem Jahr) mit den Kombis. Ich vermute, dass dort sogar mehr Zuschauer kämen, da zum einen Hakuba (plus Umgegend) die Heimat einiger Spitzenspringer und Kombis (Taku, Kento, die Watabes) ist, so dass schon mal die lokalen Fans dabei wären. Andererseits ist Hakuba von den großen Ballungsgebieten Osaka, Tokyo, Nagoya erheblich leichter und schneller zu erreichen als Sapporo.
Allerdings müsste die Großschanze dann präpariert werden, was normalerweise nicht der Fall ist.

Ich durfte mich ja dieses Jahr von der hervorragenden Infrastruktur in Japan live vor Ort überzeugen, von daher stimme ich dir zu das Hakuba besser liegt. :jap: Andererseits liegt die Schanze in Sapporo ja direkt an der größten Stadt Hokkaidos und ich glaube ehrlich gesagt nicht das sich in Tokyo und Osaka die Leute groß für den Wintersport intressieren. Wobei dort wohlgemerkt seeeeeeeehr viele Menschen leben. ( Wir sind von Tokyo Bay aus mit dem Bus über die Autobahn gefahen. Nach einer Stunde Fahrt auf der Autostraße ohne Stau waren wir immer noch nicht aus Tokyo raus, unvergesslich :D: )
 
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