Generell finde ich die grundsätzliche Thematik, in welche Richtung der Spitzensport (vor allem im Ausdauerbereich) gehen soll und wohin er sich entwickeln soll, so wie von Seppelt und Ines Geipel gestern aufgeworfen, schon recht spannend. Die Problematik daran ist natürlich, dass man dies nicht allein dem (Ex)Sportdirektor des Langlaufbereichs des ÖSV (Gandler) ankreiden kann, wenn man hier sehr kritisch nachhakt. Gandler zieht sich insbesondere auf die Position zurück, dass er (offenbar wirklich) stets mit dem BKA Rücksprache hielt, ob es belastbares Material dieser oder jener Trainer/Betreuer (z.b. Heigl) gebe. Dass er mindestestens extrem blauäugig und naiv dabei ist, das hat man gestern Abend auch wieder gesehen - der Mann war komplett überfordert mit der Thematik und es wurde höchste Zeit, so einen Dilettanten abzusetzen. Ich will dem ÖSV aber nicht absprechen, dass man nach all den Dopingskandalen wirklich versucht hat, in Kombination mit den strengen Anti-Doping-Gesetzen in Österreich, gegen das Problem vorzugehen. Da kommen wir auch auf Seppelts grundsätzliche Frage zurück, was man vom Spitzensport erwartet und verlangen kann. Wenn ein Hauke dann sagt, er sei als Junior noch bei den Weltbesten gewesen, und irgendwann war der Leistungsunterschied zur Spitze einfach SO groß, dass er nur mehr zum Schluss kam (mit Dürrs Aussagen deckend), dass es eben nur mit Doping + Training funktionieren könne... dann sind wir an einem Punkt, der das ganze System betrifft und das geht alle Verbände und auch die Medien an. Hier würde mich dann natürlich auch mal der Standpunkt des DSV oder der anderen Nationen interessieren, auch wenn die Kritik derzeit natürlich hauptsächlich den ÖSV trifft.