Allen Iverson - was nun?


AK84

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Karratha, WA
Iverson war/ist ein hervorragender 1 gegen 1 Spieler, aber er hat sein Team nicht weiter gebracht. Das wiederum hat James bis jetzt auch nicht geschafft. Kann man diese beiden Persönlichkeiten miteinander vergleichen? Ich denke ja, weil beide polarisieren, und in gleicher Weise Lager für und gegen sich haben.
Und ich denke, dass was ich aus diesem Threat lese, fällt bei vielen Usern die Wahl nicht eindeutig auf James.

Ich finde, dass das Alles gar nicht so abwegig ist. LeBron verhindert mMn durch seine Balldominanz auch, dass die Team-Offense der Cavs es auf eine Ebene mit den absoluten Top-Teams der Liga schafft.

Der Unterschied ist aber eben,
- dass LeBron's FG% über seine Karriere hinweg 5% besser als die von Iverson ist
- dass LeBron mehr als 3Rebounds pro Spiel mehr holt als AI
- dass LeBron in der Defense nicht versteckt werden muss, sondern sogar der beste Verteidiger seines Teams ist

Nur mal so als kleiner Denkanstoß ;)
 

Giftpilz

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In den nächsten Jahren wissen wir mehr. Wenn die Offense in einem LeBron-Team ähnlich statisch bleibt, könnte es an ihm liegen. Wenn sie im gesamten Team besser wird, lag es definitiv an Coach Mike Brown, der nie ein ordentliches Playbook aufstellte und nicht wusste, wie er LeBron zusammen mit dem Team am besten einsetzen konnte. Nach der COTY-Regel ist der sowieso nächstes Jahr dran mit dem Gefeuert-werden.

Ein weiterer Vorteil von LeBron neben den von AK84 aufgezählten ist, dass er ein echter SF ist, während Iverson nie ein echter PG und auch nie ein echter SG war, sondern immer beides und trotzdem nichts von beiden, mit den entsprechenden Positionsproblemen bei der Aufstellung der Mitspieler.
 

sefant77

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Deutlich bessere Quoten, meilenweit besserer Verteidiger (sogar für multiple positions), bessere A/TO Ratio, überlegener Rebounder...
 

Ichabod

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Wien
Ich finde, dass das Alles gar nicht so abwegig ist. LeBron verhindert mMn durch seine Balldominanz auch, dass die Team-Offense der Cavs es auf eine Ebene mit den absoluten Top-Teams der Liga schafft.

... er aber im gegensatz zu iverson kein problem damit hätte, weniger spielanteile zugunsten von teamerfolg zu erhalten. das argument der balldominanz kann man mMn zu einem gewissen grad dann aber bei jedem balldominanten flügel bringen. es liegt doch an den cavs ein offensiv-system zu installieren, dass die anderen mitspieler nicht zu zusehern degradiert.
abgesehen davon, dass er 4 positionen spielen kann, der bessere passer, rebounder, verteidiger und was weiß ich noch alles ist.
seien wir uns ehrlich, nicht einmal iversons mutter würde ihn lebron vorziehen...
 

Nachbars_Lumpi

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Welches war eigentlich Iversons bestes Spiel? Also was auch die Quoten betrifft (damit scheidet das 1. Finalspiel gegen die Lakers aufgrund von 18/41 doch aus). Weiß das zufällig jemand?
 

theGegen

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Randbelgien
Ich finde es bedauerlich, dass Iverson sich jetzt zu einem Rücktritt hat hinreißen lassen, denn 2 gute Jahre hätte er sicher noch im Tank.

In gewisser Weise ist es natürlich auch konsequent, denn er zieht seine Dickköpfigkeit und Linie nun bis zu Ende durch.

Seine 2 hypothetischen guten Jahre wären jedenfalls nur mit einer gewissen Kompromissbereitschaft von seiner Seite aus zu erzielen gewesen. Heißt: Einordnung in ein Teamkonzept, Bereitschaft zur Rücknahme seines Egos, eine Verwirklichung eher als Mentor, denn als Anführer, Respektierung einer Rolle als Bankspieler usw.
Vom Spielerischen und Können her, hätte er für jedes Team der NBA und in einer weniger profilierten Rolle noch wertvolle Dienste leisten können, aber sein stures "sich nicht verbiegen lassen" ließ wohl eine Akzeptanz dieser Denkweise nicht zu.

Es ist zusätzlich schade, weil er seinen größten Kritikern hätte beweisen können, dass er zu einer solchen Reife und spielerischen Einsicht fähig oder bereit ist und er den Kritikern somit noch mehr in die Karten spielt, als wenn er sein als mglw. "Konsequenz" aufgefasstes Ego zugunsten dem Lauf der Zeit angepasst hätte.
 

TraveCortex

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ZO schrieb:
Und ich denke, dass was ich aus diesem Threat lese, fällt bei vielen Usern die Wahl nicht eindeutig auf James.

Wenn das so ist, dann wird man dem Thread wohl einen Basketballkompetenzmangel unterstellen müssen.:D
Mal ehrlich: man kann ja über viele Dinge diskutieren, aber ein James-AI-Vergleich gehört nicht dazu.
Ein paar Gründe wurden hier schon genannt und es sind längst nicht alle.
 

MadFerIt

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von einem neutralen standpunkt aus muss man mal anmerken, dass einerseits die iverson-jünger natürlich ihren hip-hop-gangsta-gott alles andere als realistisch einordnen, andererseits die, die jetzt im nachhinein iverson so gut wie jegliches nba-niveau absprechen wollen, sich auch ein bisschen ihrer negativen verklärtheit hingeben.

man muss dem kerl einfach zugestehen, dass er aufgrund seiner körperlichen voraussetzungen teilweise dinger abgezogen hat, die im profibereich kein anderer vorweisen konnte. ich war damals, als iverson in die nba kam, schon sehr beeindruckt von seiner athletik und sprungkraft. der dunk in DIESEM video hat mich damals an den gesetzen der physik zweifeln lassen und auch heute noch frage ich mich, wie ein 1,80 zwerg einen einhändigen tipp in dermaßen über ringniveau rein setzen kann. ich fand, das iverson die liga auf jeden fall bereichert hat. mag sein, dass er aus statistikersicht ein ziemlich uneffektiver zocker war, aber allein der verlinkte dunk ist seine legitimation wert.
 

TraveCortex

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@MadFerIt
Also falls das jetzt an mich ging: ich will Iverson nicht seine Klasse und Leistungen absprechen. Ich finde auch, dass er manchmal zu schlecht wegkommt (oft natürlich auch zu gut) und eine Bereicherung war er auf jeden Fall.
Einschätzungen über AI sind eben gerne mal extrem.;)
 

Peter

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Was sagt ihr zu Iverson als Coach irgendwann?
Ich könnte mir vorstellen dass Larry Brown ihn als Assistenztrainer ins Boot holt und versucht ihn zum Coach auszubilden.
Und mit ausbilden meine ich seine Einstellung insofern ändern, dass er als Coach ein Team führen kann, denn an Know-How wird es Iverson nicht fehlen.
 

theGegen

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Das Größen-Argument pro Iverson war und ist mir immer komplett schnurz gewesen und ich halte es für untauglich.
Es hat ihn keiner gezwungen, sich trotz dieses Körpers dem Basketball zu verschreiben und wenn er diesbezüglich Nachteile gehabt hat, so gab es auch Vorteile: z.B. seinen "Killer-crossover", der größeren Spielern eine höhere Koordination abverlangt. Auch war er zu Beginn seiner Karriere mit konkurrenzlosem Tempo ausgestattet - da profitierte er im Übermaß von seinen 1,80 m und seinem zerbrechlich wirkendem Körperbau.
Immerhin besaß AI eine immense Sprungkraft, die ihm etliche spektakuläre Dunks ermöglichte; er hatte ja eine durchaus zähe Muskulatur.
Einem Allen Iverson den Größennachteil als Bonus zuzuschreiben, ist ebenso albern, wie zu belobigen, dass Shaq so dominant war, trotzdem er einen so großen und schweren Körper zu tragen hatte.
 

Omega

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Natürlich ist die größe kein Leistungs- aber ein Sympathieargument.

Im Vergleich mit den 2m+ Spielern, ist Iverson stets der "underdog" gewesen und hat trotzdem Bestmarken gesetzt, weil er seine Stärken sehr gut nutzen konnte. Er war der spieler, der dem normalen Fan am ehesten ähnlich ist und deswegen konnte man sich mit dem Spieler gut identifizieren.

Das bedauerliche ist, dass Iverson seine Limitation scheinbar nicht selbst erkennt und keine Lehren daraus zieht.

Als Gegenbeispiel sehe ich immer gerne David Robinson, der anscheinend charakterlich zu limitiert war, um ein Team allein auf dem Feld zum Champion zu küren. Deswegen hat er die Spurs auch spätestens in der 2. Saison an Duncan abgegeben und sich auf die Sachen konzentriert, die er konnte. auf dem Feld sehr gute Defense, in der Offensive Gefahr (aber nicht erste, später selten zweite Option) und in der Umkleidekabine der respektierte Spieler, der mit den anderen sprach. Und ganz wichtig, der Spieler, der Duncan überzeuigte in San Antonio zu bleiben.

Iverson wirkt für mich immer als der Kämpfer um seine Anerkennung. Sobald Kritik (häufig berechtigte) an seiner Spielweise aufkam, nahm er dies persönlich.

Damit hat er in meinen Augen aber viel mehr Respekt verspielt, als ihm eigentlich vorenthalten werden sollte.
 
H

Homer

Guest
Natürlich ist die größe kein Leistungs- aber ein Sympathieargument.

Im Vergleich mit den 2m+ Spielern, ist Iverson stets der "underdog" gewesen und hat trotzdem Bestmarken gesetzt, weil er seine Stärken sehr gut nutzen konnte. Er war der spieler, der dem normalen Fan am ehesten ähnlich ist und deswegen konnte man sich mit dem Spieler gut identifizieren.

Ich sehe das nicht so, sonst müssten Isiah Thomas, Chris Paul etc. pp ja auch diesen "Symphatiebonus" haben. Und bei einem Paul habe ich noch nie gehört "aber guckt mal wie klein der ist".

Iversons Symphatiebonus resultiert aus meiner Ansicht einzig aus seinem merkwürdigen Hip-Hop-Gangster-Image. Er hat sich halt (ähnlich wie viele, äh, "Künstler" dieser Szene) zum "toughen" Einzelkämpfer hochstilisiert, der auch noch "anders" ist als all die anderen. Was das mit seinen basketballerischen Fähigkeiten zu tun hat entzieht sich meinem Verständnis, aber ich glaube dieses Image spielt bei jeder Diskussion um Iverson eine wesentlich größere Rolle als seine Körpergröße, die aus meiner Sicht nur ein vorgeschobenes Argument ist um Iversons Leistung in einem positiveren Licht dastehen zu lassen. Chris Paul ist der mit Abstand effizientere und bessere Basketballer und auch nicht größer als Iverson, warum sollte seine Größe also eine Rolle spielen?
 

Giftpilz

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Was sagt ihr zu Iverson als Coach irgendwann?
Ich könnte mir vorstellen dass Larry Brown ihn als Assistenztrainer ins Boot holt und versucht ihn zum Coach auszubilden.
Und mit ausbilden meine ich seine Einstellung insofern ändern, dass er als Coach ein Team führen kann, denn an Know-How wird es Iverson nicht fehlen.

Ich entschuldige mich schon mal dafür, dass ich schon wieder eine so alte Kamelle hervorkrame, aber um ein fähiger Coach zu werden, müsste Iverson noch einen weiten Weg gehen, denn das hier "How in the hell can I make my teammates better by practicing?" spricht nicht gerade für ein Verständnis, dass Spieler auf dem Platz am besten organisiert zusammenspielen. Was für ein Coach wäre Iverson wohl, denn nach nach Playbook klingt das nicht, sondern eher nach einem Teamchef der Kategorie Kaiser Franz: "Geht's raus und spielt's Basketball!"

Welches war eigentlich Iversons bestes Spiel? Also was auch die Quoten betrifft (damit scheidet das 1. Finalspiel gegen die Lakers aufgrund von 18/41 doch aus). Weiß das zufällig jemand?
Du kannst dir hier (Link) selbst eins raussuchen - die Auswahl ist nicht gerade gering - wenn du direkt auf "get results" klickst, werden alle Saisonspiele aufgelistet, sortiert nach Anzahl der erzielten Punkte.
 
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Timbo

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Als Gegenbeispiel sehe ich immer gerne David Robinson, der anscheinend charakterlich zu limitiert war, um ein Team allein auf dem Feld zum Champion zu küren.

Mir ist schon klar wie das gemeint ist, also als positives Beispiel für den Übergang in eine veränderte Rolle, aber Robinson als charakterlich limitiert zu bezeichnen, finde ich schon etwas unglücklich. Für mich war er jahrelang das Paradebeispiel des leisen Leaders und ich vermute einfach mal, daß seine Arbeitsauffassung Duncan in den frühen Jahren nicht unwesentlich geprägt haben.

Es gibt bestimmt einige Gründe, warum Robinson die Spurs vor Duncan nie zum Titel geführt hat, aber am Charakter hat es meiner Meinung nach nicht gelegen, ist doch Duncan fast eine charakterliche Ableitung Robinsons.
 

Omega

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Ich sehe das nicht so, sonst müssten Isiah Thomas, Chris Paul etc. pp ja auch diesen "Symphatiebonus" haben. Und bei einem Paul habe ich noch nie gehört "aber guckt mal wie klein der ist".

Iversons Symphatiebonus resultiert aus meiner Ansicht einzig aus seinem merkwürdigen Hip-Hop-Gangster-Image. Er hat sich halt (ähnlich wie viele, äh, "Künstler" dieser Szene) zum "toughen" Einzelkämpfer hochstilisiert, der auch noch "anders" ist als all die anderen. Was das mit seinen basketballerischen Fähigkeiten zu tun hat entzieht sich meinem Verständnis, aber ich glaube dieses Image spielt bei jeder Diskussion um Iverson eine wesentlich größere Rolle als seine Körpergröße, die aus meiner Sicht nur ein vorgeschobenes Argument ist um Iversons Leistung in einem positiveren Licht dastehen zu lassen. Chris Paul ist der mit Abstand effizientere und bessere Basketballer und auch nicht größer als Iverson, warum sollte seine Größe also eine Rolle spielen?
Weil Iverson "untypischer" spielte. Paul ist ein lupenreiner point guard und spielt gegen solche, die 10-15 cm größer sind. Iversons größte Stärke war seine Schnelligkeit, mit der er zum Korb zog und dort als David auf ddie Goliaths traf. Iverson kann man daher auch mit einem Barkley vergleichen, der für einen PF auch untergroß war. Und bei aller Kritikwürdigkeit: Wenn ein 1.80 Zwerg 20 Punkte im "direktben Duell mit 2.10m Leuten reinlegt und dabei interessante Körperverwirbelungen zeigt, ist dies schon spektakulär.

Hinzu kommt aber natürlich, da hast du recht, sein Einzelkämpfer- und Gangsterimage. ich selber finde beides zwar :sleep:, aber gerade in der Pubertät will man sich doch gegen das "Establishment" auflehnen.;)

Übrigens ist Paul auch schnell sehr beliebt geworden, auch da sehe ich in der Größe (weil vergleichbar mit den Fans) einen Grund.

@Timbo
"um das Team allein auf dem Feld zum Chamapion zu küren", ist das Wesentliche.

Ich sehe zwischen Duncan und Robinson in engen Spielen einen extremen Unterschied. Ein Duncan bekommt dann mal einen "irren" Blick und ein "komm mir besser auf dem Weg zum Korb nicht in die Quere". Diese Besessenheit fehlte mir bei Robinson. Die Führungseigenschaft Robinsons -die auch Duncans hat- den Teamgeist einer Mannschaft zu fördern, habe ich extra hervorgehoben.
 
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Redemption

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Iversons Symphatiebonus resultiert aus meiner Ansicht einzig aus seinem merkwürdigen Hip-Hop-Gangster-Image.

Klar, was anderes kann es natürlich nicht sein.

Frage: Was ist mit den Leuten, die ihn bei den Hoyas in Georgetown oder in seinem ersten Jahr in Philadelphia schon beeindruckend fanden?

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Kaum Tattos, keine Cornrows, keine bekannten Rap-Album - auf diesen Bildern sehe ich keinen vermeintlichen "Hip-Hop-Gangster". Du?
 
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