Anthony Joshua vs. Daniel Dubois | IBF Weltmeisterschaft im Schwergewicht | 21.09.2024 im Wembley Stadion, London


Wer gewinnt den Hauptkampf?


  • Umfrageteilnehmer
    54
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Cosmo.1

Old Member
Beiträge
5.026
Punkte
113
Fakt ist der Boxsport ist sehr vielfältig und die Fans
haben eine eigene Sicht der Dinge. Ich fand nicht das Ay absolut chancenlos gegen Usyk aussah.
Und bin der Meinung das AJ Gift für Fury ist.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.656
Punkte
113
Usyk munderte DDD noch im Ring mit Affirmationen auf:

 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.254
Punkte
113
Wann hat denn Fury das letzte Mal überzeugend einen guten Mann geschlagen („so schnell“ sogar zu seinen Gunsten weggelassen)?
Vermutlich müsste man da die Duelle gegen Wilder nennen. Dazu kommt, dass Fury gegen Usyk ganz anders gegenhalten konnte und zwischenzeitlich den Kampf sogar kontrollierte. Von sowas war AJ gegen Usyk meilenweit entfernt. Der Kampf Usyk vs Fury war der Kampf der beiden klar besten Schwergewichtsboxer. AJ folgt dann dahinter, aber die Lücke zu den beiden ist schon deutlich, er hat da für mich gegen beide einfach keine Chance.

Ich finde es immer etwas schräg wie im Boxen aufgrund einzelner zuletzt erfolgter Kämpfe sich auf einmal alles verschiebt bei den Einordnungen. Damit meine ich, wenn die beiden klar besten Boxer gegeneinander kämpfen, wo Leute dahinter gegen diese beiden quasi als chancenlos angesehen werden und auf einmal der Verlierer dieses Top-Duells dann knackbar wäre für die dahinter. Wenn die Nummer 2 gegen die Nummer 1 verliert, heißt das noch lange nicht, dass die Nummer 3, 4 oder 5 auf einmal mehr Chancen gegen den hätte.

Ich sah von Fury im Kampf gegen Usyk nichts, was an seinem Status der Nummer #2 im Schwergewicht zu rütteln wäre. Eher muss Usyk höllisch aufpassen, dass Fury sich nicht Dinge einfallen lässt um das Ding im Rückkampf zu drehen.

ps: Ich war vor dem Kampf für Usyk, weil er für mich zum einen insgesamt der beste Boxer ist und zum anderen deutlich sympathischer als Schwätzer Fury. Ist also nicht so, dass ich Fury-Fan oder sowas wäre. Ich mag AJ da sogar mehr, aber Fury würde dieses Duell von Sekunde 1 an, beginnend außerhalb des Ringes, bis zum Ende dominieren.

Vielleicht bekommen wir ja noch Fury vs AJ, ich hoffe es natürlich.
 

Zerschmetterling

Nachwuchsspieler
Beiträge
527
Punkte
93
AJ gg Usyk fände ich extrem schade, lieber Fury gg AJ. Usyk wird irgendwann bedingt durch das Alter vllt gegen AJ verlieren und bei einem Sieg gibt es gar nichts mehr für ihn zu holen außer €€€. Bin aber allgemein kein Freund von immer wieder den gleichen Paarungen...

Ich wüsste auch nicht warum AJ unbedingt den Kampf bekommen müsste, abgesehen von dem Titel aber den musste Usyk nunmal abgeben.

Für mich fehlen bei AJ die Legacy Fights. Diese Ära war lange geprägt von Wilder, Fury, AJ und dann kam noch Usyk dazu. Kämpfe untereinander würde ich mal als Legacy Fights bezeichnen, davon hat AJ am wenigsten und keinen davon gewonnen. Klitschko ok, den hatte Fury aber schon vorher geschlagen und war deutlich über dem Berg.

AJ gg Fury muss kommen und den kann AJ gewinnen, würde seinen Rekord für mich unheimlich aufpolieren.
 

GrimReaper

Nachwuchsspieler
Beiträge
708
Punkte
93
Vermutlich müsste man da die Duelle gegen Wilder nennen. Dazu kommt, dass Fury gegen Usyk ganz anders gegenhalten konnte und zwischenzeitlich den Kampf sogar kontrollierte. Von sowas war AJ gegen Usyk meilenweit entfernt. Der Kampf Usyk vs Fury war der Kampf der beiden klar besten Schwergewichtsboxer. AJ folgt dann dahinter, aber die Lücke zu den beiden ist schon deutlich, er hat da für mich gegen beide einfach keine Chance.

Ich finde es immer etwas schräg wie im Boxen aufgrund einzelner zuletzt erfolgter Kämpfe sich auf einmal alles verschiebt bei den Einordnungen. Damit meine ich, wenn die beiden klar besten Boxer gegeneinander kämpfen, wo Leute dahinter gegen diese beiden quasi als chancenlos angesehen werden und auf einmal der Verlierer dieses Top-Duells dann knackbar wäre für die dahinter. Wenn die Nummer 2 gegen die Nummer 1 verliert, heißt das noch lange nicht, dass die Nummer 3, 4 oder 5 auf einmal mehr Chancen gegen den hätte.

Ich sah von Fury im Kampf gegen Usyk nichts, was an seinem Status der Nummer #2 im Schwergewicht zu rütteln wäre. Eher muss Usyk höllisch aufpassen, dass Fury sich nicht Dinge einfallen lässt um das Ding im Rückkampf zu drehen.

ps: Ich war vor dem Kampf für Usyk, weil er für mich zum einen insgesamt der beste Boxer ist und zum anderen deutlich sympathischer als Schwätzer Fury. Ist also nicht so, dass ich Fury-Fan oder sowas wäre. Ich mag AJ da sogar mehr, aber Fury würde dieses Duell von Sekunde 1 an, beginnend außerhalb des Ringes, bis zum Ende dominieren.

Vielleicht bekommen wir ja noch Fury vs AJ, ich hoffe es natürlich.
Vielleicht ist boxen auch einfach nicht dein Thema.
 

GrimReaper

Nachwuchsspieler
Beiträge
708
Punkte
93
Das sieht aber bezogen auf meinen bisherigen Prognosen und Einordnungen nicht so aus.

Abgesehen davon, du unterstellt jemanden der Fury in einem möglichen Fight gegen AJ als klaren Favoriten sieht, Ahnungslosigkeit? Ich denke hier geht es nicht um meine sportliche Einordnung, sondern Abneigung gegenüber meiner Person. Ist toll, aber hat halt nichts mit dem Thema zu tun.
Du stellst deine Meinung halt immer als Fakten dar, was mir in der Tat auf den Sack geht.
Wenn du denkst, dass Fury eine Chance gegen AJ hat, okay, kann man keinem absprechen.
Es ist aber kein Fakt. Deine Meinung hat halt auch kein besonderes Gewicht und genau das bildest du dir aber ein.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.254
Punkte
113
Wenn du denkst, dass Fury eine Chance gegen AJ hat, okay, kann man keinem absprechen.

Nach meiner Einschätzung hat AJ keine Chance und nicht, dass Fury gegen ihn eine Chance hat. Das würde ja bedeuten, dass AJ der Favorit wäre.

Ansonsten machst du mit deimem Malibus Most Wanted Style auch keinen tollen Eindruck.
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
Obwohl AJ und Dubois schon Niederlagen eingesteckt haben, sind sie momentan im 'flow' und mental gut unterwegs.
Beide sind zudem harte Puncher und ihre Nehmerfähigkeiten sind nicht allerbesten.

AJ muss Favorit sein, aber ich sehe für Dubois durchaus auch gute Chancen. Mit 26 Jahren ist er auch noch jung und kann sich im einen oder anderen Bereich verbessern, wo ein "alter Hase" wie Fury, AJ oder Usyk kein Entwicklungspotenzial mehr haben.
 

Brummsel

Grumpy Old Man
Beiträge
23.985
Punkte
113
Ort
Bochum
Nach meiner Einschätzung hat AJ keine Chance
Das ist ja auch insoweit ok. Du kannst einschätzen, was Du möchtest.
Was den Leuten jedoch auf den Sack geht, ist sowas:
Das sollte eigentlich jeder der sich bisschen mit Boxen auskennt, auch so sehen.
Sagen wir es mal so. Ich zweifle bei demjenigen dann am Box-Sachverstand.
Und das machste halt v.a. auch bei Fußball (BVB) Themen. Dort hast du auch schon ordentlich Gegenwind für diese hochnäsigen Anmerkungen bekommen nach dem Motto: "ich bin der einzige mit Fußballsachverstand und erkenne die Probleme und die anderen sind alle dumm".
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Usyk hatte gegen Fury das Problem, dass sich der erratischer bewegt, in der Regel bessere Meidbewegungen hat ohne große Bewegungen machen zu müssen, sowie schneller und weniger erkennbar schlagen kann. Dafür aber mit viel weniger Dampf. AJ schlägt aus einer großen Vorwärtsbewegung heraus mit enorm viel Power, gibt dafür aber ein Zeitfenster für Meiden weg das es bei Fury so nicht gibt.

AJ hätte gegen Fury weniger Reichweitenprobleme als Usyk und einen längeren, steifen Jab wenn er den aus dem Klitschko-Kampf noch hinbekommt. Seine Schläge zum Körper tun auch deutlich mehr weh als die von Usyk. Insofern würde das ein ganz anderer Kampf, in dem Fury richtig leiden müsste bis er genug selbst im Ziel hat. Gegen einen AJ der so aufmerksam wie im Rückkampf gegen Usyk boxt, wäre das ein langer Abend. Diese mit vollem Einsatz geschlagenen schnellen Konterhaken von Ruiz hat Fury nicht im Gepäck, die Schläge von Fury mit etwas mehr Druck sind bei dem auch nicht so schnell wie die ansatzlosen mit wenig Power. Das sind recht orthodoxe 1-2s und Potshots. AJ müsste auch nicht so nah an Fury boxen wie Usyk, weil er mit seinen 1,98 klar weniger Reichweitennachteil hat.

Es ist eher Fury's erratischer Improvisation und Cleverness geschuldet, dass man ihm überhaupt Chancen gegen AJ einräumt. Ein Walk in the park wird das aber bei weitem nicht, könnte aber übel schief gehen. Isch möschte das sehen.
 

Metro5827

Bankspieler
Beiträge
1.791
Punkte
113
ich liebe diese diskussionen hier - das zeigt einfach wie interessant dieser kampf ist und auch wie unterschiedlich der kampf bzw. die form von AJ gewertet werden.

ich finde es bezüglich dem Ngannou sieg schade das schlecht zu reden. klar er war nur ein mma fighter und kommt nicht aus dem Boxen, wenn aber 60% in der dazn app ngannou sieg zugetraut haben, plus viele gedacht haben dass aj hier hart zu boden geht oder nur über punkte gewinnt zeigt mir wie uneinig man war. Dementsprechend fand ich die aj performance auch so stark und überraschend. Aj performances gegen wallin und ngannou waren gut, da gibt es nix zu rütteln. er hat seinen job gemacht und man merkt ihm seine neue dazu gewonnene spritzigkeit an.

klar jedoch er bekommt einen jungen hungrigen brecher vor die fäuste, wie kommt er damit klar? Einige schreiben 1-2 bomben reichen damit dubois bricht, interessante Meinung andere widersprechen.
Ich empfinde dieses Matchup so unfassbar geil, weil das einf ein Test für beide haben. der 34 jährige Aj der wieder zur Siegerschiene zurückkehrt und ein Daniel Dubois der jung ist mit starkem Rückenwind nach einem unfassbar überraschenden Sieg über Hrgovic (für mich zumindest, trz galt dubois als Underdog hier) der diese Rolle gerne annimmt. wir merken beide kommen mit starken Selbstbewusstsein und wollen Weltmeister werden.

Die Card ansich ist ganz ok. ich gehe mit den meisten hier mit. von allen saudi cards ist das hier schon zu den schwächeren zugehörig. würde soweit gehen vll auch das schwächste? (das fury ngannou ding lasse ich bewusst aus). Es wird sich trz gegönnt was soll ich sagen
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
53.945
Punkte
113
Die Card ansich ist ganz ok. ich gehe mit den meisten hier mit. von allen saudi cards ist das hier schon zu den schwächeren zugehörig. würde soweit gehen vll auch das schwächste? (das fury ngannou ding lasse ich bewusst aus).

Sind eben alles nur UK-Fights, aber dafür dürfte die Stimmung vor Ort im ausverkauften Wembley eben deutlich besser sein, als wenn dort irgendwelche starken ausländischen Boxer kämpfen sollten.
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.903
Punkte
113
Vermutlich müsste man da die Duelle gegen Wilder nennen.
Danke für Deine differenzierten Aussagen. Ich sehe es aus einem Grund anders, den Du selber nennst:
Ich finde es immer etwas schräg wie im Boxen aufgrund einzelner zuletzt erfolgter Kämpfe sich auf einmal alles verschiebt bei den Einordnungen. Damit meine ich, wenn die beiden klar besten Boxer gegeneinander kämpfen, wo Leute dahinter gegen diese beiden quasi als chancenlos angesehen werden und auf einmal der Verlierer dieses Top-Duells dann knackbar wäre für die dahinter. Wenn die Nummer 2 gegen die Nummer 1 verliert, heißt das noch lange nicht, dass die Nummer 3, 4 oder 5 auf einmal mehr Chancen gegen den hätte.
Gerade bei Wilder, Fury und Joshua wird das deutlich. Wilder war über Jahre - undifferenziert betrachtet - das gefährliche KO-Monster, dass jeden Gegner schlafen legen kann und der natürlich ganz oben anzusiedeln ist, weil er jeden Kampf durch KO beenden kann.

Das Muster seiner Kämpfe unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen seiner Gegner zeigt jedoch, dass genau das nicht stimmt. Wilder hat in seiner Karriere eine lange Reihe von Boxern gehabt, die sehr offen geboxt haben. Musterbeispiel war zuletzt noch der Helenius. Boxerisch hat er schon früh viele Schwächen gezeigt und dabei viele Gegner geboxt, die nicht oder nur unzureichend Möglichkeiten hatten, das auszunutzen.

Gerade die Fury-Trilogie hat aber offenbart, dass Wilder sehr wohl schlagbar ist, wenn man sich taktisch auf ihn einstellt und bestimmte Fehler vermeidet. Wilder hat Schwierigkeiten mit schnellen beweglichen Leuten, die variabel boxen oder körperlich präsenten Boxern, die ihn unter Druck setzen. Im ersten Duell hat Fury Wilder studiert und genau diese Erkenntnis in den beiden weiteren Duellen umgesetzt*. Wilder war faktisch dann chancenlos, wenn Fury ihn erdrückt hat.

*Wichtig und nicht zum Vorteil Furys muss allerdings erwähnt werden, dass Fury das nicht gerade immer mit fairen Mitteln bewerkstelligt hat und das kennzeichnend für seine Kämpfe auch immer Schwächen in den Defensiv-Basics sind. Furys Deckung ist löchrig und er agiert im Ring häufig pomadig, anstatt sich auf seine Linie zu konzentrieren. Zudem ist sein Kinn maximal durchschnittlich, wenn überhaupt. Seine Recovery-Möglichkeiten sind hingegen überragend.

Interessant und letztlich auch bezeichnend für Fury ist, dass gerade Zhang gezeigt hat, wie man mit viel Druck Wilder humorlos wegklatschen kann. Immerhin ein Zhang, der auch nicht mehr auf der Höhe seines Vermögens boxen dürfte. Parker hingegen hat Wilder schlichtweg auf eine Weise ausgeboxt, wie es Fury nicht vermochte und nur sein Punch hat Wilder punktemäßig überhaupt im Kampf gehalten.

Kurzum: Wilder war nie so gut, wie einige Betrachter ihn gerne gemacht haben, auch dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass er mittlerweile nachgelassen hat.

Damit wird auch einiges zu Fury festzustellen sein. Insbesondere die Frage, warum Fury mit seiner überschaubaren Gegnerschaft eigentlich wie das achte Weltwunder betrachtet wird, obwohl man daran begründete Zweifel haben darf?*

Einen wesentlichen Aspekt hast Du selbst genannt:
Dazu kommt, dass Fury gegen Usyk ganz anders gegenhalten konnte und zwischenzeitlich den Kampf sogar kontrollierte. Von sowas war AJ gegen Usyk meilenweit entfernt.
Jein. Für das erste Joshua-Usyk-Duell ist diese Bewertung zutreffend. Für das zweite Joshua-Usyk-Duell nicht. Mag sein, dass Fury sich im zweiten Usyk-Kampf noch besser schlagen wird, bis dahin kann man dem nicht zustimmen. Objektiv haben sowohl Fury im ersten Kampf als auch Joshua im zweiten Kampf eine sehr gute Leistung gegen Usyk gebracht. Dafür gehört beiden Boxern Anerkennung. Fury hatte gegen Usyk drei klare Runden gewonnen, die waren klarer als die gewonnen Runden von Joshua, der dafür aber mehr Runden gewonnen haben sollte. Gut möglich, dass Fury in zweiten Usyk-Duell mehr leisten wird, bis dahin ist der qualitative Unterschied zwischen Fury und Joshua als Usyk-Gegner nicht so groß - ein "ganz anders gegenhalten" hat es nicht gegeben, eine wirkliche Kontrolle hat Fury nur ganz kurz und Usyk hat wie so oft - auch gegen Joshua - Gegenmittel gefunden und umgesetzt.
Der Kampf Usyk vs Fury war der Kampf der beiden klar besten Schwergewichtsboxer. AJ folgt dann dahinter, aber die Lücke zu den beiden ist schon deutlich, er hat da für mich gegen beide einfach keine Chance.
Sehe ich anders aus den oben genannten Gründen. Usyk ist der klar beste Schwergewichtsboxer. Fury und Joshua befinden sich dahinter und nahezu auf Augenhöhe. Warum? Weil genau das
Ich sah von Fury im Kampf gegen Usyk nichts, was an seinem Status der Nummer #2 im Schwergewicht zu rütteln wäre.
m. E. nicht stimmt.

Warum sah Ngannou so gut gegen Fury aus und wurde anschließend von Joshua humorlos weggeklatscht? Könnte es vielleicht daran liegen, dass Ngannou nun wahrlich kein begnadeter Boxer ist, aber Mittel gegen Furys Drückerei hatte und selber Druck ausüben konnte, was Fury nicht schmeckt? Kann es weiterhin sein, dass Fury nicht wie Joshua in der Lage ist, technisch sauberes variables Offensivboxen zu zeigen?

Fury hat Schwierigkeiten mit Boxern, die druckvoll und variabel offensiv boxen. Davon gibt es ein paar im aktuellen Schwergewicht und entsprechende Duelle möchte ich erst einmal sehen, bevor ich Fury einen Status zuspreche, den er sich objektiv eher nicht erworben hat.

Eher muss Usyk höllisch aufpassen, dass Fury sich nicht Dinge einfallen lässt um das Ding im Rückkampf zu drehen.

ps: Ich war vor dem Kampf für Usyk, weil er für mich zum einen insgesamt der beste Boxer ist und zum anderen deutlich sympathischer als Schwätzer Fury. Ist also nicht so, dass ich Fury-Fan oder sowas wäre. Ich mag AJ da sogar mehr, aber Fury würde dieses Duell von Sekunde 1 an, beginnend außerhalb des Ringes, bis zum Ende dominieren.

Vielleicht bekommen wir ja noch Fury vs AJ, ich hoffe es natürlich.
Ich hoffe auch, dass der Kampf kommt, aber ich vermute eher, dass das keine deutliche Nummer pro Fury wird.

Ich vermute auch, dass Fury nicht mehr viel im zweiten Usyk-Kampf drauflegen kann. *Der Schwätzer Fury ist wahrlich ein gutes Gesamtpaket, viel besser als es sein Gelaber und seine schmutzigen Tricks vermuten lassen. Trotzdem wird er seit seinem Klitschko-Sieg derartig überhöht und das trotz klar erkennbarer Schwächen. Die hat Joshua auch, aber der ist mit seinem gestelzten Verhalten vielen Betrachtern unsympathisch, was gleich entscheidend in die Beurteilung einfließt. Gut möglich, dass Furys unorthodoxer Boxstil Joshua nicht liegt, ebenso möglich, dass Joshuas körperliche Ebenbürtigkeit kombiniert mit seiner offensiven Variabilität Fury große Probleme bereitet.

Kurzum: Fury hat gegen Usyk einen sehr guten Kampf gemacht. Über die Summe seiner Kämpfe hat er aber mindestens genauso viele Schwächen wie Joshua gezeigt, eine Duell der beiden Boxer dürfte daher recht ausgeglichen sein.
 

KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.656
Punkte
113
Darf sich Eddie eigentlich verstecken, wenn er nach dem 10 : 0 Debakel im Mannschaftssport AJ auch noch im Einzelturnier verlieren würde?
 
Zuletzt bearbeitet:

GrimReaper

Nachwuchsspieler
Beiträge
708
Punkte
93
Danke für Deine differenzierten Aussagen. Ich sehe es aus einem Grund anders, den Du selber nennst:

Gerade bei Wilder, Fury und Joshua wird das deutlich. Wilder war über Jahre - undifferenziert betrachtet - das gefährliche KO-Monster, dass jeden Gegner schlafen legen kann und der natürlich ganz oben anzusiedeln ist, weil er jeden Kampf durch KO beenden kann.

Das Muster seiner Kämpfe unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen seiner Gegner zeigt jedoch, dass genau das nicht stimmt. Wilder hat in seiner Karriere eine lange Reihe von Boxern gehabt, die sehr offen geboxt haben. Musterbeispiel war zuletzt noch der Helenius. Boxerisch hat er schon früh viele Schwächen gezeigt und dabei viele Gegner geboxt, die nicht oder nur unzureichend Möglichkeiten hatten, das auszunutzen.

Gerade die Fury-Trilogie hat aber offenbart, dass Wilder sehr wohl schlagbar ist, wenn man sich taktisch auf ihn einstellt und bestimmte Fehler vermeidet. Wilder hat Schwierigkeiten mit schnellen beweglichen Leuten, die variabel boxen oder körperlich präsenten Boxern, die ihn unter Druck setzen. Im ersten Duell hat Fury Wilder studiert und genau diese Erkenntnis in den beiden weiteren Duellen umgesetzt*. Wilder war faktisch dann chancenlos, wenn Fury ihn erdrückt hat.

*Wichtig und nicht zum Vorteil Furys muss allerdings erwähnt werden, dass Fury das nicht gerade immer mit fairen Mitteln bewerkstelligt hat und das kennzeichnend für seine Kämpfe auch immer Schwächen in den Defensiv-Basics sind. Furys Deckung ist löchrig und er agiert im Ring häufig pomadig, anstatt sich auf seine Linie zu konzentrieren. Zudem ist sein Kinn maximal durchschnittlich, wenn überhaupt. Seine Recovery-Möglichkeiten sind hingegen überragend.

Interessant und letztlich auch bezeichnend für Fury ist, dass gerade Zhang gezeigt hat, wie man mit viel Druck Wilder humorlos wegklatschen kann. Immerhin ein Zhang, der auch nicht mehr auf der Höhe seines Vermögens boxen dürfte. Parker hingegen hat Wilder schlichtweg auf eine Weise ausgeboxt, wie es Fury nicht vermochte und nur sein Punch hat Wilder punktemäßig überhaupt im Kampf gehalten.

Kurzum: Wilder war nie so gut, wie einige Betrachter ihn gerne gemacht haben, auch dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass er mittlerweile nachgelassen hat.

Damit wird auch einiges zu Fury festzustellen sein. Insbesondere die Frage, warum Fury mit seiner überschaubaren Gegnerschaft eigentlich wie das achte Weltwunder betrachtet wird, obwohl man daran begründete Zweifel haben darf?*

Einen wesentlichen Aspekt hast Du selbst genannt:

Jein. Für das erste Joshua-Usyk-Duell ist diese Bewertung zutreffend. Für das zweite Joshua-Usyk-Duell nicht. Mag sein, dass Fury sich im zweiten Usyk-Kampf noch besser schlagen wird, bis dahin kann man dem nicht zustimmen. Objektiv haben sowohl Fury im ersten Kampf als auch Joshua im zweiten Kampf eine sehr gute Leistung gegen Usyk gebracht. Dafür gehört beiden Boxern Anerkennung. Fury hatte gegen Usyk drei klare Runden gewonnen, die waren klarer als die gewonnen Runden von Joshua, der dafür aber mehr Runden gewonnen haben sollte. Gut möglich, dass Fury in zweiten Usyk-Duell mehr leisten wird, bis dahin ist der qualitative Unterschied zwischen Fury und Joshua als Usyk-Gegner nicht so groß - ein "ganz anders gegenhalten" hat es nicht gegeben, eine wirkliche Kontrolle hat Fury nur ganz kurz und Usyk hat wie so oft - auch gegen Joshua - Gegenmittel gefunden und umgesetzt.

Sehe ich anders aus den oben genannten Gründen. Usyk ist der klar beste Schwergewichtsboxer. Fury und Joshua befinden sich dahinter und nahezu auf Augenhöhe. Warum? Weil genau das

m. E. nicht stimmt.

Warum sah Ngannou so gut gegen Fury aus und wurde anschließend von Joshua humorlos weggeklatscht? Könnte es vielleicht daran liegen, dass Ngannou nun wahrlich kein begnadeter Boxer ist, aber Mittel gegen Furys Drückerei hatte und selber Druck ausüben konnte, was Fury nicht schmeckt? Kann es weiterhin sein, dass Fury nicht wie Joshua in der Lage ist, technisch sauberes variables Offensivboxen zu zeigen?

Fury hat Schwierigkeiten mit Boxern, die druckvoll und variabel offensiv boxen. Davon gibt es ein paar im aktuellen Schwergewicht und entsprechende Duelle möchte ich erst einmal sehen, bevor ich Fury einen Status zuspreche, den er sich objektiv eher nicht erworben hat.


Ich hoffe auch, dass der Kampf kommt, aber ich vermute eher, dass das keine deutliche Nummer pro Fury wird.

Ich vermute auch, dass Fury nicht mehr viel im zweiten Usyk-Kampf drauflegen kann. *Der Schwätzer Fury ist wahrlich ein gutes Gesamtpaket, viel besser als es sein Gelaber und seine schmutzigen Tricks vermuten lassen. Trotzdem wird er seit seinem Klitschko-Sieg derartig überhöht und das trotz klar erkennbarer Schwächen. Die hat Joshua auch, aber der ist mit seinem gestelzten Verhalten vielen Betrachtern unsympathisch, was gleich entscheidend in die Beurteilung einfließt. Gut möglich, dass Furys unorthodoxer Boxstil Joshua nicht liegt, ebenso möglich, dass Joshuas körperliche Ebenbürtigkeit kombiniert mit seiner offensiven Variabilität Fury große Probleme bereitet.

Kurzum: Fury hat gegen Usyk einen sehr guten Kampf gemacht. Über die Summe seiner Kämpfe hat er aber mindestens genauso viele Schwächen wie Joshua gezeigt, eine Duell der beiden Boxer dürfte daher recht ausgeglichen sein.
Perfekt geschrieben.
 

stefan5

Nachwuchsspieler
Beiträge
91
Punkte
33
Fury wurde die letzten Jahre überschätzt, Joshua unterschätzt.
Wilder war einer der limitiertesten Champs ever, aber gut, er hatte Punch, Respekt, was er mit seinen Fähigkeiten alles erreicht hat.
Usyk ist Usyk. Ich hoffe auf ein 2:0 im Dezember. Dann sollte er als einer der Besten überhaupt aufhören und Fury vs Joshua soll kommen.
 

Brennov

Nachwuchsspieler
Beiträge
655
Punkte
63
Fury wurde die letzten Jahre überschätzt, Joshua unterschätzt.
Wilder war einer der limitiertesten Champs ever, aber gut, er hatte Punch, Respekt, was er mit seinen Fähigkeiten alles erreicht hat.
Usyk ist Usyk. Ich hoffe auf ein 2:0 im Dezember. Dann sollte er als einer der Besten überhaupt aufhören und Fury vs Joshua soll kommen.
das kann ich voll unterschreiben. usyk tritt dann zurück, bei der wbo und wba rücken die interims champs nach und bei der wbc boxt kabayel gegen ajagba oder bakole um die wm. und joshua und fury um den ibf titel. es könnte so schön sein in 2025!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben