Hat denn der BVB/Klopp den Fußball wirklich verändert? Schon mit Götze, Lewandowski und einem unverletzten Gündogan, bzw. einem Sahin beim ersten Titel, war man ja kein Team, das einen tief stehenden Gegner auseinander gespielt hat, sondern hat den Gegner mit schnellem Umschaltspiel, immensem Pressing und unglaublicher Laufleistung schlicht überrannt. Und meinem Gefühl nach versucht man das heute noch. Auba, Mkhitaryan und zum Teil auch Reus oder Immobile sind alles Tempo-Spieler. Meiner Meinung nach versucht Klopp viel zu sehr, das alte System aufrecht zu erhalten, nur stehen inzwischen 90% der Gegner einfach hinten drin. Wo kein Raum ist, bringt hohe Geschwindigkeit wenig. Bayern spielt ja den Ballbesitz-Fußball auch nicht aus Jux, sondern man (in dem Fall LvG) hat erkannt, dass es nur so geht, wenn praktisch alle Gegner den Bus vor dem Tor parken. Das führte ja unter LvG auch zu Abgängen oder Nichtberücksichtigungen, die nicht für jeden leicht zu verstehen waren (Thema Lucio, z.B.).
Dem Rest der These stimme ich zu.
Real spielt auch Umschaltfußball und ist damit erfolgreich (5-0 gg die Über-Bayern zB).
Natürlich stehen die Gegner jetzt tiefer. Ich finde es schon pervers, wenn wir als Tabellenletzter gg den Dritten spielen und die keinen Schuss aufs Tor zeigen wollen. Das ist wirklich paradox. Nur hat der BvB früher Umschaltfußball mit technisch hochwertigen Spielern gezockt. Heute spielen wir Umschaltfußball mit Umschaltspielern. Ich verstehe sowieso nicht, was da abgelaufen ist. Man muss sich doch nur mal die Spielertypen anschauen. Pummelfee ist ein Techniker, ok bei uns hatte er noch Dynamik, aber er ist ja wirklich kein Umschaltspieler. Robert war immer ein kleiner Chancentod, aber er hat es bei uns mit seiner mitspielenden Art wettgemacht. Gündogan ist ein gelernter 10er, der umgeschult wurde. Mats war in der Spieleröffnung Weltklasse, bevor er es in der Verteidigung wurde. De junge Kagawa hatte die Physis eines Mädchens. Ich könnte beliebig fortsetzen. Wir haben hauptsächlich technisch starke Spiele verpflichtet und waren damit sehr erfolgreich. Warum ist man dann so umgeschwenkt?? Ich habe nichts dagegen, dass man sich auch Spieler wie Micky, Auba oder Immobile holt, weil sie eine weitere Komponente hinzufügen, aber doch nicht alle zusammen. Und dabei haben wir noch horrende Ablösen bezahlt. Fast 30 Mio für Micky, 20 Mio für Immobile. Es kann mir doch keiner erzählen, dass es da keine Alternativen gab. Ich kann den Bruch in der Transferpolitik nicht nachvollziehen, allerdings habe ich schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wie das gelaufen ist. Klopps Position ist über die Zeit immer größer geworden. Es ist bekannt, dass Micky und Immobile seine Transfers waren. Mittlerweile durfte sogar Buvac eigenständig einen Transfer organisieren, bei dem man sich fragt, ob er auf etwas anderes als die Nationalität geschaut hat. Zorc durfte ich auch mal als Privatperson kennenlernen und er ist einfach kein Leader-Typ, der die Eier hatte Klopp in dessen Wahn, der hauptsächlich durch Watzke verschuldet ist, zu stoppen. Die 3 mögen sich privat super verstehen, aber für unsere aktuellen Entwicklungsstufe passt die Konstellation nicht mehr. Optimal wären Typen wie Heidel und Allofs. Mit denen lässt sich auch harmonisch zusammenarbeiten, aber wenn es drauf ankommt haben sie auch das Messer zwischen den Zähnen. Eine andere Konstellation, die ich mir zwar nicht wünsche aber für erfolgsversprechend halte, wäre ein Ego-Typ wie Tuchel als Trainer.
@heiko
Ich verstehe nicht den ständigen Verweis und habe das schon 100mal erklärt. Ich verstehe sehr gut, dass sich Spieler für die Bayern, Real oder ManU entscheiden, wenn die mit wesentlich mehr Kohle anklopfen. Was soll mir das jetzt sagen? Wir können die Vertragsgespräche nicht verfolgen, aber sehen den Output. Und da ist es nun mal so, dass dieser bei uns signifikant schlechter ist, als bei Teams wie Atletico, Porto, Juve etc, die nicht mehr finanziellen Spielraum besitzen. Ich saß nicht mit Struth, Reus, Götze, Watzke und Zorc am Tisch, sehe aber dass das Ergebnis gemessen an vergleichbaren Spielerverträgen, nicht gerade für das Verhandlungsgeschick unserer Verantwortlichen spricht. Wann ist eigentlich das letzte Mal ein Spieler mit dem MW von Robert Lewandowski ablösefrei gewechselt? Irgendwelche Gründe muss es ja dafür geben, dass wir hier eine Ausnahmerolle einnehmen.
