Als Stürmertyp ist er ein "Vollstrecker", der sich bietende Gelegenheiten meist konsequent und effizient nutzt, weniger ein (mit-)spielender Stürmer. Er ist ebenso robust wie Lewandowski und auf die Rolle als alleinige Sturmspitze geeicht. Er hat de facto keine besonderen Schwächen und erzielt auf alle möglichen Arten seine Tore, mit links oder rechts, per Kopfball oder Weitschuss, dies alles gehört zu (s)einem breitgefächerten Repertoire. Dies zur allgemeinen Beschreibung.
Wenn man ins Detail geht, so fällt besonders positiv seine quasi angeborene Antizipation auf, gibt es gefährliche Szenen am/im Strafraum oder Fehler der Verteidiger auszunutzen (hier erinnert er sehr an Reus), Immobile ist zu 99% zur Stelle. Schon lange bevor sein Mitspieler (oft die hängende Spitze Cerci) ihm den Pass "one touch" in die Schnittstelle spielen kann, steht Immobile schon dort, während sich die gegnerischen Verteidiger noch sortieren und nur hinterherschauen können. Ebenfalls hervorzuheben sind seine Nervenstärke (beispielsweise alleine gegen den Torwart) und die Fähigkeiten beim 1 zu 1 in Kontersituationen, wo er mit einem Dribbling den letzten Verteidiger überläuft und auch noch den Torwart ausguckt.
Generell muss man sagen, dass das Spiel von Torino schon sehr auf Immobile zugeschnitten ist und er überwiegend die Bälle serviert bekommt, als sie sich irgendwo im Mittelfeld abzuholen. Hier wird wohl auch der Ansatzpunkt von Kloppo sein, ihn mehr auf Eigeninitiative und Mitspielen umzustellen, statt passiv auf die Bälle zu warten. Entscheidende Bedeutung für eine erfolgreiche Einbindung ins BVB-Spiel dürfte mMn besonders die Kreativität der Reihe hinter Immobile sein, hier halte ich sowohl Mkhitaryan und besonders auch Reus für kongeniale Partner des Italieners, der auf diese Geistesblitze geradezu lauert.
Und ganz ehrlich: 15 Millionen für einen Spieler, der in einer der besten Ligen Europas mit schwächeren Mitspielern 20 Tore und mehr macht, kann schon per se keine Fehlinvestition sein, zumal er noch im besten Fußballeralter ist und als angehender Nationalspieler auch Wiederverkaufswert hätte. Von daher kann man dem BVB nur gratulieren, wenn der Transfer denn wirklich über die Bühne gehen sollte.