Sehr schön, dass es auch im zweiten Heimspiel mit dem Sieg geklappt hat. Die Hausaufgaben haben wir damit erfüllt, der Druck liegt jetzt erst einmal bei den Raptors, wobei es das erwartet schwerere, zweite Spiel geworden ist.
Aus dem Studium der Box Score (Spiel noch nicht gesehen, hole ich aber jetzt nach) bleibt bei mir erstmal der Eindruck haften, dass Hedo und Rashard offensiv wieder recht durchwachsen gespielt haben, während Dwight und Jameer wieder stark waren. Die Dreierquote war auch wieder nicht sonderlich gut, da ist noch deutlich Luft nach oben. Dass der Warlock-Warrior mehr Spielzeit sieht als Adonis ist auch zumindest überraschend, könnte wohl damit zusammenhängen, dass Foyle gegen Bosh keine Chance hat, da zu langsam, zu behäbig, zu unanthletisch.
Die Raptors scheinen genau das gemacht zu haben, was ich eigentlich befürchtet hatte, nämlich sind auf eine kleine Aufstellung gegangen mit Bosh als Center. Problem ist, dass Dwight dann nicht mehr soviel Helpdefense spielen kann, wie wenn er gegen Nesterovic spielt. Foultrouble wäre dann möglicherweise auch noch ein mögliches Problem, wobei ich nicht glaube, dass Bosh genug Puste hat, um über 40 Minuten im Post gegen einen körperlich überlegenen Spieler zu arbeiten.
Nach zwei Spielen lässt sich nun ein erstes, kurzes Fazit ziehen, was bisher passiert ist:
- Wir haben unsere Hausarbeiten gemacht.
- Sam Mitchell experimentiert ziemlich rum.
- Unsere Schüsse fallen, bis auf die ersten Viertel, nicht gut.
Für Spiel 3 bedeutet dieses, dass wir möglichst versuchen sollten, den dritten Sieg zu holen, damit die Raptors nicht zu Selbstbewusstsein kommen und sich zurück in die Serie spielen. Perfekt wäre es, wenn es nicht wieder so ein starkes erstes Viertel von uns gibt, sondern das Spiel immer so im Rahmen von +5/-5 abläuft, da das Publikum dann hoffentlich nicht ganz so dabei ist, wie wenn man wieder einen 20-Punkte-Rückstand wegwischt, und dann am Ende des Spiels zuschlagen.
Ich erwarte, dass Sam Mitchell weiter herumexperimentiert. Irgendwann wird er dann wohl auch eine Formel finden, die funktioniert (eine Lineup mit Bosh-Moon-Kapono-Parker-Calderon halte ich z. B. für uns für ziemlich gefährlich, aber Mitchell scheint noch nicht auf die Idee gekommen zu sein), gleichzeitig sorgen aber ständige Änderungen an der Rotation auch für Unsicherheit im Team. Im ersten Spiel geht er auf eine große Aufstellung mit Bargnani auf der 3, in der zweiten Partie spielt Bosh scheinbar viel als Center, für das dritte Spiel erwarte ich mir dann fast schon Calderon als Starter, da Ford bisher kaum funktioniert. Wobei Ford als Bankspieler im letzten Spiel in Orlando auch nicht die Offenbarung war.
Hedo und Rashard müssen in der Offensive so langsam auch aufwachen, da die beiden ersten Spiele sehr durchwachsen waren. Zumindest Rashard hat in der Defense viel Energie in Bosh investiert, aber Hedo ist bisher doch etwas unter den Erwartungen geblieben. Insgesamt müssen die Dreier auch besser fallen beim ganzen Team. Wenn Toronto weiter mit Bosh als Center spielt, um Dwight in der Defense zu beschäftigen und aus der Zone zu ziehen, müssen wir im Gegenzug in der Offense konstant über Dwight gehen, weil Bosh körperlich hoffnungslos unterlegen ist. Aufpassen müssen wir da allerdings wegen dem Gefloppe von Bosh, da die Schiedsrichter wohl eher einem "Hemd" wie Lewis ein körperbetontes Spiel zulassen, als bei Dwight. Da muss er sich sehr clever verhalten. Außerdem darf irgendeiner dann auch gerne mal Kapono aus dem Spiel nehmen.