S: Jedoch belastet er sich nicht mit diesem Erlebnis. Er erringt seinen ersten WC-Sieg, etabliert sich im WC und wird zum Kamikaze-Kasai. Namals lag ich flach mit dem Körper zwischen den Skiern (zeigt mit den Händen dabei), das konnten die ausländischen Springer nicht, Körper und Skier genau in einer Ebene. Das Gesicht schaute sogar unten durch. Kommentatoren sahen das und nannten es „Kamikaze-Kasai“. Das war der Anfang, seitdem wurde ich so genannt, obwohl das ja nicht ganz stimmt.
S: Bei seinen zweiten OS in Lillehammer errang er im Team Silber (Sprung wird gezeigt). Ein großes Stück war er vorangekommen, nur noch ein einziger Schritt blieb zur Goldmedaille.
Vier Jahre später würden die OS in Japan stattfinden. In Nagano wollte er unbedingt Gold holen. Deshalb erlegte er sich ein noch strengeres Trainingsprogramm auf.
N: Ich trainierte so hart, dass ich fast Blut spuckte. Ich wollte mich von niemandem mehr besiegen lassen. Ich brachte meinen Körper so weit, dass keiner an mich heranreichte.
S: Er reifte zu einem Topspringer Japans. Im Nationalteam waren solche Könner wie Funaki Kazuyoshi und Harada Masahiko, die Team-Goldmedaille galt as sicher.
13:53 (Video Nagano)
S: Dann kamen die OS, aber ... - ... für das Team war Kasai nicht ausgewählt worden.
N: Ich habe geheult. Es war zu bitter. Weinend bin ich ins Hotel zurückgekehrt. Zu Fuß.
S: 1998. Die OS von Nagano. Eine Goldmedaille zu gewinnen – dafür hatte Kasai seine 3. OS in Angriff genommen.
N: Es wird mit Sicherheit Gold, mit großem Abstand wird Japan die Goldmedaille gewinnen. So war die Situation, und daher wollte ich unbedingt dabei sein.
S: Jedoch wurde er nicht für die Mannschaft nominiert. Er hatte durch eine Verletzung kurz zuvor die Form eingebüßt und konnte beim Ausscheidungsspringen einen Tag vor dem Wettkampf keine gute Leistung zeigen. So fiel er heraus.
15:06 (Video Harada, Funaki)
S: Der Tag der Team-Entscheidung. Ganz Japan war begeistert. Kasai, der unten an der Schanze zugeschaut hatte. Als einziger weinte er Tränen des Ärgers und der Frustration.
N: Als sie gelandet waren, warfen sie – so (macht vor) in Jubelpose die Arme hoch und umarmten sich so (deutet mit den Händen an). Ich wollte nicht hinsehen. Auf dem Rückweg zum Hotel weinte ich, ich ging zu Fuß. Ja, das war kaum zu ertragen. So war es, ich biss die Lippen zusammen. Wenn sie irgendwo hinkamen, dann sagte man „Ah, die Goldmedaillengewinner!“. Mir dahinter sagte niemand so etwas. Das war einfach nur frustrierend.
S: Die Goldmedaille, die ihm so kurz vor dem erlangen entglitten war. Die Enttäuschung von damals ist bis jetzt Antriebskraft für ihn.
16:45
Frage: Was bedeutete diese Enttäuschung für Ihr Leben?
N: Sie war das stärkste. Weil es sie gab, kann ich mir bis jetzt meine starke Motivation erhalten.
S: Seit Nagano sind 15 Jahre vergangen. Die Bitterkeit im Herzen, kämpft er noch immer auf der Bühne der Welt. Die Zahl seiner WC-Siege ist die höchste eines Japaners. Aber er will noch Olympiagold, den Titel „Nummer 1 in der Welt“. (Video vom Springen in Myôkô)
N: Es gibt zwei Einzelspringen und einen Teamwettkampf, ich habe das Ziel in mir, drei Goldmedaillen zu gewinnen. Ich weiß, dass das schwer wird, aber ich richte mich auf den Titel „Nummer 1 in der Welt“ und die Goldmedaillen und werde alles geben.
Frage: (die ich leider akustisch nicht verstehe, ich tippe so was wie: Wenn Sie die Medaille haben was ist dann?)
N: Ich sterbe. (lacht belustigt)
M: Er trainiert gemeinsam mit jungen Sportlern. Dabei gibt er nicht nur seine Erfahrungen weiter, sondern lässt sich auch von ihnen anspornen. Was ihn treibt, ist der Gedanke, dass es immer noch besser gehen muss. Bei den Physis-Messungen lässt er die Jüngeren hinter sich, er hat immer Bestwerte.
19:28
Frage: Haben sie schon einmal an den Rücktritt gedacht?
N: Überhaupt nicht.
Frage: Niemals?
N: Niemals. Bei der Messung der Muskelkraftwerte, Ausdauerwerte, Körperkraftwerte war ich bei weitem über den anderen, noch immer bin ich in Japan auf Spitzenniveau.
Frage: Immer neue junge Springer rücken nach, fühlen Sie sich nicht gehetzt?
N: Nein. Sie haben mich noch nicht besiegt. Erst wenn sie mich bezwungen haben, stehen sie über mir. So sehe ich das. (lacht)
20:12
S: Kasai, der seinen Traum nicht loslässt, gibt vielen Kindern Mut. Neben der Schanze, mit der er groß geworden ist, steht das Klubhaus der Trainingsgruppe. Im Lagerraum sind viele Sprungutensilien, die er den Kindern geschenkt hat, eng aneinander aufgereiht. (Itô zeigt einen Helm mit der Aufschrift „Kamikaze“, Schuhe, einen Koffer. Anzüge seien teuer, aus den von Kasai geschenkten werden kleinere für Kinder geschneidert.) Itô: Wir sind sehr dankbar. Die Kinder haben, wenn sie mit seinen Sachen springen, das Gefühl, mit einem Weltklassespringer zusammen zu trainieren.
S: (fragt zwei Kinder – ihr Vorbild ist Nori)
Seit Kasai mit dem Springen begann, sind 30 Jahre vergangen und er hat in dieser Zeit vielen Menschen Träume und Hoffnungen gegeben. Nun ist alles auf die ersehnte Goldmedaille gerichtet.
S: Bei seinen zweiten OS in Lillehammer errang er im Team Silber (Sprung wird gezeigt). Ein großes Stück war er vorangekommen, nur noch ein einziger Schritt blieb zur Goldmedaille.
Vier Jahre später würden die OS in Japan stattfinden. In Nagano wollte er unbedingt Gold holen. Deshalb erlegte er sich ein noch strengeres Trainingsprogramm auf.
N: Ich trainierte so hart, dass ich fast Blut spuckte. Ich wollte mich von niemandem mehr besiegen lassen. Ich brachte meinen Körper so weit, dass keiner an mich heranreichte.
S: Er reifte zu einem Topspringer Japans. Im Nationalteam waren solche Könner wie Funaki Kazuyoshi und Harada Masahiko, die Team-Goldmedaille galt as sicher.
13:53 (Video Nagano)
S: Dann kamen die OS, aber ... - ... für das Team war Kasai nicht ausgewählt worden.
N: Ich habe geheult. Es war zu bitter. Weinend bin ich ins Hotel zurückgekehrt. Zu Fuß.
S: 1998. Die OS von Nagano. Eine Goldmedaille zu gewinnen – dafür hatte Kasai seine 3. OS in Angriff genommen.
N: Es wird mit Sicherheit Gold, mit großem Abstand wird Japan die Goldmedaille gewinnen. So war die Situation, und daher wollte ich unbedingt dabei sein.
S: Jedoch wurde er nicht für die Mannschaft nominiert. Er hatte durch eine Verletzung kurz zuvor die Form eingebüßt und konnte beim Ausscheidungsspringen einen Tag vor dem Wettkampf keine gute Leistung zeigen. So fiel er heraus.
15:06 (Video Harada, Funaki)
S: Der Tag der Team-Entscheidung. Ganz Japan war begeistert. Kasai, der unten an der Schanze zugeschaut hatte. Als einziger weinte er Tränen des Ärgers und der Frustration.
N: Als sie gelandet waren, warfen sie – so (macht vor) in Jubelpose die Arme hoch und umarmten sich so (deutet mit den Händen an). Ich wollte nicht hinsehen. Auf dem Rückweg zum Hotel weinte ich, ich ging zu Fuß. Ja, das war kaum zu ertragen. So war es, ich biss die Lippen zusammen. Wenn sie irgendwo hinkamen, dann sagte man „Ah, die Goldmedaillengewinner!“. Mir dahinter sagte niemand so etwas. Das war einfach nur frustrierend.
S: Die Goldmedaille, die ihm so kurz vor dem erlangen entglitten war. Die Enttäuschung von damals ist bis jetzt Antriebskraft für ihn.
16:45
Frage: Was bedeutete diese Enttäuschung für Ihr Leben?
N: Sie war das stärkste. Weil es sie gab, kann ich mir bis jetzt meine starke Motivation erhalten.
S: Seit Nagano sind 15 Jahre vergangen. Die Bitterkeit im Herzen, kämpft er noch immer auf der Bühne der Welt. Die Zahl seiner WC-Siege ist die höchste eines Japaners. Aber er will noch Olympiagold, den Titel „Nummer 1 in der Welt“. (Video vom Springen in Myôkô)
N: Es gibt zwei Einzelspringen und einen Teamwettkampf, ich habe das Ziel in mir, drei Goldmedaillen zu gewinnen. Ich weiß, dass das schwer wird, aber ich richte mich auf den Titel „Nummer 1 in der Welt“ und die Goldmedaillen und werde alles geben.
Frage: (die ich leider akustisch nicht verstehe, ich tippe so was wie: Wenn Sie die Medaille haben was ist dann?)
N: Ich sterbe. (lacht belustigt)
M: Er trainiert gemeinsam mit jungen Sportlern. Dabei gibt er nicht nur seine Erfahrungen weiter, sondern lässt sich auch von ihnen anspornen. Was ihn treibt, ist der Gedanke, dass es immer noch besser gehen muss. Bei den Physis-Messungen lässt er die Jüngeren hinter sich, er hat immer Bestwerte.
19:28
Frage: Haben sie schon einmal an den Rücktritt gedacht?
N: Überhaupt nicht.
Frage: Niemals?
N: Niemals. Bei der Messung der Muskelkraftwerte, Ausdauerwerte, Körperkraftwerte war ich bei weitem über den anderen, noch immer bin ich in Japan auf Spitzenniveau.
Frage: Immer neue junge Springer rücken nach, fühlen Sie sich nicht gehetzt?
N: Nein. Sie haben mich noch nicht besiegt. Erst wenn sie mich bezwungen haben, stehen sie über mir. So sehe ich das. (lacht)
20:12
S: Kasai, der seinen Traum nicht loslässt, gibt vielen Kindern Mut. Neben der Schanze, mit der er groß geworden ist, steht das Klubhaus der Trainingsgruppe. Im Lagerraum sind viele Sprungutensilien, die er den Kindern geschenkt hat, eng aneinander aufgereiht. (Itô zeigt einen Helm mit der Aufschrift „Kamikaze“, Schuhe, einen Koffer. Anzüge seien teuer, aus den von Kasai geschenkten werden kleinere für Kinder geschneidert.) Itô: Wir sind sehr dankbar. Die Kinder haben, wenn sie mit seinen Sachen springen, das Gefühl, mit einem Weltklassespringer zusammen zu trainieren.
S: (fragt zwei Kinder – ihr Vorbild ist Nori)
Seit Kasai mit dem Springen begann, sind 30 Jahre vergangen und er hat in dieser Zeit vielen Menschen Träume und Hoffnungen gegeben. Nun ist alles auf die ersehnte Goldmedaille gerichtet.
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