also, was das angeht ist deustchland sicherlich mit an der spitze wenn es um kontroverse urteile geht. wenn man sich mal die berichterstattung von amerikanischen oder englischen medien durchliest, lassen die meisten boxer auch oft durchblicken, dass deutschland da den schlechtesten ruf hat.
was gastfreundlichkeit angeht, sind die meisten immer ziemlich angetan von den deutschen menschen (reid, donald, ruiz.....).
beyer ist ein sehr guter boxer. der im gegensatz zu ottke (der wohl die mehrzahl seiner runden für treffervermeidung) auch sehr gute waffen in der offensive hat. er schlägt sicherlich nicht viel aber dafür ziemlich genau und auch durchaus hart (sein leberhacken gg sheika :thumb: ). also es hat alles hand und fuss was er macht.
allerdings wird er manchmal auch einfach zu passiv (wie gg sanavia) und lässt kämpfe eng (zu eng) werden gegen gegner die er eigentlich klar besiegen würde. und so ein fall war auch der lucas. der lucas hat ja praktisch keine vernünftige aktion in der offensiv gebracht und dutzende luftlöcher geschlagen. allerdings hat beyer aus seiner eigentlichen überlegenheit rein garnichts gemacht. ich vertrete die meinung, dass ein herausforderer etwas zeigen muss um wm zu werden. er muss es wollen.
lucas war an dem abend sicherlich nicht der bessere mann, aber beyer hatte den wm-titel einfach nicht verdient. das war risikominimierung gegen einen gegner, der klar unterlegen war. und dafür wird man noch mit dem titel belohnt.
allerdings muss auch gesagt werden, dass beyer auch den titel verloren hat (gg Sanavia), wo man ihn durchaus hätte ein draw hätte geben können.
der kampf gegen green war richtig gut und beyer war der verdiente sieger.
mundine würde von der ard als der superschwere gegner verkauft, der er nicht war (das punkturteil war sogar zu knapp).
beyer ist ein toller boxer und ein würdiger champ, keine frage. aber gegen die anderen wm würde ich ihn trotzdem als klaren underdog sehen (éinen kampf gegen calzaghe ist sauerland mit ottke und beyer immer aus dem weg gegangen, und dieser wäre 2002/03 mMn ähnlich wie veit 1 gelaufen, da beyer damals nervlich einfach joes druck hätte standhalten können).
es erscheint ja auch nicht so, dass beyer mit seiner gegnerwahl wirklich ansprüche auf den thron im smw erheben will.
zudem darf man seine psychischen schwächen auch nicht vergessen. er scheint sich ja seit seiner behandlung gut im griff zu haben aber ein richtiger big fight (vllt auch mal außerhalb deutschlands
) ist da noch was ganz anderes.
alles in allem, ist beyer mMn ein toller boxer und würdiger wm, der eigentlich noch mehr potential hat. aber mental reicht es nicht zur absoluten weltklasse/weltspitze.