Gemessen am fußballerischen Talent seiner Spieler, müsste die serbische Nationalmannschaft als eine der absoluten Größen im Weltfußball fungieren. Während die Leistungen der A - Nationalmannschaft jedoch regelmäßig Land und Leute enttäuschen, gelang der U-20 diesen Sommer eine mittelgroße Sensation. Im Finale der WM gegen Brasilien gewann Serbien nach Verlängerung mit 2:1. Der Triumph war der erst zweite Titel des Landes seit der Unabhängigkeit. Ein mit dem riesigen Erfolg unmittelbar verknüpfter Name, ist der des 19-jährigen Andrija Živković. Nicht nur seit seinem entscheidenden Assist zum anschließenden Siegtor im Finale lasten die Hoffnungen einer ganzen Nation auf den Schultern des „serbischen Messi“. Der jüngste serbische Nationalspieler aller Zeiten debütierte mit 17 Jahren und 92 Tagen im Dress der Nationalmannschaft im Oktober 2013 gegen Japan, und bei Partizan Belgrad wurde das Supertalent in der Saison 2013 / 14 zum besten jungen Spieler gewählt. Zudem schrieb sich der Serbe in die Geschichtsbücher von Partizan ein, indem er im Alter von 17 Jahren und 7 Monaten zum jüngsten Kapitän der Vereinshistorie ernannt wurde. In dieser Spielzeit macht Zivkovic vor allem in der Europa League auf sich aufmerksam, und weckt damit logischerweise das Interesse großer europäischer Topklubs.
Einsetzbar als vornehmlich offensiver Rechtsaußen, zeichnen den Jungnationalspieler vor allem seine gefährlichen Standards aus. Zudem stellt er mit der Kombination aus Reaktionsschnelligkeit und technischer Beschlagenheit seine Verteidiger regelmäßig vor praktisch unlösbare Probleme. In Sachen mangelnder Körperlichkeit lässt sich zwar die größte Schwachstelle von Zivkovic ausmachen, doch mit erst 19 Jahren gibt es in dem Bereich auch das größte Potenzial zur Entwicklung. Für den BVB dürfte im Falle von Abgängen im offensiven Bereich eine Verpflichtung durchaus Sinn machen, gemessen an dem Hype um Zivkovic und dem Potenzial des Spielers erscheint jedoch die Möglichkeit eines relativen günstigen Deals derzeit in weite Ferne zu rücken. Mit Chelsea und vor allem Benfica Lissabon gibt es mehr als namhafte Konkurrenz im Kampf um das Ausnahmetalent.
Fazit: Spielerisch scheint das Entwicklungspotenzial von Andrija Živković grenzenlos zu sein. Es müsste jedoch schon sehr vieles richtig laufen, damit der BVB den Serben verpflichten kann. Ein Spieler solcher Klasse wird zudem mit großer Sicherheit erwarten, sofort als Stammkraft fungieren zu können. Ob es dazu bei der momentanen und mittelfristigen Dortmunder Offensivpower kommen wird, darf man sehr bezweifeln. Nichtsdestotrotz wäre eine Verpflichtung nicht nur ein dickes Ausrufezeichen in Sachen Image, auch die sportliche Qualität der zweiten Garde würde einen deutlichen Satz nach vorne machen.