ATP Grand-Slam Live-Game-Thread


leschmuh

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Ich war zwar auch überrascht über den heftigen Jubel, aber ich konnte das dann auch als Resultat der vorigen Anspannung verstehen. Es war ja nicht so, dass der Sieg am Ende klar durchging. An sich lief es in Richtung TB und damit möglicherweise 5. Satz, was für Djokovic durchaus gefährlich gewesen wäre. Er hatte dann die plötzliche Gelegenheit, das Match frühzeitig mit Beak in letzter Sekunde zuzumachen. Und zwei Matchbälle hatte er schon liegen lassen. Das ist schon eine kritische mentale Situation. Ich weiß nicht was er ruft, aber er ruft nicht gegen Berrettini, sondern zu seiner Box. Nimmt sich für das Handshake mit Berrettini auch noch mal zurück. Insofern passt das auch (Berrettini wird so oder so nicht happy gewesen sein, egal was Djokovic macht...).
Und dann ging es meines Erachtens auch nicht nur um das Match, sondern das war auch schon der motivationale Vorlauf für das weitere Turnier - eine Kampfansage an Nadal und den Finalisten von der anderen Hälfte.

Mir ist auch aufgefallen, dass das bei ihm zuletzt häufiger vorkam. Meiner Meinung nach hat es auch damit zu tun, dass er merkt, dass für ihn nicht leichter wird körperlich zu bestehen und das mit höherer mentaler Spannung zu kompensieren versucht und die Emotionen nutzt, um in entscheidenden Momenten Kraftreserven zu mobilisieren. Ihm hilft diese Aggressivität, um auf dem Platz gerade in kritischen SItuaitonen in seinen Spielmodus zu kommen - ich denke er nutzt dieses Mindset ganz bewusst und nach dem Match ist diese Energie halt noch da und er muss sich "entladen". Dazu kommt meiner Meinung nach, dass er mehr als die beiden anderen in der NextGen eine Bedrohung seines Status erlebt (er hat dies zuletzt öfter thematisiert - von Nadal habe ich das nicht so wahrgenommen; Federer hatte zuletzt ja weniger mit dem Thema zu tun, aber auch zuvor habe ich das von ihm nicht in dieser expliziten Form in Erinnerung).

Alles in allem finde ich das ok. Ich finde das für ihn auch stimmig und authentisch. Man braucht das nicht sympathisch finden, aber ich persönlich komme damit z.B. besser klar als mit seinem Herzchenverteilen nach den Matches.
 

QueridoRafa

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Der Kommentator bei "srf", Heinz Günthardt, meinte nur lakonisch: "Ja, ja Novak, wir haben dich gehört" und gut wars. Er hat sich danach gleich wieder beruhigt. Das Geschrei fand ich schon etwas übertrieben. Aber dass jetzt wieder seitenlang darüber diskutiert und von der "Djokovic-Seite" einmal mehr das Wort Hate in den Mund genommen wird, ist völlig überflüssig.

Heikler fand ich seine Aktion nach dem zweiten Matchball, den Berrettini abwehrte, als er etwas in die leeren Zuschauerränge schrie und wütend gegen die Bande trat. Er hätte sich dabei womöglich verletzen können.
 
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Tuco

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Der Kommentator bei "srf", Heinz Günthardt, meinte nur lakonisch: "Ja, ja Novak, wir haben dich gehört" und gut wars. Er hat sich danach gleich wieder beruhigt. Das Geschrei fand ich schon etwas übertrieben. Aber dass jetzt wieder seitenlang darüber diskutiert und von der "Djokovic-Seite" einmal mehr das Wort Hate in den Mund genommen wird, ist völlig überflüssig.


Ich weiß natürlich noch, dass ich @Jones erst vor ein paar Tagen dafür kritisiert habe, als er von "Hass" gegen Federer geschrieben hat. Aber da ist der Anglizismus schon sehr bewusst eingesetzt - das soll darauf hinweisen, dass es natürlich nur im Kontext Profisport (wo das regelmäßig im deutschsprachigen Raum so verwendet wird) zu verstehen ist, und nicht vergleichbar ist mit "echtem" Hass, der etwa sogar in Gewalt umschlagen kann.

Aber es geht eben um das fett markierte. Während der Matches von Djokovic ist der live game thread hier oft vollkommen unlesbar, weil sich regelmäßig mehrere User in ihrer Lästerei über Nichtigkeiten wie aus ihrer Sicht übertriebenem Jubel etc. gegenseitig überbieten. Klar, das beste wäre, das zu ignorieren, aber mitunter kann ich mir Kommentare dazu dann eben doch nicht verkneifen... ;)
 
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elpres

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Sehe es so wie leschmuh. Der Ausraster am Ende hatte wahrscheinlich nicht viel mit Berrettini oder dem Match zu tun, sondern eher mit seiner Situation im Allgemeinen (Anspruch auf GS Rekord, Körper lässt langsam nach, Luft wird dünner) und mit Roland Garros und Nadal im Speziellen.

Er hat jetzt höchstpersönlich die Chance Nadals Rekord zu vereiteln und vielleicht auch die Schmach des letztjährigen Finales vergessen zu machen.

Es besteht nur leider die Gefahr, dass das jetzige HF sein letztes Spiel sein könnte. Verwandelt er gegen Nadal einen Matchball platzt ihm sicher der Kopf bei dem Urschrei den er dann rauslassen würde
 

elpres

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@QueridoRafa
Hast Du eigentlich mitbekommen was da im Nadallager immer rumdiskutiert wird im Training? Hatte glaube ich irgendwie kurz am Rande gehört, dass er an einer Veränderung im Sinne eines Adjustsments arbeitet. Auf den Bildern vom Training vor Sinner und Schwartzmann wirkte Nadal wenig happy, haderte und diskutierte mit seinen Leuten. Anything?
 

gentleman

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Der Kommentator bei "srf", Heinz Günthardt, meinte nur lakonisch: "Ja, ja Novak, wir haben dich gehört" und gut wars. Er hat sich danach gleich wieder beruhigt. Das Geschrei fand ich schon etwas übertrieben. Aber dass jetzt wieder seitenlang darüber diskutiert und von der "Djokovic-Seite" einmal mehr das Wort Hate in den Mund genommen wird, ist völlig überflüssig.

Heikler fand ich seine Aktion nach dem zweiten Matchball, den Berrettini abwehrte, als er etwas in die leeren Zuschauerränge schrie und wütend gegen die Bande trat. Er hätte sich dabei womöglich verletzen können.
sehe das sehr ähnlich pragmatisch wie QueridoRafa. Muss ich diesen Urschrei und diese Ausbrüche sympathisch oder gut finden? Nein. Muss man Nole dafür generell kritisch oder gar negativ sehen? Nein. Umgekehrt muss ich die Summe seiner immer wieder auftretenden kleineren und mittleren Auszucker (in NYC bekam er eh selbst die Quittung dafür) aber auch nicht gutheißen bzw. trägt es für mich ein Stück weit dazu bei, dass ich jetzt wohl kein Fan von ihm werde (abgesehen von seiner esoterischen Ader und den Äußerungen zu Covid etc, aber das steht auf einem anderen Blatt). Ich respektiere ihn aber für seine Leistungen und seine Erfolge, die sind im Welttennis ja zusammen mit Roger und Rafa beispiellos. Letztlich sind vermutlich diese emotionalen Urschreie wohl auch ehrlicher und authentischer, als es diese (sorry) übertrieben aufgesetzten Liebesbekundungen ans Publikum nach dem Match sind.. ich weiß er hat sich das vor einigen Jahren als Ritual ausgedacht und ist sicher auch nett gemeint, aber es wirkt wie gesagt sehr selten wirklich authentisch. Aber ja, darüber hinaus muss man ihm jetzt wegen der gestrigen Aktion auch keinen Strick drehen, da fiel sicherlich sehr viel mehr an Anspannung von ihm ab, als man mit dem reinen Blick auf den Gegner und das Match auf den ersten Blick schließen konnte.
 

QueridoRafa

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@QueridoRafa
Hast Du eigentlich mitbekommen was da im Nadallager immer rumdiskutiert wird im Training? Hatte glaube ich irgendwie kurz am Rande gehört, dass er an einer Veränderung im Sinne eines Adjustsments arbeitet. Auf den Bildern vom Training vor Sinner und Schwartzmann wirkte Nadal wenig happy, haderte und diskutierte mit seinen Leuten. Anything?
Ich habe nichts derartiges mitbekommen. Er ist aber bekannt dafür, dass er mit seinem Trainingsteam immer sehr intensiv diskutiert. Das einzige Problem könnte sein Aufschlag sein. Nach dem Match gegen Sinner hat er folgendes Statement gemacht:
E3TnYIWWUAAFZlS111.jpg
 

QueridoRafa

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Ich weiß natürlich noch, dass ich @Jones erst vor ein paar Tagen dafür kritisiert habe, als er von "Hass" gegen Federer geschrieben hat. Aber da ist der Anglizismus schon sehr bewusst eingesetzt - das soll darauf hinweisen, dass es natürlich nur im Kontext Profisport (wo das regelmäßig im deutschsprachigen Raum so verwendet wird) zu verstehen ist, und nicht vergleichbar ist mit "echtem" Hass, der etwa sogar in Gewalt umschlagen kann.

Aber es geht eben um das fett markierte. Während der Matches von Djokovic ist der live game thread hier oft vollkommen unlesbar, weil sich regelmäßig mehrere User in ihrer Lästerei über Nichtigkeiten wie aus ihrer Sicht übertriebenem Jubel etc. gegenseitig überbieten. Klar, das beste wäre, das zu ignorieren, aber mitunter kann ich mir Kommentare dazu dann eben doch nicht verkneifen... ;)
Ich habe mir schon lange abgewöhnt, insbesondere während der Spiele von Nadal, den live game thread mitzuverfolgen. Als Fan ist es unerträglich, wenn in jedem zweiten oder dritten Beitrag der Wunsch nach einer Niederlage geäussert wird und seine Gegner heftig kritisiert werden, weil sie leider ihre Chancen nicht gepackt haben. So erspare ich mir viel Ärger, Zeit und Energie ;)
 
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amoog

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Nun, irgendwas hatte sich auf jeden Fall in ihm aufgestaut ohne Ende. Mich persönlich hätte interessiert warum er da so explodiert ist. Ob er das so ausdrücken muss oder nicht, ist eine andere Frage. Solange er bei so einem Spontan-Anfall keinem Balljungen den Kopf abbeißt, kann ich damit eigentlich leben.
Was ihm aber im übertragenenen Sinne bei den USOpen 2020 mit der Linienrichterin passiert ist (am Kopf getroffener Frustfluchball) - Ergebnis: 1 GS weniger auf der Liste
 

amoog

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Wird hier jetzt echt ein Sieges-Jubel kritisiert, der vielleicht 1, 2 Sekunden zu lange anhält? Wahrscheinlich sowas wie "come on" auf serbisch gebrüllt. Skandal!! Das leere Stadion hat das Ganze auch doppelt so laut wirken lassen. Da muss es ja noch weit mehr Aktionen aus dem Match gegeben haben, die Ausdrücke wie "der hat sie nicht mehr alle" ansatzweise zu rechtfertigen. Schaut ihr außer den Big 3 kein Tennis? Solche "primal screams" sieht man doch sogar öfter nach einzelnen Ballwechseln... Hier nach einem offenbar hart erkämpften Sieg im Grand Slam Viertelfinale. Sonst ist dieser blinde "Hate" schon sehr peinlich. Bringt irgendein Younster wie Shapovalov sowas spricht man halt von "echten Typen", die das Tennis endlich wieder braucht. Und wenn Nadal 14x in die Luft boxt ist das auch geil. Jedes 2. Tor im Fußball wird heftiger bejubelt. Sakkari gestern.... Wie es gerade passt.
Aus irgendeinen Grund scheint ihm der Sieg ja am Ende viel bedeutet zu haben, trotz unzähliger Karriereerfolge, umso besser. Eigentlich genau was man sich erhofft bei diesen "Oldtimern" mit Feuer und Siegeswillen, den man sehen will. Das Leute so darauf abgehen bei kaum erwähenswerten Kleinigkeiten sich zu beschweren und meinen direkt verurteilen zu müssen. :crazy:

Wer bei sowas von "bessesen" spricht bleibt am Besten nur noch zuhause. ;) Love the Emotion!
Sorry, aber vor dem Hintergrund jüngst bekannter Ereignisse des Herrn Nole ist Deine Argumentation so leider unorthodoxes pro Nole blablabla....
 

amoog

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Der Kommentator bei "srf", Heinz Günthardt, meinte nur lakonisch: "Ja, ja Novak, wir haben dich gehört" und gut wars. Er hat sich danach gleich wieder beruhigt. Das Geschrei fand ich schon etwas übertrieben. Aber dass jetzt wieder seitenlang darüber diskutiert und von der "Djokovic-Seite" einmal mehr das Wort Hate in den Mund genommen wird, ist völlig überflüssig.

Heikler fand ich seine Aktion nach dem zweiten Matchball, den Berrettini abwehrte, als er etwas in die leeren Zuschauerränge schrie und wütend gegen die Bande trat. Er hätte sich dabei womöglich verletzen können.
Und normalerweise eine Schiri-Verwarnung, wenn nicht gleich einen Punktabzug für diese übertriebene Unsportlichkeit erhalten müssen - Remember USOpen 2020 !!!
 

Tuco

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Zverev beginnt gleich mal mit zwei Doppelfehlern im ersten Aufschlagspiel - da ist das Break dann schon fast die logische Folge.
 

Marius

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Ich sehe die Chancen 70:30 für Tsitsipas.
Echt? Ich fand Tsitsipas im Turnierverlauf etwas stärker, auch weil er die besseren Gegner geschlagen hat, allerdings gewann Zverev einige Matches sehr deutlich. Sehe es 55:45 oder 60:40 für Tsitsipas, also sehr offen. Kann das Match noch nicht sehen...
 

leschmuh

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Zu Beginn leider wie es zu erwarten war. Zverev zu passiv, Tsitsipas kontrolliert dad Spiel.
Aber das geht ja noch ein Weilchen, da kann sich noch einiges ändern.
 
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